Grundausbildung des Caius Iulius Constantius

  • Constantius salutierte als er die Stimme des Princeps Prior vernahm – Eigentlich wäre es ein perfekter Salut gewesen, wäre ihm zuvor aus Überraschung das Pilum aus der Hand gefallen –


    Mit lauter Stimme antwortete Constantius – was das scheppernde Geräusch des zu Boden fallenden Pilums recht gut übertönte –


    „Zu Befehl, Princeps Prior!“


    Nachdem er die Waffe wieder aufgehoben und ordnungsgemäß verstaut hatte, lief er mit schnellen Schritten zum Princeps Prior.

  • Kühler Stahl durchschnitt die Luft. Während kein Laut vor dem mächtigen Aufprall warnte, verkündete ein lauteres Geräusch jedoch umso eindrucksvoller, dass das Pilum mit großer Wucht sein Ziel getroffen hatte.


    Wurf um Wurf sollten folgen. Und jedes Mal war es eben jener charakteristische Klang, wenn Stahl auf Stein trifft, der nur zu deutlich verkündete, dass das Ziel getroffen war.


    Stets hatte ein verbissener Blick des jungen Mannes den Wurf begleitet. Und selbst in dem Moment des Einschlags und des Erfolgs, lockerte sich sein Blick nicht. Was auch immer er in der Ferne anvisierte, es schien, als würde er mehr sehen als nur die Steine, auf die er warf. Und auf kurze Entfernung traf er an diesem Abend mit jedem Wurf. Manchmal half eben ein motivierter Geist dem Körper seine Schwächen zu überwinden.

  • Am nächsten Morgen sollte Constantius jede Minute nutzen, die ihm zu Schlafen zur Verfügung stand. Es bewahrheitete sich immer wieder, dass es schwierig war früh zu Bett zu gehen und umso schwerer früh wieder aufzustehen. Vor allem wenn der schwere Wein am Abend zuvor so gut geschmeckt hatte.
    Nachdem er schließlich die Liege, die sonst so unbequem und ungemütlich erschien, widerstrebend verlassen und seine Uniform angelegt hatte. Fand er schnell nach dem morgendlichen Appell – bei dem fast alle Probati für einen leiseren Tonfall ihren Jahressold hergegeben hätten – seinen Weg zum Exerzierplatz und salutierte vor dem wartenden Princeps Prior.


    „Salve, Princeps Prior“, sprach Constantius, nachdem seine rechte Faust schwungvoll an seine linke Brust schlug.

  • "Hat der Wein gemundet?", fragte ich scherzhaft. "Wenn ja freut mich das, wenn nicht, dann nicht, denn jetzt darfst du mal wieder 10 Runden laufen." Ich überlegte kurz. "Und damit du nicht denkst dein alter PP ist ein fauler Sack werde ich mit laufen." Und schon lief ich locker los.

  • Der Weg zum Exerzierplatz schien heute weiter gewesen zu sein als noch am Tag zuvor. Auch die Ausrüstung schien von einem verdammten Schelm mit Bleichgewichten versehen worden zu sein. Und jeder Schritt löste ein dröhnendes Echo im Kopf des jungen Constantius aus. Dabei hatte er doch nicht annährend so viel getrunken wie seine Kameraden.


    10 Runden galt es zu überstehen. Eine Anzahl, die eigentlich keine große Schwierigkeit darstellen sollte. Eine Distanz, die an anderen Tagen wie eine Erlösung erschienen wäre. Doch der Schelm von gestern Abend musste auch seine Stiefel mit Blei angefüllt haben. Schwerlich ließen sich die Füße von der staubigen Erde heben. Gelang es mit Mühe schließlich doch, vereinigten sich mit stampfender Wucht nach kurzer Zeit doch wieder mit dem Erdboden. Was ein unangenehmes Gewitter zur Folge hatte, welches mit lautem Donner im Kopf des jungen Iuliers wütete.


    „Nie wieder Wein!“, brummte es ihm Schädel des jungen Iuliers, als er verbissen die Runden neben dem Princeps Prior laufend absolvierte.

  • Ich merkte, dass der Probatus gewisse Schwierigkeiten hatte. Es war wohl doch der Wein gewesen. Nach sieben Runden meinte ich "Halt!" und blieb stehen. "Probatus, mache noch einen kurzen Sprint bitte, falls es dir nicht wohl ist, lass es mich wissen."

  • Mit einer Standpauke hätte Constantius an diesem Tag durchaus leben können. Immerhin war es sein eigenes Verschulden, dass tausende kleine Hämmerchen mit voller Inbrunst und Freude auf seinen strapazierten Nerven herumhämmerten. Doch die freundlichen, sorgsamen Worte des Princeps Prior umgingen einfach den Schutzwall, der vor einem lauten Donnerwetter geschützt hätte, und erreichten einen Teil im inneren des jungen Rekruten, der ihn mit sofortigem Schuldgefühlen ausstatte.
    Immerhin war es sein eigenes Handeln gewesen. Es war sein Werk, dass ihn so verwundbar hinterließ.


    Constantius atmete tief durch als den Befehl zum Halten erhielt. Dankbar für die kurze Verschnaufpause antwortete er trotzdem mit fester Stimme:


    „Mir geht es gut, Princeps Prior. Es gibt keinen Grund mich zu schonen!“


    Und wenn er mit jedem weiteren Schritt der Unterwelt näher kommen würde, er würde seine Schwäche nicht zugeben. Das hatte er noch nie. Es war eines Iuliers nicht würdig, dessen war sich der junge Constantius sicher.
    - ebenso sicher war er sich aber auch, dass der Wein die nächsten Tage würde ohne ihn auskommen müssen -

  • Sim-Off:

    Bei dem darauf folgenden Kampf kannst du ALLES simmen und musst nicht auf mich warten, da du ja nur verteidigst, außerdem darfst du dann verschiedene Angriffe erfinden, die ich benutze :P


    Aber bei einem Kampf musst du sonst immer auf den Angreifer warten ;)


    Ach ja, du darst gewinnen ;)


    "Um den Schwertkampf nicht zu vernachlässigen: Mache noch 30 Stiche in den Pfahl."


    Pass auf, danach wird es ernst: Denn nun wirst du nicht mehr gegen den Pfahl kämpfen, nun bin ich einer der Wichte, die dich in unserer schönen Stadt angreifen könnten.


    Ich werde verschieden Angriffe ausführen und du wirst versuchen, sie abzuwehren, bzw. dich, mit dem Scutum zu decken! Bereit?"

  • Ein beschleunigter Atmen, ein pochendes Herz und hinabtropfender Schweiß waren ein mehr als deutlicher Tribut an den morgendlichen Lauf gewesen. Schwer hallte der der Herzschlag in dumpfen Schlägen im Ohr des jungen Rekruten wieder. Gab ihm einen eigentümlichen, wohlvertrauten Rhythmus vor, in dem die Geräusche der Welt immer wieder zu verblassen schienen.


    Das was nun folgen sollte, benötigte im Grunde nicht mehr die aktive Aufmerksamkeit Constantius’. Bereits jetzt ergriff er in einem Automatismus das hölzerne Gladius und das schwere Scutum. Obwohl sein Arm unter der Last, bereits vor dem ersten Stoß, mahnende Schmerzen aussendete, sollte innerhalb weniger Sekunden der erste Angriff erfolgen. Zusammengekniffene Augen fixierten das Ziel- Das linke Bein schob sich nach vorn, nahm das Gewicht des kräftigen Körpers auf und gestatte dem rechten Arm seinen zielsicheren Streich auszuführen. Der gepresste Atem verlieh dem Stoß zusätzliche Wucht, so dass das Holz des Gladius protestierend knarrte, als es auf den anvisierten Holzpfahl traf. Schlag auf Schlag sollte folgen. Schläge, die stets von einem sicher gehaltenen Scutum begleitet wurden. Wäre dies ein realer Kampf gewesen, hätte der Pfahl sicher verloren. – Man sehe bei der Beurteilung des Kampfes davon ab, dass der hölzerne Pfahl an diesem Tag nur geringe Gegenwehr leistete -


    Doch dieser Sieg und vielmehr die Genugtuung darüber sollte nur kurz andauern. Ein echter Kampf? Ein Kampf gegen den Princeps Prior? Nachdem er in der vergangenen Nacht dem Wein gefrönt hatte? Allein der Gedanke daran bedingte die Ausschüttung der Adrenalinreserven der letzten Monate. Und dies sollte sich noch auszahlen. Der leichte Schleier, der seine Sinne vernebelte, war plötzlich gelichtet. Gerade rechtzeitig um den ersten Stoß seines Ausbilders und jetzigen Gegners kommen zu sehnen. Im Grunde war es eine instinktive Ahnung, die seinen linken Arm veranlasste das Scutum schützend vor den Körper zu halten. Der kurz darauf ertönende dumpfe Laut, gab seiner Ahnung Recht.


    Constantius wich zwei Schritte zurück um eine Sicherheitsdistanz zwischen sich und seinen Gegner zu bringen. Er brauchte Zeit, er brauchte eine Strategie. Voller Faszination beobachtete er die Bewegungen seinen Gegenübers. Doch dieser schein ihm eine kleine Pause zum Nachdenken nicht zu gönnen. Mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit war die für einen Moment so sicher erscheinende Distanz mit zwei größeren Schritten überwunden. Schemenhaft erkannte Constantius das Gladius, dass sich Unheil bringend in einem Halbkreis auf seinen Kopf zu bewegte. Wieder verdankte er es einem Instinkt, dass sein eigenes Gladius sich der Wucht des Angriffs entgegen stellte. Er blickte voller Erstaunen auf seinen halb erhobenen rechten Arm, der gerade seinem Kopf eine schmerzhafte Begegnung mit dem Schwert seines Ausbilders erspart hatte.


    Doch der Princeps nutze den Schwung, der immer noch ungebrochen in seinem Angriff lag. Ohne zu zögern holte er bereits zum nächsten Schlag aus. Mit ungeheurer Geschwindigkeit schnitt die hölzerne Klinge durch die Luft, um sich wütend und vehement mit der Kraft des verteidigenden Gladius zu messen. Angriff folgte auf Angriff. Parade auf Parade. Constantius wurde Schritt für Schritt zurückgedrängt. Schritt um Schritt verlor er an Boden.


    „Angreifen. Du musst angreifen!!“, rief ihm der Princeps zu und ließ die Wucht seiner Angriffe noch anwachsen. Die rückwärts gerichteten Schritte des jungen Rekruten beschleunigten sich. Verloren an Sicherheit und an Boden zugleich. So musste kommen was kommen musste. Als die Distanz immer geringer wurde, erhob Constantius schützend das Scutum. Doch ohne einen sicheren Stand, in einer Rückwärtsbewegung sollte es sich als fataler Fehler erweisen. Constantius sah den Tritt nicht kommen. Er spürte nur dessen Wucht, als der Fuß seines Ausbilders gegen das Scutum trat. Überrascht und bereits vorher ohne sicheren Stand taumelte er rückwärts und stürzte auf den staubigen Boden des Exerzierplatzes. Wäre dies ein echter Kampf gewesen, wäre er nun in das Leben nach dem Leben übergewechselt.


    Doch der Princeps hielt inne. Ließ den Rekruten aufstehen und sich besinnen.
    „Angreifen sollst du!“
    Diese recht dürftige Warnung sollte alles sein, was er vor einem erneuten Angriff äußern sollte. Im inneren des jungen Iuliers begann es zu brodeln. Der Sturz hatte ihn zwar nicht verletzt, doch eindeutig seinen Ehrgeiz angekratzt. Wachsame Augen sahen diesmal den Angriff kommen. Bewirkten, das das Scutum die Bewegung der angreifenden Klinge stoppte. Wieder erschallte der charakteristische dumpfe Klang. Ein Klang der diesmal keine Zeit hatte in Ruhe zu verklingen. Ruckartig riß Constantius das Scutum nach außen und riß den gestreckten Arm seines Gegners ebenfalls mit. In die geöffnete Deckung sollte blitzschnell ein gezielter Stoß auf die Brust des Princeps folgen. Wäre dieser stehen geblieben, so wie es ein Holzpfahl wohl getan hätte, wäre Constantius ein tödlicher Stoß gelungen. Doch noch bevor die Klinge des jungen Rekruten ihr Ziel fand, war der Princeps bereits zurückgewichen. Allerdings war die Initiative in diesem Übungskampf nun an Constantius übergegangen.


    Schlag um Schlag des Rekruten musste der Ausbilder nun abwehren. Wich langsam aber sicher nun selbst zurück, als mit Wucht ausgeführte Angriffe auf ihn eindrangen. Parade beantwortete Angriff und eine Parade den Gegenangriff. Schweiß brannte in den Augen Constantius als er mit gepresstem Atem weitere Schläge ausführte. Mit wilder Entschlossenheit legte er die Kraft seines athletischen Körpers in die Schläge. Ließ sie seinen Gegner zurücktreiben.


    Der Atem beschleunigte sich. Das Herz pochte wie wild. Die Kraft in den Armen des jungen Rekruten begann zu schwinden, als er plötzlich eine Lücke in der Deckung des Princeps ausmachte. Dieser hatte sein Gladius für einen Moment sinken lassen. „Jetzt oder nie“, schrie eine Stimme im Geiste Constantius um das pochende Dröhnen in seinem Kopf zu übertönen.


    Mit einem entschlossenem Schrei drängte der Rekrut mit einem großen Schritt nach vorne. Das linke Bein fand kaum Halt auf dem staubigen Boden und rutschte ein paar Zentimeter vorwärts als es das Gewicht des Körper tragen solle. Die Klinge bewegte sich auf die erahnte Lücke in der Deckung des Princeps zu. Gewillt den Kampf nun zu beenden.


    Die Zeit schien zu gefrieren. Die Distanz zum Ziel schien immer größer zu werden. Und dennoch begann Vorfreude in Constantius aufzukeimen. Vielleicht würde er heute einen weiteren Sieg feiern können. Er streckte den Arm in den Gegner hinein, achtete nicht mehr auf seine Deckung und…


    …das Folgende sollte schnell und schmerzlos von statten gehen. Der Rekrut war auf die Falle hereingefallen, die ihm sein Ausbilder gestellt hatte. Mit einem kleinem Schritt zur Seite, hatte sich der Princeps in Sicherheit gebracht und hielt sein hölzernes Gladius an die Kehle des Rekruten


    „Laß niemals deine Deckung fallen!“


    Diese Worte sollte sich Constantius von nun ab merken.

  • Sim-Off:

    Wow, du bist einer der besten RPG-Schreiber die ich kenne! Meinen Respekt! :app: :dafuer: Mach weiter so!


    "Aber ansonsten war das richtig gut.", sagte ich fröhlich. "Wir machen morgen hier weiter. Bereite dich gut vor, es geht in den Endspurt."

  • Nach Luft ringend erhob sich Constantius wieder und straffte erneut seine Haltung. Er hatte verloren. Aber er hatte es immerhin gewagt dem an Erfahrung überlegenen Princeps die Stirn zu bieten. War er am Ende wenigsten mit wehenden Fahnen im Angriff unterlegen. Auch wenn es nur ein schwacher Trost war, es war immerhin ein Trost.


    Auf die lobenden Worte hin, neigte er sein Haupt respektvoll und sprach mit einer Stimme, der die Anstrengung des Kampfes nicht verheimlichen konnte:


    „Zu Befehl, Princeps Prior. Ich werde mich vorbereiten!“


    Und seinem Worten sollten schließlich auch Taten folgen. Noch am Abend sollten die dumpfen Schläge eines hölzernen Gladius auf einen leblosen Holzpfahl auf dem Exerzierplatz zu vernehmen sein. Erstaunliche Rhythmen begannen sich zu entwickeln, als sich vereinzelte Schläge zu zusammenhängenden Schlagkombinationen vereinten. Begleitet von dem gepressten Atem eines angespornten jungen Geistes.



    Sim-Off:

    Danke :) so lange es gefällt mache ich gerne weiter

  • An diesem Morgen hatte das Aufstehen einen weitaus weniger unangenehmeren Charakter. Gewiss war es immer noch keine Wohltat nach einer mäßig erholsamen Nacht auf einer durchgelegenen Liege in der Frühe aufzustehen, doch wenigstens waren die Sinne klar und der Kopf frei von dröhnenden Schmerzen.
    Im Laufschritt eilte Constantius zum Exerzierplatz und salutierte vor dem Princeps Prior.


    „Salve, Princeps Prior.“

  • Der Spurt über die Brücke des Tiber hatte Kraft gekostet. Mit wilder Entschlossenheit hatte sich Constantius gegen die Niederlage gestemmt und mit den letzten Kraftreserven, zu seinem eigenen Erstaunen, den Princeps Prior eingeholt und sogar überholt.
    Auch wenn das Hochgefühl den gesamten beschwerlichen Weg zurück in die Kaserne noch andauern sollte, so dämmerte es dem jungen Iulier, dass das Schlimmste an diesem Tag vielleicht noch nicht überstanden war. Doch beschwingt durch das Gefühl, das ihm der kleine Sieg beschert hatte, lief er, trotz der schweren Beine, mit einem zuversichtlichen Lächeln auf den Lippen hinter dem Princeps Prior her. Welch erbärmlichen Eindruck hätte er auch gemacht, wenn er in seiner vom Schweiß durchnässten Uniform, kraftlos und nach Luft ringend, auch noch mit niedergeschlagenem Blick durch die Gassen gezogen wäre? So verlieh ihm das sachte Lächeln des Sieges genug Würde, um wenigstens erhobenen Hauptes unter den oft kritischen Blicken der Bevölkerung zu bestehen.


    Waren die Blicke der Bürger Roms noch von fragender Natur gewesen, schienen die Blicke der Miles in der Kaserne von fast mitfühlendem Wesen zu sein. Scheinbar erinnerten sie sich nur zu gut an ihre eigenen Prüfungen. Wo sonst Schadenfreude weit verbreitet war, wenn Rekruten bis an ihre Grenzen belastet uns geschliffen wurden, schienen sie ihm diesmal still und heimlich wortlos Mut zuzusprechen.


    Constantius richtete den Sitz seiner noch immer nassen Uniform. Der Geruch des Schweißes ließ die Uniform bereits unangenehm anfangen zu riechen. Doch wenigstens sollte sie anständig sitzen. Immerhin sollte er gut aussehen, wenn er schon schlecht roch. Er straffte seine Haltung und wartete auf die weiteren Befehle des Princeps.

  • Kleine Falten bildeten sich auf der Stirn des Probatus als der vom laufen erschöpfte Geist versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.


    „Zunächst würde ich mich der Leiche nähern, Princeps Prior.“


    Constantius zögerte einen kleinen Moment um die weiteren Gedanken zu ordnen und in verständliche Worte zu kleiden.


    „Oftmals verrät bereits ein genauer Blick, wie lange ein Körper bereits verstorben ist. Ebenso wäre es mir dann möglich eventuelle Wunden, die auf den Einsatz von Waffen und damit auf ein Verbrechen schließen lassen, zu erkennen. Oder ob vielleicht ein von den Göttern gewollter Tod die arme Seele ereilt hat und damit ein Verbrechen unwahrscheinlich erscheint.“


    Wieder hielt der Rekrut einen Moment inne.


    „Jedenfalls würde ein solcher Fund erhöhte Wachsamkeit erfordern. Und alle weiteren Schritte sind abhängig vom Fundort der Leiche und von der möglichen Ursache des Todes, Princeps Prior!“

  • Trotz der ernsten Fragen konnte Constantius ein Schmunzeln, das sich sachte auf seine Lippen zwang, nicht unterdrücken.


    „Den Messerstichen nach zu urteilen, gehe ich natürlich davon aus, dass der Verdacht eines Verbrechens nahe liegt und lasse besondere Vorsicht walten. Besonders wenn das Opfer noch nicht sehr lange seinen Wunden erlegen ist. Immerhin könnte der Täter noch ein der Nähe lauern.“


    Wieder schob sich ein Moment der Besinnung ein. Für ein paar Sekunden richtete sich der Blick des Iuliers in die Ferne, als würde er dort die notwendigen Informationen über die Familienwappen entdecken können.


    „Viele Gens führen Pferde in ihren Wappen. Wenn ich mich nicht täusche führen die Gens Annaea und die Gens Artoria Pferde in ihrem Wappen. Ebenso die Gens Equita, die Gens Fabia, die Gens Ferria, die Gens Decima und die Gens Valeria, wobei es bei dieser Gens um mehrere weiße Pferde vor einem Streitwagen handelt.“


    Kurz erschienen die Gesichter der beiden Brüder vor seinem inneren Augen, die er im Circus Maximus kennen gelernt hatte. Beide voller Temperament und doch auch so unterschiedlich. Der eine ein ungehobelter Prätorianer, der andere ein charismatischer Septemvir an dem Helena Gefallen gefunden hatte und der...
    Constantius verdrängte die Gedanken, die aus der Tiefe seines Ichs heraufstiegen und sein Herz erneut schwer werden ließen. Er räusperte sich


    „ Die Gens der Caecillia und die Gens der Valeria führen in ihren Wappen das geflügelte Pferd Pegasus. Einmal in weißer und einmal in schwarzer Farbe. Man könnte diese ebenfalls als Pferde in einem Wappen ansehen!“

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!