Fahrt auf dem Rhenus
Langsam fuhren die Schiffe flussabwärts in Richtung Norden. Sanft plätscherte das Wasser gegen den Schiffsrumpf und erzeugte dabei glucksende Geräusche. Still lauschte ich den Geräuschen der Natur und blickte mich um.
Die letzten römischen Siedlungen zogen an uns vorbei. Dazwischen sahen wir immer wieder primitive Anhäufungen germanischer Hütten, die hier ihr Glück suchten. Misstrauisch sahen die Viehhirten zu uns herüber und verschwanden sogleich in ihren Hütten.
"Ein guter Tag für die Krähen, nicht wahr, Quintus?"
Neben mir stand der Triearchus des Schiffes und schaute sich stirnrunzelnd um.
"Gute Wetterverhältnisse, aber mir sträuben sich jedesmal die Nackenhaare, wenn ich hier hochfahren muss!"
Ich sah ihn aufmerksam an und bemerkte seinen umherirrenden Blick. Manchmal kamen mir meine Landesgenossen seltsam abergläubisch vor.
"Immer mit der Ruhe. In Ulpia Noviomagus werden wir uns mit dem Konvoi der Classis Britannica vereinigen und durch die Flussmündung ins Mare Germanicum einfahren.
Freu dich, dass es hier noch so ruhig ist. Der letzte Zipfel Zivilisation, danach kommt eine Mauer aus barbarischen Schiffen."
Ich drehte mich nach hinten und beobachtete die hinteren Schiffe. Grimmig standen und saßen die Männer auf Deck und blickten sich um. Bald würden sie ein Gefecht zu gewinnen haben. Zweitausendfünfhundert Mann waren nun unter meinem Kommando und ich hatte vor, die Verluste so gering wie möglich zu halten. Stirnrunzelnd drehte ich mich wieder nach vorn und blickte auf die Wellen. Bald würden wir in Ulpia Noviomagus angekommen sein.