Grundausbildung des Caius Iulius Constantius

  • "Um das herraus zu finden brauchst du einen Sachkundigen. Du willst aufstehen, hörst aber ein Knarzen hinter dir. Dort steht ein Mann, befaffnet." Ich warf ihm ein Übungsgladius zu. "Deine letzte Prüfung bin ich!"


    Sim-Off:

    In dem Kampf nun musst du mir immer Zeit geben zum Antworten.

  • Man könnte den Gesichtsausdruck des jungen Rekruten mit entsetzter Überraschung umschreiben. Behände fing er das zugeworfene Übungsgladius auf. Doch ohne ein schützendes Scutum fühlte er sich offen und verletzlich dem an Erfahrung überlegenen Princeps Prior gegenüber.
    Mit einem kräftigen Griff umschloss er den Griff des Schwertes. Muskeln spannten sich an in Erwartung des ersten Angriffs.


    „Im Namen der Cohortes Urbanae. Legt die Waffe nieder und ergebt euch!“, brüllte der junge Probatus dem Princeps Prior an


    „Es war immerhin einen Versuch wert“, dachte sich Constantius. – auch wenn er seine Chancen auf Erfolg ebenso gut einschätzte, wie einen flüchtenden Verbrecher mit „Halt stehen bleiben“ aufhalten zu können –

  • Ich lachte gekünstelt: "Niemals!" Dann gab ich ihn ein scutum und nutzte den Augenblick der Übergabe für den ersten Angriff. Ein Stoß direkt auf den Bauch zu. Derweil nahm ich mir ebenfalls ein Scutum.

  • Mit dem geringen Erfolg seiner Worte hatte Constantius zwar gerechnet, doch mit dem Angriff des Princeps bei der Übergabe des Scutums wiederum nicht.
    Die linke Hand umklammerte bereits den Griff des Scutums als er der auf ihn eindringenden Klinge gewahr wurde. Es hätte wohl nicht viel verheerender für Constantius sein können, hätte man seine linke Hand an einen Felsen gekettet. Die angreifende Klinge hatte bereits das noch nicht einsatzbereite Scutum passiert und drohte sein Ziel binnen Sekunden zu erreichen.


    Unfähig den linken Arm zu Schutze zu benutzen und gleichzeitig eingeschränkt in seinem Bewegungsradius, drehte Constantius seinen Oberkörper aus der direkten Sichtlinie seines Angreifers. Ihm so wenigstens eine geringere Trefferfläche bietend, in dem er nur noch seine linke Flanke präsentierte. Wohlwissend, dass es nur einer Korrektur von wenigen Zentimetern von Seiten des Princeps bedurfte, um dennoch sein Ziel zu treffen, führte der Probatus sein eigenes Gladius in einer halbkreisförmigen Bewegung von oben in den Weg der angreifenden Klinge. So wie es dieser Technik an Anmutigkeit fehlte, fehlte es ihr auch an Kraft um den Angreifer zu stoppen. Doch reichte die kurze Berührung der beiden hölzernen Klingen, um das Gladius des Princeps Prior am Körper des Iuliers vorbei stechen zu lassen.


    Diesen heimtückischen Angriff wollte Constantius nicht auf sich beruhen lassen. Doch seine mehr als unangenehme Position ließ einen Angriff mehr als schwierig erscheinen. Am gestreckten linken Arm befand sich das schwere Gewicht des Scutums und hielt ihn wie einen Gefangenen an Ort und Stelle. Um den Kampf nicht sofort zu verlieren hatte er die Füße in eine Linie gebracht, was seinem Stand jegliche Sicherheit und Kraft raubte. Ein Windhauch hätte ihn so umwerfen können. Und dank seiner wundervollen Abwehrtechnik war sein Arm derart verdreht, dass an einen Gegenangriff mit den Gladius in den nächsten Sekunden nicht zu denken war. Er benötigte Zeit. Musste sich sammeln.

    Mit vor Schmerz verzerrtem Blick riß Constantius den gestreckten Arm linken Arm herum und ließ das schwere Scutum die Flanke des Angreifers treffen. Der geringe Beschleunigungsweg und die verminderte Kraft des ausgestreckten Arms verhinderten, dass der Princeps auch nur Schaden nehmen konnte, doch reichte es aus, um ihn einen Moment ins Wanken zu bringen. Einen Moment der reichte um der Drehrichtung des schweren Schildes zu folgen und sich zu sammeln.


    Als Constantius den sicheren Stand zurückerlangt hatte und nun schützend das Scutum vor sich wusste, ging er selbst zum Angriff über. Über der rechten Schulter ausholend, den Schild vor sich haltend, einen großen Schritt auf den Princeps zu wagend. führte er das Schwert auf sein Ziel nieder. Und sein Ziel sollte der Kopf des Princeps sein.

  • Das Schwert sauste auf meinen Kopf zu, das war ein deutig. Ich wartete solange bis es schon fast dran war, dann duckte ich mich und machte einen schnellen Schritt zur Seite und der Nächsten Angriff erfolgte in die Seite des Probatus. "Die verletzlichsten Teile sind immer am beweglichsten!"

  • Das Gladius senkte sich seinem Ziel entgegen. Furchte fauchend durch die warme Luft über dem Exerzierplatz. Vorfreude und Siegesgewissheit keimten in Constantius auf. Die Augen fixierten das Ziel…



    ..und mussten sehen wie die Klinge das Ziel schließlich doch verfehlte. In einer geübten, schnellen Bewegung hatte sich der Princeps unter dem Schlag weggeduckt und erwischte den Rekruten in einer verletzlichen, offenen Position als er selbst wieder zum Gegenangriff ansetzte.


    Zuviel Schwung lag in dem Angriff des jungen Rekruten. Zu viel Schwung um zu einem grazilen Ausweichmanöver anzusetzen. Stattdessen nutze er die Massenträgheit, die ihn unweigerlich nach vorne drängte und verstärkte den Drang noch mit zwei schnellen kräftigen Schritten. Die Klinge die in einer Halbkreisbewegung auf das Ziel niedergegangen war und nun doch ins Leere schlug, setzte ihr Bewegung fort. Beschrieb in der Luft ein sauber gezeichnetes „S“ als sie auf dem Weg nach unten ihre Bewegungsrichtung änderte.


    Während der gesamte Körper sich nach vorne aus der der Gefahrenzone zu bringen versuchte, bewegte sich der rechte Arm, bewaffnet mit dem Gladius, in einer gegenläufigen Bewegung nach hinten. Ließ Gladius auf Gladius mit einer Urgewalt aufeinander treffen, die das angreifende Schwert aus seiner Stichrichtung brachte.


    Nach einigen Schritten wendete Constantius und hielt das Scutum schwer atmend vor sich.
    „Schön ruhig, Junge. Nicht zu hastig“, sprach er sich selbst Mut zu.


    Diesmal stellte er sich seinem Gegner weitaus besonnener. Nachdem die Distanz zum Angriff erreicht war. Stieß er sich mit dem linken Fuß ab. Um zu einem weiteren Schlag auf den Kopf seines Gegners auszuholen. Jedenfalls schien es so. Die Klinge erhoben drang er auf seinen Gegner ein. Doch schon im nächsten Moment ruckte die Klinge in einer schnellen Bewegung nach unten und verschwand hinter den Scutum, welches schützend die Front des Rekruten bedeckte. Um nur Bruchteile einer Sekunde danach, mit der Geschwindigkeit eines Pfeils, aus der Deckung wieder aufzutauchen, geführt zum Stich auf die Brust des Princeps.

  • Der Angriff des Probatus kam schnell und auch ein bischen unerwartet. Ich lief gekonnt zurück und hatte wohl damit den ersten Schritt zum Moonwalk getan :D, denn ich wollte mich nicht wirklich verletzen. "Das wäre ein Treffer gewesen! Für dich!", lobte ich ihn. "Greif mich weiter an! Dräng mich zurück. Nutze die Zeit des Verwirrens über den Angriff für einen Nächsten."

  • Die Worte des Princeps trieben Constantius weiter an in seiner Vorwärtsbewegung nicht inne zu halten.
    Die Distanz zwischen den beiden Kämpfern war aufgrund der Rückwärtsbewegung des Ausbilders erneut angewachsen. Zu groß um sie mit einem einfachen Angriff zu überbrücken. Den Schwung aus der Vorwärtsbewegung nutzend, wagte Constantius einen großen Ausfallschritt. Das linke Bein fand Halt auf dem staubigen Boden und drückte den Kämpfer mit seiner gesamten Kraft nach vorn. In der Vorwärtsbewegung schnellte das Gladius erneut nach oben, um durch eine diesmal kleinere Ausholbewegung erneut Kraft zu sammeln.


    Die Distanz verringerte sich. Der für den Ausfallschritt erhobene rechte Fuß fand wieder Halt und im selben Augenblick schnellte die Klinge nach unten, bereit sich auf das Handgelenk des Princeps zu stürzen. Sich durchaus bewusst, dass sein Gegenüber den Angriff mit Leichtigkeit parieren würde, zog Constantius das linke Bein bereits wieder enger an den Körper heran, um für einen weiteren vorwärtsgerichteten Angriff bereit zu sein. Wie erwartet traf Gladius auf Gladius. Das Holz protestierte durch ein lautes Knarren, als sich die Kräfte der Männer maßen.


    Nun ergab sich, dass seine Klinge die Klinge des Princeps von oben traf. Diesen Vorteil und den Schwung der Vorwärtsbewegung nutzend, stieß sich Constantius mit dem vorher herangezogenen Bein erneut ab. Diesmal verzichtete er auf eine Ausholbewegung, sondern führte die Klinge, aus ihrer Position der gekreuzten Klingen, hinauf zum Stoß zur Kehle des Ausbilders. Sich des Risikos bewusst, dass seine rechte Flanke nun völlig offenbart wurde.


    Würde sein Ausbilder schneller reagieren können, als das seine Klinge ihr Ziel traf und würde dieser statt auszuweichen zum Gegenangriff ansetzen, würde der junge iulier den Kampf wohl verlieren. Waren beide gleich schnell in ihren Angriffen, würde dieser Kampf wohl zwei Verlierer haben.


    Die Klinge des Probatus, geführt in einem schnellen Stich, näherte sich ihrem Ziel....

  • Auf einem kleinen Rundgang durch die Castra, kam Victor auch am Exerzierplatz vorbei und musterte dort seinen Verwandten Sura im Kampf mit einem Probatus. Interessiert zuschauend lehnte er sich gegen einen Holzpfosten am Rand des Platzes und erinnerte sich mit leichter Wehmut daran, dass er früher auch mal so gearbeitet hatte.

  • Ich nahm den Praefectus Urbi gar nicht so war, da ich im Kampf vertieft war.


    Das heranschnellende Galdius erforderte meine Konzentration. Ich stellte mein Blick auf jenes scharf und entschloss mich dann schließlich die offene rechte Flanke anzugreifen. Zwar war es risikobefährdet, aber es war besser als die anderen Möglichkeiten die mir sonst gerade einfielen. Der Staub um mir von dem Kampf strömte mir in die Augen, aber ich hielt sie offen und so stach ich dem Probatus schnell in die Seite. Nicht zu fest, ich wollte ich ja nicht wirklich verletzen. Dann nahm ich mein Galdius herunter. "Gut!", sagte ich. "Gar nicht mal so übel!" Dann nahm ich meine Hand und nahm ich ihn sein Schild einfach weg und legte es weg. Genauso meines. "Jetzt ohne Schild!", meinte ich. "Du musst eventuell damit rechnen, dass du vielleicht keines zur Hand hast, oder was auch sonst noch damit passiert ist. Also los!" Schon legte ich wieder los. Mein erster Angriff führte sofort gegen den im Moment gerade ungeschützten Brustkorb.

  • Der Verlust des schweren Scutums gab Constantius den Vorteil seiner Beweglichkeit zurück, hinterließ ihn jedoch auch gleichzeitig ungeschützt. Es bedurfte nun wohl eines besonnenen Kampfstils, um nicht erneut ins offene Gladius zu rennen.


    Die Blicke der anwesenden Zuschauer nicht wahrnehmend, galt die völlige Aufmerksamkeit des Rekruten seinem Ausbilder. Schon einmal hatte dieser Constantius mit einem blitzschnellen Angriff fast überrumpelt und wer es sich erlaubte einen Fehler zweimal zu machen, war entweder ein glücklicher Narr oder recht schnell ein Teil einer bedeutungslosen Geschichte.


    Sein eigenes Gladius in die Stoßrichtung des Angreifers führend, wich Constantius einen kleinen Schritt zurück, um eine akzeptable Kampfdistanz herzustellen und die Sicherheit seines Standes zurück zu erhalten. In der Sekunde der höchsten Bedrohung stellte sich das hölzerne Gladius des Rekruten der Angriffswucht der angreifenden Klinge. Erneut sollten sich die Kräfte der beiden Männer messen. Doch war es nicht die Intention des Verteidigers den Angriff zu stoppen und sich der gesamten Stärke des Angreifers zu stellen, was bei der kurzen Ausholbewegung wohl göttliche Kräfte erfordert hätte. Nein vielmehr reichte es Constantius die Stoßrichtung um einige Grad abzuändern. So dass die Klinge ins Leere laufen musste. Die Kraft des athletischen Rekruten sollte dazu, den Göttern sei Dank, noch ausreichen.


    Doch Constantius sollte seine Bewegung, die an seiner rechten Flanke ihren Anfang genommen hatte, nicht stoppen. Hatte sie zwar einen Großteil ihrer Kraft verloren, als die Klingen sich vor der Körpermitte trafen, bewegte sich der Schwertarm jedoch immer noch schnell und kontrolliert zu seiner linken Flanke, während sich der nun aufgabenlose linke Arm in einer gegenläufigen Bewegung zur Körpermitte bewegte. Die Arme überkreuzten sich einen Moment lang, als die Klinge unterhalb des linken Armes den Scheitelpunkt ihrer Bewegung erreichte. Muskeln spannten sich an und rissen das Schwert in die entgegengesetzte Richtung. Mit brachialer Gewalt wurde das Gladius beschleunigt und führte eine sensenartige Halbkreisbewegung genau in Bauchhöhe des Princeps aus. Wäre die Klinge aus Stahl gewesen und nicht Holz, hätte man ihr durchaus zutrauen können den Oberkörper eines Mannes von seinen Beinen für alle Ewigkeit zu trennen. Wütend und kraftvoll zerschnitt das hölzerne Schwert die Luft und näherte sich dem Rumpf des Princeps.

  • Sim-Off:

    Wenn es dir nichts ausmacht würde ich das gerne noch ein bischen hinziehen, oder willst du Miles werden? Es wird nämlich für einige Zeit deine einzige Chance sein - und für mich auch :D


    Solangsam war ich endlich in meinem Element - dem Kämpfen. Ich wollte niemanden verletzen, oder gar töten, ich wollte nur lernen und lehren. Gleichzeitig lernen lernen und lehren lernen. Somit war dieser Kampf zwar für einen die Prüfung und Übung, für den anderen nur Übung.


    Ich sprang schnell nach hinten, denn ich hatte keine Lust ein Holzschwert in meine Seite zukriegen. Der Staub schlug an meinen Sandalen hoch. Das Schwert rauschte knapp an mir vorbei und hätte ich keine Rüstung getragen wäre wohl dies eine schwere Verletzung in der Gürtellinie sein können. So aber nutzte ich den Schwung des Probatus aus, so dass dieser noch ein wenig weiter rutschte als vorgesehen und so mit seine rechte seite für einen Moment freigab. Meine rechte Hand mit dem Galdius schnellte nach vorne um ihn eben da zu treffen, während meine linke Hand über den ausgestreckten rechten Arm griff und den Arm des Probatus umklammerte, so dass dieser noch ein bischen wehrlos war. Diese Sekunde nutzte ich aus um mein Schwert ihn - natürlich darauf achtend, ihn nicht zu verletzen - ihn in die rechte Seite zu rammen und ihn schließlich dann mit dem kräftigen linken Arm, seinen rechten Schwertarm zu verdrehen und ihn schließlich über meinen Rücken abrollen zu lassen. Er fiel in den Staub und es staubte noch mehr. Ich bot ihm meine Hand an, mit den Worten: "Im Krieg sind alle Mittel erlaubt."

  • Die Sonne glänzte gülden am blauen Himmel und ließ die Luft über den Dächern der Stadt spielerisch flimmern. Kleine weiße Wolken wurden von einem sachten Wind über die Stadt getrieben und nahmen die unterschiedlichsten Formen an. Schafe, Häuser…Constantius hätte stundenlang dem Schauspiel zuschauen können. Doch der dumpfe Schmerz, als er unsanft in den Staub fiel, sollte ihn recht schnell und unsanft in die Wirklichkeit zurückholen. Die Wucht des Aufpralls, ausgestattet mit der Energie seines eigenen Körpergewichtes, presste die Luft aus den Lungen des Probati. Was immer gerade geschehen war, es musste sehr schnell geschehen sein. Und würde man ihm später erzählen, dass der Princeps, dem Donnergott gleich, Blitze geschleudert hätte, so hätte Constantius wohl auch dieser Erklärung eine gewisse Möglichkeit eingeräumt.


    „Im Krieg sind alle Mittel erlaubt."


    Diese Worte und die dargebotene helfende Hand, die in seinem Gesichtsfeld auftauchte, vertrieben jegliche detektivischen Gedanken.


    Dankbar für die Hilfe, ergriff der junge Rekrut die helfende Hand und zog sich wieder auf die Beine. Eine schmerzvolle Lektion. Eine Lektion, die er nun ebenfalls nicht mehr vergessen würde. Würden alle kommenden wichtigen Lektionen so schmerzhaft sein?


    Einen Schritt zurück machend, begab sich Constantius wieder in Kampfposition. Das Gladius vor seiner eigenen Körpermitte haltend, nahm er weder eine zu offensive, noch zu defensive Position ein.


    „Ich werde es mir merken. Princeps Prior!“



    Sim-Off:

    Oh von mir aus können wir das gerne noch ne Weile weitermachen :)

  • "Gut, wie sieht es jetzt ausmit deiner Fußarbeit, ein Thema, dass wir zwar nicht ausführlich behandelt haben, aber was wichtig ist." Der Staub hatte sich gelegt und ich sah zum ersten Mal, dass wir einen Zuschauer haben und ich glaubte sogar den Praefectus Urbi zu erkennen, aber ich war mir nicht sicher. Somit beließ ich es dabei, dass ich so tat, als ob ich nie in diese Richtung geschaut hatte, und wenn dann nur, weil ich mein Blick ihn geschweift hat. "Du bist defensiv!", sagte ich zum Probatus und machte dann einen Schritt nach links, das Gladius in der rechten Hand und wartete auf die Reaktion des Probatus.

  • Defensive. Eine abwartende Kampfhaltung, eine lauernde Kampfhaltung, eine Kampfhaltung, die sich der Fehler des Angreifers bediente. Eine Kampfhaltung, die dem beobachtendem, wachsamen Geist des jungen Iuliers zwar entsprechen sollte, dem jungen temperamentvollen Geist jedoch zu wider war. Waren es nicht stets mutige Angriffe gewesen, die zu Ruhm und Sieg geführt hatten? Waren es nicht jene, die nicht zögerten auf den Feind einzustürmen, derer man sich erinnerte?


    Doch Constantius leistete dem Befehl seines Ausbilders folge und verharrte in der defensiven Position. Beobachtete seinen Gegenüber. Wartete auf einen Moment der Unachtsamkeit


    Der Princeps bewegte sich nach links, aus der direkten Angriffslinie heraus. Um seine defensive Position zu wahren, machte es der Rekrut seinem Ausbilder gleich. Es hatte jedenfalls zunächst den Anschein. Den linken Fuß führte Constantius nach außen und zog ihn gleichzeitig heran, um Spannung für einen möglichen Angriff aufzubauen. Lauernd und abwartend, standen die beiden Männer wieder in direkter Sicht voreinander. Umkreisten sich, warteten auf den richtigen Moment,

  • Schleißlich, nach einigen Runden des Umrundens holte ich aus stach aber nicht sofort zu sondern machte erst noch einige Schritte zur Seite bevor ich zustach. Schnell, aber nicht sehr schnell näherte sich das Galdius meinem Ziel, der Seite des Probatus.

  • Die Zeit des Abwartens war nun zu Ende. Sein Gegner wagte den Angriff. Versuchte erneut seine Flanke zu treffen. Doch diesmal sollte diese Flanke nicht jeglicher Verteidigung entbehren.


    Das herangezogene linke Bein bewegte sich halbreisförmig nach hinten, vom Gegner weg. Drehte den Oberkörper schnell und schwungvoll mit sich und somit aus der Gefahrenzone. Die Bewegung, kontrolliert und dennoch schwungvoll, war schnell vollzogen, Das Gewicht des Körpers, vorhin noch auf dem angewinkelten rechten Bein lastend, wurde verlagert, wurde nun dem linken Bein erneut zugemutet.
    Die angreifende Klinge, vorhin noch so tödlich auf seine Flanke geführt, näherte sich und würde wohl ins Leere fahren. Dennoch erhob Constantius das rechte Bein und versetzte dem Schwertarm seines Gegners mit diesem Bein einen gezielten Tritt, der die Stoßrichtung des Angreifers abdriften ließ. Fast unbemerkt während dieses Schauspiels hatte der Iulier seine Klinge über der linken Schulter ausgeholt und ließ diese nun, während er noch auf einem Bein stand, auf den Hals seines Ausbilders herniederfahren. Es war eine kurze Bewegung, auf engen Raum ausgeführt, doch in Falle eines Falles wohl ebenso tödlich wie der Hammerschlag eines wütenden Germanen.
    Das hölzerne Gladius berührte fast den Hals des Princeps und wurde kontrolliert in seiner Bewegung gestoppt. In diesem Kampf sollte schließlich niemand ernsthaft verletzt werden.

  • Ich fiel ein wenig zurück. "Wahnsinn, Probatus!", meinte ich erstaunt. "Du bist einer der besten Kämpfer die ich kenne." Und das meinte ich durchaus ernst. "Du hättest mich getötet, wenn du ein echtes Schwert hättest!"


    Dann holte ich wieder die Schilder und übergab eines dem Probatus. "Doch nun wieder zurück. Ich zeige dir nun eine Angriffstechnik mit scutum. Pass auf!", sagte ich und rannte auf den Probatus zu. Kurz darauf verhackten sich unsere Schilder ineinander und ich zwang durch den Druck den ich ausübte ihn ein paar Schritte nach hinten zu gehen. Dann ließ ich plötzlich mit einem Ruck los, so dass dieser ein wenig nach hinten torkelte und somit wehrlos war. Diesen Moment nutzte ich und er bekam ein Holzgladius in seinen Bauch, so dass er hinfiel. "Jetzt bist du dran!", sagte ich und half ihm auf.

  • Erneut breitete sich der blaue, sommerliche Himmel vor den Augen des Iuliers aus. Welch schöner Anblick es hätte doch jedes Mal sein können, würde nicht stets die dumpfe Woge des Schmerzes diesem Anblick folgen. Hoffend, dass es diesmal anders ausgehen würde, wurde Constantius auch dieses Mal in den Staub geworden. Einmal mehr presste die Wucht des Falles die Luft aus den Lungen des Probatus und ließ das Blau des Himmels für einen Moment ergrauen.


    Wieder war es eine eindringliche Lektion gewesen. Eine weitere Erfahrung, die der Schmerz in seine Seele brannte und so schnell nicht wieder vergessen würde.


    Constantius ergriff die aufhelfende Hand und zog sich einmal mehr aus dem Staub auf die Beine. Ging in einem Automatismus in die Ausgangstellung und stürmte auf den Princeps Prior zu. Kraftvoll stießen die Schilde zusammen, rangen miteinander, maßen ihre Kräfte.
    Die Wucht des Ansturms des athletischen Rekruten, drängte selbst den Princeps Prior zurück, obwohl dieserr wusste, was ihn erwartete.
    Constantius ließ den Druck auf den Schild des Ausbilders versiegen und hoffte auf den gleichen Erfolg seiner Technik. Und auch wie schon zuvor, öffnete sich die Deckung und gab die verletzliche Front des Zieles preis. Ohne zu zögern, setzte er nach und stach mit dem Gladius in die sich noch bietende Blöße.


    Zwar verwunderte das vom Princeps gerufene „Gut gemacht, Probatus“ Constantius etwas, immerhin hatte er noch nicht das Ziel getroffen, doch schon bald sollte seine Verwunderung sich noch steigern. Die Hand des Princeps umschloss den Schwertarm des Rekruten und zog mit einem kraftvollen Ruck daran. Während dieser Ruck den Rekruten in seiner Vorwärtsbewegung noch beschleunigte, wich der Ausbilder zur Seite hin aus.
    Aus dem Tritt gebracht und ins Leere laufend, begann Constantius zu taumeln. Diesmal sollte ihm zwar der prachtvolle blaue Himmel erspart bleiben, doch die Wucht des Aufpralls folge dennoch. Staubige Wolken stiegen auf, als Constantius einmal mehr, doch diesmal mit der Nase im Staub landete.


    „Erkenne den Angriff deines Feindes und nutze ihn gegen ihn!“, rief der Princeps, deutlich erheitert. Schmerz…ja es musste wieder eine wichtige Lektion gewesen sein, dachte sich Constantius

  • "Probatus!", sagte ich lächlend. "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für dich." Ich machte eine kurze Pause. "Die Schlechte: Deine Grundausbildung ist beendet, du musst jetzt ohne mich zurecht kommen. Die Gute: Deine Grundausbildung ist beendet, du musst jetzt ohne mich zurecht kommen." Ich lachte.


    "Du wirst bald in den aktiven Dienst aufgenommen. Ich gratuliere, baldiger Miles."

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