Helena und die traute Zweisamkeit

  • Metellus stieg vom Pferd und half Helena herunter.


    "Mach das Pferd einfach fest! Es wird sich jemand um das Tier kümmern!"


    Dann ergriff er ihre Hand und zog sie mit zum Gutshaus, aus dem schon Gloccus, der Verwalter hinausgetreten kam. Man vernahm ein Seufzen von ihm, denn erst kam der Proconsul selbst hier vorbei und nun auch noch sein Sohn.


    "Ah Metellus, was für eine Freude! Was führt dich hier her? Willst du die Bücher sehen? Es ist alles in Ordnung!"


    Metellus musste leicht lächeln.


    "Nein, Gloccus! Ich bin nicht wegen den Büchern hier! Du würdest bestimmt nicht noch einmal den Fehler wiederholen und uns betrügen wollen! Nein, wir sind aus purem Vergnügen hier. Aber deine Dienste brauchen wir nicht! Wir werden schon alles selber finden!"

  • Sie ließ sich dankbar und mit einem gnädigen Lächeln vom Rücken ihres Pferdes helfen. Sie bedachte Marcella mit einem wehmüitigen Blick. Sie mochte es nicht, ihre eigenen Aufgaben anderen anzuvertrauen. Aber Metellus zuliebe leistete sie keinen Widerstand, strich dem Tier noch einmal kurz über die Nüstern und ergriff dann die Hand von Metellus. "Salve." grüßte sie den Vilicus knapp und musterte ihn. Hoffentlich würde er sie nicht stören. Er wirkte wie jemand, der den Leuten gerne wo hineinkroch um nach Leckerchen zu heischen.

  • Der Villicus verstand die Worte sehr gut und verabschiedete sich von den beiden. Dann ging er hinüber zu dem Pferd und führte es zu einem Stall.


    Metellus zog Helena ins Gutshaus in Richtung Küche. Die Küche war still und leer. Metellus hob die Deckel einiger Vorratskrüge an um zu schauen, was für Leckereien sich in ihnen verbergen.


    "So, dann wollen wir mal sehen, was wir hier so alles haben!"

  • Ihr Blick wanderte durch den Raum, in welchen Metellus sie geführt hatte. Als sie das tönerne Geräusch von Deckeln und Krügen vernahm, huschte ihr Blick allerdings wieder zu Metellus und blieb auf seinem Rücken haften. Sie brauchte nicht lange für ihre Entscheidung, auf ihn zuzugehen. Sie legte ihre Hand auf seinen Rücken, um seinem Tun Einhalt zu gebieten. Dann balancierte sie sich in den schmalen Spalt vor ihn und den Tonkrügen, während ihr Lächeln weiterhin nur auf ihn gerichtet war. "Es gibt auch weitere Leckereien, als jene, die sich in Tonkrügen verbergen." meinte sie und sah ihn erwartungsvoll an.

  • Er kniff seine Augen zusammen und fuhr ihren Körper mit den Augen ab, anschließend fuhr er die Strecke noch einmal mit seiner Hand nach.


    "Sicher! Die Götter haben für so manche Kostbarkeiten gesorgt, welche die Natur nun hervorbringt!"


    Er musste wieder grinsen. Dachte sie das selbe, was er dachte?

  • Sie hob sacht ihre Hand und legte diese auf seine Wange. Zärtlich kraulte sie nun mit zwei Fingerspitzen die Schläfe, während ihr Blick den Hauch von Laszivität annahm. "In der Tat." antwortete sie mit einem leisen Wispern. Vielleicht sollte sie ihre Gefühle noch nicht leben, doch das war eine Entscheidung die noch gefällt werden müsste. Sein Grinsen wies dezentes Verlangen auf, was ihr Lächeln auf etwas breiter werden ließ und sie den Blick nun auf seine Brust richtete. Zu diesem Punkt folgte auch sanft und sachte ihre Hand.

  • Er nahm wieder ihre Hand.


    "Vielleicht sollten wir hier noch einen anderen Ort aufsuchen, an dem unsere Erinnerung haftet?"


    Er zwinkerte ihr zu, wartete aber nicht auf eine Antwort von ihr, sondern zog sie direkt in die Gemächer der Villa, welche der Gens Matinia vorbehalten waren.


    Und was für Erinnerungen an diesen Räumen haftete. Metellus verschloß die Tür hinter den beiden, damit sie ja nicht gestört werden konnten.

  • Sie wollte gerade widersprechen, spürte dann aber schon einen leichten Druck an ihrer Hand, der sie aus der Culina fortzog. Sie stolperte hinter dem energischen und gar nicht mehr charamanten Metellus hinterher. Als er die Tür eines wohlbekannten Zimmers hinter sich verschloss, blickte sie ihn kopfschüttelnd an. "Wie langweilig." meinte sie mit einem frechen Schmunzeln. "Ich wäre ja für etwas neues gewesen." fügte sie mit einem scheinheiligen Lächeln an und ließ sich auf der Bettkante nieder.

  • "Naja, aber für den Einstieg? Die warme Jahreszeit beginnt ja gerade erst, da kann man noch so manche Orte aufsuchen!"


    Wieder zwinkerte er sie zu und näherte sich ihr. Dann wurde sein Blick aber anders, liebevoller, bis er den Blick von ihr nahm.


    "Allerdings habe ich gehofft, dass wir diese Orte unter anderen Bedingungen besuchen würden..."

  • "Ja, in der Tat." wiederholte sie sich wieder einmal und lächelte. Sie mochte ihn und schämte sich nun, wie sie in der letzten Zeit mit ihm umgesprungen war. Sicher hatte er sein Ansehen zu wahren, doch im Herzen war er wohl wirklich noch immer der gleiche wie einst. Sie musterte seine Züge, die von der Spätnachmittagssonne stark erhellt wurden und sie blinzeln ließen. Sie lächelte. Es wirkte als sei er es, der so strahlte. Und vielleicht war es für sie ja auch so. Dann sprach er weiter und mit fragendem Blick legte sie den Kopf schief. "Unter welchen Bediingungen?"

  • "Nun... Ich würde mich gerne stärker mit dir verbinden!"


    Er blickte Helena nun wieder an.


    "Helena... Ich möchte dich heiraten... Vielleicht ist es noch zu früh, für diesen entgültigen Schritt. Ich selbst bin vielleicht noch nicht in der Lage, eine Familia zu finanzieren, aber in einem oder zwei Jahre, wenn ich dann neben meinem Vater im Senat sitze... Willst du mir dein Wort geben, so wie ich dir meines gebe?"


    Metellus spielte auf eine Verlobung an, die er so herbeisehnte. All das hier war kein Abenteuer für ihm, er wollte das es ernst werden würde und er wollte es allen anderen zeigen.

  • Sie wandte den Blick nicht von Metellus ab, in dessen Gesicht sich die Sonne abzeichnete und geheimnisvolle Schatten warf. Doch seine Mimik zeigte nicht mehr das Verlangen von eben, er schien ernster zu werden. Und dieser liebevolle und doch schwerwiegende Blick ließ ihr Herz schneller schlagen. Sie ahnte, was er sagen wollte, doch sie wusste nicht wie sie mit der Situation umgehen sollte. Und als seine Worte ihre Vermutungen bestätigten, schlich sich eine längst vergessen geglaubte Röte auf ihre Wangen. "Marcus..." sagte sie nur leise und wandte dieses Mal nicht sein Cognomen an. Sie war verlegen und würde sich am Liebsten in ein Mauseloch verkriechen. Sie konnte mit solchen Situationen nicht umgehen, die patrizische Gelassenheit war komplett wieder abgelegt.


    Sie erhob sich langsam wieder und näherte sich ihm. Sie fühlte sich wie in einem wunderschönen Traum. Inmitten des warm erhellten Zimmers, mit den allerdings schon leicht dunkleren Strahlen und dem freundlichen Ambiente. Inmitten einer grünen Landschaft. Es war beinahe zu schön, um wahr zu sein. An eine Verlobung hatte sie immer nur im Geheimen gedacht, doch nie wirklich ernsthaft in Betracht gezogen. Sie hatte immer geglaubt, Metellus interessierte sich nicht so ernst für sie. "Dein Stand ist mir nicht wichtig." sagte sie zärtlich und schritt ganz nah an ihn heran, um zu ihm aufzusehen. Selbst wenn er ihr wichtig war, er würde gewiss für eine Heirat ausreichen. Das Herzschlagen wollte einfach nicht aufhören. Zaghaft griff sie nach seiner Hand und führte sie zu ihrem Herzen, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.

  • "Mein Vater würde dem bestimmt nicht abgeneigt sein! Du bist eine erfolgreiche junge Dame!"


    Sein Vater würde sicherlich nicht nein sagen. Immerhin hatte Metellus immer seine Pflichten erfüllt und Helena war wirklich eine bekannte Persönlichkeit.


    "Du würdest dem also einwilligen?"


    Er sah sie fragend an. Wollte sie wirklich öffentlich den Bund mit ihm eingehen? Er näherte sich mit seinen Lippen ihrem Mund um ihr einen Kuss zu geben.

  • Auch Agrippa interessierte sie in diesem Moment kein bisschen. UNd selbst wenn es für sie von Belang war, sie war durchaus bekannt, hatte viele bedeutende Verbindungen und war zudem erfolgreich. Auch wenn sie sich manches in ihrem Leben anders vorgestellt hatte, als es bisher verlief. Sie schloss ihre Augen und überlegte. Sollte sie einfach so "ja" sagen? Dies war eine wichtige Entscheidung und Maximus selbst war noch nicht lang bestattet. Sie ging auf den Kuss mit ihm ein und vertiefte diesen zärtlich und voller Liebe. "Ich sähe keinen Grund, warum ich dies nicht tun sollte. Einzelheiten müssen in der Tat besprochen werden, doch dir gebe ich meine Einwilligung." sagte sie zärtlich und blickte ihm wieder in die Augen.


    Sim-Off:

    Ich geh einfach davon aus, dass er schon "weg" ist, denn die Beerdigung war für Ende letzten Monats angesetzt. Den Post werde ich nachträglich auf das entsprechende Datum setzen.

  • Metellus dankte in Gedanken den Göttern dafür, dass sie ja gesagt hatte. Sanft drückte er sie auf das Bett legte sich neben sie und umschlang sie mit seinen Armen um sich an sie zu kuscheln.


    "Ich liebe dich..."


    Er genoss diesen Augenblick, einfach neben ihr zu liegen, ihre Nähe zu spüren. Er seufzte. Noch vor kurzem hatte er nicht mehr daran geglaubt, dass sich das alles so entwickeln würde.

  • Sie ließ ein leises 'Huch' verlauten, als er sie nach hinten schob und sie aufs Bett plumpsen ließ. Lächelnd rückte sie etwas zur Seite um ihm Platz zu machen. Sie legte sich auf die Seite und bettete ihren Kopf auf seiner Schulter. "Ich dich auch, Marcus." erwiderte sie leise und strich ihm zärtlich mit ihrer Hand über die Wange. Als sie sein Seufzen vernahm, fragte sie lächelnd und mit leiser Stimme: "Was ist los, hm?" Was er wohl hatte?Das Seufzen klang irgendwie gestresst und zugleich erleichtert.

  • Metellus blickte sie an.


    "Nun, ich bin froh, dass es sich alles so entwickelt hat..."


    ... das er vor kurzem nicht mehr so optimistisch war verschwieg er. Er wollte diesen schönen Augenblick nicht mit trüben Gedanken füllen.
    Er strich ihr über die Wange dann wandte er sich zu dem kleinen Beistelltisch und goß den beiden Wein ein.

    "Lass uns darauf anstoßen!"

  • Helena hob ene Braue und sah ihn gespielt skeptisch lächelnd an. Vorwurfsvoll schüttelte sie den Kopf und musste dann grinsen. "Anstoßen ist in Ordnung, solang du dies nicht wieder zu einer mittelschweren Orgie heranreifen lässt - so wie damals..." Langsam setzte sie sich auf um den Becher entgegen zu nehmen. Sie sah nachdenklich in den Wein - hoffentlich würde er sie heute nicht wieder zuviel davon konsumieren lassen. Sie hob den Becher und sagte leise: "Auf uns!" Sie lehnte sich stark zur Seite um ein wenig Wein für die Götter zu verschütten, kam allerdings nicht mehr hoch. So ruckte sie ein wenig, bedachte aber hierbei nicht, dass der Becher mit Wein gefüllt war, der sich nun auf ihrer Hand verteilte. Aus den Augenwinkeln sah sie hofend zu Metellus, ob er ja nichts gesehen hatte...

  • Metellus nahm Helenas Mißgeschick aus den Augenwinkeln wahr und schüttelte nur den Kopf. Er stellte seiinen Becher ab, stand auf um Helenas Becher entgegenzunehmen. Er stellte auch diesen ab.


    "Ich habe das dumme Gefühl, dass uns soetwas in Zukunft öfters passieren wird! Leider habe ich kein Tuch hier..."


    Er nahm ihre Hand und begann den Wein von ihrer Haut zu saugen. Dabei liebkoste er ihre Hand mit sanften Küssen.

  • Als Metellus aufstand, dachte Helena nur ein "Verdammt". Sie kam aus ihrer mehr oder weniger hängenden Lage nicht mehr heraus, da sie sonst den Wein verschütten müsste. Vielleicht war es also ganz gut, dass Metellus ihr seine Hilfe zukommen ließ und ihr den Becher abnahm. Verlegen lächelte sie ihn an. "Es tut mir leid." sagte sie nur verlegen und blickte dann auf den niederknienden Metellus, der begann ihre Hand auf eine eigenartige Weise vom Wein zu befreien.

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