Der Magister Domus Augusti kam in Begleitung eines ausländisch erscheinenden Mannes und einer kleinen Schar Sklaven in die Aula Regia.
Wie immer fand er einen Palastdiener vor, dem er sagte: “Geh’ zum Imperator Caesar Augustus und sage ihm, dass der Tylusier Ioshua Hraluch hier ist. Er wurde ihm bereits angekündigt.“
Audienz für Ioshua Hraluch
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- Aula Regia
- Lucius Aelius Quarto
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Gutgelaunt kam der Kaiser dem Gast entgegen.
"Ah, der Händler aus Tylus. Ich grüsse dich, Ioshua Hraluch."
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Als Ioshua gemeinsam mit dem Magister die Aula Regia betrat, war er schon beeindruckt.
Der Palast seines Königs wies zwar auch den üblichen Prunk auf, aber von der Größe des Saales konnte er eindeutig nicht mithalten. Staunend sah er sich um, als sie über den kahlen Marmorboden in Richtung der apsis liefen, wo der Thron des Imperators einem Altar gleich stand.
Eigentlich hatte er sich vorgenommen, den Kaiser nicht mehr als wie einen Landesherrn, einen Sultan oder einen Scheich zu behandeln, doch als die imposante Gestalt des Imperators durch eine Seitentür die Aula betrat, vergaß Ioshua all seine Bedenken und ging unvermittelt auf die Knie, um dem Kaiser die nötige Ehre und den Respekt entgegenzubringen. Sein Herz wurde ganz weich.
"Salve o Imperator Caesar Augustus ! Ich danke Dir, daß Du mich empfängst ?"
Die Sklaven im Hintergrund waren auch, das Vorbild ihres Meisters folgend, auf die Knie gegangen
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"Schon gut, erhebe dich.
Man sagte mir, du bist an einem Geschäft interessiert. Bevor wir die Verhandlungen aufnehmen, will ich aber deine Ware sehen. Zeig mir, was du zu bieten hast."
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"Natürlich, o Caeasar."
Rasch richtete sich Ioshua auf und wäre dabei fast über seine Füße gestolpert, als er sich rückwärts gewandt zu eine der Kisten begab, um die Aufmerksamkeit des Imperators darauf zu lenken.
Er grollte innerlich, aber so, daß es dem Kaiser verborgen blieb.
Einer der Sklaven schob eine Kiste nach vorne in den Augenschein des Imperators und entfernte den Deckel.
"Caesar, darf ich Dein Augenmerk auf dieses exquisite Stück lenken. Ein Mantel aus Wolle von tylusischen Schafen."
Er nahm den Mantel heraus und reichte ihm dem Imperator ohne selbigen zu nahe zu treten. Er war fein verarbeitet und nur mit einer Naht verschlossen, die unter einem zugeklappten Kragen verborgen war. Die Füllung bestand aus dünner gepresster Schafswolle. Der Mantel reichte bis über die Knie und war am unteren Ende gesäumt durch einen schmalen roten Streifen.
"Der Mantel wurde in den Werkstätten in Tylus gefertigt, genauer gesagt in Madinat Hamad, dem Bezirk, der unter anderem die schönsten Perlen nach Rom importiert."
Daß der Mantel tatsächlich in Ostia hergestellt war, machte ja keinen wirklichen Unterschied. Allmählich verflog die Nervösität und Ioshua fühlte sich in seinem Element.
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Sim-Off: Was genau meinst du mit: "nur mit einer Naht verschlossen"?
Der Kaiser nahm den Mantel entgegen, wog ihn ab und beurteilte ihn in Gedanken. Er schmunzelte, als ihm die Verarbeitung der Wolle auffiel.
"In Tylus regnet es nicht sehr viel, nicht wahr? Ein schönes Stück für die kalten, trockenen Tage. Zeig mir mehr."
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Sim-Off: ups, tut mir leid, hatte ich total vergessen.
wegen der "Naht", hm, wahrscheinlich totaler Bullshit, bin nunmal kein Schneider, dann am besten einfach ignorieren.
Ansonsten hatte ich mir vorgestellt, daß so ein Mantel, der mit einem Futter gefüllt ist, irgendwie verschlossen werden muß (mit einer Naht ?) und daß es nur eine gibt, soll halt auf gute Verarbeitung hinweisen. Wie gesagt, das mag totaler Käse sein, dann einfach ignorieren."Nein, o Caesasr. Ebenso wie mir scheint in Rom."
Der Wunsch des Kaisers war Ioshua Befehl. Selbstverständlich hatte er mehr zu bieten. Er winkte den zarten Jüngling, dessen Haut pfirischglatt war und das schwarze Haar sauber gestutzt.
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"Mein Kaiser, dieser Sklave hier trägt eine exquisite Seidentunika, sitzt angenehm und locker bis zu den Knieen und lässt sich mit jeder Art von Toga kombinieren, auch ein amictus trägt sich dazu passend"
Zu dem Sklaven, der sich wie auf dem Präsentierteller fühlt, raunzt Ioshua "Los, dreh dich !"
Sim-Off: Bitte den Kranz auf dem Kopf wegdenken
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Sim-Off: Alles klar
"Sehr edel. Fahr fort mit deiner Präsentation, ich bin schon sehr gespannt was noch kommen wird."
Der Kaiser nickte anerkennend und suchte den Blick seines Magister Domus.
"Quarto, was hältst du vom bisher Gesehenen?"
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Quarto, in Modefragen hoffnungslos überfordert, musterte den sich drehenden Sklaven, fand den Anblick ein wenig lächerlich, runzelte die Stirn und meinte:
“Oh ja, sehr hübsch. Aber ich bevorzuge schwerere Stoffe... ähm… einfache und robuste… öh… Kleidung.“ -
Sim-Off: arg, verdammt, o mein Kaiser, verzeih !
Sofort wuselten zwei Sklaven, die die Kisten herbeigeschleppt hatten emsig umher. Das Model stand nur ungerührt da, sich nicht bewegend, und ließ die Procedur über sich ergehen, wie die beiden Sklaven ihm die Toga anlegten.
Hundertmal hatten sie es geübt, jedes kleinstes Detail, diese Toga anzulegen. Ioshua grummelte irgendwas unverständliches in sich hinein. Er wurde schon wütend und fragte sich, was er mit dem Sklaven nachher anstellen sollte.
Er erwischte einen kurzen Seitenblick auf den Imperator. Hoffentlich ist er nicht zu ungehalten, daß diese beiden Schnarchnasen das Anlegen der Toga nicht auf die Reihe kriegten.Jene Sklaven wuselten immernoch hin und her zogen da ein wenig, zupften hier etwas zurecht. Und schließlich nachdem sich schon eine überdimensionierte Rauchwolke über Ioshuas Kopf gebildet hatte, waren diese Stümper fertig.
Die Toga war angelegt.
"Los, drehen !" knurrte Ioshua, der jetzt nicht die beste Laune hatte, aber bemüht war sich vor dem Kaiser zu beherrschen. Hoffentlich hatte ihn das Getue der Sklaven nicht verstimmt.
"Bitte, o Imperator, tretet näher und überzeugt euch selbst von der Qualität der Toga. Ein Meisterwerk in reinsten Weiß."
Er holte aus einem Beutel zwei rote unterschiedlich breite Bänder hervor.
"Wahlweise mit einem oder zwei Purpurstreifen !"
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Die Vorführung nahm die Züge einer Komödie an, amüsiert beobachtete der Kaiser den offensichtlich unzufriedenen Händler. Schließlich nickte Iulianus zufrieden und deutete mit einer Handbewegung an, daß er genug gesehen hatte.
"Ioshua Hraluch, reden wir über das Geschäftliche. Ich benötige ein Geschenk für den Senator Vinicius Hungaricus, und du wirst dieses stellen. Kleide den Senator und seine Frau fortan ein und der Hof wird seine Bedürfnisse mit deinen Waren decken."
Sim-Off: Schaut in der WiSim dann so aus: 1xSeidentunika kriegt Hungaricus wöchentlich zum Nulltarif, dafür kauft der Kaiser das, was du ihm anbietest.
Wenn du ausbaust, bekommt auch Livia eine Seidentunika. -
Der Kaiser ergriff das Wort und Ioshua drehte sich abrupt zu dem Manne. Er vernahm die Worte des Imperators und mußte zunächst grübeln. Die Worte ließen eine solch starke Autorität verspüren, daß Ioshua es nicht wagte, dem zu widersprechen.
"Jawohl, o Caesar !" verneigte sich Ioshua demutsvoll.
Eine Frage hatte er dann aber noch.
"O Caesar, gestatte mir eine Frage. Darf ich davon ausgehen, daß der Hof die Kosten für Einkleidung des Senators und seiner Gemahlin übernehmen wird ?"
Die Frage erübrigte sich eigentlich, aber Ioshua wollte ganz sicher gehen, daß er den Imperator in seine Worten auch richtig verstanden hatte.
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"Wir sind uns also einig, das freut mich. Im Übrigen wirst du schon eine angemessene Lösung zur Deckung deiner Kosten finden, dessen bin ich mir sicher."
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