[Kaminzimmer] Mit Manius Pompeius Trimalchio

Die junge Frau führte den Römer in das Kaminzimmer. An den Wänden fand man allerlei Erinnerungsstücke aus der germanischen Vergangenheit der Familie und auch Regale, die Papyrus und Wachstafeln enthielten. Ein paar Karten, die auch hier und da hingen und lagen und eine gemütliche Sitzecke beim Kamin mit einem dicken und warmen Fell davor auf dem Boden. Links davon war eine kleine Essecke eingerichtet und beim Fenster eine zweite kleine Sitz- und Entspannecke.
"Bitte warte hier, ich hole den Herr des Hauses," lächelte sie und bot ihm aber noch schnell etwas zu Trinken an. "Bier? Met? Wein? Sapa?"

"Gerne," lächelte sie und schenke ihm einen Becher voll, den sie ihm überreichte. "Ich lasse Dich nun einen Augenblick alleine. Bitte entschuldige mich." Sie verschwand und etwas später betrat Valentin dieses. "Trimalchio! Sei gegrüßt! Es freut mich, das Du endlich die Gelegenheit gefunden hast meiner Einladung nachzukommen," lächelte er.

"Bene valeo," schmunzelte er. "Ut tu vales?" Er deutete in die Sitzecke, damit sie es sich wieder bequem machen konnten. "Was führt Dich her? Etwas Bestimmtes oder nur ein Plausch und, so Du Dich dazu einladen lässt, ein Essen?"

Er musste einmal mehr schmunzeln und setzte sich ebenfalls. "Nun, dann bin ich froh, dass es soweit kam. Die Stadt? Nun, es geht ihr den Umständen entsprechend gut. An ein paar Ecken könnte es noch besser werden, aber daran wird bereits gearbeitet. Ob es alles gut wird, muss die Zukunft zeigen." Er hatte sich einen Becher Met geholt und nippte daran. "Aber langsam geht es aufwärts. Und wie sieht es beim CP aus? Mal von der derzeitigen Flaute abgesehen? Viel zu tun?" Er überlegte, ob er ihn auf das Gerücht, dass er gerne Mitglied in der Curia sein würde ansprechen sollte und fragen, ob Meridius sich endlich entschieden habe. Aber da Meridius sich ja noch nicht mal bei den anderen Eingaben weiter geäussert hatte, war dem wahrscheinlich nicht so und er überlegte schon länger, warum er eigentlich nicht vorgschlagen worden war, nahm aber an, dass es im Rahmen seiner Arbeit als Quaestor wohl nicht soweit kam ihn in Betracht zu ziehen, weil man nicht wissen konnte, ob er bleiben würde oder wieder nach Rom ginge. So schob er das Thema erst einmal weiter nach hinten um es vielleicht später noch einmal anzusprechen. Zumal es auch in der Curia demnächst noch einmal angesprochen werden müsste. Manchmal brauchte der LAPP wohl ein paar Erinnerungshilfen.

Er nickte: "Geld kann die Kasse immer gebrauchen," lächelte er. "Momentan überlegen wir ein Fest im Sommer zu feiern, um das Leben hier auch mal wieder von der richtig fröhlichen Seite zu sehen und ja, ich denke ein paar Männer bei den Reparaturarbeiten können nicht schaden. Vielleicht magst Du bei Iulius Lepidus, meinem Magistratus mal vorbeischauen und mit ihm die nötigen Einsatzgebiete besprechen? Er hat seit Kurzem die Aufsicht über alles zum Thema Bau- und Reparaturprojekte." Er nippte an seinem Getränk.
"Das ist bedauerlich. Inventur ist immer nervig. Nun, was die Aufträge betrifft, solltest Du noch dieser Tage Besuch von meiner Scriba bekommen, die einige Aushänge zum Thema Vigiles für die anderen Städte hat, die verteilt werden müssen. Ist nicht viel, aber momentan ist auch bei uns extern nicht viel los."

"Das klingt gut," nickte er dankbar. "Lepidus ist vor ein paar Wochen aus HIspania hierher gekommen. Er war dort Magistratus in, ich glaube Tarraco und suchte eine Veränderung und neue Herausforderungen, die ihm Meridius dann hier bot, nachdem er drum bat." Er trank noch etwas und beschloß ihn gleich zu fragen, ob er Hunger habe. "Was die Vigiles betrifft, gab es da vor Kurzem eine Änderung in der Gesetzeslage, worauf es nun auch in anderen Städten Möglichkeiten gibt diese einzusetzen. Der Unterschied besteht vor Allem darin, dass hier auch Sklaven Vigiles werden können und es nur drei Rangstufen gibt: Vigiles, Optio Vigilum und Centurio Vigilum."

Er zuckte die Schultern. "Man sollte eigentlich annehmen, dass dem so wäre und man hier genügend Leute findet. Wobei ich gestehen muss, dass meine Scriba auch ursprünglich aus Hispania kam, sie sich aber erst hier niederließ und dann eine Stelle suchte. Aber sei es drum." Er rieb sich kurz das Kinn. "Es ist leider nicht zu verhehlen, das in einigen germanischen Verwaltungen noch Leute fehlen und dementsprechend müssen wir sehen, wo wir diese herbekommen." Dann nickte er. "Nun, da die Vigiles dem Duumvir und vor allem dem Regionarius unterstehen, haben sie eine Sonderregelung. Sie sind nicht dem militärischen Gesetz unterstellt und es können von Sklaven über Freigelassene und Peregrini bis hin zum Bürger alle diesen Posten einnehmen." Er musste einen moment nachdenken. "Ich muss gestehen, beim Centurio Vigilum hab ich es gerade nicht im Kopf und müsste noch mal in den Unterlagen nachschauen, aber bis zum Optio Vigilum ist die Voraussetzung tatsächlich Sklave oder eben höher."

"Nicht unbedingt," meinte er und trank einen Schluck. "Der Regionarius hatte und hat auch immer viel zu tun. Es geht auch darum die Legionen zu entlasten und vor Allem einen etwas zivileren Charakter wieder in die Städte zu bekommen. Auch wenn es mit Einheiten in Uniform nicht unbedingt einfach ist," grinste er.

Trimalchio war nicht wirklich gesprächig heute. "Kann ich Dir etwas Weiteres anbieten?" fragte er und dachte an anderes Trinken oder Essen.

Er winkte Diantha wegen den Oliven und schenkte selber Wein nach. "Nun, das kommt darauf an, was Du hören möchtest. Aus der Stadt, der Regio, der Familie oder Magna," meinte er schmunzelnd.