Auf dem beschriebenen Weg gingen wir zu den Ställen, wo sich in den letzten Tagen schon einige Pferde eingefunden hatten.
Die Pferde aus Tylus sind noch nicht angekommen. Schaut euch ruhig um.
Auf dem beschriebenen Weg gingen wir zu den Ställen, wo sich in den letzten Tagen schon einige Pferde eingefunden hatten.
Die Pferde aus Tylus sind noch nicht angekommen. Schaut euch ruhig um.
Modestus wartete inzwischen vor den Stallungen auf Fortunatus. Der Vierspänner war schon von zwei Knechten vorbereitet worden.
Der schmucklose Übungswagen, der trozdem in Schwarz und Weiß gehalten war, war mit den vier Hengsten bespannt, mit denen Fortunatus normalerweiße fuhr.
Langsam aber sicher wurde Modestus ungeduldig. Er lief noch einmal durch die Ställe und dachte nach. Die Pferde waren alle gut versorgt worden,
doch das Training hatte Fortunatus etwas schleifen lassen, so hatte er es zumindest von einem Stallknecht erfahren. Es musste unbedingt ein fähiger Trainer her,
der sich auskannte. Von den Ägyptern und den Britanniern hatte er gehört, das sie gute Wagenlenker waren. Doch weniger in den Rennen als in der Schlacht und Legionäre übertreiben gerne wenn sie Geschichten über den Feind erzählen. Dann fiel ihm wieder der Ägypter ein, von dem er die Tiere gekauft hatte. Er war Ägypter und bezog seine Tiere aus seiner Heimat. Er würde bestimmt einige Leute kennen. Wie hieß er nochmal? Es war irgendwas mit Mara... Mara. Genau! Mara Sanch Ibu, so hieß er.
Gerade als Modestus wieder bei dem Wagen angekommen war, kamm auch schon ein sauberer aber dennoch müder Fortunatus angeschlendert.
Der Stallknecht, welcher heute gerade hier war als Modestus angerauscht kam, bekam einen ganz schönen Schreck als Modestus ihn so ausquetschte. Wie oft wurde trainiert, wie lange, welche Trainings, welche Pferde, wie oft wurden auch die Ersatzpferde ins Training eingebaut, etc.
Der Neue wollte es alles sehr genau wissen und daher hatte der Knecht versucht, sich so gut als möglich zu erinnern. Doch wohl war ihm dabei eher nicht. Und schon gar nicht, als er dann die Pferde anspannen musste und den Wagen bereitmachen musste. Schon zu lange war hier nicht wirklich hart trainiert worden.
"Fortunatus, ich nehme mir heute den ganzen Tag für dich Zeit." sagte Modestus lächelnd
"Das heißt ich werde dich den ganzen Tag beobachten und dich auf die Probe stellen, um zu sehen was du kannst."
Fortunatus stöhnte nur.
"Ich glaube wir fangen am besten mit ein paar Runden auf der Rennbahn an."
"Natürlich, wenn du das wünscht." sagte Fortunatus nicht sehr motiviert.
Dann stieg er auf den Wagen und fuhr, langsam genug damit Modestus neben ihm laufen konnte, zu der Rennbahn.
"Wirst du mir jetzt jeden Tag beim training zuschauen ?" fragte Fortunatus vorsichtig
"Natürlich nicht. Ich habe schließlich auch eine Arbeit. Das macht Chion." sagte Modestus und deutete auf den griechischen Sklaven,
der sich gerade mit einem Stallknecht, der ebenfalls aus Griechenland stammte, unterhielt. Modestus konnte sich gerade noch das Lachen verkneifen als er Fortunatus´ Gesicht sah.
Dann waren sie an der Rennbahn angekommen. Modestus wartete am Rand während Fortunatus ein paar langsamere Runden fuhr um sich und die Pferde aufzuwärmen.
Nachdem Fortunatus einige schnelle Runden gefahren hatte, winkte Modestus ihn heran. Ehrlich gesagt,wusste Modestus nicht ob die Zeiten die Fortunatus gefahren hatte, gut oder schlecht waren.
Doch er wusste das der 17 jährige Fortunatus das Training vernachläsigt hatte und bei seinem ersten Rennen nichtmal in das Finale gekommen war. Also entschied er, dass die Zeiten wohl schlecht sein mussten. Modestus erhob sich von dem Stuhl, den Chion ihm geholt hatte und ging zu Fortunatus.
"Die Runden waren aber nicht gerade berauschend. Du hast zu lange nicht trainiert! Aber das wird sich ändern.
Du wirst ab jetzt jeden Tag trainieren und Chion wird solange aufpassen das du es auch tust bis ich einen geeigneten Trainer gefunden habe."
Fortunatus war teils erleichtert, denn er hatte schon mit seiner Entlassung gerechnet, und teils war er wütend. Das schöne Leben war also vorbei.
"Ich will nämlich, dass du es in den nächsten Rennen wenigestens ins Finale schaffst, damit die Albata mal wieder ins Gespräch kommen."
Der Stallbursche hatte sich diese ganze erste Einheit angeschaut und war nicht gerade erfreut darüber, soviel Arbeit zu erhalten, wenn jetzt plötzlich trainiert werden würde.
Er war faul und das schon lange. Er würde sich nicht ändern.
Als Modestus gerade ein wenige nachdachte, während er Fortunatus zuschaute, kamm ihm endlich eine Idee wie er die Faulheit der Bediensteten bekämpfen könnte.
Ein neuer Verwalter musste her. Am besten geeignet wäre doch dafür ein Centurio. Aber ein ganz harter Hund, der gewohnt war ein ganzes Bündel vites mitsichzuführen,
falls mal drei oder vier auf dem Rücken von jemandem zerbrachen. Oh ja so einer wäre genau richtig.
Als es Abend wurde, beendete Modestus, das Training von Fortunatus.
Dieser hatte fast den ganzen Tag damit verbracht, Übungsrunden zu fahren oder die Tiere und sich selbst zu trainieren.
Während Modestus leicht und locker zum Gebäude der Albata ging, schlurfte Fortunatus nur langsam.
Nachdem er dafür gesorgt hatte das Fortunatus lebendig in der Kantine ankamm um etwas zu essen, verließ er das Gebäude der Factio um noch ein wenig zu lesen.
Er hatte es bisher leider noch nicht geschaft mit der neuen Satura von Juvenal anzufangen, was er jedoch jetzt nachholen würde.
Ich kam an einem der Herren aus dem Hause der Annaere vorbei, er sass auf der Bakn und las. Ich senkte meinen Blick und fragte.
Möchtet Ihr etwas zu trinken oder kleine Häppchen zu Essen?
Modestus schaute sich etwas aufgeschrekt um, denn er hatte nicht gehört, dass sich ihm jemand näherte. Allerdings passierte sowas öfter wenn er lass.
Dann musterte er die blonde Frau und versuchte sich zu erinnern wer sie war.
"Du bist ... Vennala, die Sklavin meiner Schwester." beendete Modestus langsam seinen Satz mit einem fragenden Unterton.
Ja, die bin ich.
Sagte ich zu Modestus. Und ich wiederholte etwas selbstsicherer
Möchtet Ihr etwas zu trinken oder zu essen?
"Eine Kanne verdünnter Wein wäre gut. Essen möchte ich vorerst nichts."
sagte Modestus und kratzte sich am Kopf. Irgendetwas hatte er vergessen.
Sehr gerne, Herr.
Ich lief davon, von den Stallungen zur Casa war es ein kleines Stück zu laufen.
Als Modestus endlich wieder einmal Zeit gefunden hatte, hatte er sich entschlossen Fortunatus beim Training zuzuschauen. Da dieser
um diese Zeit meist schon trainierte war Modestus schon zum Stall gegangen. Er bemerkte, dass das Gespann von Fortunatus nicht da
war und so fragte er einen Stallburschen.
>Ist Fortunatus schon auf der Rennbahn ?<
Den Jungen verwirrte die Frage anscheinend sehr.
>Fortunatus ? Der ist doch letzte Woche mit diesem fetten Kerl nach Aegyptus gegangen.<
>Wieso nach Aegyptus ? Es dauert doch noch einige Zeit bis die Rennen dort stattfinden. Und welcher fette Kerl ?<
fragte Modestus verwirrt. Er allein war für Fortunatus zuständig. Der Stallbursche grübelte kurz bevor er antwortete.
>Es war eben so ein dicker Orientale. So wie man sie sich eben vorstellt. Er ist anscheinend ein Sodalis der
Albata und hieß Ioshua Hraluch. Ich glaube er wollte irgendwelche Rennen in Aegyptus abhalten.<
>Und er hat keine Nachricht oder etwas Ähnliches hinterlassen ?<
>Ich glaube nicht, aber da fragst du den Falschen.<
Ohne ein weiteres Wort verließ Modestus den Stall in Richtung der Casa Annaea um mit Florus zu sprechen.
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