Audienz für die neugewählten Magistrate des Cursus Honorum

  • Einem alten Brauch zufolge ging Antoninus auf die Knie, als der Kaiser die Aula betrat. Er wusste, dass sich kaum noch jemand an diese Tradition erinnerte, aber er wollte sie beibehalten. Mit erhobenem Arm wartete er erst auf ein Zeichen bevor er sich erhob.


    "Ave, mein Kaiser! Die Absprachen zur Chronicusa sind bis auf eine weitere Rücksprache, die ich noch mit dem Quaestor Urbanus halten muss bereits erfolgt."


    Der Kaiser wollte eine Berichterstattung und daher verschob Antoninus sein Anliegen. Auf Tiberia Honoria ging er nicht ein. Es stand ihm auch nicht zu. Jammernde Frauen bei einer Audienz der Magistrate. Das Herz von Antoninus zog sich zusammen.

  • "Salve, mein Kaiser."


    Begrüßte auch Furianus den Kaiser mit einer leichten Verbeugung.
    Auf das Gesagte ging er lieber nicht ein, dachte jedoch nach wodurch Ruhm und die Chronicusa Romana miteinander zusammenhingen, gab er doch mit den letzten Quaestoren diese auch still und heimlich ab.

  • Der Kaiser reagiert etwas überrascht und erstaunt auf die Aussagen der Quaestoren. Offenbar gab es dort Probleme.


    "Ich werde euch zu diesem Thema gleich wohl etwas genauer befragen müssen."


    Zunächst wendet er sich aber den anderen Magistraten zu und wartet auf deren Mitteilungen über die erfolgte Amtsübergabe.

  • Respektvoll tritt nun auch Livia vor und berichtet mit ruhiger Stimme.


    "Die Amtsübergabe lief ohne Probleme ab. Senator Gaius Octavius Victor war sehr hilfreich und gab mir einen guten Überblick über die noch ausstehenden Fälle. Der Schwerpunkt scheint bei den Klagen momentan auf Anfechtungen von Aedilsedikten zu liegen. Es sind auch während meiner Amtszeit schon wieder neue Anzeigen eingegangen, so dass ich über Langeweile nicht klagen kann."

  • "Das ist erfreulich, dass die Amtsübergabe reibungslos verlief. Ich hoffe, es macht Dir nicht zu viel Mehrarbeit, dass kein Praetor Peregrinus ernannt wurde."


    Die Erwähnung der Aedilsedikte lässt seinen Blick zu den Aedilen weiter gleiten.


    "Konntet ihr die Arbeit reibungslos aufnehmen und seit über die laufenden Verfahren informiert?"

  • Nun ergriff Furianus das Wort.


    "Mein Kaiser, die Aufnahme der Pflichten erfolgte ohne jegliche Probleme und eine Absrache ist bereits getan. Ja, über die Verfahren sind wir informiert. Auch konnten schon bereits einige Amtshandlungen vollzogen werden."


    Furianus fühlte sich ein wenig unwohl, dass er auch mitunter für Macer sprach, doch meinte der Kaiser die Aediles zusammen. Vielleicht hätte ja Macer etwas beizufügen, doch Furianus schienen diese Informationen ausreichend. Mehr musste der Kaiser auch nicht wissen, schließlich hatte er genug zu tun.
    Was er wohl davor gemacht hatte?
    Vielleicht eine äußerst bedeutende Zusammenkunft einberufen, vielleicht eine Legio versetzt, man wusste nie. ;)

  • "Das freut mich zu hören. Gericht und Marktaufsicht arbeiten also bereits wieder reibungslos. Solltet ihr Fragen haben, auf die ich euch eine Antwort geben könnte oder ein anderes Anliegen, so scheut euch nicht, sie mir jetzt oder in Zukunft vorzutragen.


    Tribunus Plebis, konntest Du dein Amt ebenso erfolgreich aufnehmen?"

  • Etwas verwundert blickte ich auf.... Amt übernehmen? Was gabs da gross zu übernehmen.....


    "Mein Kaiser, wenn du damit meinst, ob ich mit meinem Vorgänger gesprochen habe..... Nein. Dazu kam es noch nicht.


    Aber ich habe schon fast einen Dauerplatz auf der Rostra und der Einlass in die ehrwürdigen Hallen des Senats ist mir ebenfalls gewährt worden.
    So würde ich also sagen.... Ja, mein Kaiser!"

  • Zitat

    Original von Lucius Flavius Furianus
    Furianus fühlte sich ein wenig unwohl, dass er auch mitunter für Macer sprach, doch meinte der Kaiser die Aediles zusammen. Vielleicht hätte ja Macer etwas beizufügen, doch Furianus schienen diese Informationen ausreichend.


    Macer nickte zustimmend und erklärte rasch, dass er nichts hinzuzufügen hätte. Fragen hatte er auch keine an den Kaiser, so dass er dem weiteren Verlauf der Audienz schweigend folgte.

  • Der Kaiser nimmt die Äußerungen des Tribunus Plebis entgegen.


    "Ich hatte zwar erwartet, dass sich auch die Volkstribune um Kontinuität des Amtes bemühen, aber wenn Du deinen Stammplatz auf der Rostra schon gefunden hast, dann ist der wichtigste Schritt damit bereits getan."


    Er wendet sich wieder den Quaestoren zu.


    "Dann seid ihr nun also die einzigen, die mit nennenswerten Komplikationen in die Amtszeit gestartet seid. Ich wünsche, dass die fehlenden Absprachen so rasch wie möglich nachgeholt werden. Und ich erwarte, dass alle Quaestoren so zusammenarbeiten, wie es die Aufgaben erfordern. Nicht für den eigenen Ruhm oder die eigene Überzeugung, sondern für Rom.


    Gibt es diesbezüglich Fragen oder Unklarheiten?"

  • Ich hatte mich bisher zurückgehalten und nur demütig hier und da genickt. Die Worte des Imperators waren klar und verständlich. Also blieb ich weiterhin still und schüttelte nur leicht lächelnd den Kopf.

  • Selbstverständlich hatte Antoninus wegen Rom und nicht wegen seinem Ruhm die Tiberia Honoria nicht geladen, denn wer das Vergnügen über die Pflicht der Amtseidsableistung setzt, erschien ihm als kein zuverlässiger Partner. Er hatte einen ganzen Tag nach seiner und der Eidesablegung aller anderen Quaestores gewartet, doch bis zum Zeitpunkt der Versendung der Einladungen war die Frau noch immer nicht vereidigt und galt nicht als Magistrat Roms obwohl sie in Roms Straßen gesehen wurde. Wenn diese Tatsache als Komplikation bewertet wurde, so konnte Antoninus dem zustrimmen. Er handelte für Rom und nicht für seinen Ruhm. Dass dieses Versäumnis der Tiberia Honoria seine Skepsis den Frauen gegenüber bestärkte, war eine Nebenerscheinung.


    "Es gibt keine Unklarheiten und die Aufgaben werden zur vollsten Zufriedenheit erfüllt. Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen und um eine private Audienz bitten, mein Kaiser."

  • "Gewährt. Als Quaestor Principis wirst du ohnehin häufiger bei mir vorsprechen als die anderen Magistrate. Lasse dir vom Magister Officiorum einen Termin geben."


    Der Kaiser blickt noch einmal einen Magistrat nach dem anderen an.


    "Gibt es noch Fragen oder Anliegen im Zuge eurer Amtsübernahmen?"

  • Zitat

    Original von LUCIUS ULPIUS IULIANUS
    "Gewährt. Als Quaestor Principis wirst du ohnehin häufiger bei mir vorsprechen als die anderen Magistrate. Lasse dir vom Magister Officiorum einen Termin geben."


    Der Kaiser blickt noch einmal einen Magistrat nach dem anderen an.


    "Gibt es noch Fragen oder Anliegen im Zuge eurer Amtsübernahmen?"


    "Ich danke dir, mein Kaiser."


    Als keine Rückfragen mehr auftraten beendete der Kaiser die Audienz. Der Quaestor verneigte sich und verließ die Aula, um auf direktem Weg sich den ersten Termin für eine Privataudienz beim Magister Officiorum abzuholen.

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