Praefecti Castrorum Caius Furius Helios

Gabriel zuckte leicht mit den Schultern, als Helios ihn lobte. Dann grinste er leicht. »Ich helfe, wo ich kann. Das ist meine Aufgabe ...« fügte er dem Grinsen an.

»Gabriel ist das, was von meinem Namen übrig geblieben ist, Centurio!« kam dann seine leicht belustigte Erklärung. »Nachdem mir der ehemalige Praefekt Marcus Didius Falco die Freiheit schenkte, nahm er mich in seine Familie auf und ich bekam den Namen: Marcus Didianus Gabriel!«

Sah Gabriel da einen Funken Enttäuschung? Naja, er war es gewohnt, dass man ihn bei dem Namen manchmal anders behandelte. Aber sein Centurio war weiterhin freundlich.

»Nun, nach meiner Ausbildung sollte ich verdeckte Ermittlungen beginnen. Ich hatte mich auch schon mit einem Vertreter der Diebesgilde getroffen ... aber dann kam der Vorfall mit der Vrletzung dazwischen. Aber nun bin ich wieder hier. «

Gabriel brauchte nicht rumdrucksen: Entschlossen erklärte er: »Nein, das wäre taktisch nicht gut. Durch meinen Unfall habe ich ein wichtiges Treffen versäumt. Wenn ich nun auftauche, würde dies nur auffällig sein. Glaube mir, ich kenne mich in diesem sozialen Umfeld aus.« Mehr erklärte Gabriel nicht.

Gabriel blickte seinen Vorgesetzten etwas irritiert an, dann grinste er schelmisch. Welche Fähigkeiten meinte er denn nun? Naja, Gabriel hatte ja schon von den geheimen Ermittlungen erzählt und einige wussten es eh schon, also antwortete er:

»Nun, ich spreche, lese und schreibe vier Sprachen: Hebräisch, Griechisch, Latein und etwas Syrisch. Im Rechnen und Handeln bin ich auch nicht all zu schlecht. Es ist nur lange her ...« Und dann wurde sein Grinsen breiter und er fügte hinzu: »Ansonsten kann ich stehlen, einbrechen, klettern und schleichen!«

Nun war es raus. Gespannt, ohne es aber wirklich zeigen zu wollen, blickte er Helios in die Augen. Sein Grinsen verschwand nicht.

»Ach ja, Steine klopfen kann ich auch noch ...« fügte er mit einem schelmischen Zwinkern hinzu.
Dies war eine Anspielung auf die vielen Jahre im Bergwerk, welche er eher unfreiwillig dort zugebracht hatte. Warum er das nun noch erwähnte, wusste er nicht.

»Da fragst du mich aber was ...« lachte Gabriel. Und dann überlegte er und antwortete: »Nun, geheime Ermittlungen würden mich schon interessieren. Nur bei der Diebesgilde habe ich es mir wohl verscherzt mit meiner langen Abwesenheit. Und hinter einem Schreibtisch will ich auch nicht versauern. Und ausserdem sind wir ja dafür da, Brände zubekämpfen. Schicke mich einfach erst einmal auf Patrouille. In der Nacht kenne ich mich aus!« Er zwinkerte seinem Vorgesetzten zu und hoffte, nicht zu weit mit seiner schelmischen und fröhlichen Art zu gehen.

Gabriel nickte und überlegte, ob er das mit seinen geistigen Aussetzern sagen sollte, entschied sich dann fairer Weise dafür: »Danke, ich werde heute Nacht meinem Dienst nachgehen. Eines muss ich dir noch sagen: Seit dieser schweren Kopfverletzung, die mir, wie ich inzwischen erfahren habe, der Sklave eines Patriziers zugefügt hatte, habe ich immer wieder seltsame Momente, wo ich mich für Augenblicke an nichts erinnere. Ich hoffe, dass mir das nicht allzuoft im Dienst passiert ... es könnte nämlich hinderlich sein. Ich wollte es dir nur sagen ..…«

Gabriel machte auf dem Absatz kehrt und verliess das Officum.

Gabriel kam am nächsten Morgen vor das Officum seines Vorgesetzten etwas verschlafen an, da er in der Nacht auf Patrouille gewesen war, welche jedoch ohne Zwischenfälle verlaufen war, und klopfte an. Seine Uniform hatte er in den Mannschaftsunterkünften gesäubert und er war frisch gewaschen, gekämmt und rasiert.

Er wollte gerade klopfen, als er es sich anders überlegte. Vielleicht sollte er zuerst ins Officum für Rechtsfragen und so machte er auf dem Absatz wieder kehrt und ging zuerst ins Officum, nachdem er wieder seine Uniform gegen seine Tunika austauschte.

Metellus klopfte an das Officium des Centurios.

Irgendein Vigil

Der Vigil, der mit Miles Cato Gabriel ins Krankenhaus der CU gebracht hatte, kam bei der Tür seines Vorgesetzten an, um Meldung zu machen und klopfte an.

*klopf* *klopf* *klopf*

Er strich sich schnell noch seine Uniform glatt und strich sich durchs Haar, während er seinen Helm unter dem Arm trug.

Irgendein Vigil

Der Vigil straffte seinen Schultern und trat ein. Er nahm Haltung an, saltutierte und sprach dann: »Ich melde hiermit den Vigil Marcus Didianus Gabriel als momentan dienstuntaugich an, da er im Krankenhaus der CU liegt, nachdem er von drei Schlägern aufs brutalste zusammengeschlagen worden ist.«

Wieder nahm er Haltung an.