[Officium] Auguraculum

  • Endlich kam Tiberius zum für ihn eingerichteten Auguraculum und blickte zufrieden in die Mittagssonne, um sich dann mit einem freundlichen Lächeln den ersten Bauern zuzuwenden, die aus der Umgebung kamen.


    "Den Segen der Götter, Augur. Wie schön, dass ihr hier seid...", begann sofort der erste. Das würde ein langer Tag werden.

  • Sophus benötigte einen Moment, um sich darüber klar zu werden, dass jemand geklopft hatte, war er doch in den Zustand eines seichten Halbschlafes Verfallen, in dem er mit glasigen Augen den Tisch vor sich betrachtete und über sein Leben nachdachte. Als er das Geräusch dann endlich bewusst wahrnahm und einige male blinzelte, um wieder ganz wach zu werden, erhob er sich, räusperte sich und sagte mit klarer Stimme: "Herein!"

  • Helena verfiel anfangs in eine leichte Ungeduld, die auch Sorge beinhaltete, da der Augur so lange brauchte. Er war immerhin auch nicht mehr der Jüngste und.. Aber da erklang endlich die erlösende Aufforderung, dass sie das Officium betreten durften und gemeinsam mit Agrippa kam sie herein, wobei sie auch wieder die Tür hinter sich schloss. "Salve, Augur." sagte sie mit respekterfüllter Stimme, denn vor diesem Mann hatte sie große Achtung. "Ich möchte es nicht allzu lang machen, quälen mich doch zwei Fragen. Vorrangig ist hierbei.. Der Diebstahl der Statue. Hast du Zeichen ausmachen können, die etwas über die Gefühle des Gottes aussagen?" Sie warf Freund und Proconsul einen bedeutenden Blick zu.

  • Sophus nickte leicht, als die Pontifex und Agrippa hereinkamen.


    "Salve, Pontifex. Nein, ich habe bisher nicht viel herausgefunden. Natürlich bin ich nicht der einzige, der sehr beunruhigt ist, denn auch viele gläubige Männer und Frauen besuchen mich hier und stellten die selbe Frage. Aber konkrete Zeichen sind mir noch nicht berichtet worden, oder nicht mehr als sonst. Noch, nehme ich an, ist es eine mehr menschliche als göttliche Unruhe. Aber es mag sein, dass diese Spannung auch etwas darüber aussagt, dass die Götter noch über ein Urteil beraten. Ich selbst hoffe natürlich, dass ihr mit eurer schnellen und richtigen Reaktion Zeit verschaffen konntet, dass Mars und Iuno mit der Vollstreckung ihres gerechten Zornes noch warten werden, bis die Menschen selbst im Sinne der Götter handeln konnten. Und dass dann der ruchlose Täter in der Unterwelt bestraft wird."


    Er lächelte matt.


    "Vielleicht sind das aber auch naive Hoffnungen eines alten Mannes. Jedoch, wo bleibt meine Freundlichkeit? Ich habe euren Begleiter nicht begrüßt. Wollt ihr mir ihn vorstellen?"

  • Helena nickte bei den Worten des Auguren. Offensichtlich schien er ihren Schritt als richtig anzusehen und das bedeutete ihr viel. Sie legte großen Wert auf den Rat des Auguren, was sie dazu bewegte, dass sie ihn zu gerne im provinzialen Collegium sähe. Gewiss ließe der weise Mann sich aber nicht dazu verleiten, bot ihm doch Rom deutlich mehr Möglichkeiten. Zudem war der Augur kaum im ordo decurionum. Helena seufzte leise. "Wenn Du diesen Schritt als richtig ansiehst, dann schätze ich habe ich wohl auch das einzig Richtige getan." erklärte sie lächelnd und nickte.


    Dann verzerrten sich ihre Züge, als sie darauf hingewiesen wurde, dass sie Agrippa nicht vorgestellt hatte. Ein leicht rötlicher Schimmer legte sich auf ihre Wangen und mit leichter Nervosität kündigte sie an: "Verzeihung. Dies ist der Proconsul Matinius Agrippa. Und Agrippa, dies ist der Augur Annaeus Sophus. Ich möchte nochmals um Vergebung bitten." Man sah ihr deutlich die peinliche Berührung an.


    Sim-Off:

    Tut mir auch leid :D Ich muss Helena morgen abmelden und halte mich deshalb ziemlich ran ;)

  • Ein freundliches Lächeln zeigte sich auf des Auguren Gesicht und er neigte sein Haupt vor Agrippa.


    "Salve, Proconsul. Ich bin geehrt."


    Nun wandte er sich wieder Helena zu.


    "Das einzig richtige, ja. Bei einem solchen Verbrechen lässt sich in der Tat nur noch die Gnade der Götter erbitten. Denn nur Gnade kann dann noch die Rettung bringen. Alles andere wäre arrogant gegenüber den überweltlichen Mächten.
    Doch du sagtest, du hättest noch etwas anderes, dass nun rasch besprochen werden müsste?"

  • "Es ist mir eine Freude dich kennenlernen zu dürfen Augur."


    "Hast du zufälligerweise etwas gesehen, was auf den Gemütszustand des Gottes Mars hindeutgen lässt? Ich bin doch nach den neusten Entwicklungen besorgt, dass der Gott Tarraco und nicht nur die Verbrecher, welche den Diebstahl verübt haben, bestraft ..."

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    Stadtpatron - Tarraco

  • Helena betrachtete den Auguren lächelnd. Er war eine ruhige Natur und vielleicht sollte sie sich künftig öfter mit ihm beraten. Sie war immer zu unbedacht und handelte zu hektisch. Da war er ein guter, ruhiger Gegenpol. "In der Tat. Wir scheinen einer ziemlich ähnlichen Auffassung zu sein. Die meisten nehmen die Götter nicht ernst genug, scheint es mir zeitweilig." bekundete sie bedrückt.


    "Und - in der Tat! Ich habe noch etwas zu sagen. Das Collegium hier wird mit meiner Abreise beinahe völlig verwaist sein und ich würde dich bitten, dass du meine Vertretung übernimmst. Du scheinst mir eine sehr kompetente Vertretung zu sein, doch der Höflichkeit halber wollte ich kurz nachfragen. Die Sacerdos Petronia Arria würde dir helfend zur Seite stehen." bot sie rasch an.

  • "Nein, es tut mir leid, dich enttäuschen zu müssen, Proconsul. Wie ich sagte, es gibt keinen konkreten Anhaltspunkt. Ich erhalte natürlich viele Nachrichten über Sichtungen bedeutsamer Dinge. Aber sie sind nicht ungewöhnlich gehäuft und scheinen auch nicht ungewöhnlich bedrohlich."


    Sophus holte etwas Luft und atmete sie dann langsam aus.


    "Ich fürchte, ich muss also tatsächlich eingestehen, den Plan der Götter hier nicht einmal erahnen zu können. Ich kann nur Möglichkeiten aufzählen."


    Er wandte sich wieder der Pontifex zu, die Augen etwas geweitet.


    "Ich bin geehrt, dass ihr damit an mich herantretet. Ihr wisst natürlich, dass ich in der Politik der Provinz nicht sehr erfahren bin und ich bin mir natürlich bewusst, dass euer Amt nicht nur religiöse sondern durchaus auch politisches Gewicht hat. Mir fehlen die Kontakte, die ihr habt, um eure Aufgaben zu vollbringen. Aber mit einer Hilfe an meiner Seite, die ihr mir dankenswerterweise angeboten habt, und der Sicherheit, dass es freilich nur eine Vertretung ist, werde ich mich dieser Aufgabe nicht verschließen."


    Sim-Off:

    (edit) Antwort-Absatz auf Helena hinzugefügt.

  • Dankbar lächelte Helena den Auguren an, als dieser auf sie antwortete, und richtete dann den Blick kurz wieder zu Agrippa. "Proconsul. Ich weiß, er kann natürlich nicht meinen Sitz in der Curie einnehmen. Aber wäre es vielleicht möglich, ihn Zeit seiner Anwesenheit in Tarraco zum Beisitzer zu ernennen? Gemeinsam mit mir hat er schon viele wichtige Dinge in Bezug des Götterkultes geregelt. So könnte er zumindest eine Stimme für diesen sein, während ich in Rom weile." bat sie mit offiziellem Tonfall. Es war ihr wichtig, dass wenigstens die Stimme des Cultus Deorum zu Rate zu ziehen war.


    Wieder zu Sophus gewandt, meinte sie: "Es erfreut mich sehr. Dann werde ich nachher direkt die Verfügung ergehen lassen, dass du während meiner Abwesenheit die Ansprechperson bist und auch mein Officium abriegeln. Wichtig ist momentan besonders der Bau des Capitols, doch mit dieser Thematik bist du sicherlich gut vertraut und zu wieteren Besprechungen kannst du meinen Scriba gern zu Rate ziehen."

  • "Am morgigen Tag. Aber über Post werde ich natürlich zu erreichen sein, sollten auch Fragen direkt an mich aufkommen. Dort werde ich in der Casa Matinia verweilen." erklärte sie dem Auguren ebenfalls lächelnd. "Mittlerweile stehen hauptsächlich noch die organisatorischen Dinge für das Fest aus. Das Capitol ist nicht mehr allzu weit von der Fertigstellung entfernt."

  • "Das freut mich zu hören. Ich nehme allerdings an, dass du damit rechnest, dass die Inauguration des Capitoliums unter deiner Leitung geschieht, oder möchtet ihr, dass ich auch dies übernehme? Zweifellos wäre es mir lieber, würde eine solch bedeutsame Feier unter der Leitung des richtigen Pontifex geschehen, die zudem einer der wichtigsten Geldgeber ist."

  • "Nein, da brauchst du nicht bangen. Die Feierlichkeiten - und damit auch die Inauguration - finden erst dann statt, wenn ich wieder hier bin. Ich ließ den Tempel erbauen und werde mich somit auch an seiner Eröffnung beteiligen." erklärte sie mit einem leisen Lachen. Nein, sie würde da sein, wollte sie doch auch eine kleine Rede halten.

  • "Ausgezeichnet." Sophus lächelte noch einmal und rieb sich dann kurz die Hände. "Gut. Ich will selbstverständlich nicht unhöflich sein, doch habe ich den Eindruck, dass noch sehr viel Arbeit vor dir liegt, bis du abreisen kannst und auch ich möchte mich schon einmal auf die folgende Zeit vorbereiten. Gibt es noch etwas?"

  • "Von meiner Seite aus nicht, nein." erwiderte Helena mit einem dankbaren Lächeln. Sie war froh, dass sie noch alles hatte klären können, ehe sie abreiste. So konnte sie völlig beruhigt das Schiff betreten und gen Roma reisen. Sie wandte einen fragenden Blick zu Agrippa, ob von seiner Seite aus noch irgendwelcher Klärungsbedarf bestand.

  • "Ich werde sehen, was ich bezüglich den Beisitzerstatus für Sophus in der Curie tun kann, aber ich denke es wird kein allzu grosses Problem sein. Ansonsten habe ich keine weiteren Fragen."


    Er drehte sich zu Sophus.


    "Falls ich dir irgendwie helfen kann, lass es mich wissen ..."

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