• "Ehrewerte Senatoren Roms,


    Durch die gnade unseres Augustus wurde den Christen ihre religiösen Praktiken nachzugehen. Doch bin ich sehr besorgt, dass dies so ist, die Christen ehren weder unsere Götter noch das Römertum, sie waren vor Jahren daran Schuld, das beinahe ganz Rom in Schutt und asche gelegt wurde. Deshalb ist es unsere Pflicht als Diener Roms, dem Kaiser die Entpfehlung auszusprechen, dass Decretum Christianorum aufzuheben. Es darf nicht sein, dass man im geheimen römische Bürger zu diesem Glauben bekehren will, es muss verhindert werden, sonst wird uns der Zorn unserer Götter treffen."


    Er kramte eine Wachstafel aus seiner Toga



    Codex Religiosus
    Anhang des Codex Religiosus
    Pars Secunda - Decretum Christianorum



    § 1 Religionstoleranz
    Im Grundsatz übt das Imperium Romanum eine religiöse Toleranz gegen das Christentum aus. Es wird den Christen gestattet ihren religiösen Praktiken nachzugehen.


    § 2 Allgemeines
    (1) Christliche Riten dürfen an keinem öffentlichen Platz zelebriert werden und es dürfen keinerlei Aufmärsche oder Prozessionen durchgeführt werden.
    (2) Religiöse Räumlichkeiten sind von außen nicht als solche kenntlich zu machen.
    (3) Keine religiöse Praktik darf geltenden Gesetzen zuwiderlaufen, noch das Römische Pantheon direkt beleidigen.
    (4) Der christliche Glaube ist im Allgemeinen nicht meldepflichtig.
    (5) Es wird den Christen gestattet sich einen religiösen Führer zu erwählen. Dieser hat gegenüber Personen mit berechtigtem Interesse auf Anfrage jegliche Auskunft über die Organisation zu geben.


    § 3 Missionstätigkeit
    Es ist den Christen verboten öffentlich oder im Geheimen Römer offensiv zu ihrem Glauben zu missionieren.


    § 4 Karriereverbote
    (1) Es ist Christen verboten im Exercitus Romanus zu dienen.
    (2) Es ist Christen verboten im Cultus Deorum zu dienen.
    (3) Es ist Christen verboten Ämter des Cursus Honorum innezuhaben.
    (4) Es ist Senatoren der Römischen Curie verboten Christ zu sein.


    § 5 Strafen
    (1) Christ zu sein ist grundsätzlich noch keine Straftat.
    (2) Verstöße gegen in diesem Decretum festgelegte Auflagen werden vom Iudicium Imperatoris erkannt und abgeurteilt, das jeweilige Strafmaß ist vom Gericht festzusetzen.


    § 6 Unschuldsbeweis
    Wird eine Person beschuldigt als Christ ihm verbotene Ämter innezuhaben so kann er sich von der Anklage mittels eines unter Zeugen zelebrierten Opfers an die Römischen Götter als unschuldig erweisen.


    "Deshalb bitte ich den Senat nochmals, dem Kaiser eine Entpfehlung auszusprechen, dieses Dekret aufzuheben und aus den römischen Zentern wie Rom, Tarraco oder Mogontiacum auszuweissen."

    itrit-curatorreipublicae.png matinia2.jpg

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Hungi schaute erstaunt auf, dachte er doch mittlerweile schon, daß er der einzige hier im Senat wäre, dem die Christen enorm verhasst waren. Dieses Pack... ausräuchern sollte man sie. Machten nur Ärger.


    Ich würde diesen Antrag unterstützen. sagte er trocken.

  • Commodus, der zwar körperlich anwesend, geistig aber bereits im Feierabend war, wurde plötzlich wieder aufmerksam, als Agrippa sein Anliegen vortrug. Er schaute sich in der Curia um, um zu sehen wie die Reaktionen ausfallen würden.
    Die Unterstützung von Hungaricus hatte er bezüglich dieses Themas zwar nicht erwartet, war jedoch auch nicht sonderlich überrascht.
    Sein Blick schweifte weiter und er sah in die Gesichter der Senatoren, in denen klar zu erkennen war, dass die wenigsten eine tatsächliche sofortige Meinung dazu hatten. Sicherlich würden sie erst noch genauer darüber nachdenken wollen und versuchen ihren Vorteil in der ganzen Sache zu suchen.


    Er wartete und als niemand sich zu Wort meldete sagte er fast gelangweilt:


    "Ein solcher Antrag würde auch meine Unterstützung finden."


    Und schon war er wieder in die Gedanken an den Feierabend versunken.

  • Dankend nickte er den beiden Senatoren für ihre Unterstützung zu ...


    "Darf ich nun davon ausgehen, dass der Senat meinem Antrag zustimmen wird oder gibt es hier noch Christenfreunde unter uns?"

    itrit-curatorreipublicae.png matinia2.jpg

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Livia beobachtet die Reaktion ihres Gemahls. Nachdenklich lässt sie sich den Antrag durch den Kopf gehen. Sie selbst kann weder ein großes Für noch ein starkes Wider in ihrer Position ausmachen. Sympathisch ist ihr dieser neue Glaube noch nie gewesen, doch eine so starke Abneigung konnte sie bislang auch nicht entwickeln. Daher entschließt sie sich Hungaricus beizupflichten.


    "Ich schließe mich meinem Mann an."

  • Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    "Darf ich nun davon ausgehen, dass der Senat meinem Antrag zustimmen wird oder gibt es hier noch Christenfreunde unter uns?"


    "Ich bin dagegen, diese Gesetze aufzuheben. Und es soll keiner wagen, mich deswegen als Christenfreund vorzuführen. Das Gesetz enthält doch mehr Verbote für die Christen als Freiheiten und bietet meiner Ansicht nach Ansätze für Kontrollmöglichkeiten über diese Sekte.
    Wenn man etwas gegen die Christen tun möchten, müsste man schon die gesamte Religion verbieten. "

  • "Mich würde ja mal interssieren, was dazu führt, dass das Decretum Christianorum auf einmal abgeschafft werden soll? Gibt es eine aktuelle Begebenheit, die dazu Anlass gibt? Oder ist es nur allgemeiner Unwille darüber?"

  • Zitat

    Original von Aelia Adria


    "Ich bin dagegen, diese Gesetze aufzuheben. Und es soll keiner wagen, mich deswegen als Christenfreund vorzuführen. Das Gesetz enthält doch mehr Verbote für die Christen als Freiheiten und bietet meiner Ansicht nach Ansätze für Kontrollmöglichkeiten über diese Sekte.
    Wenn man etwas gegen die Christen tun möchten, müsste man schon die gesamte Religion verbieten. "


    "Dieses Gesetz schütz die Christen und gewährt Ihnen die freie Religionsausübungen und das kann niemals im Sinne unserer Götter sein, neben Jupiter gibt es keinen anderen Göterväter, die Christen annerkennnen weder unsere Götter noch die Macht Roms, sie dürfen nicht mehr vor dem Gesetz geschützt werden."


    "In einem weitern Punkt hast du völlig recht, Adria, die gesamte Religion der Christen sollte und muss verboten werden und diejenigen, welche dagegen streng verstossen, gehören ans Kreuz ..."


    Er blickte zu Victor.


    "Es schliessen sich immer mehr Leute aus Unwissen dieser Religion an, es sollen sogar römische Bürger darunter sein, ich frage euch Senatoren, könnt und wollt ihr dies akzeptieren? Das Römer nicht mehr unsere Götter anbeten, welche uns gross gemacht haben? Soll uns wegen diesen Frevlern der gesamte Zorn Jupiters treffen? Wir sollten besser vorsichtig als nachsichtig sein ..."

    itrit-curatorreipublicae.png matinia2.jpg

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Valerian hatte sich wiedereinmal zu einem Abstecher in den Senat hinreißen lassen und bekam promt wieder Grund sich an der Diskussion zu beteiligen.


    "Senator. Ich sehe Dein Anliegen und als ehrbarer und götterfürchtiger Römer kann ich es auch verstehen. Doch habe ich zwei Anmerkungen zu machen.


    Prima. Das besagte Drecretum übt im Grundsatz eine Religionstoleranz gegen die Christensekte aus, das ist wahr. Doch sehe ich das nicht als Gefahr an. Die kaiserliche Zentralgewalt würde den Christen dies nicht zugestehen, wenn sie ihr als echte Gefahr erscheinen würden. Was sie aber nicht tun. Mir sind keine Christenprovokationen bekannt, die Sekte erscheint mir sogar sehr schwach bis fast inaktiv. Warum schlafende ........"


    grinst


    "..... warum schlafende Lämmer wecken? Noch höre ich deren Blöken nicht, aber je mehr Radau wir um sie machen. Dies könnte sogar kontraproduktiv sein. Ich sehe derzeit keine Gefahr in Ihnen. Weder für Staat, noch Pantheon.


    Secunda. Ich verstehe ebenso Dein Mittel nicht. Die Abschaffung des besagten Decretum ist doch hochgradig kontraproduktiv. Bei nur Abschaffung beseitigst Du einen Deiner Ansicht nach zu milden Rechtszustand und ersetzt ihn durch keinen Rechtszustand. Es stimmt. Die Religionstoleranz gegen die Christen wäre dann nirgens mehr fixiert, aber auch nichts gegenteiliges. Aber als Nebeneffekt fielen alle dort fixierten Sanktionen weg. Christen dürften ins Militär, in den Cursus, in den Senat. Nirgends sonst ist dies ja verboten worden. Nur damit irgendein Priester die Nase ohne gegen den Kaiser zu handeln etwas heftiger über die Christen rümpfen darf willst Du alle diese Schranken einreißen?"


    lächelt


    "Ich mache es kurz. Nein."


    Schaut gütig


    "Der Senat kann sich dazu aussprechen dieses Decretum zu verschärfen, was den Umgang mit den Christen angeht, aber eine gänzliche Abschaffung würde eine 5 zu einer 0 machen, wo doch eine 10 gefordert wird."

  • Quarto verstand seinen Bruder zwar nur bis zur V und zur X und überhaupt nicht, was dieser mit '0' meinte, aber dennoch meldete er sich nun auch einmal zu Wort:


    “In den Grenzen unseres herrlichen Imperiums leben zahlreiche Völkerschaften, die andersartige Sitten pflegen, welche uns Römern seltsam erscheinen. Viele von ihnen huldigen zudem absurden Gottheiten. Aber es ist doch vollkommen klar, dass ein wahrer Römer an die Existenz und die Allmacht der römischen Götter glaubt, ebenso wie er weiß, dass diese fremden, angeblichen Götter entweder nicht existieren oder aber, sollte er eine liberale Religionsauffassung haben, zumindest weiß, dass sie keine Macht über uns haben.


    Was ist also anders an diesen Christen und ihrem aus dem Osten stammenden Gott, außer das dieser seine Gläubigen auch noch damit beschämt, dass er alleine ist, kein Antlitz besitzt und noch nicht mal einen richtigen Namen hat?“

  • Der Senatsscriba, der brav für Hungi die Notizen anfertigte, kam kaum mit dem Schreiben nach. Und Hungi machte ihm seine Arbeit nicht leichter.


    Möchte sich sonst noch jemand zu diesem Thema äußern? Will vielleicht der Senator Agrippa einen abgeänderten Vorschlag einbringen?

  • Zitat

    Original von Lucius Aelius Quarto
    “In den Grenzen unseres herrlichen Imperiums leben zahlreiche Völkerschaften, die andersartige Sitten pflegen, welche uns Römern seltsam erscheinen. Viele von ihnen huldigen zudem absurden Gottheiten. Aber es ist doch vollkommen klar, dass ein wahrer Römer an die Existenz und die Allmacht der römischen Götter glaubt, ebenso wie er weiß, dass diese fremden, angeblichen Götter entweder nicht existieren oder aber, sollte er eine liberale Religionsauffassung haben, zumindest weiß, dass sie keine Macht über uns haben.


    Was ist also anders an diesen Christen und ihrem aus dem Osten stammenden Gott, außer das dieser seine Gläubigen auch noch damit beschämt, dass er alleine ist, kein Antlitz besitzt und noch nicht mal einen richtigen Namen hat?“


    Leider musste Adria hier ihrem Gatten doch widersprechen.
    "Ich möchte nicht die germanischstämmigen Römer und deren Religion mit den Christen auf eine Stufe stellen. Was man so hört, wettern die Christen gegen jede Religion, in der mehr als nur einen Gott angebetet wird, beschimpft unseren Glauben und unsere göttlichen Kaiser. Und sie beten zu jemandem, der rechtmäßig durch römische Verwaltung gekreuzigt wurde. Welche Beleidigung das für Rom ist, brauche ich hoffentlich nicht weiter ausführen.
    Daher bin ich weiterhin dafür, ein Gesetz zu haben, wo ihnen genaue Grenzen gesetzt werden, denn wir müssen uns eingestehen, auch durch ein Verbot würden wir sie nicht ausrotten können."

  • Zitat

    Original von Marcus Vinicius Hungaricus
    Der Senatsscriba, der brav für Hungi die Notizen anfertigte, kam kaum mit dem Schreiben nach. Und Hungi machte ihm seine Arbeit nicht leichter.


    Möchte sich sonst noch jemand zu diesem Thema äußern? Will vielleicht der Senator Agrippa einen abgeänderten Vorschlag einbringen?


    "Ich werde mich dem Gesetz annehmen versuchen es ein wenig "Christen freundlicher" zu machen und dann zu gegeber Zeit hier wieder im Senat anzusprechen ..."

    itrit-curatorreipublicae.png matinia2.jpg

    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • Zitat

    Original von Aelia Adria
    Und sie beten zu jemandem, der rechtmäßig durch römische Verwaltung gekreuzigt wurde. Welche Beleidigung das für Rom ist, brauche ich hoffentlich nicht weiter ausführen.


    Hungi hörte aufmerksam zu, konnte ihren Gedankengang jedoch nicht wirklich nachvollziehen.


    Verzeih, aber warum sollten wir sie weiter gewähren lassen, wenn es eine Beleidigung für Rom ist? Das verstehe ich jetzt nicht.


    Senator Agrippa überhörte Hungi jetzt mal, das heißt, nicht direkt überhören, aber anscheinend war mit Adrias Einwurf die Sache noch nicht ganz ausdiskutiert.

  • Sie hatte nicht damit gerechnet, von Hungaricus nicht verstanden zu werden.
    "Die Existenz der Sekte wird schon lange geduldet und sie von einem Tag auf den anderen zu verbieten würde wildesten Aufruhr hervorrufen. Oder noch schlimmer, es würde sofort still werden, sich alles in den Untergrund verziehen, wo ohnehin schon jetzt was so gehört wird, einiges in ihren Reihen geschieht. Und nun stell dir die ungeheure Gefahr dieser Geheimniskrämerei mit dem plötzlichen großen Hass auf die Römer wegen des Verbots vor, der die gesamte Sekte umfassen würde.
    Derzeit weiss man noch, wo sich Christen regelmäßig treffen, wo sie predigen. Doch wenn sie verboten werden ... dann hat man jede Kontrolle über sie verloren."

  • Dieser Diskussion gehörte meine volle Aufmerksamkeit, denn sicherlich würde das Resultat das gesamte Volk interessieren, Christen oder Römer.

    ir-senator.png annaea2.png

    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!