~ memoria Aurelius Crassus et Octavius Anton ~

  • Sim-Off:

    Sorry, war das Wochenende weg, aber jetzt wieder am Start ;)



    Mattiacus war für einen Moment in seinem Zimmer gewesen um sich eine andere Toga anzuziehen. Als er wiederkam war auch Maior da zudem er sofort ging.


    "Salve Maior, ich dachte wir hätten noch ein wenig Zeit die Casa vorzubereiten, aber Aurelia Deandra hat das kurzerhand vorgenommen."

  • Sim-Off:

    Du hast nichts verpasst.


    Immer wieder schaute ich zum Eingangsbereich, denn noch immer waren wir nicht vollzählig. Wichtige Personen fehlten noch, zumindest einer, und daher konnte ich unmöglich die Veranstaltung offiziell eröffnen. Damit nachher wenigstens alles pannenlos ablief, kümmerte ich mich in der Zwischenzeit um die Sklaven, denen ich für die verschiedensten Dinge Instruktionen gab.

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Antoninus
    "Eine hervorragende Idee."


    Antoninus nahm den Becher dankbar an.


    "Wäre es nicht gerade eine Feier, die ein Gensmitglied oder mein Amt betrifft, dann hätte ich gewiss keine Zeit gefunden. Sieht es bei dir ähnlich knapp um dieses wertvolle Gut aus?"


    Wie du siehst, Quaestor, kann sogar ich es mir mal erlauben für andere Beschäftigungen den Palst zu velassen und meine Arbeit eine Weile ruhen lassen.


    Ich hob meinen Becher, um mit ihm anzustoßen.


    Auf dich und dein hoffentlich erfolgreiches durchschreiten des Cursus Honorum!



    Zitat

    Original von Marcus Decimus Mattiacus
    Mattiacus war für einen Moment in seinem Zimmer gewesen um sich eine andere Toga anzuziehen. Als er wiederkam war auch Maior da zudem er sofort ging.


    "Salve Maior, ich dachte wir hätten noch ein wenig Zeit die Casa vorzubereiten, aber Aurelia Deandra hat das kurzerhand vorgenommen."


    Dann trat Mattiacus, den ich zuvor gesucht hatte hinzu.


    Ah da bist du ja...ich habe dich schon gesucht, Mattiacus.
    Ich denke du hast Recht in dem was du sagt
    , antwortete ich.


    Das hier ist Aurelius Antoninus, der derzeitige Quaestor Principis, stellte ich ihn vor.

  • Mit einem kurzen Blick überprüfte Sophus die Festtagstoge, zupfte hier und da, um den Falten einen hübscheren Schwung zu verpassen und betrat denn langsamen Schrittes das Decima-Anwesen. Er war noch nie zuvor dort gewesen und musterte zunächst dezent die Ausgestaltung der Innenräume, während er gleichzeitig nach Decimern Ausschau hielt, um sich , wie es die Höflichkeit eben gebot, für die Einladung zu bedanken.

  • Leise betrat sie den Raum und blickte sich kurz um. Es waren scheinbar schon einige Gäste da, Sklaven wuselten durcheinander und offenbar hatte die Veranstaltung noch nicht begonnen.


    Verina hielt sich am Rand. Ihre weiße Tunika, die mit silbrig glänzenden Rändern versehen und von ebenso silbrig glänzenden Fäden durchzogen war, glitzerte im hereinfallenden Licht und ihr langes Haar hatte sie extra noch einmal gekämmt, um auch ordentlich auszusehen.


    Sie kannte keinen hier im Raum wirklich. Immerhin hatte sie recht wenig mit der Familia in Rom zu tun gehabt. Dies würde sich wohl nun ändern, da sie ja nun erst einmal hier blieb.


    Sie beobachtete die Menschen im Raum lächelnd.


  • „Es fehlen noch zwei wichtige Gäste und deswegen muss ich mit meiner Begrüßungsrede noch warten. Zwar habe ich erfahren, dass Senator Victor aller Voraussicht nach nicht pünktlich erscheinen wird, aber ohne Sophus können wir unmöglich anfangen. Ansonsten ist alles vorbereitet. Dein Sklave leistet gute Dienste.“ ;)


    In diesem Augenblick schritt besagter Sklave einem neu hinzugekommenen Gast entgegen, um ihn mit einem Begrüßungstrunk zu empfangen.


    „Ah, ich sehe wir sind vollzählig. Lassen wir ihm die Möglichkeit, etwas zu trinken und sich umzuschauen, dann allerdings möchte ich umgehend die Gäste offiziell begrüßen und dich bitten, dazu für etwas Ruhe zu sorgen. Mit deiner Präsenz dürfte dir das um ein Vielfaches leichter fallen, als wenn ich selbst dafür sorgen müsste. Bist du so nett?“


    Während ich die Bitte formulierte, lag ein Lächeln auf meinen Lippen und warb ebenfalls um Unterstützung.

  • "Es freut mich, denn Quaestor Principis kennenzulernen." sagte Mattiacus.


    "Maior, ich muss dir auch jemanden vorstellen." Er winkte zu Decima Verina zu und bedeutete ihr, sich zu ihnen zu gesellen.


    "Maior, darf ich dir Decima Verina vorstellen, sie ist gerade aus Griechenland zurückgekehrt und möchte hier bei uns in Rom bleiben."

  • Ein sachtes Lächeln umspielte ihre feinen Lippen, als sie dem Wink von Mattiacus folgte und näher trat. Sie wartete, bis er ausgesprochen hatte, ehe sie ihren Blick dem Manne zuwandte, dem sie vorgestellt worden war.


    "Salve." sagte sie höflich und strich ihr Haar ein wenig beiseite, als es ihr ins Gesicht zu fallen drohte. Neugierig betrachtete sie ihn aus den nachtblauen Augen und blickte dann zu Mattiacus.


    "Ich dachte es wäre angebracht, hier zu sein, wenn hier schon eine Festlichkeit stattfindet." sagte sie leise zu ihm.

  • Hinreißend sah das lächeln von Deandra aus ,sodass ich keine Anstalten machte auch nur darüber nachzudenken ihre Bitte abzulehnen.Ich ging einen Schritt weiter in den Raum und erhob meine Stimme, die sehr kräftig war sodass eigentlich jeder in diesem Raum meine Worte vernehmen müsste.



    Darf ich um eure Aufmerksamkeit bitten. Aurelia Deandra möchte das Wort an euch richten!

  • Nachdem auch die zuletzt eingetroffenen Gäste die Möglichkeit hatten, sich umzuschauen und eine Erfrischung zu sich zu nehmen, trat ich hinter das Rednerpult.


    Wie bereits im Vorfeld abgesprochen, sorgte Sabbatius Sebastinaus mit einem Aufruf zunächst für Ruhe im Saal. Es funktionierte hervorragend und ich musste schmunzeln. :D Ich wartete darauf, bis die Gespräche verstummten, denn einerseits wollte ich die Aufmerksamkeit aller erreichen und andererseits besaß ich bekanntermaßen keine weittragende Stimme. Nervosität sah und merkte man mir nicht an, obwohl ich natürlich nie gänzlich frei von dergleichen war und so nutzte ich den Moment, bis absolute Stille im Raum eintrat, dazu, mir darüber bewusst zu werden, dass ich mit der Moderation dieser Feier – die nach der Organisation keineswegs von mir erstrebt, aber unumgänglich geworden war – auch einen Anteil an der Ehrung meines Onkels Crassus leistete, was mir eine innere Zufriedenheit gab.



    „Verehrte Gäste, werte Gastgeber, geschätzte Factio- und liebe Familienmitglieder!
    Der heutige Tag steht ganz im Namen zweier großer Staatsmänner, die lange Zeit der Factio Aurata, ehemals Factio Gilvus, zu Prestige und Ruhm verholfen haben, deren Namen jedes Kind in Roms Straßen kennt, weil sie bedeutsame Vertreter ihrer Gens und unserer Partei gewesen sind. Wir haben uns heute zusammengefunden, um diese beiden Senatoren zu ehren, unsere Wertschätzung ihnen gegenüber auszudrücken und sicherlich auch unser Bedauern, dass wir sie schon viel zu zeitig aus dem Leben verabschieden mussten.“


    Mein Blick streifte die anwesenden Familienmitglieder der Politiker.


    „Besonders herzlich heiße ich Flavius Aurelius Sophus und Marcus Octavius Maximus willkommen, die im Anschluss an meine Einführung eine Oratio auf die im Mittelpunkt des heutigen Tages stehenden Senatoren halten werden. Nach dem offiziellen Teil folgt der gesellige, zu dem ich die Anwesenden herzlich einladen möchte, sich bei Speis und Trank dem einen oder anderen interessanten Gespräch zu widmen.“


    Mein Lächeln sollte meine soeben gemachte Aufforderung unterstreichen, wenngleich ich mich selbst sicherlich weitgehend zurückhalten würde.


    „Kommen wir aber zunächst zum offiziellen Teil der Veranstaltung. Ich möchte zunächst Flavius Aurelius Sophus das Wort erteilen. Der Pater gentis der Octavia, Gaius Octavius Victor, weilt noch nicht unter uns und ich möchte ihm die Gelegenheit einräumen, der Ansprache seines Familienmitgliedes beizuwohnen.“


    Sim-Off:

    Im Grunde möchte ich aber ungern warten, bis Victor einen neuen PC hat. Die Veranstaltung wird also planmäßig weitergehen.


    Sodann trat ich vom Rednerpult zurück und begab mich zu einer der Säulen, die mit seidenen Tüchern bedeckt waren.


    „Sicher stimmt ihr mir zu, dass es um ein Vielfaches schöner wäre, wenn die Geehrten heute unter uns weilen würden, da dies aber leider unmöglich ist, lasse ich sie symbolisch anwesend sein. Ein begabter Künstler hat in meinem Auftrag Marmorbüsten gefertigt, die späterhin Aufstellung auf dem Factiogelände finden werden, heute jedoch in diesem Festsaal aufgebaut sind.“


    Mit diesen Worten enthüllte ich die Büste meines Onkels Claudius Aurelius Crassus. Das Wort hatte sein Sohn und ich trat in den Hintergrund.

  • Zitat

    Original von Decima Verina
    Ein sachtes Lächeln umspielte ihre feinen Lippen, als sie dem Wink von Mattiacus folgte und näher trat. Sie wartete, bis er ausgesprochen hatte, ehe sie ihren Blick dem Manne zuwandte, dem sie vorgestellt worden war.


    "Salve." sagte sie höflich und strich ihr Haar ein wenig beiseite, als es ihr ins Gesicht zu fallen drohte. Neugierig betrachtete sie ihn aus den nachtblauen Augen und blickte dann zu Mattiacus.


    "Ich dachte es wäre angebracht, hier zu sein, wenn hier schon eine Festlichkeit stattfindet." sagte sie leise zu ihm.


    Gerade wollte ich antworten, als Deandra das Wort am Pult ergriff und alle, so auch ich verstummten. Ich deutete der Unbekannten, dass wir uns nach den Reden weiterunterhalten würden.

  • Wie er gekommen war, so wollte er auch sofort wieder gehen. Er war empört darüber, dass sich eine Frau anmaßte, vor ehrenwerten Römern zu sprechen, noch dazu in einer fremden Casa, deren Gastgebern es eigentlich zugestanden wäre, einige Worte an ihre Besucher zu richten. Auch gereichte es ihm zu einem Empfinden höchsten Missfallens, dass dem Pater Gentis der Octavier keine Gelegenheit eingeräumt wurde, vielleicht etwas verspätet zu der Versammlung zu stoßen. Für einen Menschen von guter Erziehung war ein solches unannehmbares Verhalten Anlass zur Scham und Grund zu einer folgenden Entschuldigung, doch als sein Name fiel, konnte Sophus leidlich zurück nach Hause gehen. Oratio? Wieder legte er skeptisch die Stirn in Falten, hatte er doch lediglich eine kurze Ansprache vorbereitet. Letztlich machte er gute Miene zum bösen Spiel und nahm die Rednerposition ein.
    Rhetorisches Improvisationstalent war nunmehr gefragt und so nutzte er die Zeit, welche ohnehin dazu bestimmt war, Ruhe unter der Zuhörerschaft aufkommen zu lassen, zu einer geistigen Gliederung seiner Ansprache, deren Formulierung in dieser kurzen Zeit freilich ungeschickt und mangelhaft ausfallen musste. Einen Moment lang schweifte sein Blick über die Gästeansammlung, ruhig atmete tief ein und aus, begann schließlich unvermittelt in etwa dieser Weise zu sprechen:


    "Berühmter Männer Taten und Wesensart der Nachwelt im Gedächtnis zu halten, ist ein durchaus natürlicher Vorgang, der sich in ältesten wie in jüngsten Zeiten bewährt und erhalten hat.
    Es fließen nunmehr die Jahre dahin, in denen keiner der vielen von sich behaupten könnte, noch wahrhaft und mit regem Geiste die uns schriftlich überlieferten Ereignisse von Actium erlebt zu haben und es darf getrost als tückische, ja befremdliche Prägung unserer Zeit erscheinen, dass selbst vereinzelte Bürger, denen von Geburt an die Offenheit des Geistes einer freien Sache mangelte, allen Widrigkeiten zum Trotze einem Gemeinwesen ins Gewissen reden, welches kein Gewissen hat.
    Es vermag einem pflichtbewussten und aufrechten Redner in dieser Sache nicht verwehrt sein, an jene Gründe des verlorenen Geistes gemeinschaftlicher Staatsordnung zu erinnern – ohne Zorn und Parteiergreifung, mit jenem Blick, welcher aus der zweiten Erfahrung heraus geboren wird, sprechend, was ihm in die Backe kommt:
    Dem einen Mann im Staat folgte Tiberius, an Wesen und Charakter anfangs gütig, mit zunehmendem Alter nichts als ein Scharlatan, später Claudius, ein herrischer und rachsüchtiger Mann, an großen Worten reich, an Bildung arm, tosend im Abgang – auf den Tyrannen folgte ein Tyrann und noch garstigerer Zögling dieser so genannten Ordnung. So ging es in einem fort und dem Menschen wurden mit fremder Hand die Feder geführt, die Lippen bewegt.
    Mögt ihr euch entsinnen an jene Tage, dann erkennt ihr darin die Wurzeln der heutigen Nichtswürdigkeit Roms, dessen Glanz verbraucht, dessen Ruhm Einbildung, dessen Stolz Unkenntnis, dessen leeres Streben Neid ist. Offen anzuklagen um den Gewinn eines reinen Gewissens – dies ist mir aus Anlass und Sinn des heutigen Zusammentreffens nicht vergönnt und so werde ich kurz das Leben eines Verstorbenen beschreiben, dessen Charakterzüge und Eigenheiten selbst in oberflächlichster und nachlässigster Schilderung jene Kreaturen, die sich Römer schimpfen, so sie denn noch einen Funken der alten Tugenden erretten und bewahren konnten, zur Erblassung und Erkenntnis treiben mögen.



    Es streben hochmütige Emporkömmlinge nach Konsulaten und Priesterämtern wie nach Beute, hier stiftet ein Träger des Ehrenamts Verwirrung, dort wütet ein frecher Prokurator und was nicht durch äußere Gefahr bedroht ist, durch ein töricht verursachtes Auflehnen der Bundesgenossen, treibt die innere Bedrohung zur schädlichen Vollendung.
    Wie erquickend, belebend, besänftigend hier die Erinnerung an einen Mann der Tugend wirken kann!
    Der Rückblick auf einen wahrhaft großen Staatsmann, dem stets die rechte Feuerluft an Sitte und Mäßigung zum Auftrieb genügte und nicht Bestechungssummen vermeintlicher Günstlinge.
    Niemals voreingenommen oder übereilt entscheidend wirkte jener hervorragende Mann als Richter des Wahren und Gerechten, des Ehrenhaften und Aufrichtigen, niemals ein Ohr schenkend den heimtückischen Irrspielen tosender Narren.


    Was die ewige Stadt der Vorväter an Schändlichkeit durchzieht, dringt bis hinab zu Haltung und Gesinnung der Bürgerschaft: Wie eine Seuche breitet sich von Iudäa her kommend ein widerlicher Spiegel von bitterer Galle über unser Meer aus, ballt sich zu einem verzehrenden Sturm, der nicht eher ruhen wird, bis Roma erneut in Asche liegt.
    Wie erbauend, erhebend, versichernd hier die Kenntnis eines Mannes des Glaubens wirken kann!
    Die alten Tempelanlagen Romas geschändet, ihre Mauern niedergerissen vom giftigen Pöbel, ihre Säulen gestürzt von der Menge Wut, vermochte es jene entfesselte Sturmgewalt nicht, des aufrechten Mannes Herz niederzuschmettern, welches sich in Demut und Ergebenheit dem Willen der unsterblichen Götter verschrieben hatte.
    Wie es einem geschwächten Menschen nach langer Krankheit ergeht, der nach vielen Monaten der Bettruhe an goldenes Sonnenlicht geführt wird, so ergeht es uns, die wir im strahlenden, glänzenden Angesicht eines Crassus auf den rechten Pfad der Tugend und des Glaubens zurückgeführt werden.


    Auf welche Art und Weise, so möchte vielleicht mancher anmerken, aber hat es jener vermocht, die giftige Schlange der raschen Versuchung mit dem Mute eines Löwen zu besiegen? Weshalb konnte sie ihr Gift nicht verabreichen, wo sie es doch bereits versammelten Vätern, Priestern, hohen Beamten und Kaisern eingeimpft hatte?
    Es ist jener Kenntnis vom rechten und angebrachten Maß an Verhalten und Sitte zuzuschreiben, welche im Hause seiner Väter und Vorväter genauer, sorgfältiger, beschützender als jedes Familienvermögen weitergegeben wurde.
    Was die Mutter, ein ausgezeichnetes und hingebungsvolles Exemplum römischer Treue, Zurückhaltung, sowie Tüchtigkeit an Strenge und Disziplinierung des jungen Geistes vermissen ließ, glich der Vater, ein harter und gerechter Mann von militärischer Haltung aus und führte das Bild eines Römers zur Vollendung,
    So darf es nicht verwundern, dass er als junger und alter Mann wie einst der Hügel des Kapitols im Plündersturm der Kelten den verderbenden Zeiten trotzte mit einer Seelenruhe, welche nur den größten Männern der Stoa vergönnt war. Nicht der Legatsposten im wilden Germanien, nicht jener im bedrohten Syrien, ja nicht einmal jener im italischen Pfuhl selbstgefälliger Verderbtheit brach ihm das Rückgrat der Tugend.
    Ohne jede Eitelkeit, wohl aber mit dem gebotenen Ernst strenger Würde, welche dem überaus seltenen und im Silberschein erwachender Hoffnung sprudelnden Quellbrunn einer glänzenden wie gnädig bedankten schöpferisch-erziehenden Bildung auswächst, wirkte er Taten des Glaubens, vollbrachte er tüchtige Werke, mächtigen Wurzeln gesunder Tugend entsprungen. Denn dieses muss klar sein: Wo es dem Menschen an den inneren Gütern ermangelt, kann er in leiblich-tätiger Hinsicht nicht fruchtbar wirken. Nicht etwa ins Gegenteil verkehrt sind jene Ursächlichkeiten, wie uns natürliche Exempla lehren: Ein gutes oder schlechtes Haus macht keinen guten oder schlechten Zimmermann, sondern ein guter oder schlechter Zimmermann macht ein gutes oder schlechtes Haus. Kein Werk macht einen Meister so, wie das Werk ist, sondern wie der Meister ist, danach ist auch sein Werk. Glaube und Tugend aber machen, ebenso wie sie fromm und redlich machen, so auch gute Werke. Nach dem Baum der Erziehung kommt die Frucht des Menschensohns und wenn der Baum am Bächlein steht, auf guter Erde und in gesunder Luft, dann wird auch die Frucht gesund und zum Nutzen des Erdkreises.

    An Verdiensten und Ehrentafeln reich, entwirkte sich später ein freier Geist jener Frucht, welcher bald die ehrwürdigen Hallen und Tempel der Senatsstätten in heiligem Weben durchzog, dessen Kraft erst in der Geringschätzung versuchender Schenkungen entfaltet und für den allmählich verstehenden Betrachter in höchstem Staunen erkennbar wird: Wie frei ein Mann freien Geistes doch reden kann! Wie ungezwungen der schwungvolle Zug seiner Gesten! Wie sanftmütig verzeihend das wissende Lächeln auf den Lippen! Wie erbärmlich dagegen das Ausspucken verkrüppelter Gestalten! Wie niederträchtig und bemitleidenswert zugleich dagegen die plumpen, jeden Mangel an Bildung offenbarenden Zänkereien unterwürfiger Drückeberger, deren Reden platter sind als das platteste Land! Oh, Senat, strahlendes Antlitz und Trauerbild zugleich, hier offenbarst du deines Volkes Zwiespalt!


    Es erfreut mein Herz, wenn ich als Redner in viel zu knapper Ausarbeitung die inwendigsten Züge eines aufrechten Menschen vor einer Menge an Bürgern vorlegen durfte, unter den Blicken fürsorglicher Gastgeber, deren Casa uns am heutigen Tage großzügige Unterkunft bietet. Mit wachsender Hoffnung erfüllt sich eines Römers jauchzender Geist, welchem die Begierde so vieler Menschen nach einem Rückblick in bessere, freiere Tage begegnet. Vielleicht, die unsterblichen Götter mögen es vergönnen, können einmal jene mit ähnlicher Seelenruhe zu den Ahnen gehen wie einst Claudius Aurelius Crassus, mein Vater, der in solcher Weise zu sprechen pflegte: ‚Es ist nicht nötig, dass ich lebe. Wohl aber, dass ich meine Pflicht tue.’
    Lasst uns einem solchen Vorbilde lechzend nacheifern wie sonst nur ein habgieriger Landpfleger Bestechungssummen, lasst uns im Geiste der beinahe verlorenen Freiheit die Tugend ergreifen und festhalten! Dabei, meine Freunde, werde ich euch nahe sein und für kommende Tage jeden erdenklichen Segen wünschen."

  • Zitat

    Original von Gaius Decimus Maior
    Wie du siehst, Quaestor, kann sogar ich es mir mal erlauben für andere Beschäftigungen den Palst zu velassen und meine Arbeit eine Weile ruhen lassen.


    Ich hob meinen Becher, um mit ihm anzustoßen.


    Auf dich und dein hoffentlich erfolgreiches durchschreiten des Cursus Honorum!


    "Danke für die Wünsche. Du sprichst gerade von meinem Amt. Hast du eventuell bereits einen Termin für meine Audienz beim Kaiser?"


    Antoninus hob ebenfalls seinen Becher.


    "Ich nehme an, du hast auch Ziele. Mögen sie in naher Zukunft erreicht werden."


    Als um Ruhe gebeten wurde, stellte auch Antoninus die Unterhaltung ein.

  • Die Rede meines Neffen war, wie zu erwarten, geschliffen und einwandfrei in der Präsentation. dann schaute ich voller Stolz zu meiner Nichte, die sich so engagiert hatte in dieses Projekt. Ich kannte nicht alle Hintergründe, doch die Sklaven erzählen einem ja doch vieles, wenn sie Vertrauen haben. Meine Nichte hatte trotz so manchem Widerstand eine beachtliche Leistung erbracht. Und ich war mir sicher, mein neffe, der recht von Unrecht stets zu trennen vermochte, auch er musste voller Stolz in seinem Inneren sein.


    Die Büste, die ich mir eingehend betrachtete, hatte, aber das ist mein persönlicher Geschmack, zu harte Konturen. Sie hätte in der Haarpartie weicher ausgearbeitet sein können.

  • Sie schenkte Mattiacus ein Lächeln und neigte sacht ihr Haupt.


    "Danke." flüsterte sie leise, denn auch wenn er ihr Cousin war, so schmeichelte ihr sein Kompliment doch sehr. Immerhin bekam man solcherlei Dinge nicht alle Tage zu hören.


    Ihre Aufmerksamkeit wandte sich dann wieder der Rede zu, oder eher, dem allgemeinen Geschehen, was auch immer nun noch kommen mochte.

  • Sophus war also endlich eingetroffen uns so konnte der Abend seinen Lauf nehmen, denn schon kurz nach dessen Ankunft kündigte Deandra die Oratio des Sophus an. Der Aurelier schien relativ überrascht zu sein als der das Wort "Oratio" hörte und auch Maximus war darauf eher unvorbereitet. Dennoch kehrte nun innerhalb kürzester Zeit Ruhe im Saal ein auf das er nun anfangen konnte zu sprechen...


    Es war eine Qual für Maximus. Konnte er den ersten par Sätzen noch einigermaßen gut folgen, verabschiedete sich die Konzentration schon bald darauf. Irgendwie war es schon etwas anderes als eine Rede auf der Rostra und er bemerkte wie ihm langsam die Augen zufielen. Gerne hätte er jetzt einen Platz an einer nahe gelegenen Wand gehabt um seinen immer schwerer werdenden Körper etwas abzustützen, doch in seiner Position war es besser wenigstens den Anschein von Haltung zu bewahren.


    Das ich dann irgendwann gegen Ende der Rede noch den Namen Crassus vernahm, zeigte mir, dass mein Vorredner wohl doch noch auf den Punkt gekommen zu sein schien und als neben mir jemand anfing zu klatschen lies mich feststellen, dass die Rede nun auch endlich beendet war. Schnell riss ich die Augen wieder auf und klatschte mühsam, leise und unrhythmisch in die Hände. Nun wartete ich bis sich die Allgemeinheit wieder etwas gefasst hatte, um kurz darauf selbst mit meiner Rede beginnen zu können...

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