Am Lacus Venetus

  • Durch das Tal des Rhenus >>>

    AM LACUS VENETUS


    Nach ihrem Marsch durch das obere Tal des Rhenus hatten sie endlich den Lacus Venetus erreicht. Sie – dass waren zwei Kohorten der Legio II Germanica mit einer Turma Legionsreiterei und zwei Turmae der Ala II Numidia, sowie mehreren Duzend Fuhrwerken mit Baumaterial und Lebensmitteln.
    Ihr Ziel war Brigantium [Bregenz], das am äußersten, östlichen Ende des großen Sees lag, den die Einheimischen gar "ihr Meer" nannten.


    Nachdem sie Constantia [Konstanz] verlassen hatten, marschierten sie nun entlang des Südufers ihrem nahen Ziel entgegen.


    Das Wetter war noch immer schön und Zwischenfälle waren selten. Es gab allen Grund, guten Mutes zu sein, denn schließlich konnten sie nicht ahnen, dass der schwierigste Teil der Reise noch vor ihnen lag…

  • Ich erfreute mich des guten Wetters, das Marschieren hoffte ich irgendwie zu vergessen, es automatisierte sich fast. Naja, und das Marschlied. Ich hätte zwar durch aus unserem Optio sagen können, dass mich es ankotzt, aber er hätte bestimmt eine nette Strafe gehabt, aber kein Latrinen putzen. Ich entschloss mich aber dazu, es nicht zu tun und ließ ihn weiter singen. So ging es weiter und ich lernte viele neue Dinge kennen - nicht nur Soldaten - neue.

  • Sim-Off:

    -.^ auch ich hätte mal aufgehört zu singen an glaubt es kaum :D davon abgesehen ist es für soldaten ganz normal marschlieder zu singen um nämlich ein bestimmtes tempo überhaupt halten zu können bzw darüber den marsch selber zu vergessen, beim ami heer sind das zum beispiel die sogenannten "Cadences", aber gut alles noobs hier :P :D ;)


    Der Optio der nun aufgehört hatte zu singen da ja keiner von den verweichlichten Legioären mitsang ;), spürte das si bald am Ziel sein würden, was ihm neue Kraft un Energie verlieg um weiter zu laufen

  • Sim-Off:

    Oh ja, schon früher wurde in der Legion gerne und viel gesungen. Das ist wirklich sehr wichtig! :D
    >>> Übungsmarsch


    Der Tribun ritt an der Spitze des Hauptzuges.


    “Decurio Quintilius Caecus!“, rief er zu einem Offizier hinüber: “Du sagtest vor einiger Zeit, du würdest diese Gegend kennen. Es dürfte nun nicht mehr weit bis Arbor Felix [Arbon] sein. Von da aus haben wir noch einen Tagesmarsch bis Brigantium vor uns. Ich habe mir sagen lassen, dass man auf halbem Weg auf einen kleinen Ort namens Ad Rhenum [St. Margarethen] trifft, wo die Straße den großen Zufluss des Sees quert. Gibt es dort eine Brücke?“

  • Aha, der Optio hörte auf zu singen - einen Moment Freude. Aber irgendwann fehlte - zu mindest mir - etwas. Irgendwie war die Stimmung gesungen. Also entschloss ich, neben den schier endlosen Marsch auch etwas zu singen. Nur - ich hatte kein Lied. Irgendwann fiel mir eine Melodie ein und schließlich auch noch ein Text. Ich sang zu erst leise, dann immer selbst bewusster:
    "Griechischer Wein, das ist das Blut der Erde..."

  • Sim-Off:

    ja fangen hier jetzt alle an zu singen? sind wir den auf einem volksfest? dann her mit dem bier :D :D :D


    Das Marschieren war schon lange nicht mehr das Problem das sich - zumindest mir persönlich - stellte. Für mich stellte mittlerweile die Eintönigkeit des Tagesablaufes ein großes Problem dar. Ich hatte mittlerweile jegliches Zeitgefühl verloren und konnte gerade noch sagen welchen Tag wir heute hatten.


    Dennoch, was hätte ich seit Tagen nicht alles dafür gegeben wenn mal wieder etwas passiert wäre. Marschieren, Lagerbau, Wache halten, etwas Schlafen, wieder Marschieren. Dies war das einzige was ich seit Tagen getan hatte. Zudem wusste ich mit meinem Nachbar nicht allzuviel anzufangen. Er war ein ruhiger, wenn nicht sogar zu ruhiger Zeitgenosse. Seit der Marsch begonnen hatte, hatten wir erste zwie Sätze miteinander gewechselt und dies als wir uns gegenseiteig vorstellten.


    Ich hatte zwar einige Male versucht mit ihm ins Gespräch zu kommen, doch nie eine Antwort bekommen.


    Darum hatte ich die letzten Tage damit verbracht, während des Marschierens die Meilensteine zu zählen, doch wie weit ich war konnte ich selbst nicht so genau sagen. Ich fing einfach immer wieder bei I an.......

  • Eine Brücke gibt es, doch ist ihr Zustand nicht der allerbeste. Als wir sie das letze mal überquert haben hat sie uns und unsere Tiere noch gerade so getragen, doch ob sie wohl eines der Fuhrwerke tragen wird ist sehr fraglich. Wir sollten uns zumindest über eine Alternative gedanken machen
    antworte der Decurio dem Tribunen

  • Zitat

    Original von Gaius Quintilius Caecus
    Eine Brücke gibt es, doch ist ihr Zustand nicht der allerbeste. Als wir sie das letze mal überquert haben hat sie uns und unsere Tiere noch gerade so getragen, doch ob sie wohl eines der Fuhrwerke tragen wird ist sehr fraglich. Wir sollten uns zumindest über eine Alternative gedanken machen
    antworte der Decurio dem Tribunen


    “Ich habe vor unserem Aufbruch in Mogontiacum einige Erkundigungen eingeholt und was du sagst bestätigt leider genau das, was mir ein Händler aus dem Süden berichtet hat. Der Zustand der Brücke dürfte sich demnach seit dem letzten Jahr nicht verbessert haben. Ein anderer Mann erzählte mir sogar, sie sei gar nicht mehr da. Aber der Kerl erschien mir nicht sehr vertrauenswürdig.“


    Eine kurze Pause trat ein, bevor er weiter sprach.


    “Es soll einen anderen Übergang geben, weiter flussaufwärts. Bei unserem Tempo wären das mindestens zwei Tagesmärsche bis dorthin, vier Tage Umweg insgesamt.
    Die Alternative wäre…“
    , er blickte nach links, wo in der Ferne die weite Wasserfläche des Lacus Venetus in der Sonne funkelte: “… über den See.“

  • Lucius ritt mit seinem Duplicarius und dem Rest des Spähtupps am Ufer des Sees entlang, weit vor dem Tross, der irgendwo hinter ihnen eine kleine Staubwolke aufwirbelte. Keiner der Männer hatte heute seinen Mantel um die Schultern, alle hatten sie zusammengerollt und die Rolle an einem Riemen umgehängt. Lucius hatte noch nie so viel Wasser auf einem Haufen gesehen und er wurde nicht müde, den Blick über die glitzernden Fluten streifen zu lassen...

  • Der Optio sang nicht mehr... welch Freude, welch ein Glück. Endlich konnte ich mich nur auf den Marsch konzentrieren. Das hier ist ein sehr schönes Gewässer am Lacus Venetus.
    Was mir aber zu schaffen machte, war mein verlorenes Zeitgefühl, ich wusste nichtmal, welches Datum wir schrieben. Von der Uhrzeit ganz zu schweigen, doch am Tageslicht konnte ich mir ein ungefähres Bild davon machen, wenn auch nur ein Ungefähres. Hoffentlich hatte dieser lange Marsch endlich bald ein Ende... er ging mir schon auf die Nerven...

  • Sie kamen an eine Stelle, wo ein Fuhrwerk neben der Straße stand. Die Vorhut hatte den Besitzer befehlsgemäß aufgefordert, die Straße zu verlassen und dieser hatte dem auch anstandslos folge geleistet. Geduldig wartete er nun, bis die Römer vorbei marschiert wären und hatte sogar seine beiden stämmigen Zugpferde ausgespannt, welche nun friedlich auf der nahen Wiese grasten. Dieser Mann – zweifelsohne ein Barbar aus den Bergen – hatte wirklich die Ruhe weg.


    Der Tribun ritt zu ihm, begleitet von ein paar Reitern, die ihm nie von der Seite wichen. Nach einer kurzen Begrüßung und nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Bursche ein breunischer Händler aus der Nähe von Teriolis war, sich aber gut in der Gegend auskannte, fragte Corvus ihn nach der Brücke.


    Der Mann sprach ein höchst eigentümliches Latein, aber die Antwort war dennoch eindeutig und zugleich ernüchternd:
    “Die Bruckn bei Ad Rhenum? Na, de gibs nimmer. Die leschtn Reschte hot a Mure mitgnummen.“


    Corvus wollte noch mehr wissen:
    “Flussaufwärts gibt es doch noch einen Übergang. In der Nähe von Magia [Maienfeld] soll das sein. Man kann doch sicher am Westufer entlang von Ad Rhenum dorthin kommen. Kennst du den Weg?“


    “Wos? Ban Fluß wellts es entlong? Sell kennts glei vergessn, zem geat nix mehr weiter. Des kloane Straßl isch übern Winter verschittet gwurdn, do findets lei mehr Steaner.
    Wenn es noch Magia wellts, donn miaßts zrugg und über Vitudurum.“


    Die beiden sprach noch eine Weile weiter miteinander, wobei man durchaus das Gefühl bekommen konnte, dass sie auch manches Mal aneinander vorbei redeten. Schließlich verabschiedete Corvus sich von dem Händler, der angab, nach Tasgaeticum zu wollen.


    Der Tribun kehrte an die Spitze des Trosses zurück und sann über das nach, was er soeben erfahren hatte.



    Sim-Off:

    Für alle, die inzwischen vollkommen die Orientierung verloren haben, hier eine kleine, nicht besonders schöne, aber vielleicht doch nützliche Hilfe: Karte Lacus Venetus und Umgebung

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Ich habe vor unserem Aufbruch in Mogontiacum einige Erkundigungen eingeholt und was du sagst bestätigt leider genau das, was mir ein Händler aus dem Süden berichtet hat. Der Zustand der Brücke dürfte sich demnach seit dem letzten Jahr nicht verbessert haben. Ein anderer Mann erzählte mir sogar, sie sei gar nicht mehr da. Aber der Kerl erschien mir nicht sehr vertrauenswürdig.“


    Eine kurze Pause trat ein, bevor er weiter sprach.


    “Es soll einen anderen Übergang geben, weiter flussaufwärts. Bei unserem Tempo wären das mindestens zwei Tagesmärsche bis dorthin, vier Tage Umweg insgesamt.
    Die Alternative wäre…“
    , er blickte nach links, wo in der Ferne die weite Wasserfläche des Lacus Venetus in der Sonne funkelte: “… über den See.“


    Über den See? Ob das eine so gute Idee ist? Ich bin mir nicht sicher, wie lange uns das aufhlaten würde.

  • Zitat

    Original von Gaius Quintilius Caecus
    Über den See? Ob das eine so gute Idee ist? Ich bin mir nicht sicher, wie lange uns das aufhlaten würde.


    “Der Umweg um Vitudurum und dann durch die Berge würde uns mindestens zwei Wochen kosten. Was bleibt uns sonst übrig? Wenn dieser Händler Recht hat und die Brücke bei Ad Rhenum wirklich komplett fortgerissen wurde, dann bekommen wir dort nicht einmal die Fußsoldaten hinüber. Eine neue Behelfsbrücke zu bauen dauert noch länger und direkt über den Fluss…? Ich fürchte die Strömung, sie soll nicht unerheblich sein. Auf dem See wäre das Wasser bestimmt ruhiger.“

  • Nach unserem kleinen Zwischenfall mit dem Unfall des einen Wagens, kamen wir recht gut voran. Anscheinend waren uns die Götter wohl gesonnen und ermöglichten uns durch einem guten Wetter einen leichten und zügigen Marsch, sodass wir nach einigen Tagen schließlich den Lacus Venetus erreichten.


    Als wir jedoch am Lacus Venetus ankamen, fanden wir vorerst keine Möglichkeit zum überqueren des Gewässers vor. Um dieses Problem zu überwinden, versuchte die Befehlsführung Informationen von einem Einheimischen zu bekommen.

  • Heute war ich mit einer Gruppe direkt dem Tribun unterstellt und bildete somit seine Eskorte. Ich konnte nicht umhin das Gespräch mit dem Decurio mitanzuhören. Der Gedanke mit Flößen über den See zu setzten behagte mir nicht. Ich war zwar das mare nostrum, aber das habe ich mit einer Galeere befahren.
    Als der Tribun mit dem Händler sprach, versuchte ich aufmerksam zu zuhören. In Mogontiacum hatte ich zwar schon ein paar Brocken Germanisch aufschnappen können, aber dieses Kauderwelsch war ja was vollkommen fremdes.
    Auch wenn ich nciht verstanden habe worüber sie geredet hatten, so hoffte ich doch, dass wir nicht mit einem Floß über den See müssen.

  • Ich marschierte immer mit und wurde manchmal stiller manchmal nicht - von allen Plänen bekam ich nichts mit. Ich ließ alles auf mich zu kommen, aber ab und an, war natürlich auch der ein oder andere Scherz über meine Lippen gekommen.

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus
    “Der Umweg um Vitudurum und dann durch die Berge würde uns mindestens zwei Wochen kosten. Was bleibt uns sonst übrig? Wenn dieser Händler Recht hat und die Brücke bei Ad Rhenum wirklich komplett fortgerissen wurde, dann bekommen wir dort nicht einmal die Fußsoldaten hinüber. Eine neue Behelfsbrücke zu bauen dauert noch länger und direkt über den Fluss…? Ich fürchte die Strömung, sie soll nicht unerheblich sein. Auf dem See wäre das Wasser bestimmt ruhiger.“


    So wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. antwortete Gaius knapp und wurde dann nachdenklich. Vielleicht kam ihm noch eine andere Lösung in den Sinn.

  • Zitat

    Original von Gaius Quintilius Caecus
    So wird uns wohl nichts anderes übrig bleiben. antwortete Gaius knapp und wurde dann nachdenklich. Vielleicht kam ihm noch eine andere Lösung in den Sinn.


    “Also gut, Decurio, verschaffen wir uns Klarheit. Du nimmst deine beiden Alae, reitest nach Ad Rhenum und erkundest die dortige Lage. Anschließend kehrt ihr schleunigst zurück.
    Wir ziehen weiter nach Arbor Felix, schlagen dort unser Lager auf und erwarten eure Rückkehr.“


    Corvus blickte sich um und rief in Richtung der hinter ihnen marschierenden Kohorte: “Centurio Germanicus Traianus zu mir!“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!