Blondes Gift

  • Er konnte wohl froh sein, dass sie das nun nicht gehört hatte mit dem Sturkopf und er musste auch nicht wissen, dass sie gar nicht gesucht hatte. Warum sollte sie es denn auch, schließlich waren sie alle Ausgestossene. Sie konnte ihm schlecht sagen, dass es eigentlich seine Schuld war, dass man sie erwischt hatte, denn sie hatte sich so auf ihn konzentriert, dass sie auf nichts anderes mehr geachtet hatte und den Händler schlitweg übersehen hatte.


    "Ich kenne die Taberna nicht" log sie ihn wieder an "Und was meinst du mit Groll? Ich hege gegen niemanden einen Groll nur gegen die, die meinen etwas besseres zu sein, weil sie Geld haben und auf solche wie mich herabschauen und uns mit Füßen treten. Und ich meinte damit die, die auf der Strasse leben oder in heruntergekommen Häusern, die die sich nicht das leisten können was sie wollen."


    Ihr kam eine Idee.


    "Ich lebe mein halbes Leben lang auf der Strasse und habe kein festes Dach über dem Kopf. Es ist nicht schlimm,ich habe mich daran gewöhnt, aber andere haben dies nicht und grenzen so jemanden wie mich aus. Andere sagen, das alle die auf der Strasse sind faul und kriminell sind, das ist nicht richtig."

  • Er seufzte. "Nun, ich kann Dir den Weg nennen, wie Du zu dieser Taberna kommst." Als er ihre restlichen Worte hörte schüttelte er den Kopf, wenn auch nur andeutungsweise. Sie schien ihm sehr verstockt. Aber gut, vielleicht war es nur aus der Situation heraus, dennoch schien auch sie mit Vorurteilen belastet zu sein, die sie nicht wahr haben wollen würde. "Nun, ich kann Dir sagen, dass ich nicht alle über einen Kamm scheere, auch wenn Du es vielleicht nicht glauben wirst. Mein Sohn lebte, ehe er zu uns kam ebenfalls auf der Straße und musste sich seinen Lebensunterhalt bitter erstehlen oder hungern. Ich habe selber erlebt, was es heisst zu hungern, wenn auch nur wenige Monate, aber ich denke, ich kann es dennoch nachvollziehen. Ob Du faul bist oder nicht, vermag ich nicht zu beurteilen, ob andere es sind oder nicht ebenfalls nicht, doch denke ich, jeder der eine Arbeit haben möchte, kann diese, mit ein wenig Anstrengung heutzutage finden."

  • Wenn er so viel erlebt hatte warum tat er dann in seiner eigenen Stadt nichts dagegen. Ihr Groll gegen ihn wuchs mit jedem Wort das er sagte. Er konnte doch nicht so blind sein und es nicht sehen. Irgedwie kam sie hier nicht weiter, ihr Vorhaben ging grade den Bach runter, aber sie standen immer noch in dieser engen Gasse, aber das war einfach zu gewagt, lieber hätte sie sich bei ihm eingeschlichen und dann.......aber sie konnte es auch noch ganz anders machen, sie würde rausfinden wo er wohnte und dann...vielleicht aber auch....man würde sehen was man machen konnte.
    "Kann man das? Ich habe es versucht und bin kläglich gescheitert, aber vielleicht lag es auch daran, dass ich kein wirkliches zu Hause habe und somit Schwierigkeiten pünktlich zu sein und immer ordentlich aussehen kann. Es mag sein, dass es dir und deinem Sohn wohl auch so ging, aber dun kannst nicht von dir auf andere schließen, dass es jeder schaffen kann."

  • Er musterte sie eine Weile und nickte. "Du hast Recht. Das kann ich wohl nicht. Und wenn er nicht meiner Cousine damals über den Weg gelaufen wäre, hätte er es vielleicht auch nie geschafft. Hel möge sich ihrer annehmen." Einen Moment dachte er an Sara und ein ganz leichter Ausdruck von Trauer machte sich auf seinem Gesicht breit, ehe er sich wieder fing. "Wie gesagt, versuche es in der Taberna. Sie werden Dir eine Arbeit geben. Wenn Du meinst, dass sie es nicht tun werden, dann kannst Du Dich auf mich berufen. Wenn Du lieber woanders arbeiten willst, dann komm bei mir vorbei und ich sehe, wo ich noch was finden kann." Damit wandte er sich ein weiteres Mal um.

  • Na bitte nun kam sie der Sache doch endlich etwas näher. Zwar interessierte sie sich nicht wirklich für diese Geschichte, aber für ihre Pläne hörte sie sich gerne das ein oder andere an. Als er sich wieder abwandte und gehen wollte hielt sie ihn noch einmal auf. "Moment. Wo soll ich zu dir kommen? Und danke." Das Wort kam ihr viel leichter über die Lippen als sie gedacht hatte, denn eigentlich war es nicht ihre Art solch Wörter zu nutzen, aber es ging doch ziemlich gut.

  • "Vale" kam es auch über ihre Lippen. Zwar wäre ihr etwas anderes lieber gewesen, aber dann würde sie eben zu ihm in die Curia kommen. Sie sah ihm nach und dann stand sie noch eine Weile in dieser Gasse und dachte nach, angelehnt an die Hauswand, überlegte sie was sie nun machen sollte. Ihre Gefühle hatten sich nicht geändert.


    Schon bald würde sie wieder bei ihm auftauchen. Ein verschwörerisches Lächeln zeichnete sich in ihrem Gesicht ab, als sie langsam aus der Gasse trat und vielleicht schon wieder auf der Suche nach einem neue Opfer war, schließlich hatte sie heute nocht nicht wirklich etwas bekommen, ausser einer besonderen Möglichkeit.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!