"Vielleicht gibt uns dieses Rennen wenig Aufschluss über die Gegenwart, aber doch sehr viel mehr über die Zukunft. Die jetztigen guten Fahrer werden ihren Zenit früher oder später überschritten haben und abbauen, und dann ist die Zeit der jüngeren Fahrer gekommen. Ich will nicht die Wíchtigkeit gewonnener Rennen zur jetztigen Zeit in Abrede stellen, aber niemand bleibt ewig an der Spitze, unsere Geschichte beweist das. Gerade deswegen sollte man doch ein gutes Auge auf vielleicht bald folgende Konkurrenz behalten, findet Ihr nicht?" Noch immer lächelte sie, als sie an seiner Seite einher schritt, ihre Haltung recht entspannt, wenngleich sie die Palla nun so trug, dass der dunkelrot anlaufende Fleck auf ihrer Stirn davon verdeckt wurde - es musste ihr ja schließlich nicht jeder deswegen neugierig ins Gesicht starren.
"Du scheinst die Seite der Sieger jedenfalls sehr zu mögen, Caecilius Crassus," fügte sie nach einer Weile an. "Deine Karriere ist inzwischen fast sprichwörtlich geworden, und 'Reich wie Crassus' ist ein geflügeltes Wort geworden. Ich frage mich, wie lange wir hier noch unbehelligt spazieren können, ohne dass eine Meute heiratswilliger Mädchen und verheiratungswilliger Mütter hinter Dir her stürmt und hofft, mit Liebreiz und Schönheit ebenso auf die Seite der Sieger zu kommen." Das klang nun eindeutig belustigt, und sie musste bei der Vorstellung eines vor einer Masse flüchtenden Crassus auch irgendwie schmunzeln. Ob er jemals Niederlagen erlebt hatte? Denn nicht im Sieg, eher in der Niederlage beweist sich doch der wahre Mensch ...