Audienz für Spurius Sergius Sulla


  • Der Magister Domus Augusti kam in Begleitung von Spurius Sergius Sulla in die Aula Regia.


    Dann sagte er zu einem der Palastdiener: “Geh’ zum Kaiser und sag ihm, dass der Eques Spurius Sergius Sulla ihn zu sprechen wünscht.“
    Flüsternd fügte er hinzu: “Dem Dienst habenden Centurio der Wache sagst du, dass ich hier vier Mann extra haben will.“

  • Eine Seitentüre öffnete sich und der Kaiser betrat den Audienzsaal. Er sah sich kurz um und ging dann auf die beiden wartenden Männer zu. Den Magister Domus Augusti grüßte er kurz mit einem leichten Nicken und wandte sich dann sofort an Sulla.


    "Sergius Sulla. Was kann ich für dich tun?"

  • Ich beuge das Knie vor euch, mein Kaiser sagte ich und tat ebendies


    Ich kam um euch die ewige Treue von mir und der Gens Sergia zu versichern und um euch meinen ergebensten Dank für meine kürzlich erfolgte Ernennung zum Eques auszusprechen,
    ich kam aber auch um einiges mit euch zu besprechen was nicht an das Ohr von Aelius Quarto gerichtet ist.

  • Der Kaiser nickte wohlwollend, als er die Treuebezeugung und die Worte des Dankes von Sulla hörte, wusste aber auch gleichzeitig, dass dies wohl nicht alles sein konnte. Beim letzten Satz des Sergiers wanderte eine Augenbraue leicht nach oben und er warf Quarto einen flüchtigen Blick zu, ehe er sich wieder Sulla widmete.


    „Ich habe Quarto mit dem höchsten Amt in meinem Palast betraut. Du kannst dir also denken, dass er mein vollstes Vertrauen genießt und zu meinen engsten Beratern zählt. Ich habe keine Geheimnisse vor ihm und auch du solltest keinen Zweifel an seiner Integrität haben. Also sprich.“

  • Nun gut. Seit Jahr und Tag war ich ein treuer Gefolgsmann und politischer Weggefährte meiner Patronin, der ehemaligen Senatorin Flavia Messalina Oryxa. Das ihr mir dies nicht negativ anlastet wage ich zu hoffen, hättet ihr mich doch sonst nach ihrer Festnahme kaum zum Eques gemacht. Das andere...
    mein Blick ruhte nun auf Quarto


    ... dies tun, soll diesen als persönliche Meinung freigestellt sein. Einem Magister Domus Augusti steht dies meiner Meinung nach in seiner Funktion als solcher allerdings nicht zu. Es sei denn die Meinung meines Imperators über mich als Person hätte sich geändert, was ich nicht hoffen mag. Dies zu erfragen bin ich hier. Mich als Handlanger von Messalina zu bezeichnen ist ansonsten eine Unverfrohrenheit.


    edit: Simoff entfernt

  • „Flavia Messalina musste für ihre Taten selbst die Verantwortung tragen. Ihren Klienten oder Weggefährten wurde hierfür keinerlei Schuld angelastet noch habe ich in Zukunft vor, sie in irgendeiner Art zur Rechenschaft zu ziehen. Auch deine Person steht in diesem Bezug in keinerlei Hinsicht in Frage. Das dir die Leute in Zukunft dennoch mit einer gewissen Skepsis entgegentreten werden, wird sich aber nicht vermeiden lassen. Genauso wie man vom Aufstieg eines Patrons profitieren kann, verliert man auch mit dessen Fall an Ansehen und Stellung. Dies ist ein riskantes Spiel auf das man sich entweder einlässt oder es schon im Vorhinein bleiben lassen sollte. Du hast dich darauf eingelassen Sergius Sulla - nun musst du auch lernen mit den Konsequenzen umzugehen.“

  • Wenn die Konsequenz ist, dass Leute wie...
    mein Blick wanderte wieder zu Quarto


    ...Aelius Quarto mich als nicht zuverlässig, nicht wahrhaftig und nicht ehrlich bezichtigen können werde ich Schwierigkeiten haben damit umzugehen.


    Unter vier Augen mag er sagen was er will, aber in der Öffentlichkeit wäre dies ehrbeschmutzend und für mich und meine Familie nicht hinnehmbar. Mit Skepsis betrachtet zu werden ist etwas womit man umgehen kann, verfehmt zu werden dagegen nicht.

  • „Ich kann deine Reaktion durchaus verstehen Sulla. Ich würde es wohl auch nicht hinnehmen, wenn man die Ehre meiner Familie oder meiner Gens in den Schutz zieht. Dennoch solltest du in solchen Situationen wohl überlegt handeln und dich nicht nur von deinen aufgebrachten Gefühlen leiten lassen. Sollte jemand deine Familie öffentlich diskreditieren, so wäre der Gang vor den Praetor wohl der richtige Weg um diese Sache aus der Welt zu schaffen.“


    Der Kaiser überlegte kurz.


    „Aber als Absolvent des Cursus Iuris wärst du wohl auch ohne meinen Rat auf diesen Schluss gekommen.“

  • Als treuer Untertan des Kaisers kam ich zu dem Schluß, dass es besser sei die Problematik euch direkt und im vorhinein vorzutragen, als zum Praetor zu rennen wenn mich ein Angestellter des Kaiserhauses auch in der Öffentlichkeit verfehmt. Eine Klage in solchem Falle wäre eine Klage gegen den Kaiser, genauso wie ein solcher Angriff im Namen des Kaisers geschähe. Beides sollte meiner unmäßgeblichen Meinung nach unterlassen werden.

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    Quarto räusperte sich und fragte dann: “Bitte entschuldige, aber was soll ich öffentlich gesagt haben, Sergius Sulla?“


    Nichts hast Du öffentlich gesagt, beruhige Dich. Du beschimpftest mich in persönlichem Gespräch. Ich hätte im Konjunktiv reden soll, verzeih.

  • Du zerstörst meinen Ruf lieber hinter verschlossenen Türen, ich weiß. dachte ich, wartete dann aber doch die Antwort des Kaisers ab

  • Stattdessen sprach aber Quarto: “Du bist also hierher gekommen, um vor dem Kaiser zu jammern? Du beklagst dich, ich hätte keine gute Meinung vor dir und bist darüber empört, dass ich dir das auch gesagt habe, nachdem du mich danach gefragt hast?“

  • Ja, ich bin empört darüber das Du Lügen über mich erzählst.


    Wenn Du sie mir sagst wie kann ich da sicher sein das Du es anderen gegenüber nicht auch tust?


    Der Kaiser mag Dir die Macht gegeben haben andere in den Schmutz zu ziehen, er hat kaum gewollt, dass Du dies auch tust.


    Er hat Dir ebenfalls die Macht gegeben die Stellungen am kaiserlichen Hofe zu vergeben, er hat aber kaum gewollt, dass Du dies nach Deiner eigenen politischen Couleur und nicht nach Leistung und Befähigung machst.

  • Ich möchte nichts weiter als dem Reiche in einer angemessenen Position dienen, dieser Mann nimmt mir dazu leider die meisten Möglichkeiten. Darum bitte ich nun euch, mein Kaiser. Gebt mir eine Aufgabe wandte ich mich wieder an Kaiser Iulianus und beugte erneut das Knie

  • “Mein Kaiser, vielleicht sollte ich erwähnen, dass Spurius Sergius Sulla sich für eine Stelle in der Administratio Imperatoris beworben hatte. Er wünschte zum Advocatus Imperatoris berufen zu werden. Ich habe die Stelle jedoch an Manius Tiberius Durus gegeben, den ich dir kürzlich in einer Audienz vorgestellt habe.“

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