Tablinum | Furianus, Strabo

  • Sica führte den Gast vor das Tablinum und bedeutete ihm zu warten. Dann klopfte er kurz an und betrat alleine den Raum. Er näherte sich Furianus respektvoll und sprach ihn an.


    Es ist ein Besucher für Euch eingetroffen, Herr. Sein Name ist Decimus Pompeius Strabo. Er wartet vor der Tür.


    Geduldig wartete er die Entscheidung vom Sohn seines Herrn ab.

  • Sica nickte und verließ den Raum wieder. Die Tür ließ er offen und bat Strabo mit einer Geste hinein.


    Du darfst eintreten. Er wird dich nun empfangen.

  • Mit einer weg wischenden Bewegung nickte ich und signalisierte dem Sklaven, dass er jetzt ruhig irgendwo anders sein könne. Lächelnd stand ich im Türrahmen.


    "Komm, Furianus, der Tag ist zu schön, als dass wir ihn in deinem Tablinum verbringen. Lass uns ins Atrium gehen und dort weiterreden."


    Einerseits war das die Wahrheit, denn das Atrium war mir doch lieber als das abgeschlossene Tablinum. Andererseits war so die Möglichkeit größer, endlich wieder auf Nadia zu treffen.

  • Furianus hätte sich gefreut, hätte Strabo ihn nicht so behandelt. War ein Salve zu viel verlangt? dachte sich Furianus und schüttelte ernst das Haupt.


    "Salve, Strabo. Ich war schon so lange draußen, lass uns lieber hier reden."


    Er schaute lächelnd auf seine Kline.


    "Ich habe es mir hier sehr bequem gemacht, komm setz dich und teile mir dein Anliegen mit."

  • Als er mich ansah und ernst sein Haupt schüttelte, sah ich ihn fragend an. Wahrscheinlich hatte er einen förmlichen Gruß erwartet. Grinsend trat ich näher und fasste ihm auf die Schulter.


    "Salve Furianus. Schön dich zu sehen!", fügte ich schnell hinzu.


    Schließlich machte ich es mir auf einer Kline gemütlich und blickte ihn an.


    "Nun, weswegen ich zu dir gekommen bin. Ich wurde ja zum Quaestor Pro Praetore gewählt und nach der Audienz beim Kaiser werde ich bald nach Germanien abreisen. Vorher wollte ich dich noch einmal privat sehen, da wir ja auf der Audienz nicht wirklich frei sprechen können."

  • Privat sprechen? Furianus ahnte, dass nun vielleicht eine Bitte kommen würde, oder ein Gefallen, den er Strabo machen sollte. ;)


    "Ich verstehe. In Germanien wird es dir wohl nicht allzu langweilig sein, die Provinz, so hört man, ist doch sehr lebendig."


    Sagte er lächelnd und setzte sich anders hin.


    "Aber über was willst du denn sprechen, Strabo? Nur zu."

  • Ich sah ihn genau an und fühlte bereits eine leichte Beklemmung in mir aufsteigen. Krampfhaft versuchte ich dagegen anzukämpfen und lächelte nur.


    "Germanien wird nicht gerade spaßig. Der Wein schlecht, die Bewirtung hart und die Frauen... naja über diese germanischen Lupae brauche ich wohl nicht zu reden.


    Wie läuft es denn so bei dir? Macht sich die entlaufene Sklavin gut?"

  • "Spaßig ist auch Rom nicht und du wirst sicherlich was anderes zu tun haben, als den Wein und die Frauen zu kontrollieren."


    Sagte er in vollem ernst, lächelte dann jedoch.


    "Mir geht es gut. Ja, die entlaufene Sklavin wurde einigen Privilegien enthoben, doch dies nicht allzu schlimm. Ich bin zu milde."

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