Officium Architecti Urbi

  • Ich zwinkerte ihm zu, auch wenn ich wusste, das es ein erneuter, sehr weiter Weg werden würde.


    Es ließe sich ein Vermögen verdienen, wenn man die Handelsbeziehungen aufbaut. Ich bin sicher, dem Kaiser würde diese Idee gefallen. Eine starke Provinz ist darüberhinaus ein guter Puffer. Aber, was rede ich, Du weißt es eh.

  • Der architectus urbi öffnete eine Schriftrolle und überprüfte seine ganzen Projekte und Arbeiten...


    "Schau ich hätte sogar die Zeit um mich darum zu kümmern, jedoch solltest du zuerst den praefectus urbi oder direkt den kaiser fragen ob es in Ordnung wäre wenn sich der architectus urbi darum kümmert."

  • Ich lachte kurz.


    Ja, dann, dann gleich der Kaiser. Was soll ich mich dann noch mit einem Praefectus urbi aufhalten.


    Dann fragte ich mich allerdings, ob es wirklich ratsam wäre, oder ob ich nicht jemanden vorschicken sollte.


    Weißt Du, mein Freund, Mantua schloss ja eine Verbindung mit germansichen Städten. Ein begrenztes Bündnis zum gegenseitigen Nutzen. Mir schwebt ähnliches im rein wirtschaftlichen vor. Eine Art Konsortium, in dem.....


    Ich räusperte mich und schwieg kurz. Wer weiß, ob Detritus an so etwas teilnehmen würde, auch wenn es mir gefallen würde.

    ...... Also dann der Kaiser.

  • "Naja mein Vorgesetzter ist der praefectus urbi und ob der Kaiser für sowas Zeit hat...mmh...ich kann es dir nicht sagen." :]


    Anscheinend hatte sich dann Aurelius Cicero doch für den Kaiser entschieden und Detritus ließ es bleiben.


    "Konsortium? Sprich ruhig weiter, denn hier haben die Wände keine Ohren."

  • Wissend nickte ich.

    Im Augenblick ist jemand in meinem Auftrag im Imperium unterwegs, aber ich möchte noch keine Namen nennen. WIR, das ist eine Gruppe von Bürgern - Händler, Gelehrte, auch Würdenträger - wir kooperieren, indem wir ein Netz aufbauen. Ein Netz, zu dem nur wenige dazugehören. Dieses Netz vergleichbar mit den Wellen die entstehen, wenn man einen Kiesel in das Wasser wirf. Der innerste Wellenkreis ist klein, der äußerste groß. nach diesem Prinzip arbeiten wir.


    Ich hielt inne, um eine Reaktion abzuwarten.

  • Gekonnt zog ich die Augenbraue nach oben.




    Natürlich dient es dem Imperium. Derzeit bewegen wir uns noch mit Babyschritten. Alles will bedacht sein. Und wenn ich nun noch etwas nebulös in der Formulierung bin, so liegt es einzig daran, dass wir noch nicht alles unter Dach und Fach haben.



    Der Kaiser wird es erfahren, sobald das Gerüst steht, und wir werden ihn um Hilfe und Anteilnahme bitten.



    So waren die Zeiten. Viel zu viel Gesindel und eiskalte Selbstbediener liefen umher, so dass es an der Tagesordnung war, und das zu Recht, die Redlichkeit zu hinterfragen. Beruhigend aber lächelte ich Detritus an. Ein Aurelier ist ein Garant. :]




    Sobald der nächste Schritt vollzogen ist, und das wird bald sein, ich warte täglich auf Kunde, da werde ich Dich - wenn Du magst - gerne detailliert informieren.

  • Detritus gab sich mit Ciceros Antwort zufrieden und sprach dann wieder das Hafenprojekt an.


    "Ich möchte unbedingt mehr darüber erfahren, natürlich wenn du auch dazu bereit bist. Nun zurück zum Hafen von Ancona, was genau hast du jetzt vor?"

  • Nachdem der große Caesar den Rubicon überschritt und die Stadt einnahm, er wusste von Anconas Bedeutung, war immer wieder ein Plan ins Auge gefasst worden - aber nie realisiert worden.


    Der NÖRDLICHE KAI. Schneller kommt man halt nicht nach Dalmatia. Es wäre auch ein guter Ausgangsort, um so Bürger umzusiedeln. Denken wir doch einmal an die Veteranen, denen Parzellen zukommen sollen.


    Auch habe ich mir, obwohl kein Architekt, überlegt, wie es aussehen könnte. Zu Beginn von dem Kais möchte man vielleicht einen großen Triumphbogen bauen, zu Ehren unseres Kaisers. Vielleicht auch könnte eine Legion angesiedelt werden, um so im Falle schnell die Provinz erreichen zu können.

  • Detritus dachte kurz nach und antwortete dann.


    "Wie es mir scheint ist das Projekt größer und zeitaufwendiger als ich dachte, du sollest es doch besser dem Kaiser vortragen und er wird dann einen Verantwortlichen ernennen."


    Detritus sah rüber zum Privatvorrat und fragte den Aurelier ob er gerne etwas Wein hätte.


    "Etwas Wein?"

  • "Eher nicht werter Aurelius Cicero, ich muss noch zum Aedil, einige Baustellen überprüfen, gucken was meine agrimensori so anstellen, horrea oder andere Gebäude inspizieren und selbst mal irgendwo cementum auftragen." Detritus seufzte "Und du hast du noch Zeit für otium?"

  • Oja, heute morgen hatte ich tatsächlich die Zeit gefunden, den Sonnenaufgang bewundern zu dürfen. Mehr aber auch nicht.


    Papier ist geduldig, ich bin es nicht. Und meine neue Tätigkeit erfordert es, das ich mich durch viel zu viele Paiere wühle. Allein die Chronica Romana....


    Ich winkte ab und nahm einen Schluck, wobei das Mischungsverhältnis durchaus zu Gunsten des Weines sprach.

  • "Ich verstehe, nun es muss Leute wie uns geben, die die meiste Zeit mit Arbeit verbringen, es ist eben eine Tatsache das manche Posten eben weniger Freizeit zulassen."


    Nun gönnte sich Detritus auch einen Schluck Wein und füllte nun seinen Elfenbeinbecher mit Wein.

  • Zustimmend nickte ich Detritus zu und reichte mein Gefäß zum Anstoßen herüber. Welches sich im Übrigen durch eine sehr filigrane Arbeit auszeichnete.



    Doch manches Mal frage ich mich schon, wer ist der Glücklichere... der Fleißige, oder der, der in Iuppiters Tag hineinlebt. Das dumme Schaf, das des tages nur am Grasen ist, oder aber das verstehende Schaf, das weiß, das es eines Tages zur Schlachtbank geführt werden wird.




    Und schon wieder bekam ich Lust zum philosophieren. Ich weiß nicht mehr, welcher griechische Philosoph diese Metapher zeichnete, doch sie gefiel mir.

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