Sanft drückte sie die Hand ihres Bruders, seinen Blick für einige Momente lang erwiedernd. Er war ihr so sehr Stütze und Halt geworden in den letzten Wochen, dass sie es manchmal nicht glauben konnte, wie die Jahre davor verstrichen waren, in denen sie mit ihrem verstorbenen Gemahl von einem Stationierungsort zum nächsten hatte reisen müssen. Und es tat ihr wohl, sich mit ihm zu verstehen, ohne vieles sprechen zu müssen, aber so war es stets gewesen. Für einige Momente brandete das Geschrei der Menge über sie hinweg, und die Iulierin bemerkte es nicht, es war ihr einerlei geworden, ob sie nun schrien oder nicht - als sich Constantius jedoch in Richtung des Mannes neigte, der sie angesprochen hatte, tauchten alle wehmütigen Gedanken wieder ab und verblassten vor der weitaus farbigeren Realität.
"Salve, Manus Tiberius Durus," sagte auch sie, ihm ein freundliches Lächeln zugedenkend, das Gesicht nach wie vor halb von ihrem Schleier bedeckt, das Vorstellen würde sie ihrem Bruder überlassen - es war höflicher, und inmitten dieser schreienden Masse wirkte es auch irgendwie seltsam, sich zu benehmen, als befände man sich im Atrium einer anderen Familie oder an einem Ort, der Gespräche deutlicher möglich machte. Ein kurzer Blick galt den Fahrern, die in ihre jeweiligen Staubwolken eingehüllt, für sie kaum zu unterscheiden waren. "Ginge es allein nach den Namen, müsste Hermes gewinnen," fügte sie schließlich an.