ZitatOriginal von Lucius Flavius Furianus
....
Balbus versuchte seinen Mandanten ein wenig zu beruhigen und war schon versucht das Wort an die Praetrix zu richten um sie auf die entsprechende Stelle hinzuweisen, als Mattiacus dies tat. So blieb er weiterhin still und unauffällig neben Furianus sitzen und hielt sich bereit für ein späteres Wortergreifen.
Quarto gähnte derweil herzhaft.
ZitatAlles anzeigenOriginal von Tiberia Livia
Livia wirft daraufhin einen weiteren Blick auf den ihr vorliegenden Text.
"Tatsächlich. Danke für den Hinweis, das hatte ich übersehen."
Sie wendet sich an Lucianus.
"Möchte die Verteidigung dem etwas entgegnen?"
"Ja, das möchte sie," antwortete ich "werte Praetrix!"
Zeit genug hatte ich ja, die besagte Stelle zu lesen und meine Worte zu wählen. ( ;))
"Auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole...." fing ich an und blickte zu Quarto, dessen Gähnen mir nicht entgagen war ".... ich gehe nochmal auf die Worte im Gesetzestext ein. Und zwarmit Hilfe von der, von dir werte Pratrix, genannten Dissertation des Senators Hungaricus.
Dort wird nämlich ebenfalls festgestellt:
Zitat- Den Straftatbestand der Üblen Nachrede erfüllt, wer einen anderen eines unehrenhaften Verhaltens oder eines gegen die guten Sitten verstoßenden Verhaltens beschuldigt oder einer verächtlichen Eigenschaft oder Gesinnung zeiht.
Gut, Senator Avarus hat die Patirzier angesprochen, genauer gesagt deren Ahnen.
Senator Avarus hat erstens, keine einzelne Person angesprochen, sondern einen Stand, nämlich den der Patrizier.
Zweitens hat der diese nicht eines unehrenhaften Verhaltens bezichtig.
Drittens hat er sie auch nicht einer verächtlichen Eigenschaft oder Gesinnung bezichtigt. NEIN, er hat lediglich seine Worte vielleicht falsch gewählt!
Und Viertens: unsere Ahnen, auch diese hier angesprochen weilen schon seit hunderten von Jahren im Elysium. Wie also könnte er diesen übel nachreden? Welche Auswirkungen, wie es im Gestzestext steht, hätte dies für die Genannten? KEINE, denn sie leben nicht mehr!
Also hat Senator Avarus den Tatbestand in keiner Weise erfüllt!"
Eine kurze Pause und ein Schluck Wasser mussten sein....
"Wo würde es hinführen würde diese Anklage ihr Ziel erreichen?
Da würden hier bald Nachfahren von großen Staatsmännern, von jedem Ahnen, vor Gericht stehen und die ehrenwerte Praetur könnte sich vor Verfahren nicht mehr retten!"
Ich blickte zu Livia und den Iudices.....
"Für einen aufrichtigen Römer gibt es wohl nichts schlimmeres, als dass seine Ahnen und Vorfahren, denen er sein Leben verdankt und alles was er ist, beleidigt werden und man schlecht über sie spricht. Die Laren und Genei gehören zu unserer Tradition, unserem ganzen Römertum und letztlich zu uns selbst. Und sie leben, vielleicht nicht in dieser unseren Welt, aber doch in der anderen."
"Die Laren und Genii, werter Quaestor Sacri Palatii, würden sich sicher nicht vor ein weltliches Gericht stellen.
Wenn sie Senator Avarus anklagen und strafen wollen, so werden sie dies tun, allerdings auf einer anderen Ebene.
Es ist weder Sache von uns Menschen, sich in göttliche, noch in geistliche Gefilde einzumischen!
Tatsache ist, dass Senator Medicus Germanicus Avarus keinen, lebenden, Menschen übel nachgeredet hat. Und ich glaube kaum, dass sich ein weltlicher Advocatus anmassen sollte, sich als Vertreter unserer Ahnen hier vor Gericht zu sehen!"
"Vorsicht, ihr bewegt euch auf dünnem Eis, werter Collega, ich will den Teil der mir gewidmet war, mal überhört haben." sagte Mattiacus.
"Man kann jemanden auch beleidigen indem man ihn nicht direkt, sondern seine Familie oder sonst jemanden, der für diesen wichtig ist, anspricht und schlecht redet."
Ich schüttelte den Kopf..... hörte Mattaicus nicht zu.....
"Werter Collega, ich habe dich nicht persönlich angesprochen und es tut mir Leid, wenn du in meine Worte etwas hineininterpretierst, was ich nicht sagte!"
Auf seine drohenden Worte gin ich nicht weiter ein, denn dies würde zu Nichts führen.
"..... und es kann sich auch jemand beleidigt fühlen, wenn man ihm sagt, dass einem die Farbe seiner Tunika nicht gefällt, aber darum geht es hier nicht!
Diese Diskussion nimmt keinerlei Bezug auf den Paragraphen der Anklage und ist damit, meines Erachtens, unnötig!"
Dann blickte ich zur Praetrix..... diese Diskussion verlief sich allmählich!
"Na gut, dann will ich nichts gesagt haben, aber ich muss dir recht geben. Ich glaube, die Argumente beider Seiten wurden ausgetauscht."
Hungi konnte gar nicht verstehen, warum Quarto hier gähnen konnte. Das hier war besser als jede Theaterveranstaltung, fand Hungi, denn der Praefectus LIEBTE juristische Auslegungen und Spitzfindigkeiten 
und konnte sowohl der einen als auch der anderen Seite durchaus etwas abgewinnen.
Nein, keine Fragen.
Auch Quarto gilt Livias fragender Blick. 
"Iudex? Gibt es von deiner Seite aus noch Fragen?"
“Ähm… nein, keine Fragen.“
Nachdem die Praetur den Verhandlungssaal verlassen hatte, setzte ich mich neben meinen Co-Verteidiger, Senator Victor und wir liessen leise den Fall nochmal Revue passieren und diskutierten über den möglichen Augang der Verhandlung....
Durus betrat die Basilica, um das Ergebnis seines Prozesses zu erfahren und stellte fest, dass die Iudices sich bereits zurückgezogen hatten.
Also eilte er zu Furianus und setzte sich neben ihn.
"Salve, Lucius Flavius Furianus! Wie ist der Prozess gelaufen? Hat der Quaestor unsere Sache gut vertreten?"
Furianus, der gebannt auf das Urteil wartete, blickte lächelnd zu Durus.
"Salve, Tiberius. Gut, dass du noch kommst. Ja, der Quaestor wurde meinen Erwartungen gerecht, ein guter Advocatus. Nun hoffe ich nur, dass deine Verwandte und die beiden anderen Iudices zu unserem Vorteil entscheiden."
"Dann haben wir also gute Chancen? Ich denke, Livia wird unseren Standpunkt verstehen - und Aelius Quarto scheint doch auch eher traditionsbewusst, oder?"
Eigentlich war Durus sich bei Livia nicht ganz so sicher...immerhin war sie eine Frau...allerdings eine Patrizierin. Ja, sie würde richtig entscheiden!
"Die Iudices müssen nach wie vor neutral sein, doch dürfte deine Verwandte sich im Klaren sein, dass du mitkläger und ich Patrizier sind. Aelius Quarto dürfte unseren Stanpunkt wohl auch verstehen, wenn ich ihn richtig einschätze. Bei Senator Vinicius bin ich nicht sicher, da ich auf seiner Heirat gesehen habe, wie er mit sich mit Senator Germanicus erfreut unterhielt. Ich hoffe nur, dass der Übeltäter nicht ungeschoren davonkommt, zumal er es nicht einmal für würdig erachtete hier zu erscheinen."
Furianus schüttelte den Kopf. Erst Beleidigte der Senator, indem er solch schändliche Worte in den Mund nahm und nun durch sein Fehlen.
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