• "Ja, ich mach mich auch auf den Weg. Ich werde den anderen Kameraden Bescheid sagen und unsere Bude ein wenig herrichten lassen. Kommt am besten so um die siebte Stunde."


    Brigio stieg gemächlich aus dem Becken, trocknete sich ab und zog sich an. Dann ging er Richtung Unterkunft.

  • Nach und nach verließen die Kameraden einzeln oder in Gruppen die Thermen und auch Cupidus hatte sich länger als gewöhnlich im Wasser aufgehalten.
    Nach einem kurzen Sprung ins Kaltbecken fühlte er sich erfrischt und bereit, für ein zünftiges Gelage.
    Komisch, dachte er bei sich, der römische Soldat ist allerhand Luxus gewöhnt, aber im freien Feld kommt er mit wenig Nahrung aus, kämpft ohne zu klagen und baut jeden Abend sein Lager. Heute würden sie trinken bis zum Umfallen, auf jeden der gefallenen Kameraden einen Becher Wein,


    Als Cupidus sich seine Wolltunika über den Kopf streifte, versuchte er zu rechnen, wie viel sie dafür wohl trinken müssten. Allein die Gefallenen aus seiner Turma waren 10 Becher Wein, wenn man die Schwerverletzten mitrechnen würde
    Das Cingulum festschnallend dachte er an die morgige Bestattung der Kameraden.
    Noch mal Glück gehabt, alter Junge, überlegte er sich auf dem Weg zu den Unterkünften.

  • Auch Romanus machte sich auf die Thermae zu verlassen und trocknete sich ab.
    Mit einer einfachen Tunika machte Romanus sich an seinem freien Tag auf in sein Büro um zu sehen was ihn am morgigen Tage an Arbeit erwartete.

  • Nachdem er sich die schwitzigen Sachen in der Baracke seiner Ausbildungsturma gewechselt hatte, war er zu den Thermen gegangen. Wie erholsam es war in dem wohl temperiertem Wasser zu sitzen. Nach einer geschätzten halben Stunde zog er sich an und ging wieder zur Baracke zurück.

  • Seleukos hatte für heute alles erledigt, was ihm befohlen wurde und wollte nun den Abend in den Thermae ausklingen lassen, um die Schmerzen des heutigen Tages ein wenig zu lindern. Auch um nachzudenken. Der Grieche dachte über alles mögliche nach. Über seine Heimat, seine Freunde, wie es seiner Familie ging. Wie seine Zukunft in der Ala aussehen würde. Bisher machte die Ala zumindest den Anschein, dass es genau das Richtige für ihn war, um sich das Bürgerrecht für sich und seine Familie zu erkämpfen. Es war mit Kampf verbunden, reiten, Ausdauer und Mut. All die Fähigkeiten und Eigenschaften, die der Grieche zu haben schien oder zumindest zu haben glaubte.


    Nach etwa zwei Stunden verließ er die Thermae, seine Schmerzen waren nur noch kaum spürbar. Nun wollte er seine Baracke aufsuchen und die letzten Vorbereitungen für den morgigen Tag treffen. Für die Reitübungen.

  • Der Gang in die Therme nach einem trainingsreichen Tag war für Merowech bereits Routine geworden. Dort pflegte er, sich ein wenig zu entspannen und sich mit seinen Kameraden zu unterhalten. Er betrat das Gebäude, gab einem Sklaven seine Sachen und begab sich dann zu den Becken, in denen er sich ein wenig erholen wollte.

  • Seleukos entschied sich wieder einmal dazu, sich in den Thermen nach dem harten Training eine Auszeit zu gönnen. Dort konnte er sich entspannen und neue Kraft für die bevorstehenden Trainingseinheiten sammeln. Er ging geradeaus auf die Becken zu und ließ sich neben Merowech ins Wasser ein. Der junge Grieche musterte diesen kurz, sprach ihn aber nicht an.

  • Seleukos drehte sich zu Merowech und nickte leicht.


    "Ja, ich bin der Ala erst vor kurzem beigetreten. Mein Name ist Seleukos, ich bin Grieche..."


    Der Probatus überlegte kurz.


    "Merowech...hört sich germanisch an oder?"

  • "Stimmt.", antwortete Merowech, fügte dann aber gleich hinzu:"Ich bin aber keine Germane. Irgendeiner meiner Ahnen war Germane und seither ist es eine Art Tradition, seine Kinder mit germanischen Namen zu benennen. Eigentlich bin ich Räter."
    Dann tauchte er kurz mit dem Kopf unter Wasser und nach dem Auftauchen meinte er nur: "Weißt du, Rätien ist nicht sehr groß und die meisten wissen überhaupt nicht, wo es liegt oder wie dort die Landschaft aussieht."

  • Merowech musst kurz nachdenken. Eigentlich kam es ihm schon so vor, als ob er bereits eine Ewigkeit bei der Ala wäre. Aber so lange konnte es doch noch nicht her sein, dass er selbst Probat war.


    "Hm.... Ich glaube, ich bin der Ala vor ungefähr eineinhalb Jahren beigetreten. Ja, das müsste hinkommen."
    Nach einer kurzen Pause sagte Merowech:
    "Seleukos, richtig? Du sagst, du bist Grieche. Wie sieht es in deiner Heimat eigentlich aus? Ich bin noch nicht sehr weit herumgekommen musst du wissen, aber ich würde gerne so viele Länder wie nur möglich kennen lernen. Gibt es dort auch so dichte Wälder und so hohe Berge, wie hier in Germanien und in Rätien?"

  • "Eineinhalb Jahre? Eine lange Zeit."


    Seleukos grübelte kurz und bei Merowech's nächsten Worten entwich ihm ein knappes Lächeln.


    "Nein...dichte Wälder kenne ich bisher nur von Germania. Gebirgslandschaft jedoch ist vorhanden. Wenn ich genau nachdenke ist Griechenland Italia eigentlich sehr ähnlich."

  • "du wirst vielleicht lachen, aber in Italia war ich auch noch nie."
    Merowechs Antwort war kurz.
    "Ich hab euch neulich auf dem Übungsplatz gesehen. Decius nimmt euch am Anfang hart ran, aber wenn ihr dann einmal im Einsatz seid, dann werdet ihr darüber froh sein. Er ist einer der besten Decurionen in dieser Einheit."

  • Seleukos nickte nur beiläufig, schließlich lernte er Decius erst vor kurzem kennen.


    "Ich kann Decurio Decius noch nicht beurteilen, er übernahm unter anderem meine Ausbildung erst vor kurzem. Davor wurde wir von Decurio Tubero ausgebildet."

  • Merowech nickt zustimmend. Dann sah er seine Hände an und sah, dass sie schon ziemlich verschrumpelt waren. Er sagte:"Na gut, ich werd dann mal gehen. Bis zum nächsten Mal, Seleukos, und halt die Ohren steif."


    Er verließ das Becken, trocknete sich ab und ging in die Garderobe, wo er sich anzog. Dann verließ er die Therme in richtung Unterkunft.

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