Atrium - Sura, Lucianus

  • Mein Patron wurde mir schon immer sympatischer. Obwohl er das eh schon war. Er nahm mir die schwersten Worte aus dem Mund, der Rest ging mir schon leichter von den Lippen. Nur die Wahl der Richtigen war noch ein wenig schwer. "Ich würde wie gesagt, dich gerne Begleiten, natürlich noch lieber als Tribun. Jedoch hast du Recht. Es gibt zwei... drei Probleme bei der Sache. Das Erste ist, dass ich nicht lange Ritter bin. Das Zweite ist, dass ich erst gerade zum Centurio der I. geworden bin. Das Dritte ist, dass der Kaiser sein "Ja" geben muss. Und da er nicht naiv sein wird, wird er die Ersten beiden Punkte auch mit in die Bewertung ziehen.", dachte ich laut vor mich hin. "Andererseits...", dachte ich weiter laut. Es war mir angenehmer, und mein Patron hätte eh keinen guten Grund irgendetwas weiterzuerzählen. Warum sollte er auch? "Andererseits sehe ich auch eine einmalige Chance. Patron, hilf mir noch einmal bei einer Entscheidung: Soll ich zum Kaiser gehen und noch mal mit ihm reden, oder sollte ich mir die potentielle Blamage ersparen und lieber meinen Dienst in der Legio I. – oder II. – antreten?"
    Ich fühlte mich zwar ein bischen schlecht, weil ich die schwierige Entscheidung ihm überließ, aber er konnte urteilen. Immerhin war er Praetor gewesen. :D

  • "Nun, die Entscheidung liegt bei dir...... ich kann nur sagen, auch ich bin schon vorm Kaiser gestanden, mit einer Bitte, die er ablehnte und ich lebe noch......


    Wenn es dein Wunsch ist, nach Germania zu kommen, so werden wir einen Weg finden, wenn nicht als Tribun, dann als Centurio!"


    Kurz pausierte ich...


    "Ich werde noch eine Besprechung mit dem Kaiser haben, bevor ich abreise und dabei kann ich dem Kaiser deine Bitte vortragen!"

  • Den Kaiser einmal zu sehen, war für den normalen Bürger ein Glücksfall. Den Kaiser einmal zu sprechen, war für den normalen Bürger eine Ehre. Für den Consul war es Alltag. Locker ging er scheinbar mit den Thema um. "Du hast Recht, bitten kann man.", stimmte ich ihm zu. "Jedoch würde ich tatsächlich wohler fühlen, würdest du doch schon in Erfahrung bringen, wie der Kaiser überhaupt zu diesem Thema steht. Ich werde sowieso noch eine kurze Weile in Rom verbringen, dann sollten hier nämlich alle Dinge geregelt sein. Du könntest mich informieren lassen - ich bin in der Casa Octavia." Wieder dachte ich laut, um nicht sagen zu müssen, "du machst." oder "ich schlage vor, dass". Elegante Lösung, dachte ich mir schelmisch lächelnd.

  • Ich hatte nichts anderes von ihm erwartet. Aber irgendwie fehlte mir bei dem Patron - Klientel Verhältnis meine Gegenleistung, wenn ich bedenke, was Lucianus alles für mich getan hatte. Dankbarkeit kam aber nie zu spät. Ich bedankte mich artig. "Ich werde sehen, welche rethorischen Fähigkeiten noch in meinem Gemüt schlummern, du weißt ja, wo du mich finden kannst.", sagte ich lachend. "Aber kann ich noch etwas für dich tun?"

  • "Das kann ich mir denken!", sagte ich und stand auf. Dann reichte ich dem Consul die Hand und bedankte mich. Es war schon praktisch einen Trumpf im Ärmel zu haben. Nach einer ordentlichen Verabschiedung und einem Lob für die Toga verließ ich dann schließlich das Haus - richtung Casa Octavia. Meinem Zuhause. Oder etwa doch nicht?

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