Ludi Martiales - Am Abend vor dem Tempel

  • Es sieht so aus, als hätte Durus da zwei Rennbegeisterte aufgegabelt, die bisher noch nichts von ihrem Glück wussten. "Prima, dann ist es also abgemacht. Was haltet ihr von morgen gegen Nachmittag? Dann sind die Pferde auch wieder im Stall, jetzt im Frühjahr sind sie den Beginn des Tages draußen vor der Stadt und grasen. Das Training auf der Bahn geht dann am Nachmittag los wenn die Sonne nicht mehr am Zentrum des Himmels steht."


    Vic schaut grinsend zu Constantius. "Wenn du möchtest, dann kann dich einer der Lenker auch mal ne Runde mitnehmen."

  • Durus nickte. Die beiden waren so gut wie sicher bei der Veneta!
    "Vielleicht komme ich auch einmal mit - kann ja nicht schaden, die Jungs mal wieder zu kontrollieren!"

  • "Nur mein Bruder darf auf dem Gespann mitfahren?" sagte sie mit einem gespielt empörten Unterton. "Und ich soll nebendran stehen und zusehen, wie er sich amüsiert?" Die Brauen herausfordernd angehoben, blickte sie von einem Mann zum anderen - und allen dreien mochte dämmern, dass nun eine Diskussion bevorstand, bei der sie die Iulierin entweder davon würden überzeugen müssen, dass es sich für eine Frau nicht schickte, auf einem Wagen zu fahren - oder aber ihr diesen Wunsch zu erfüllen. Sie sah zumindest im Augenblick nicht gerade nach der durchschnittlichen Römerin aus, die sich vor Pferden und Streitwägen im Besonderen fürchtete - eher wie jemand, der auf etwas Neues neugierig geworden ist und bereit, die Herausforderung anzunehmen. Eine Iulierin eben ...

  • Die Worte, die Constantius soeben von Helena vernommen hatte, sorgten zunächst für einen Ausdruck der Verwunderung auf seinem Gesicht. Dieser Gesichtsausdruck sollte zunächst auch einen Moment anhalten. Er wusste nur zu genau, dass obwohl Helena sie scherzhaft vorgetragen hatte, sie doch genau der Wahrheit entsprachen.
    Hin und her gerissen zwischen Bewunderung und brüderlicher Sorge wog Constantius die möglichen Folgen ab. Im Grunde sah er ein, dass er es Helena niemals würde ausreden können. Denn hatte sie sich erst etwas in den Kopf gesetzt hatte, gab es kein Zurück mehr.
    Constantius musste schmunzeln. Ja er konnte sich Helena wirklich gut auf einem der Wagen vorstellen. Denn an Mut hat es ihr noch nie gemangelt.
    Zustimmend nickte Constantius.
    „Warum auch nicht. Vielleicht könnte man auch eine Fahrt für meine Schwester arrangieren?“

  • Victor kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Würde ihr Bruder nicht direkt nebendran stehen, würd er Helena anbieten, dass er sie selbst eine Runde mitnimmt. So aber wartet er ersteinmal darauf, was Constantius dem zu entgegnen hat und nachdem dieser nichts dagegen hat, nickt auch Victor. "Auch das sollte kein Problem sein." Mit Hermes könnte man sie auf keinen Fall fahren lassen, der Junge hätte seine Gedanken dann nicht mehr auf der Rennbahn. Aber für Dareios oder Diokles wäre es sicher mal eine kleine Abwechslung. Nicht, dass die beiden weniger weibliche Fans hätten, im Gegenteil. Doch aus dem Alter, wo sie sich in deren Huldigungen sonnen, sind sie schon eine Weile heraus.


    "So, nun müsst ihr mich aber entschuldigen. Ich muss den Aedil noch sprechen. Ihr habt ihn nicht zufällig gesehen?"

  • Durus schüttelte den Kopf
    Nein, aber eigentlich müsste er hier irgendwo unterwegs sein! Er ist immerhin der edle Spender!"
    Durus sah sich etwas um und entdeckte nichts, außer einigen Leuten, die noch immer vom Opferfleisch nahmen, sich unterhielten und alle zusammen recht fröhlich wirkten. Aber da ließ er sich nicht täuschen - sicherlich waren auch genügend Diebe hier...

  • Auch die Iulierin sah sich nun suchend um, auch wenn ihr kurz darauf klar wurde, dass sie nicht wusste, wie der Ädil aussah. Aber an den Streifen seiner Toga sollte man ihn schließlich auch irgendwie erkennen können ... sich etwas auf die Zehenspitzen reckend, versuchte sie sich (erfolglos) einen Überblick zu verschaffen und gab es schließlich auf, die anderen waren doch größer als sie und würden damit mehr Erfolg haben.


    "Ich würde vermuten, dass er bei den Priestern steht, die sich um das Opferfleisch kümmern - einen besseren Platz gibt es nicht, um der Plebs vor Augen zu führen, wer die Stiere gestiftet hat," meinte sie schmunzelnd und lächelte fast unschuldig. Dass ein Mann, der im cursus honorum weiterkommen wollte, keine solche Gelegenheit auslassen würde, lag ziemlich deutlich auf der Hand. Dennoch funkelten ihre Augen in diesem Moment weit intensiver, als man es sich vielleicht hätte denken mögen - vielleicht auch von der Vorfreude, die sie auf eine aufregende Runde im Streitwagen hoffen ließ.

  • "Na denn, ich mach mich mal auf die Suche, irgendwo wird er schon hier rumstehen. War nett euch kennenzulernen, wir sehen uns dann die Tage in der Factio." Er grinst und nickt seinem Factiokollegen Durus nochmal zu. Dann macht er sich auf die Suche nach dem Aedil Purgitius Macer.

  • "Viel Glück bei der Suche," sagte sie schmunzelnd und nickte dem Septemvir leicht zu, bevor sich dieser in der Menschenmenge schon fast zu schnell wieder verlor. Bei so vielen Menschen würde er sicher eine Weile suchen müssen, und die Iulierin war recht froh, ihren Bruder in der Nähe zu wissen - schon in Mantua hatten sie einander aus den Augen verloren, als sie sich in einer Menschenmenge befanden, das musste sich nicht unbedingt wiederholen.

  • Constantius mochte große Menschenansammlungen einfach nicht. Der Beschützerinstinkt in dem jungen Mann war in diesen Moment in heller Aufregung. So viele Leute, die man zu beobachten hatte. So viele Geschehnisse die um einen herum passierten und hätten gleichzeitig beobachtet werden müssen. Oft half Constantius nur ein tiefer Atemzug. Wenigstens stand er diesmal in Helenas Nähe und musste die Horde von Menschen nicht noch nach ihr durchsuchen. Was jedoch nicht, wie zuletzt der Rüpel, der Helena fast zum Sturz gebracht hätte, bewiesen hatte, zur Unaufmerksamkeit führen durfte.
    Still und mit steigender Anspannung verharrte er also ständig in der Nähe Helenas.

  • Macer hatte es sich nicht nehmen lassen, an einem der Töpfe die Ausgabe des Fleisches selber vorzunehmen. Immerhin war dies eine gute Gelegenheit, mit vielen der Gäste einige Worte wechseln zu können, ohne vielleicht von einem unangenehmen Gesprächspartner zu lange in ein langweiliges Gespräch verwickelt zu werden. Jetzt, als sein Topf leer war, stillte er seinen Durst erst einmal mit einem Becher Wein und mischte sich dann unter die fröhlichen Menschen, die den Platz vor dem Tempel bevölkerten.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hatte es sich nicht nehmen lassen, an einem der Töpfe die Ausgabe des Fleisches selber vorzunehmen. Immerhin war dies eine gute Gelegenheit, mit vielen der Gäste einige Worte wechseln zu können, ohne vielleicht von einem unangenehmen Gesprächspartner zu lange in ein langweiliges Gespräch verwickelt zu werden. Jetzt, als sein Topf leer war, stillte er seinen Durst erst einmal mit einem Becher Wein und mischte sich dann unter die fröhlichen Menschen, die den Platz vor dem Tempel bevölkerten.


    Es dauert nicht lange, bis Victor Macer in der Menschenmenge findet. Zwar ist einiges los, doch Vic kennt sich auf dem Vorplatz des Tempels aus wie in seiner Togafalte. "Salve, Aedil. Glückwunsch zum Factiosieg. Mit Phillipus Thrax werdet ihr wohl in naher Zukunft mal wieder echte Chancen auf einen Siegerplatz bei den großen Rennen haben, da müssen wir uns wohl demnächst vorsehen. Ich hoffe, du warst auch mit dem Rest der Spiele zufrieden, vor allem in Bezug auf die Tempelbediensteten?"

  • Macer nahm den Glückwunsch strahlend und gut gelaunt entgegen. "Danke! Ich hoffe auch, dass Thrax jetzt noch seine besten Rennen vor sich hat. Mal sehen, wann wir wieder vor der Veneta landen. Wenn das häufiger passiert, laden wir euch dann mal zum mittrainieren bei uns ein." Er grinst bei diesem Angebot, das andersherum noch eher Sinn machen würde.


    "Mit den Tempelbediensteten war ich sehr zufrieden, das hat alles wunderbar geklappt. Ich kann mich für die gute Organisation hier im Tempel und an der Rennbahn nur bedanken. Und bei dir persönlich für das Opfergebet natürlich auch."

  • Victor lacht und lässt sich von einem vorbeigehenden Tempeldiener einen Becher Wein reichen. "Ein Training mit der Russata, warum nicht? Mal ganz davon abgesehen, wer von wem noch etwas lernen kann würden wir mit allen Gespannen den Circus voll bekommen und die Jungs hätten mal etwas Abwechslung. Ganz ehrlich, ich glaube, das wäre eine Idee, über die man mal nachdenken sollte. Vor allem für unseren Nachwuchs wäre das mal nicht schlecht." Die Idee gefällt ihm tatsächlich ganz gut, immerhin ist die Russata auch keine so eingebildete Factio wie die Purpurea oder die Praesina und je mehr Erfahrung die aurigae mit fremden Gespannen bekommen würden, desto besser wäre das.


    "Für das Opfergebet brauchst du nicht zu danken, Senator. Das war immerhin meine Aufgabe. Darüber wollte ich auch mit dir sprechen, es war meine Aufgabe. Man hat mich heute ins Collegium der Septemviri berufen." Victors Stimme verrät nicht, was er darüber denkt, doch so erfreut, wie man meinen sollte, klingt sie auch nicht. "Möglicherweise kann ich die Tempelrenovierung dadurch etwas schneller voranbringen. Ich mag zwar nicht mehr für den Tempel des Mars Ultor zuständig sein, doch es dürfte damit zumindest nicht mehr so schwer sein, an die Informationen über Spendeneingänge und Ähnliches zu kommen."

  • Ohne lange nachzudenken machte Macer aus der spontanen Idee über ein gemeinsames Training ein konkretes Angebot. "Dann sollten wir uns vielleicht einfach einmal auf einen geeigneten Zeitpunkt einigen, wenn keine großen Rennen anstehen und dann gemeinsam auf die Bahn gehen. Wir können da ganz sicher aller nur von profitieren. Ich werde mich in meiner Factio darum kümmern, dass das von unserer Seite aus klappt."


    Auf die Nachricht über die Ernennung zum Septemvir wusste Macer erst einmal keine Antwort. "Ja, da kann ich dann doch wohl zu gratulieren, oder? Einem Kollegium anzugehören ist doch sicher eine hohe Ehre für dich, nicht wahr?


    Zur Tempelrenovierung habe ich inzwischen übrigens beim Collegium Pontificium vorgesprochen. Eine Flamincia half mir weiter und nannte mir den Betrag von 4222 Sesterzen, der für den Zweck der Renovierung auf dem Konto des Cultus Deorum verwaltet wird. Angefordert wurde von diesem Geld ihrer Aussage nach nichts."

  • "Wirst du als Aedil nocheinmal Wagenrennen veranstalten? Wenn nicht, dann würde sich für so ein Training das Ende der Amtszeit oder der Beginn der Nächsten anbieten. Denn dann werden die nächsten großen Rennen die Ludi Apollinares im Iulius sein." In seinen Gedanken geht Vic schon die Vorbereitungen für so ein Training durch. Viel wäre das zwar nicht, aber es müsste natürlich darauf geachtet werden, dass die Russata sich keine Geheimnisse von der Veneta abschauen kann.


    Ich danke dir, es ist wirklich eine große Ehre in ein Kollegium berufen zu werden." Vic grinst schief. "Allerdings bringt es eine Menge Arbeit mit sich, ich werde erstmal sehen müssen, wo ich damit anfangen werde." Er lässt sich den genannten Betrag durch den Kopf gehen. "4222 Sesterzen, damit kann man mal was anfangen. Und natürlich wurde noch nichts angefordert, denn jeder Architekt fragt zuerst immer, wieviel es denn kosten darf. Der einzige, der von vornerein einen Preis genannt hat, und das noch ohne den Tempel zu sehen, der hat auch von vornerein gesagt, dass er es nicht machen würde. Architekt müsste man sein, denen scheint es in Rom viel zu gut zu gehen."

  • "Nein, für die Spiele am Ende meiner Amtszeit, die ich zusammen mit meinem Kollegen ausrichten werde, sind keine Rennen geplant", antwortete Macer. "Von daher wäre ein Termin nach dem Ende meiner Amtszeit wirklich nicht schlecht. Dann habe ich auch sicher noch mehr Zeit, mich darum zu kümmern."


    Die Ludi hatten ihm nämlich gezeigt, wieviel Arbeit auch in einer Factio stecken kann und ein wenig musste Macer schon aufpassen, nicht zu viel gleichzeitig machen zu wollen.


    "Das ist natürlich ganz toll, wenn die einen das Geld haben und nicht sagen und die anderen nichts sagen können, weil sie nichts wissen. Ganz toll. Naja, jetzt kennst Du den Betrag und sitzt auch etwas näher am Kollegium. Was meinst Du, wenn wir 500 für den Architekten ansetzen, wäre das in Ordnung?"

  • Ganz unrecht ist Victor das nicht, dass die Aedilen keine Wagenrennen veranstalten würden. Nicht nur die aurigae brauchen mal etwas Pause, nach dem Hochbetrieb der letzten Wochen in der Factio hat sich das gesamte Team etwas Ruhe verdient. "Melde dich einfach, sobald du wieder mehr Zeit hast. Ein Bote oder ein Brief ins Factiohaus reicht."


    Eher unbewusst blickt Vic zum Tempel hin. "Fünfhundert Sesterzen sollten reichen. Immerhin bekommt nicht jeder Architekt die Gelegenheit einen der größten und berühmtesten Tempel des Imperiums zu rennovieren, das sollte man nicht außer Acht lassen. Mal ganz zu schweigen von dem Dienst an den Göttern." Er schaut wieder den Aedilen an. "Wüsstest du denn einen guten Architekten?"

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