Das Lager von Brigantium

  • Zitat

    Original von Titus Germanicus Traianus
    Titus, der eine kleine Gruppe von Legionären um sich versammelt hatte kam von der anderen Seite des Lagers.
    Sein Gladius war bereits von Blut benetzt.
    Schwer atmend erreichten er und seine Begleiter den Tribunen.


    Ave Tribun, bei euch alles soweit in Ordnung? brachte Titus hervor.


    Corvus schmeckte Blut. Erst jetzt merkte er, dass seine Unterlippe aufgeplatzt war. Der Germane, der sich an ihm vorbei gedrängt hatte, musste ihm wohl einen Schlag ins Gesicht mitgegeben haben.
    “Ja.“
    Er spie aus.
    “Ja, noch alles dran.“


    Dann sah er sich zu dem am Boden liegenden Legionarius um, dem die Germanen mit einer Axt das Gesicht zertrümmert hatten. Der Anblick war furchtbar.
    “Aber den jungen Columella hat´s erwischt.
    Verdammte Sauerei, Titus, eine verdammte Sauerei ist das! Sind die besessen oder einfach nur irre?“


    Er wartete die Antwort nicht ab.
    “Mir nach!“
    Und so folgten sie den Flüchtenden in Richtung des rückwärtigen Tores…

  • Zitat

    Original von Centurio Legio II
    “MAUL HALTEN!“, brüllte der Centurio. “Den Arsch zusammengekniffen und den Gladius bereit, Jungs. Die haben doch Schiss!“


    "Z..Z..Zu Befehl Centurio."


    brachte ich nur stotternd hervor. Der war gut, die Germanen hatten also schiss. Interessierte es überhaupt jemanden wie mir es ging? Mir war auch nicht gerade wohl, schließlich war dies mein erster richtiggehender Kampf und dann hatte ich noch nicht einmal ein Scutum in der Hand. Lediglich Gladius gegen Langschwert hieß es in diesem Falle. Doch allmählich wendete sich das Blatt. Wir Römer gewannen die Überhand, immer mehr strömten herbei. Dies war wahrlich beruhigend, auch wenn mich meine Angst noch immer nicht verlassen wollte.


    War es normal, dass man Angst vor dem Sterben hatte, ich vermutete ja, trotzdem versuchte ich diesen Gedanken zu verdrängen. Und je mehr Kameraden sich in die Formation einreihten, desto sicherer fühlte ich mich......

  • Ich ließ mich von einem Medicus entsprechend versorgen und begleitete ihn in ein Zelt. Erst einmal musste die schwere Rüstung ab. Aus dem aufgebrochenen Teil floss immernoch Blut aus der Wunde. Langsam zog ich sie ab, während sie an meiner Wunde kratzte.
    Wenig später fing der Medicus an, mich zu versorgen und ich setzte mich erschöpft auf die Pritsche.


    Draussen hörte man immernoch Schreie. Hoffentlich konnte mich der Medicus rechtzeitig versorgen, ich wollte noch einige dieser germanischen Hunde töten...

  • Gerade als ich mein Gladius aus dem Hals des Germanen zog und mir dessen Blut aus dem Gesicht wusch, stürmte schon ein weiterer Germane schreiend auf mich zu. Im Gegensatz zu dem jungen Germanen, der gerade von mir ins Jenseits geschickt wurde, war dieser mit seinen 1,25 passus ein wahrer Riese. Seine muskulösen Armen schwangen eine von blutbefleckte Axt, welche jetzt nur noch die Aufgabe hatte mir den Schädel zu spalten und sein mit Narben übersähtes Gesicht erließ nur erahnen das jener kein Anfänger in der Kunst des Kampfes war.


    Noch bevor ich die Situation richtig wahrnehmen konnte, rasste schon seine Axt auf mich zu.
    Ich konnte gerade noch in Position gehen und mich hinter meinem Schild decken, als schon die Waffe in das Holz einschlug. Von der Wucht des Aufschlags aus dem Stand gerissen, stolperte ich rückwärts und stürzte über die Leiche des anderen Germanen. Da mein Schild jetzt völlig unbrauchbar war, war ich schutzlos und versuchte möglichst schnell wieder auf die Füße zu kommen. Aber der Hüne ließ mir dazu keine Chance, schwang erneut die Axt und ließ sie direkt auf mein Schädel zurassen.


    Doch wollte ich es ihm nicht so leicht machen, mich auszulöschen. Ich rollte mich zur Seite und konnte so dem sicheren Tod um eine Haaresbreite entrinnen.


    Der Germane war überrascht, hatte sich aber kurz darauf wieder gefasst und wollte erneut ausholen. Diese Zeit nutzte ich um wieder aufzustehen. Ohne ein Schild würde ich, solange ich Defensiv bleiben würde, nicht lange am Leben bleiben. Das war für mich klar.


    Doch gab es im unmittelbaren Umkreis des Kampfes kein brauchbares Schild, das ich hätte benutzen können. Ich musste also den Germanen schnellstens erledigen und falls notwendig mit meinem Gladius parieren.


    Ich ging also wieder in Position und wartete den nächsten Angriff ab. Der Germane ließ nicht lange auf sich warten und stürmte wieder seine Axtschwingend auf mich zu. Ich sprang zwar zur Seite, doch streifte seine Waffe meinen Arm.


    Ein tief stechender Schmerz durchzog mein Körper, ich schrie auf und um den Schmerz einigermassen ertragen zu können, biß ich mir auf die Lippe. Das warme Blut floß mir dem Arm herunter und ich konnte erahnen das dies eine tiefe Wunde sein musste. Doch hatte ich keine Zeit mich um meine Wunde zu kümmern, da dieser Bastard noch weiter rumhackend auf mich zustürmte und sein Blutdurst erst gestillt sein würde wenn er im Jenseits wäre.


    Ich konnte vor Schmerz kaum noch klar denken und wusste das ich nicht mehr lange zu leben hätte, wenn ich den Gegner nicht gleich töten würde. Erneut holte dieser aus und war schon seines Sieges sicher, als sich von hinten ein Gladius durch seine Magengrube bohrte ....

  • Mit einem Ruck wurde die Klinge wieder zurückgezogen und sterbend sank der Germane zu Boden.


    “Lass dich doch nicht umbringen.“, sagte der Legionär, der ihn von hinten überwältigt hatte und lächelte Oktavianus kurz zu.

  • Zitat

    Mit einem Ruck wurde die Klinge wieder zurückgezogen und sterbend sank der Germane zu Boden.


    “Lass dich doch nicht umbringen.“, sagte der Legionär, der ihn von hinten überwältigt hatte und lächelte Oktavianus kurz zu.


    " Das ist nicht meine Absicht, Miles. Ich bin nur etwas aus der Übung, aber das wird schon wieder. Danke Kamerad." antwortete ich mit einem schmerzverzehrtem Lächeln.


    Ich nutzte die gewonnene Pause und begutachtete meine Wunde. Der Hüne hatte wirklich wahre Arbeit geleistet, auch wenn es kein tödlicher Treffer war. Mit seiner Axt hatte er mir eine recht tiefe, langezogene Fleischwunde verpasst, welche schnellstens von einem Medicus behandelt werden musste wenn man keine Infektion erleiden wollte.


    " Verdamnt noch mal! Das sieht wirklich nicht gut aus! Dieser dreckige Bastard!"


    Ich verband fluchend meine Verletzung notdürftig mit einem Streifen Tunika, den ich mir von einem Toten "geborgen" hatte und machte mich auf die Suche nach einem Medicus ...

  • Noch immer konnte man von verschiedenen Stellen des Lagers Kampfeslärm vernehmen. Aber es wurde langsam weniger. Einigen, der noch immer im Lager versprengten Germanen gelang die Flucht. Andere starben unter den Schwertern der Legionäre und einige wenige ergaben sich.


    Vor der Porta Decumana war das alles gut zu hören, denn hier war für den Moment eine gespenstische Stille eingetreten. Noch immer befand sich hier die bei weitem größte Gruppe der Eindringlinge. Vor ihnen versperrte weiterhin eine große Zahl Römer den Ausweg durch das Tor. Hinter ihnen lauerten noch mehr Legionäre und warteten nur auf den Befehl zum Angriff. Aber nichts geschah, beide Seiten belauerten einander.
    Einzelne Germanen versucht, durch die schmalen Gänge zwischen den Baracken links und rechts von ihnen hindurch zu schlüpfen. Aber auf der anderen Seite waren die Flüchtenden jedes Mal von dort wartenden Legionären blutig empfangen worden. Auch das konnte man hören und schließlich versuchte keiner mehr diesen verhängnisvollen Weg.

  • Endlich erreichte der Tribun mit einer Handvoll Begleiter im Laufschritt die Porta Decumana.

    “Macht Platz!“
    Er drängte sich durch die Reihen der dicht an dicht stehenden Legionäre nach vorne.
    Dann rief er zu den Germanen hinüber: “ERGEBT EUCH! WERFT EURE WAFFEN WEG!“


    Nichts geschah.


    “Wer spricht Germanisch?“, fragte er atemlos in die Menge seiner Soldaten hinein.

  • Der Medicus verband meine Wunde sehr gut. Er leistete glanzvolle Arbeit und die Schmerzen wurden, wenn auch nur ein bischen gelindert. Langsam zog ich mir die Rüstung über und wollte noch bei den Anderen sein.
    "Vielen Dank Medicus.", sprach ich zu ihm "glanzvolle Arbeit, ein Lob von mir."
    Rennen konnte ich noch nicht, aber zumindest normal laufen. Auf halbem Wege zu der Legionärsgruppe, wessen Weg ich dank des Lärmes bestimmen konnte, ist es mir gelungen noch ein Scutum zu besorgen. Es war zwar stark abgenutzt und ich bräuchte ein Neues, doch heute würde es seinen Zweck erfüllen. Wenig später kam ich rechtzeitig da an, wo der Tribun zu reden anfing...


  • War ich bis jetzt noch recht nervös und konzentrierte mich auf die Germanen, so riss mich das Gebrülle von Corvus aus den Gedanken.


    Ich schüttelte meinen Kopf so als wolle ich mich von etwas befreien und rief dann zurück:


    "Hier Tribun. Ich spreche Germanisch, zwar nur gebrochen, doch für diese Bastarde dürfte es reichen."


    In der Zwischenzeit hatte ich irgendwo ein Scutum herbekommen, welches wohl einem Miles gehört hatte, welcher nicht soviel Glück gehabt hatte in diesem Kampf wie ich. Beinahe entschuldigend hatte ich es dem Toten aus der Hand genommen, auch wenn noch ein Teil einer Axtklinge darin steckte. Doch immer noch besser als ohne Schild dazustehen......

  • Lucius wurde inzwischen von zwei Kameraden gestützt als er zum Tribun ging. Er hatte sich etwas beruhigt und die Waffe vorerst weggesteckt da er ohnehin nicht mehr kämpfen konnte. Den Medicus hatte er weggeschickt, er konnte sich jetzt einfach noch nicht hinlegen.
    ,,Tribun...'' begann er. ,,Ich beherrsche diese Sprache wie das Latain. Es ist die meiner Mutter...''

  • Ohne mitzubekommen das sich noch jemand gemeldet hatte trat ich ein paar Schritte vor, postierte mich in sicherer Entfernung zu den Germanen und dachte kurz nach. Nachdem ich die richtigen Worte hatte brüllte ich auf germanisch:


    "Weg mit den Waffen, Ergeben."


    Nachdem nichts geschah brüllte ich noch lauter, sodass meine Stimme bereits heißer wurde:


    "Ihr sollt die Waffen auf den Boden werfen und euch ergeben!"


    Einige Germanen schauten sich gegenseitig an, dann wieder jenen der ihr Anführer zu sein schien. Ich war mir nicht sicher was, doch irgendetwas schien sich zu tun bei den Germanen. Jetzt stellte sich nur noch die Frage ob sie sich ergeben würden, oder einen Ausbruchversuch wagen.....

  • Lucius bemerkte, dass nichts geschah und schaltete sich ein. Er sprach so laut dass ihn alle Barbaren hören konnten in einem fließenden, melodisch klingenden Germanisch. ,,Ihr habt die Wahl! Ihr könnt euch jetzt ergeben und am Leben bleiben oder ihr sterbt sinnlos! Ihr wisst, dass die Götter diejenigen verlassen, die ohne Verstand handeln! Wenn ihr wollt, dass man eure Leichen verbrennt und die Asche in alle Winde verstreut damit sie eure Familien niemals finden, dass eure Namen und Familien und selbst die Götter ob eures nutzlosen Todes entehrt werden...das könnt ihr haben!'' Und, etwas lauter, wiederholte er die Worte seines Vorredners. ,,WAFFEN WEG!''

  • Die Worte zeigten Wirkung: Sie lösten nämlich eine totale Konfusion unter den Germanen aus!


    Einige warfen tatsächlich ihre Schwerter und Äxte in Richtung der Römer auf die Erde. Andere blieben weiterhin schweigend wie angewurzelt stehen und wieder Andere begannen sich gegenseitig anzuschreien.
    Scheinbar fehlte ihnen ihr Anführer, der vermutlich entweder geflohen, oder gefallen war.

  • Einer schleuderte seine Axte genau in meine Richtung. Zum Glück war ich nicht weit genug nach vorne getreten, so traf mich die Axt nicht, doch kam sie doch gefährlich nahe. War mein Germanisch sonst auch nicht das allerbeste, doch fluchen konnte ich dafür umso besser. In Germanisch brüllte ich dem Germanen entgegen:


    "Du verdammter Bastart. Versuch so was nicht nochmal, sonst passiert was."


    Ich wusste nicht woher dieser plötzliche Zorn kam, war es das Adrenalin oder einfach die Aufgeregtheit. Auf alle Fälle übertönte es meine Nervosität...

  • "Das hat doch keinen Sinn, die werden sich nie alle ergeben. Die sind ja wie im Rausch."


    sagte ich vor mich hin, immer noch in Erwartung eines verzweifelten Angriffes der Germanen. Ich hatte noch nicht viele Germanen vor mir gehabt, doch das was ich gehört hatte ließ meine Hoffnungen, dass sie sich ergeben würden nicht gerade größer werden.


    Ich begab mich indessen in Grundstellung um auf einen eventuellen Angriff vorbereitet zu sein. Ja, mittlerweile hoffte ich soger, dass es einer versuchen würde und mich angriff. Ich wusste nicht warum, doch ich hatte das Bedürfniss den ein oder anderen Germanen zu töten......

  • Wieder warfen einige der Germanen ihre Waffen weg und wieder begann Geschrei unter ihnen. Dann folgten noch mehr und schließlich wurden den Letzten, die noch immer nicht wollten, von den eigenen Leuten die Waffen aus den Händen gerissen, was wieder mit heftigem Gebrüll vonstatten ging.

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