Macer war mit einem Gehilfen auf den Märkten unterwegs, um auch im Außendienst seinen Aufsichtspflichten nachzukommen. So hatte er es auf der Rostra vor der Wahl angekündigt, so stellte er sich das Amt eines Aedilen vor und so führte er es auch aus. Dass das Wetter gut war, erleichterte ihm diese Entscheidung. Sein Gehilfte trug zwei unterschiedlich große Tongefäße mit sich, denn Macer hatte es heute auf die Weinverkäufe abgesehen. Deshalb waren sie auch in einem Viertel unterwegs, in dem sich teileweise ein Weinverkauf neben den anderen reihte. Viele Läden hatten eine Theke, in die Trichter eingelassen waren. Die Kunden konnten dann eine Amphore oder ein anderes Gefäß von zu Hause mitbringen und es füllen lassen. Die Händler hatten dazu genormte Schöpfbecher zu verwenden, um den Wein aus ihren Behältern an die Kunden weiterzugeben. Eine sehr sinnvolle Sache, denn so bekamen und bezahlten die Kunden unabhängig von der Größe ihres Gefäßes immer die bestellte Menge. Wenn denn die Messbecher der Händler stimmten.
"Salve, als amtierender Aedil möchte ich eine Kontrolle der Messgefäße durchführen", kam Macer im ersten Laden gleich zur Sache. Den griechischen Händler, der das Geschäft betrieb, schien dies nicht sonderlich zu beeindrucken, hatte er solche Kontrollen doch schon häufiger erlebt. Er schob Macer den gerade eben noch benutzten Schöpfbecher herüber und holte dann die weiteren, die gut sichtbar an der Wand neben der Theke hingen. Macer füllte einen Becher nach dem anderen mit Wasser und goss es in seine Normbecher um. Stets stimmte das auf den Bechern angegebene Maß. "Äußerst zufriedenstellend" urteilte er und der Händler räumte die Becher ebenso zufrieden wie routiniert wieder weg.