"Es muss nicht immer Streit sein, der die Menschen hier hin treibt", erläuterte Macer. "Das sind natürlich die besonders wichtige Fälle, weil es dann eine rechtsgültige Entscheidung zu treffen gibt, aber sie machen nur einen Teil der Arbeit aus.
Häufig dient die Mensa Ponderaria auch der Information. Man bemüht sich zwar schon seit Jahren, einheitliche Maße im ganzen Reich einzuführen, aber noch immer werden in den Provinzen abweichende Maße verwendet. Der Fuß, den ich dir eben gegeben habe, ist unser Standardfuß. Aber es gibt mehrere abweichende, sowohl kürzere als auch längere Maße. Griechische Architekten messen zum Beispiel noch gerne im attischen Fuß. Und im germanischen Raum, wo die Mensch ja ein wenig größer sind, hat sich auch ein längeres Fußmaß gebildet.
Wenn nun Händler Geschäfte über große Distanzen tätigen, dann wollen sie diese Unterschiede berücksichtigen. Wir haben daher auch einige dieser abweichenden Maße hier." Macer deutet auf einige Messlatten, die verschiedene Beschriftungen tragen. "Manchmal kommen auch ausländische Händler hier her, um sich ein offizielles Maß geben zu lassen, für das sie dann einfach noch ein paar Kerben in ihre mitgebrachte Messlatte schnitzen."