Tablinium ¦ Q.T. Vitamalacus

  • "Ich weiß, Cousin, ich weiß..", meinte sie und versuchte so gut wie möglich einen bedauernden Ton anzuschlagen. "Als Frau von Stand ist man in Rom kaum noch sicher. Meinen Freundinnen geht es kaum besser."
    "Geschult? Nun, in Noricum wurde mir der Umgang mit Pfeil und Bogen gezeigt und ich weiß einen Fasan zu schießen, aber mit dem Spieß möchte ich mich noch üben, liebster Cousin. Schließlich soll ich Diana würdig dienen, nicht wahr? Und da möchte ich den Umgang lehren. Ich bin mir sicher, es findet sich jemand, der mir das zeigt."

  • "Du solltest dich nicht scheuen, dich stets von einem kräftigen Sklaven begleiten zu lassen. Solch ein Schatten kann dir stets den Rücken freihalten und auch das schlimmste Gesindel lässt sich davon dahalten."


    Mittlerweile ist sein Tonfall freundlicher und fürsorglicher geworden. Ganz leicht könnte man auch ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen erkennen.


    "Ich denke, in Roma selbst wirst du nicht auf die Jagd können. Aber unser Landsitz würde sich anbieten, in der Umgebung sollte einiges an Jagdwild zu finden sein."


    Kurz überlegt er.


    "Wenn ich die Zeit finde, würde ich dir anbieten, dich um Umgang mit dem Spiess zu unterichten."

  • "Vielleicht könnte ich mir ja in den nächsten Tagen ab und zu deinen Legionarius..", womit sie auf Titus deutete, ".. ausleihen? Ich möchte ihn nicht als Einkaufssklaven missbrauchen, aber ich denke, mit seiner Begleitung würde ich mich viel wohler fühlen, vor allem auf den Trajansmärkten und dem Forum, wo immer soviel los ist. Und vielleicht möchte ich zu den Wagenrennen der Ludi Apollinares gehen."
    Sie blinzelte und sah ihn überrascht an, dann musste sie kichern.
    "Aber Cousin, ich hatte nicht vor, mir einen Speer zu nehmen und in Roms Straßenschluchten auf die Pirsch zu gehen, keine Sorge. Doch das Angebot nehme ich dankend an, es würde mich sehr interessieren, mit dir auf die Jagd zu gehen und den Umgang mit dem venabulum zu lernen."

  • Nur kurz überlegt er, dann kommt er zu einem Entschluss. Titus bei seiner Verwandten zu wissen konnte nicht falsch.
    "Ausleihen ist vielleicht das falsche Wort, denn Titus ist ein freier Bürger und ein Freund. Aber wenn er nicht gerade mit begleitet und dir Geleit bieten mag, natürlich gerne;
    Kurz blickt er zu Titus hinüber, der ihm etweas zu eifrig nickt. Bevor Titus mit Livilla das Haus verlassen dürfte, müsste er noch mal mit ihm reden.


    "Manchmal sollte man es vielleicht wirklich tun.... Zu viel Gesindel treibt sich herum...." Vielleicht klingen die Worte hart, aber in seinen Augehn blitzt kurz ein Lächeln auf."Doch ich muss dich warnen, ich bin es gewohnt Miles zu Bestleistungen zu bringen,....."

  • "Ach du weißt, wie ich es gemeint hatte.", schmunzelt sie und leert ihr Glas schließlich. "Und keine Angst. Ich bin es gewohnt Bestleistung zu bringen, habe ich die letzten Jahre doch in Militärlagern verbracht. Wenn.. auch nur etwas abseits und nicht mittendrin. Aber ich freue mich jetzt schon darauf."

  • Tiberius Vitamalacus sitzt hinter dem Tisch, vor sich einige Wachstafeln mit verschiedenen Entwürfen für die Chronik und diverse Gesetzestexte, die er durchliesst und studiert. Schräg vor ihm stehen zwei Karafen und zwei Gläser, jeweils gefüllt mit gekühlten Wasser und Wein.


    "Muss raus,... " Mit einem Kraftvollem Strich, streicht er einige Passagen der Chronik,..." Was dachte sich dieser...."


    Es klopft kurz und Titus tritt herein, in der rechten Hand eine Schriftrolle. Er meldet sich militärisch knapp.


    "Tribun, Nachricht von der IX."


    Tiberius Vitamalacus blickt auf, nimmt die Schriftrolle entgegen und öffnet sie. Bevor er beginnt zu lesen, nimmt er noch das Glaswein in die rechte Hand, nimmt einen Schluck. Dann beginnt er leise zu,.... Je weiter er liesst, desto finsterer wird seine MIene und desto fester umschliesst seine Hand das Glas, bis es plötzlich in seiner Hand zerplatzt.


    "Ich hätte ihn umbringen sollen, Titus," sagt er mit ernster Stimme, die nur scheinbar ruihig wirkt, er kocht innerlich und Titus, der ihn sehrv gut kennt, weis genau, was in seinem Tribun vor geht, "Und diesmal entgeht er mir nicht !"

  • Eine Weile starrt der Quaestor vor sich hin, dann erst bemerkt er die Splitter des Weinglasses. Er steht auf und geht zu einem Tischchen an der Wand, dort nimmt er ein Stück Tuch und reinigt seine Hand.


    "Cato,... Cato,... Cato,... " murmelt er leise dabei vor sich hin.


    Zurück am Tisch nimmt er zwei Schriftrollen und beginnt zu schreiben. Als er geendet hat, reicht er beide Schriftrollen Titus.


    "Lass diese Beiden nach Germania, zur IX., schicken."


    Als Titus abgetreten ist, widmet sich er wieder seiner Arbeit, die ihm nun aber nur schwer von der Hand geht.

  • Durus ging hinunter ins Tablinum, während ein wenig Restnässe auf seine Tunika tropfte. Hoffentlich war es nichts offizielles oder der Tribun hatte Gäste...
    "Vitamalacus, was kann ich für Dich tun?" fragte er, als er den Tribun erreichte - für ihn war er ein Tribun, denn nicht anders verhielt er sich. Sein Verwandter erinnerte ihn fast etwas an die Mittribune seines Vaters in Alexandria...

  • Er hatte gerade eine Wachstafeln mit den Bestimmungen des Cursus Honorum als sein Cousin eintrat. Er legte die Tafel weg, sah auf und deutete kurz auf den Stuhl vor dem Tisch.


    "Setz dich doch. Wie kommt es, das du eine Einladung der Aurelier erhalten hast ?"


    Wie er an diese Information gekommen war, erwähnte er nicht, doch dank Titus erfuhr fast alles, was in der Villa passierte.


    "Desweiteren werde ich ANTE DIEM VI KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (27.7.2006/103 n.Chr.) eine kleine Cena mit ein paar Gästen geben."

  • Durus setzte sich und wunderte sich, als Vitamalacus die Frage stellte.
    "Woher weißt du davon? Du ließt doch nicht etwa meine Post?"
    Diese Sache empörte ihn nun schon etwas. Er hatte es bereitwillig hingenommen, dass der fremde Tribun in der Villa die Zügel in die Hand genommen hatte und sich wie ein Pater Familias aufspielte, aber irgendwo hörte die Kontrolle auch wieder auf - obwohl er nichts zu verbergen hatte.

  • Tiberius Vitamalacus sah seinen Verwandten scharf an.


    "Ich lese deine Post nicht ! Da die Einladung nicht versiegelt oder als Vertraulich gekennzeichnet war, solltest du dich nicht wundern, das der Inhalt im Kreise der Haussklaven bekannt ist !"


    Er lehnte sich zurück, stütze den linken Ellenbogen auf die Armlehne, die rechte Hand lag auf dem Tisch.


    "Und ich habe meine Quellen ! Und diese informieren mich, wenn einer meiner Verwandten Einladungen von Personen erhalten, die sich nicht scheuen, andere meiner Verwandten öffentlich anzugreifen !"

  • Durus sah Vitamalacus genauso scharf an, wie dieser ihn ansah, dann entspannten sich seine Züge jedoch.
    "Achso, die Haussklaven.
    Und Corvinus hat meine Schwester angegriffen?"
    fragte er dann - so etwas war ihm nicht bekannt geworden. Er wusste nur von Antoninus und dieser Deandra...

  • "Ich weiß, dass die Aurelier sehr konservativ sind. Sie hängen eben alten Traditionen sehr hinterher - vielleicht zu vielen. Aber ich sehe keinen Grund, warum ich deshalb nicht zu Aurelius 'Corvinus' Einladung folgen sollte. Er hat - soweit ich weiß - nichts gegen mich oder meine Familie gesagt.
    Im Gegenteil - er wirkt auf mich als ein sehr verünftiger, vielversprechender junger Mann! Seine Freundschaft könnte durchaus von gegenseitigem Nutzen sein."

    Durus überlegte kurz, was Vitamalacus eigentlich hatte. Er fragte ihn ja auch nicht, warum er sich mit dieser oder jener Frau traf - obwohl er etwas in diese Richtung gehört hatte...

  • Er schüttelte leicht den Kopf.
    "Natürlich spricht nichts dagegen, das du dieser Einladung nachkommst, vielleicht ist es wirklich gut, wenn du sie annimmst. Ich war nur verwundert, als ich hörte, das ein Mitglied unserer Gens zu den Aureliern eingeladen wurde."

  • "Vielleicht geht es den Aureliern nur um die Frauen - somit hätten sie keinen Grund, mich als tätigen Mann nicht zu mögen. Was natürlich nicht bedeutet, dass diese generelle Ablehnung von tätigen Frauen richtig ist..."
    Zumindest hatte Vitamalacus nicht versucht, Durus irgendetwas vorzuschreiben. Durus lehnte sich zurück und wartete, ob sein Verwandter noch etwas zu sagen hatte...

  • So ganz traute er der Sache nicht, sein Misstrauen den Aureliern gegenüber war tief, doch er beliess es dabei...


    "Gut,... Ich sehe dich dann ANTE DIEM VI KAL AUG DCCCLVI A.U.C. (27.7.2006/103 n.Chr.) zur Cena. Sag doch bitte deinen Schwestern bescheid."


    Damit war für ihn das Gespräch beendet.

  • Durus nickte.
    "Oder auch früher. Wenn du nichts dagegen hast, wende ich mich dann wieder dem Barbier zu - immerhin ist für den Zeit Geld!"
    Damit stand er auf und ging zurück in sein Cubiculum...

  • Auf dem Tisch im Tablinium liegen zahlreiche Schridftrollen, der gesamte Codex Universales, Tiberius Vitamalacus sitzt hinter dem Tisch, vor sich eine Wachstafel mit einigen Notizen. Er hat sich zunächst mit den ganz konktreten Aufgaben beschäftigt, um die ihn der Imperator gebeten hat.


    Nach und nach notiert er sich die Passagen des Codex, die es betrifft.



    § 51.9
    § 52.10
    § 53.7
    § 54.11
    § 55.6
    § 56.10


    § 57.8


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!