Blondes Gift

  • Eine schmale Straße lief sie entlang, Hedda eine junge Germanin von vielleicht grade mal 20 Jahren. Man konnte sie nur schwer einschätzen, denn sie sagte es eigentlich nie jemanden. Sie kannte sich hier sehr gut aus, ging sie diesen Weg doch in den letzten Wochen jeden Tag entlang. Hedda lebte von allem was sie finden konnte, denn sie hatte weder eine Familie noch wirkliche Freunde, wahrscheinlich deswegen weil sie nie jemanden an sich ran ließ. Wohnen tat sie in einem kleinen Unterschlupf in den hintersten und verlassensten Gassen dieser Stadt. Es waren die Gassen um die sich niemand kümmerte, keiner, weder die Römer noch die Germanen noch die Leute die hier das Sagen hatten. Es waren jene Gassen in die sich die flüchteten, die von niemanden mehr gemocht wurden, ausgestossen oder kriminell waren. Ja man konnte sagen, dass auch sie dazu zählte und immer auf der Hut sein musste nicht von irgendwem aufgegriffen zu werden.


    Sie klaute und war sich für fast nichts zu schade, aber sie war auch immer wachsam, zumindest versuchte sie es zu sein, naja sie gab sich alle Mühe. Den anderen Dieben und Kriminellen ging sie aber trotzdem gerne aus dem Weg.


    Als sie aus der schmalen Strasse nach traussen kam musste sie in eine andere einbiegen die schon viel belebter war. So viele Leute waren hier, die sicher etwas Geld hatten oder andere Sachen.
    Immer trug sie einen kleinen Dolch bei sich, den sie unter ihren Sachen versteckt hielt und dennoch schnell an ihn ran kommen konnte.

  • Er unterhielt sich gerade mit einem der größeren Händler der Stadt. "Und wenn Du da einfach Dich mit Deinem Kollegen zusammensetzt? Meine Güte, es sollte doch nicht schwer sein eine Einigung zu finden, Sparus."
    Du verschtescht dat nit, Duumvir (sprich Dumver), das Schwein verschucht misch ferddisch tschu mache. Und nehmert mir allweil all wesch.
    Er seufzte. Dieser Mann hatte irgendwie nie sprechen gelernt, hatte er das Gefühl. "In Ordnung, in Ordnung, ich werde mal mit ihm reden und mir seine Version anhören. Und wenn ich den Eindruck habe, dass es nicht anders zu regeln ist, werden wir ein Gericht einberufen."
    Masch dasch Duumvir, sagte Sparus von sich überzeugt.
    "Na dann, Vale und bis dann," meinte er noch und drehte sich um. Sein Blick fiel kurz auf eine junge blonde Frau, der er aber nicht weiter Beachtung schenkte, da er viel zu sehr in Gedanken war und wandte sich dann der Straße zu, die er in Richtung Markt zu gehen gedachte.

  • Aufmerksam schlich sie zwischen den ganzen Leuten entlang immer auf der Suche nach einem kleinen Opfer, als sie ein Wort hörte Duumvir, ihr Kopf schoss förmlich in die Höhe und ihre Augen schienen sich zu verdunkeln. Sie kannte den Mann nicht, hatte ihn noch niemals zuvor gesehen, aber sie hasste ihn, wie auch viele andere ihn einfach hassten, aber keiner wusste davon, denn man hatte sie ja alle vergessen.


    Hedda blieb stehen, vielleicht zehn Meter entfernt, aber die Männer sprachen laut genug, dass sie einige Fetzen davon aufschnappen konnte. So, dies war also der Duumvir dieser Stadt, dieser leicht verhassten Stadt, verbesserte sie sich in Gedanken.


    Ihr Herz begann merkwürdigerweise gleich schneller zu schlagen, als er sie kurz anschaute, aber dann, wie sollte es auch sein, nicht weiter beachtete. Dies versetzte ihr einen zusätzlichen Hiebe und bestärkte sie nur noch mehr. Es mochte ja vielleicht sein, dass er nicht wirklich was dafür kannte, dass es einigen nicht sonderlich gut ging, aber irgendwie interessierte sie das herzlich wenig. Langsam begann sie ihm nun zu folgen, da er einen anderen Weg einschlug, als den, den sie gehen wollte, als sie plötzlich von einem Mann am Arm gepackt wurde. "Na sowas, da hab ich dich ja, du kleine Diebin!" fuhr er sie an und grinste gleichzeitig. Völlig erschrocken und aus ihren Gedanken gerissen starrte sie den Händler des Obststandes an, bei dem sie gestern einen Apfel hatte mitgehen lassen. Eigentlich hatte sie gedacht, dass der dicke, alte Kerl sie nicht gesehen hatte, aber anscheinend war es wohl doch nicht so gewesen. "Was soll das denn? Loslassen aber sofort" brüllte sie ihn an und zog an ihrem Arm, den der Mann ziemlich fest umklammerte und ihr damit weh tat. Ihren eigentlichen Plan konnte sie somit ja nun vergessen dank diesem, diesem .......
    Lauthals versuchte sie sich nun gegen den Griff des Mannes zu wehren, der tausend Beschiimpfungen und Anschuldigungen über sie warf.

  • Er war nur wenige Schritte vor ihr gewesen, als ihr Gebrüll ihn aus seinen Gedanken riss. Etwas verwirrt im ersten Augenblick blickte er sich um und sah einen der Obsthändler sich mit einer Frau streiten. Dabei ging es wohl um Diebstahl. Mhm, dachte er, während er die Frau musterte. Sie wirkte gar nicht so. Wer war doch gleich noch mal der Händler? Es war einer der kleineren, von denen es sehr viele gab und an deren Namen er sich nicht alle erinnern konnte. Ah ja, Lucidus, genau. Langsam trat er auf die Szenerie zu. "Salve Lucidus, wie laufen die Geschäfte?" Er sah von ihr zu ihm, noch einmal kurz zu ihr und zurück zum Händler, dessen Blick er festhielt.

  • "Nun mach aber mal langsam du kleines....." weiter kam Lucidus nicht und sah den Störenfried an, der sich als der Duumvir entpuppte. Hedda hingegen zappelte immer noch an ihrem Arm rum und warf beiden Männern nun wütende Blicke zu, aber sie schwieg. Jetzt war der Mann so nah bei ihr und sie konnte nichts machen, was sie innerlich noch mehr zum kochen brachte.
    Als wäre sie gar nicht wirklich anwesend begann der Händler zu sprechen. "Salve Duumvir. Oh ja den Geschäften geht es ganz prächtig. Mal hier und da kleine Einbrüche mit den Verkäufen, aber es ist das übliche und man kann es verschmerzen." Das zeppelnde Etwas hielt er weiter eisern fest.

  • "Das hört man doch immer wieder gerne," schmunzelte er. "Und was hast Du momentan so für Obst auf Lager? Und was hat es mit dieser besonderen Frucht auf sich?" Er deutete mit einer freundlichen Kopfbewegung auf die blonde Frau.

  • Hedda musste sich wahrlich zusammennehmen. Der Kerl kam ihr so ziemlich hochnäsig vor, oder sie musste sich schon ziemlich in ihm täuschen, aber sie fand diese Art die er an den Tag legte arrogant und genau so hatte sie sich den Duumvir immer vorgestellt, das passte zu dieser Stadt.


    "Oh immer nur das Beste, das weißt du ja, Äpfel, Trauben, ganz süße Trauben, die solltest du einmal kosten sind wirklich sehr, sehr lecker" grinste der Händler ein wenig schmierig und sah dann auf die Frau, die er immer noch fest im Griff hatte und nicht daran dachte sie los zu lassen. "Dieses ganz besondere Früchten meinte gestern doch glatt mich bestehlen zu müssen und es war nicht das erste mal, nur war die kleine bis jetzt immer schneller, aber du kennst mich ja kommt Zeit kommt Rat ich wusste, dass ich sie irgendwann in meine Finger bekommen würde." Er lachte laut auf und zog Hedde etwas nach vorne, damit sie sich nicht so ganz verstecken konnte.


    Ihr Blick wurde derweil immer biestiger, wie wohl auch ihre Gedanken. "Das ist Freiheitsberaubung und nachweisen kann er mir auch nichts" sprach sie dann.

  • Hedda blickte dem Duumvir direkt in die Augen und dies mit einer ziemlichen Kälte in ihren. Sie hatte hellblaue Augen, fast wie der Himmel, aber sie waren getränkt von Hass, Wut, Einsamkeit und einer wirklich eisigen Kälte. An ihrem Arm würde sie sicher einen blauen Fleck zurück behalten so fest wie der Händer seine speckigen Finger in diesen bohrten.


    Der Händler sah ihn erstaunt an, na das war wirklich mal wieder klar gewesen, dass er nun auf diese Masche aus war. Er kniff seine Augen zusammen und musterte den Duumvir nun von sich aus. "Ich weiß auf was du hinaus willst Duumvir, aber so nicht, nicht mit mir. Sicher hat sie die Sachen zum essen geklaut und das nicht nur einmal, aber das sagte ich ja schon. Ich muss auch von etwas leben und arbeite dafür und dann kommt da so eine Göre und stielt sich alles zusammen so geht das nicht. Soll sie arbeiten wie jeder andere Bürger hier auch. Das sind meine Sz die sie sich da in den Mund steckt und ich will, dass sie dafür bestraft wird. Sie macht es ja sicher nicht nur bei mir." So das musste gesagt werden dachte sich der Mann.


    Hedda hingegen musst innerlich aufjubeln und sah den Duumvir weiter an. Vielleicht konnte sie ja.....hmmm...mal sehen ob es gelingen würde.

  • Er schmunzelte nur und wandte sich wieder dem Händler zu. "Natürlich musst Du auch leben. Wer bestreitet das denn, Lucidus?" Er lächelte ihn sanft an und schaute dann nachdenklich drein. "Mhm, was meinst Du, wie hoch ist der Schaden? Um sicher zu gehen, wie hoch die Strafe sein wird."

  • Hedda spannte sich nun doch wieder an, als er nun wegen einer Strafe anfing, das wurde ja immer besser. Sie biss sich auf ihre spitze Zunge damit sie nun nichts falsches sagte und sich damit vielleicht etwas verbaute.
    "Ja, öhm, muss ich mal nachdenken. Wenn ich alles zusammennehme komme ich vielleichtn auf 10-15 SZ, aber darauf kommt es nicht an. Was ist wenn das jeder machen würde hmm?"Er wusste ja selber, dass es keine enorme Summe war die das Mädchen zusammenklaute aber hier ging es um das Prinziep und wo anders hätte man ihr sicher gerne die Hand anbgekackt, zumal sie sicher noch andere Dinge klaute ausser die die sie essen konnte.

  • Er machte ein nachdenkliches Gesicht und nickte plötzlich. "Gut, Lucidus. Ich mache Dir einen Vorschlag: Ich löse sie aus bei Dir und nehme sie mit. Ich weiss, wo sie gut ihre Strafe abarbeiten kann und auch lernen wird nicht mehr zu stehlen und auch wie man sich benimmt. Was hälst Du davon?"

  • Das gefiel ihr nun überhaupt nicht und das konnte man nicht nur an ihrem Gesichtsausdruck erkennen, sondern auch daran, dass sie sich nun begann richtig zu wehren, der Händler nun aber langsam genug hatte und sie an beiden Armen packte und ihr diese auf den Rücken drehte, so dass sie sich nur noch wehren könnte wenn sie sich weh tun wollte. Er grinste etwas und nickte dann. "Einverstanden und du solltest aufpassen, dass das Biest nicht davon läuft. Wie du siehst ist sie ziemlich bockig." Na da würde der Duumvir aber seine helle Freude dran haben sie zu bändigen und zum Arbeiten zu bewegen.
    "Wieso werde ich hier angeklagt wenn es nicht einmal Beweise dafür gibt, dass ich das war?" fragte sie und sah den Duumvir an. "Du kannst mich nicht einfach mitnehmen und ich werde sicher nicht mitkommen." Hedda stand ziemlich unbequem da und versuchte sich nicht zu rühren, aber sie hatte von nun an einen mehr auf ihrer Liste.

  • "Warte es ab!" Sagte er nur und griff in seinen Geldbeutel und holte 20 Sesterzen raus. "Hier, da hast Du zwanzig, gleich noch als kleine Entschädigung." Dann griff er nach Hedda ihrem Oberarm und griff feste, aber nicht brutal zu. "Wenn ich Du wäre, würde ich jetzt ruhig mitkommen, sonst wird sich der Regionarius Deiner annehmen und ich bezweifle, dass Du das möchtest," sagte er ernst.

  • Gierig nahm der Händler das Geld entgegen und am liebsten hätte er es wohl nachgezählt, aber das konnte er sich dann doch noch verkneifen, schließlich war das hier ja der Duumvir. "Danke und dann wünsche ich dir viel Spaß mit der Kleinen." Er ließ das Mädchen los, als der Duumvir nach ihr griff und zog sich dann galant zurück.


    Hedda hatte ihre Lippen aufeinander gepresst und zog dennoch an ihrem Arm, sie würde sich doch nicht einfach irgendwohin schleifen lassen, wer glaubte er eigentlich wer er war. Fast hätte sie es ja vergessen, ja sicher der Duumvir,der sich um alles kümmerte nur nicht um bestimmte Dinge.


    "Wenn ich du wäre würde solltest du mich gehen lassen, sonst hast du eines Tages einen Dolch im Rücken" drohte sie ihm und hätte sich gleich für ihre Worte ohrfeigen können. "Was soll das eigentlich? Gibt es einen Beweis, dass ich das war? Was hast du vor mich einsperren?" Hedda lachte auf und zog an ihrem Arm. "Das haben andere schon versucht."

  • Er sah sie an, aber in seinen Augen funkelte nur leichtes Amüsement. "Das haben schon andere versucht," antwortete er auf den Dolch und zog sie einfach mit sich. "Wenn ich Du wäre, würde ich jetzt einfach nur mal 100 Herzschläge lang den Mund halten. Nein, mach 150 drauß! Danach darfst Du so viel reden, wie Du willst." Er zog sie, ungeachtet dessen, ob er ihr weh tat oder nicht, hinter sich her und schob sie dann eine Seitenstraße weiter in eine schmale Gasse zu seiner linken. Dort liess er sie genauso plötzlich, wie er sie gegriffen hatte los und grinste leicht. "Nun denn," meinte er freundlich. "War mir eine Ehre Dich kennen gelernt zu haben. Du solltest Dich in Zukunft von dem Laden fern halten, wenn Du nicht doch noch beim Regionarius landen möchtest. Zumal der nichts von Dieben hält." Er zwinkerte ihr zu. "Vale!" Und wandte sich zum Gehen.

  • Weil sie wohl so überrumpelt wegen seiner Worte war, verstummte sie auf der Stelle und stolperte schon zeimlich hinter ihm her und ja er tat ihr weh, da es der Arm war den der Händler schon die ganze Zeit gedrückt hatte. Als sie aber sah wohin er sie zerrte wollte sie schon protestieren und sich richtig anfangen zu wehren, denn was wollte man schon in einer kleinen engen Gasse machen?
    Mit einem leichten Satz stolperte sie zurück und sah ihn völlig durcheinander an, als er sie so einfach mir nichts dir nichts los ließ.
    Der Regionarius war ihr reichlich egal, bei dem war sie bis jetzt nicht gewesen und dort würde sie auch in Zukunft nicht landen. Sie wusste nicht einmal wie er hieß fiel ihr grade ein.
    "HEY!" Denk nach, aber schnell, lass dir etwas einfallen, huschten ihre Gedanken im Kopfe umher. "Was jetzt? Was sollte das Theater wenn du mich doch gehen lässt? Und was soll ich jetzt machen?" Nimm die Mittleidstour die hilft doch immer.

  • Er wandte sich ihr noch einmal zu. "Was das Theater sollte? Nun, sonst hätte er Dich wohl nicht gehen lassen, ne?" Er schmunzelte. "Irgendwie musste man ihn ja überzeugen." Als sie ihn so fragte musterte er sie eine Weile und nahm dann seinen Geldbeutel vom Gürtel. Er wog ihn einen halben Herzschlag in seiner Hand und warf ihn ihr zu. "Viel wird nicht mehr drin sein, aber ein paar Tage sollte es reichen. Und dann würde ich Dir empfehlen Dir eine Arbeit zu suchen, damit Du nicht mehr stehlen musst. Gibt einige Stätten, die noch Leute suchen."

  • Wohl eher aus Überraschung aus hatte sie den Geldbeutel gefangen und schmiss ihn aber sogleich wieder zurück, ohne daran zu denken ihn zu behalten auch wenn sie den Inhalt sicher gut gebrauchen konnte. "Ich will dein Geld nicht!" Sie sah ihn an und sah in ihm nur jemanden der grade einmal eine Ausnahme machte, wahrscheinlich noch deswegen weil sie eine Frau war. Genau das musste es sein, eine unschuldige Frau der man doch helfen musste. "So? Ich habe davon noch nichts mitbekommen, dass es für unsereins hier etwas zu tun gäbe. Man schert jeden ja unter einen Kamm und alles sind Kriminelle, das sieht man an dem Händler der Behauptungen aufstellt die nicht einmal wahr sind. Es gab keinen Beweis, dass ich das war."

  • Er fing den Beutel wieder auf und schmunzelte. "Kleiner Sturkopf," murmelte er. "Vielleicht hast Du an den falschen Stellen gesucht," meinte er freundlich. "Wenn Du Arbeit suchst, versuch es einmal in der Taberna Mogontiaci. Da freut man sich immer über Hilfe und sie bezahlen nicht schlecht." Er zuckte mit den Schultern. "Ich weiss nicht, ob der Händler gelogen hat oder Du wirklich geklaut hast. Letztlich ist es mir egal. Jeder versucht auf seine Weise zu überleben und wenn man dazu meint stehlen zu müssen, dann soll man es tun, sich nur nicht erwischen lassen." Er sah sie an und meinte dann. "Du scheinst jedoch einen Groll, vielleicht auch mehr gegen die zu hegen, die nicht Deinem Niveau, wenn Du mir den Begriff erlaubst, entsprechen. Wo kommt das her und wen meinst Du mit alles nur Kriminelle?"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!