Am Lacus Venetus

  • Ich hörte zufällig mit, was die Vorgesetzten planten, doch gefiel es mir nicht. "Naja, irgendwie behagt mir das Ganze nicht. Aber Jupiter sei Dank hat der Optio dafür gesorgt, dass ich gut schwimmen kann :D "

  • Zitat

    Original von Decius Germanicus Corvus


    Corvus blickte sich um und rief in Richtung der hinter ihnen marschierenden Kohorte: “Centurio Germanicus Traianus zu mir!“


    Schnell eilte der Centurio zum Tribunen,


    Ave Tribunus, du hast mich gerufen?

  • Wie du befiehlst Tribun, antwortete der Decurio und nahm dann seine Begleiter und ritt mit ihnen zur Vorhut, die eine Turmae der Ala unterstützte, um dort seine Männer einzusammeln.
    Als alle die Befehle empfangen hatten machten sie sich auf den Weg.


    Auf nach Ad Rhenum! rief der Decurio und dann preschten sie los.

  • Ich war natürlich angespannt, ich konnte schwimmen, aber konnte ich mit der Strömung des Flusses mithalten? Was, wenn ich runterfallen würde? Nein, daran wollte ich nicht denken. Ich wurde vom schreienden Decurio aus den Gedanken gerissen und machte mich bereit, weiter zu marschieren...

  • Zitat

    Original von Titus Germanicus Traianus
    Schnell eilte der Centurio zum Tribunen,


    Ave Tribunus, du hast mich gerufen?


    “Centurio, wir marschieren nach Arbor Felix. Dort errichten wir uns Lager und morgen früh nimmst du deine und zwei weitere Centurien und ihr beschlagnahmt alle Schiffe, Fischerboote, einfach alles was ihr hier im Hafen und in den näheren Fischerdörfern an halbwegs Schwimmfähigen findet. Sorge dafür, dass alle Boote in den Hafen gebracht werden.


    Eine weitere Centurie wird abgestellt um den Hafen zu bewachen. Denn ich kann mir vorstellen, dass uns nicht jeder Eigentümer freiwillig hilft und deshalb versucht sein könnte, nachts zurück zu holen, was wir tagsüber von ihm eingefordert haben.“

  • Die Ala war in höllischem Tempo nach Ad Rhenum geritten um den Zustand der Brücke zu erkunden.
    Als sie sich der Stadt näherten hob Gaius die Hand und die Reiter verminderten ihr Tempo.
    Etwas weiter in der Ferne sah man Rauchwolken aufsteigen.
    Gaius schickte 8 Mann voraus um die Lage zu erkunden. Als diese Zurückkamen berichteten sie, dass die Brücke komplett zerstört sei, doch das dies Wohl durch das Wetter geschehen sei.
    Was sie aber noch zu berichten hatten war, dass Ad Rhenum brannte, brannte weil die Stadt geplündert wurde.


    Geplündert? fragte der Decurio,
    Ja, geplündert, aber nicht von Barbaren aus dem freien Germanien sondern von einer Art Miliz, die durch Raetia zieht und die schlechte Lage der Menschen ausnutzt. antwortete einer der Eques.


    Woher hast du diese Informationen? fragte der Decurio erneut,


    Diese Informationen haben wir von einigen Überlebenden.


    Gut, du und Servius, ihr beide macht euch auf den Weg zurück zum Tross und berichtet dem Tribunen Corvus, von der Lage hier!
    Die beiden Eques nickten und machten sich auf den Weg.


    Der Rest kommt mit mir! Wir werden uns das ganze mal genauer ansehen! Vorwärts!
    Nach den Worten des Decurio ritten die beiden Turmae los und erreichten nach kurzer Zeit Ad Rhenum.
    Häuser brannten oder waren bereits vom Feuer verschlungen worden.
    In den Straßen lagen erschlagene Menschen.
    Gaius wusste nun was passiert war.
    Eine nicht zu kleine Gruppe Männer auf Pferden war in die Stadt gekommen und hatte geplündert und danach, einfach aus Vergnügen, die Häuser in Brand gesetzt.


    Die Männer der Ala schwärmten aus und hielten nach Menschen ausschau, denen sie helfen konnten.
    Auf einer Lichtung außerhalb der Stadt trafen sie auf einige Überlebende, die einzigen, wie sich danach herausstellte...

  • Mir gefiel das alles gar nicht. Ich war üblichereweise niemand, der sich schnell über etwas aufregte, doch über den See????


    So ging zumindestens das Gerücht. Doch ich gab nicht alles auf Gerüchte, auch wenn sie hier meistens stimmten. Ich hasste das Wasser, so wie es meiner Ansicht nach eigentlich jeder Römer besser halten sollte.


    Ich betete zu den Göttern, sie sollten dem Tribun noch eine andere Lösung einfallen lassen, doch war meine Hoffnung nicht besonders groß. So marschierte ich weiterhin wie alle anderen auch und hoffte, dass zumindestens der Decurio mit guten Nachrichten zurückkommen würde......

  • Im Grunde dachte ich zurzeit das Gleiche wie Maximianus: Dass der Decurio mit guten Nachrichten kommen würde.
    Aber im Grunde hasste ich das Wasser... wenn ich darin schwimmen sollte...


    Schon von hier aus konnte man Rauchwolken aus der Richtung von Ad Rhenum aufsteigen sehen. Das vermittelte mir gleich das Gefühl, dass da etwas nicht in Ordnung war. Ganz und gar nicht...

  • Gegen Abend erreichte der Tross Arbor Felix. Sofort begann man, vor der kleinen Stadt das übliche Marschlager aufzubauen. Dieses Mal jedoch – dass war inzwischen allen klar geworden – würde es für mehr als nur eine Nacht entstehen.

  • Als wir Arbor Felix erreichten dankte ich den Göttern für die immer näher rückende Rast. Ich war hundemüde und hätte schon im Stehen schlafen können, doch zuerst kam wieder einmal der Lagerbau.


    Doch auch dieser ging uns mittlerweile recht Gut von der Hand. Das Lager stand von Mal zu Mal schneller und sicherer. So war diese Mission für mich persönlich schon ein Erfolg, bevor sie eigentlich richtig losgegangen war.


    Immer wieder blickte ich während des Lagerbaus dem Sonnenuntergang entgegen. Dieses herrliche Schauspiel entschädigte mich immer wieder für die ganzen Strapazen eines beschwerlichen Tages......

  • Die Soldaten waren dabei das Lager für die nächsten Tage aufzubauen, doch Titus stand etwas Abseits und überlegte wie sie am nächsten Tag die Schiffe die im Hafen lagen am besten beschlagnahmen konnten.

  • Als wir schließlich Arbor Felix erreicht hatten, schlugen wir unser Lager auf. Aufgrund der Rauchwolken, welche wir auf dem Marsch über Ad Rhenum gesichtet hatten, machtens ich im Lager einige Gerüchte breit.


    Aber in einem Punkt, dass uns ein Scharmützel bevorstehen könnte, glichen sich alle Gerüchte. Ich jeden Falls hatte nichts gegen ein kleines Geplänkel einzuwenden, ich hatte es langsam satt immer nur mit einem Übungsgladius gegen Puppen oder Kameraden zu kämpfen. Langsam aber stettig machte sich in mir der Wunsch breit, mein Gladius wieder einmal zum Ruhme Roms gegen die Barbaren einzusetzen.

  • Ich hatte nicht viele Probleme, das Zelt aufzuschlagen. Es hat bei mir ziemlich gut geklappt und es stand fertig vor mir. "Besser kann es nicht mehr aussehen." dachte ich.


    Aber was sich in Ad Rhenum abspielte, machte mir sorgen, doch gegen ein Scharmützel hätte ich Nichts einzuwenden gehabt. Ich konnte es einfach nicht ausstehen, wenn Räuber und ähnliches Gesindel sich auf unschuldige und unbewaffnete Bürger stürtzten. Wie gerne würde ich sehen, ob sie gegen die Legio II auch so stark wären. Sie würden alle niedergemetzelt werden... wäre auch gut so, weniger Verbrecher, die römischen Bürgern das Leben schwer machten. Doch trotzdem lief es mir kalt den Rücken runter. Ich habe lange nicht mehr gegen lebende Menschen gekämpft, nur gegen Übungspuppen. "Ach, das wird schon...", hab ich mir gedacht, während ich besorgt auf die noch einzeln aufsteigenden Rauchwolken blickte.
    Als ich fertig war mit den Kleinigkeiten gesellte ich mich noch zu ein paar Legionären und plauderte ein bischen, noch bevor die Sonne unter ging...

  • Auch die Turma der Legion schlug ihr Nachtlager für sich und die Tiere auf.
    Da der Sonnenuntergang schon kurz bevor stand, würden wohl kein Reiter mehr für eine Aufklärungsmission ausgesandt werden.
    Daher teilte die Turma nur ihre Wach- und Stalldienste ein.

  • Lucius ritt durch die brennenden Überreste von Ad Rhenum, sein grisgrämiger Kamerad und Freund Marcus gleich hinter ihm. Die Rauchschwaden waren an einigen Stellen so dicht, dass die Pferde nicht freiwillig durch sie hindurch gehen wollten. Lucius und Marcus mussten absitzen und sie am Zügel führen. Lucius tränkte einen Lappen mit Wasser aus einem herumliegenden Löscheimer, ein Zeugnis dafür, dass die Bewohner noch versucht hatten, ihre Stadt zu retten, und legte ihn dem Gescheckten über die Nüstern. Gleich wurde das Tier etwas ruhiger. Inmitten des Rauches lagen immer wieder Leichen. Die Stadt bot ein einziges Bild des Todes und der Zerstörung. Die beiden Soldaten fanden einen alten Mann, der in einem Hauseinagang an den rußgeschwärzten Steinen lehnte. Einen Pfeil ragte aus seiner Brust, die sich nur noch schwach hob und senkte. Lucius gab Marcus die Zügel seines Tieres und kniehte neben dem Mann nieder. ,,Wasser...'' flüsterte dieser. Lucius hielt ihm seine Feldflasche an die Lippen, doch der Alte starb noch während er trank. Lucius schloss ihm die Augen, die verdreht ins Leere starrten und sah Marcus ernst an. ,,Hierfür wird jemand bezahlen...'' sagte er wütend. Marcus nickte ernst. ,,Sofern die Befehle entsprechend ausfallen wirst du wohl Recht haben.'' entgegnete er und ließ den Blick über die Umgebung wandern.


    Die beiden Männer setzten ihren Weg fort und erreichten das andere Stadtende, wo eine Vielzahl von Kisten und Fässern an einem größeren Haus aufgestapelt war. Die Plünderer hatten ein paar von ihnen heruntergeworfen und zertrümmert bevor sie realisierten, dass allesamt leer waren, dann hatten sie ein paar angesteckt und waren weiter gezogen.
    Als die beiden Soldaten die Szenerie passierten zerris ein Geräusch die Luft. Sie hielten inne und lauschten. ,,Was war das?'' erkundigte sich Lucius. ,,Keine Ahnung...der Wind ?'' schlug sein Kamerad vor. Lucius schüttelte den Kopf. ,,Nein...das klang...menschlich.'' Er ging langsam auf den immernoch leicht kokelnden Haufen von Kisten zu, zu einer Stelle, an denen ein paar unversehrt geblieben waren. Wieder war das Geräusch zu hören. Es klang wie...das Weinen eines Kindes! Lucius räumte eilig die oberen Kisten zur Seite und tatsächlich...in einem kleinen Häuflein Stroh wandt sich ein noch kleines Häuflein Mensch. Lucius erstarrte. ,,Bei den Göttern...'' brachte er hervor. ,,Was ist denn ?!'' wollte Marcus wissen. ,,Äh...da ist...ein Kind!'' eröffnete Lucius ihm. ,,Oh...'' war alles was der Andere erwiedern konnte. ,,Und das da ist seine Familie.'' stellte er gleich darauf fest, als er einen Blick durch eines der Fenster ins Haus warf. Dort lagen Ein Mann und zwei Frauen auf dem Boden, ihre Tuniken blutverschmiert und schmutzig von den Exkrementen, die sich nach ihrem Tod darüber ergossen hatten. Lucius schluckte. ,,Dann müssen wir den Kleinen hier wohl...mitnehmen?'' Marcus zuckte die Achseln.



    So geschah es also, dass zwei römische Kavalleristen und ein kleines Kind die Stadt wieder verließen. Gleich als sie zurück zu ihrer Einheit kamen meldete Lucius den 'Fund' bei seinem Vorgesetzten.

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