Ursus war tatsächlich sofort zu Hungi geeilt, ganz zerwühlt und aufgeregt hatte er den Befehl von Livia überbracht. Hungi hob im ersten Moment nur die rechte Augenbraue, denn er war nicht wirklich geneigt, Befehle von seiner Frau anzunehmen, angesichts des Zustands seines Obersklaven entschied er sich aber, doch zu seiner Frau zu gehen. Was sie aber von ihm wollte, wußte er nicht, denn Ursus stammelte einen solchen Schmarrn daher, daß er Ursus zum Kochen für die Sklavenschaft schickte, zur Beruhigung. In der Küche konnte er sich dann hemmungslos austoben, und da dann die Sklaven das Essen bekamen, konnte er dann sogar anstellen was er wollte. Das half immer.
Hungi schrieb also in aller Ruhe den Absatz in seinem Gutachten über die Probleme des Besitzerwerbs bei einem servus fugitivus fertig, dann erst stand er auf und bewegte sich zum Zimmer seiner Frau, wo er anklopfte und nach ihrem Herein eintrat.
Da fiel ihm auf, daß er noch gar nie in ihrem Zimmer gewesen war, seit sie hier eingezogen war. Wie sollte er auch, denn tagsüber war er entweder nicht hier oder hatte zu tun und die Nächte verbrachte er nicht bei seiner Frau. Er verschwendete allerdings keinen Gedanken daran, sondern sah sich seelenruhig um, während er eher beiläufig fragte: Du wolltest mich sprechen?