Vom Ianusbogen zu später Stunde unterwegs in Richtug Forum

  • Auch als sie ein längeres Stück schweigend nebeneinander hergehen, kommt bei ihm nicht das Bedürfnis auf, dieses mit irgendwelchen Äusserungen zu brechen. Die Situation ist ihm einerseits Vertraut, in Begleitung durch die Nacht zu gehen, doch andern seits ist es ihm komplet fremd. Während sie dahin schlendern, etappt er sich dabei, das sein Blick immer mal nach vorn wandert, ausschau hält wann sich der Weg wieder etwas verengt und er ihr daher zwangsläufig etwas näher kommt. Warum das so ist, kann er sich selbst nicht erklären, er probiert es auch nicht, es ist einfach so.


    Nur durch die langsam bessere Luft wird dem Offizier bewusst, das sie ein gutes Stück bergauf gegangen sind und etwas besorgt blickt er kurz zu seiner Begleiterin, ob er nicht unbewusst ein zu hohes Tempo angeschlagen hat, doch scheint das Tempo angemessen gewesen zu sein.


    Der Blick über die grossen Teile der Stadt ist für den Offizier ein wirklich überwältigender Anblick. Immer wieder hat er die Stadt schon bei Nacht gesehen, meist dann, wenn er sich ihr aus den Provinzen näherte. Doch heute nimmt er es ganz anders war. Unter ihnen ein kleines Lichtermeer, die Stadt scheint in einigen Stadtteilen wirklich nie zuruhe zu kommen, und hier und da trägt der Wind einige Rufe und Wortbruchstücke zun ihnen hinauf.Und von oben leuchtet der Mond hell auf sie herab und die Sterne funkeln am dunklen Firmanent.


    "Es ist wunderschön...." antwortet der Tribun leise, sehr leise, als ob er Angst hat, mit unbedachten Worten die Atmosphäre dieses Anblicks zu stören. Er steht so dicht neben ihr, das es gerade noch angemessen sind. Ganz leicht dreht er sich zu ihr und blickt mit einem sanften Lächeln zu ihr herab. "Ich danke dir...."

  • Hätte sie in diesem Augenblick beschreiben müssen, jene Gesamtheit aus dem Mondschein, dem leisen, still gewordenen, aber von tausend Lichtflecken durchzogenen Rom, dem Sternenfunkeln am Firmament und dem Frieden in ihrem Inneren, hätte sie wohl nur leise zu flüstern gewagt, dass dies einem perfekten Augenblick sehr nahe kam. Es schien, als würden alle Sorgen des Alltags für diese Stunden des Gesprächs zurück gedrängt worden zu sein, als gäbe es im Augenblick gar keine Sorgen, so friedlich breitet sich alles vor und hinter ihr aus. Wohl wissend, ein im Grunde bisher zufriedenes Leben geführt zu haben, mit einer letztendlich doch gut verlaufenen Ehe, durfte sie mit Zuversicht in ihre Zukunft blicken, mit ihrem jüngeren Bruder an ihrer Seite, einem vielleicht neu gefundenen Freund nun unmittelbar neben ihr, sodass sie auf der Haut ihres Armes noch die Wärme seiner Arme fühlen konnte.


    Als er sich zu ihr wandte, blickte auch Iulia Helena zu ihm auf, sanft lächelnd, das Gesicht entspannt und frei von jenem oft nachdenklichen Ausdruck, der sie in den letzten Tagen beschlichen hatte, die blauen Augen leuchtend von innerer Zufriedenheit und Ruhe. "Ich danke Dir ebenso," erwiederte sie leise, und das Lächeln ihrer Lippen erreichte ihre Augen gleichermaßen. Sie meinte es so, wie es gesagt worden war, ohne ihn hätte es diesen Moment, diese Erkenntnis nicht gegeben, und auch nicht die Zuversicht im Blick auf die Zukunft nicht. Wie hatte sie es vor einigen Tagen zu ihrem Bruder gesagt? Alles wird gut. Jetzt konnte sie es endlich auch selbst glauben, und so wiederholte sie es flüsternd, leise, einem Windhauch gleich. "Alles wird gut, Tiberius Vitamalacus." Vielleicht ein lächerlich geringer Ausspruch, wenn man so viel Krieg und Leid gesehen hatte wie der tribunus, aber sie konnte es nicht anders empfinden, musste ihre Zuversicht, ihre Ruhe und Freude daran, zu leben, und noch vieles erleben zu können, einfach teilen.

  • Es war einer jener wenigen Augenblicke im Leben des erfahrenen Soldaten, von dem er wünschte, er würde nicht zu ende gehen. Die Trauer, die er jahrelang tief in seinem Inneren mit sich herum getragen hatte, war verschwunden. Es war so, als ob er in ihrere Gegenwart den Mut aufgebracht hatte den schweren Panzer um sein Inneres zu öffnen, wenn nicht gar einfach ganz abzulegen. Nova würde er nie vergessen, doch die Bitterkeit in seinen Gedanken an sie geschwunden.


    Er blickte zu Iulia Helena herunter, sein Lächeln war spiegelte sich deutlich in seinen Augen wieder. Dieses leise `Alles wird gut`grang sanft zu seinen Ohren empor und weckte alte, sehr alte Erinnerungen, seine Amme Mara hatte ihn häufiger so zu trösten oder aufmuntern versucht. Und zielten nicht seine eigenen, letzten Worte, die er zu Nova gesprochen hatte, in genau die Gleiche Richtung gezielz ? `Alles wird gut` Nie hatte es gestimmt. Seine Mutter war tot, Mara war Tot, Nova war tot....


    Und doch, in diesem Moment glaubte er ihr voll und ganz.
    "Alles wird gut," wiederholte er in einem sanften Flüsterton, der so untypisch für ihn war. Er wusste nicht genau, was er jetzt tun sollte. Gerne hätte er einfach seine Hand in ihre gelegt, doch hielt ihn etwas zurück und er sehr nicht die Sittsamkeit, welches es ihm verbot, sondern auch die Furcht, mit einer solchen Geste die Magie des Augenblickes zu zerstören.

  • Wie sehr sich doch das Gesicht eines Menschen veränderte, wenn er nach und nach die Mauern durchquerte, die sonst Sorgen und allzu neugierige Blicke anderer von ihm fernhalten mochten. Doch im Moment wirkte das Gesicht des Tiberius Vitamalacus einfach nur offen, zufrieden und auf eine sehr schöne, berührende Weise zuversichtlich. Innerhalb ihrer Unterhaltung hatte er einen Weg beschritten, der ihn aus seiner Trauer heraus geführt haben mochte, und Iulia Helena war sich sicher, dass dies der Mann sein musste, den jene Nova so sehr geliebt hatte, dass sie für ihn in den Tod gegangen war. Am liebsten hätte sie ihn umarmt, diesen stillen Bund des Einverständnisses zweier Menschen mit schmerzhafter Vergangenheit besiegelt, von nun an wieder dem Leben zu gehören, nicht der Vergangenheit, aber sie wagte es nicht, es schien ihr zu vertraulich und sie wollte ihn auch nicht überfahren. So legte sie nur leicht ihre Hand auf seinen Unterarm, wie sie es auch bei ihrem Bruder oft tat, wenn sie gemeinsam ausgingen, und wandte sich lächelnd wieder der Straße zu.


    "Rom wird von so vielen als ein furchtbarer Ort beschrieben, voller Gewalt, Intrigen, Angst und Armut," sagte sie leise, während sich beide wieder in Bewegung setzten. "Aber es ist wie mit Ianus. Alles hat zwei Seiten, glaube ich, manchmal hat man auch einfach das Glück, den richtigen Menschen im richtigen Moment zu treffen." Wieder schwieg sie, einfach zufrieden damit, was geschehen war - wer hätte gedacht, dass der ehrenhafte, aufrechte candidatus von der Rostra, dem sie eine Frage zugerufen hatte, nun an ihrer Seite durch Roms Straßen wanderte, und sie ohne Scheu ihre Gedanken miteinander geteilt hatten? Wenn ein solches Aufeinandertreffen überhaupt irgendwo wirklich möglich war, dann war das Rom, und sie war glücklich darüber. Vielleicht war dies der Beginn einer wunderbaren Freundschaft?

  • Ein angenehmes Gefühl durchzog den Soldaten, als sich die Hand der Magistrata auf seinen Unterarm lebte. War es doch eigentlich eine recht harmlose Geste, doch sie beruhrte ihn aufs angenehmste. Der Mann, der sich nun neben ihr in Bewegung setzte, war ein anderer, als der, den alle anderen kannten.


    Langsam ging er neben ihr her, spürte dabei ihre Hand auf seinen Arm, sein Blick wanderte mal zum Sternenhimmel, mal auf den den Weg vor ihnen und immer wieder zu seiner Begleiterin.


    "Was Gewalt, Intrigen, Angst und Armut angeht, ist Rom nicht anders viele Orte der Welt, nur grösser und dichter. Und genauso ist es mit der schönen Dingen : Prächtige Bauten gibt es überall, nur in Rom sind es mehr auf kleiner Fläche. Und doch, diese Stadt ist mehr als die Summe ihrer Einzelteile..."


    Seine Stimme ist leise und gelassen, während er sinniereend neben ihr geht. Auch wenn er manchmal die Ordnung des Castellums vermisst, heute Abend tut er es nicht. Es ist anders, als bei seinen anderen Besuchen in der Stadt der Städte und die Begnung mit ihr ist sicherlich mit dafür verantwortlich.


    "Welche Kraft auch zu unserem Zusammentreffen geführt hat, ich bin dankbar dafür, eine Charmante, schöne und dazu noch intelligente Frau getroffen zu haben...."


    Etwas erstaunt ist er selbst darüber, das ihm diese Worte so flüssig von den Lippen kommen, doch sie sind einfach die Wahrheit. Und dieses zu verschweigen ist er nicht gewohnt.

  • "Rom schläft nie, sagte mein Vater einst, und als Kind konnte ich das nie verstehen. Wenn wir ins Bett mussten, war der Tag eben vorüber. Aber so, wenn man selbst durch die Nacht schreitet, wenn alles irgendwie leiser und stiller geworden ist, verstehe ich es endlich. Man fühlt sich mit einem Mal so, wie man sein sollte. Ein winziger, kleiner Teil eines riesigen Ganzen. Dass die Gelehrten dieses Gefühl bekommen, wenn sie in die Sterne blicken und darüber nachdenken, ob man von dort auch zu uns blickt, wird einem in solchen Augenblicken erst wirklich bewusst," sagte sie leise, in einem sinnierenden Ton, als könnten ihre Worte den Moment verändern oder zerstören. Letztendlich waren sie wahrscheinlich wirklich unbedeutend, wie ein Stäubchen in einer riesigen Wüste, und doch, wenn viel Staub sich auf einem Haufen zusammenballte, konnte vieles geschehen. Wie seltsam, ausgerechnet in dieser Nacht an so etwas zu denken.


    Seine Worte lassen sie aufhorchen, dann aber den Blick schnell zu Boden sinken. "Du schmeichelst mir über alle Maßen, Tiberius Vitamalacus, und ich danke dir für Deine Worte, auch wenn es mir noch schwer fällt, sie freien Herzens anzunehmen ..." Eine kurze Pause entstand, in der sie vor sich hin lächelte. "Es ist eine Weile her, dass ich dergleichen hörte, und selten genug sind Komplimente dieser Art aufrichtig gemeint und von einem Mann wie Dir gesprochen, dessen Ehre und Aufrichtigkeit unantastbar sind." Sie war schon immer schlecht darin gewesen, mit Komplimenten umzugehen, und wahrscheinlich würde sie es immer sein - auch wenn es sie natürlich freute, solches von ihm zu hören. Es ging herunter wie Öl, ließ ihr ein warmes, freudiges Gefühl im Inneren zurück. Ihr Lächeln konnte die Freude bei weitem nicht verbergen, aber als sie den Blick wieder hob, erschrak sie - denn das Forum war in Sichtweite aufgetaucht, das Ziel ihres Weges würde allzu bald erreicht sein.

  • Ihren leise geäusserten Gedanken lauscht er äusserst interessiert. Als Kind musste er selten zu festen Zeiten ins Bett, sein Grossvater und dessen Centurio hielten ihn meist den Tag über so auf trab, das er Abends müde ins Bett fiel.... Und wenn nicht, konnte er die Nachtstunden mit seinem Grossvater verbringen.


    Als sie den Blick senkt, erschreckt er erst leicht, doch während er ihren Worten zuhört, beruhig er sich wieder. Seine Worte waren einfach offen und ehrlich, hinter ihnen verbarg sich kein unlauteres Ziel, ein solches lag ihm einfach fern.


    "Es ist nur die Wahrheit, Iulia Helena. Etwas anderes zu äussern wäre mir nicht nicht möglich." Ganz zaghaft legt sich dabei seine linke Hand auf ihre die auf seinem Unterarm ruht. Ihm entgeht nicht der Ausdruck in ihrem Gesicht, als sie bemerkt das sie das Forum fast erreicht haben. Er weis nicht ob er mehr bedauert, das wohl bald ihr gemeinsamer Spaziergang zu ende geht oder ob es ihn mehr freut, das sie scheinbar seine Gesellschaft so sehr schätzt, wie er die ihre.


    "Es ist nicht mehr weit,...." Seine Stimme soll neutral klingen, doch kann er nicht verhindern, das sein Bedauern mit durchklingt. Unweigerlich werden seine Schritte kleiner.

  • "Egal wie langsam man geht, irgendwann kommt das Forum doch," meinte sie leise, um dann aufzulachen, den Blick fast vergnügt auf ihn gerichtet. "Nicht wahr?" Seine Finger auf ihrer Hand prickelten, und sie schwankte in ihrer Entscheidung, ob diese Vergrößerung ihrer beider Nähe nun als anstößig oder als angenehm anzusehen war. Statt dessen verschob sie diese Frage einfach auf später und beschloss, den Moment einfach zu genießen, solange er andauerte. Wahrscheinlich hatte sie damit nicht nur ihre, sondern auch seine Gedanken ausgesprochen, denn auch wenn seine Stimme sehr beherrscht klang, seine Augen verrieten ihn doch. "Aber dieses Forum hat einen sehr großen Vorteil," führte sie den Gedanken fort, und ebenso ihre Schritte in die Richtung des Ziels, ein leichtes, amüsiertes Lächeln auf den Lippen. Man musste das Unvermeidliche eben annehmen, den Abschied, der kommen musste, denn egal, wie weit man ihn hinaus zögerte, irgendwann kam er doch, das hatten sie ihre Jahre an Titus' Seite mehr als einmal gelehrt.


    "Es ist morgen auch noch da .. und übermogen ..." verkündete sie lächelnd, als wäre sie eine ultimative Wahrheit losgeworden, aber auch eine stille Frage, die sich damit verband. Schließlich war es ganz und gar nicht sicher, dass es ihr vergönnt sein würde, nochmals das Forum in seiner Begleitung anzusteuern, diese Entscheidung lag eben auch an ihm, ebenso an ihrer freien Zeit in den nächsten Tagen, die nicht allzu umfangreich war wie schon in den Wochen zuvor.
    "Ich habe unser Gespräch sehr genossen, Tiberius Vitamalacus," sagte sie leise, ohne ihn anzublicken. "Es tut sehr gut, einfach sprechen zu können, ohne taktieren zu müssen, sich Sorgen machen zu müssen, ob die Worte auch richtig verstanden werden."

  • Sie hatte recht und jeder ihrer Schritte führte beide unweigerlich zum Endpunkt ihres Spaziergangs. Sie hätten schon stehen bleiben müssen um das Ziel nicht zu erreichen. Und selbst dann, die Zeit würde nicht stehen bleiben und die Augenblicke würden vergehen. Und so ehr er es genoss, so dicht neben ihr her zu gehen, ihre Hand auf seinem Arm zu spüren und seine auf ihrer liegen zu haben, er wusste auch, er könnte den unweigerlichen Abschied nicht vermeiden. So bemuht er sich, diese Augenblicke einfach zu geniessen und einzuprägen.


    "Ja, dem Forum können wir nicht entgehen." Er lächelt leicht. "Und auch in 2000 Jahren wird es hier noch sein, wenn wir schon lange nicht mehr da sind. Doch mir würde es genügen, wenn es morgen noch da steht und ich dich dort wiedersehen dürfte. Denn auch ich habe unser Gespräch genossen, Iulia Helena, es war ein Gespräch von einer Art, welche ich viele zu lange missen nicht mehr geführt hatte." Fragend sieht er sie an: "Ist es dir schon einmal aufgefallen, das die Zeit, welche man in angenehmer Gesellschaft verbringt, viel schneller vergeht, als sonst ?"

  • "Zweitausend Jahre sind eine lange Zeit, wer weiss, wie Rom dann aussieht und ob es noch immer Rom ist, das die Welt beherrscht," meinte sie für einen Moment nachdenklich, um den Gedanken dann abzuschütteln. Nichts war für die Ewigkeit, ausser den Göttern und den Sternen - und vielleicht noch den schönen wie traurigen Erinnerungen.
    "Tempus fugit, wahrscheinlich wurde dieser Spruch genau in einem solchen Moment geprägt, als man festgestellt hat, wie angenehm es ist, sich mit einem intelligenten Gespächspartner auszutauschen und der frühe Morgen allzu schnell kam, was meinst Du?"


    Bestimmt musste es so gewesen sein, sie konnte sich da tausend Situationen vorstellen, bei denen ein solcher Spruch geprägt worden sein konnte. Vielleicht philosophierende Freunde, die neben ihren Staatsgeschäften immer weniger Zeit fanden, miteinander zu sprechen, vielleicht Liebende, die sich für lange Zeit verabschieden mussten und denen der letzte Abend zu kurz geworden war, wer wusste das schon. Und doch, die endgültige Wahrheit dessen, dass wohl alles vergänglich war, besonders die schönen Momente, würde sich nie leugnen lassen.


    "Aber wir haben das Glück, dieses Gespräch wiederholen zu können - und ich würde mich freuen, Dich in der Casa Iulia begrüßen zu dürfen, ich streune schließlich nicht in jeder Nacht durch die Stadt," meinte sie belustigt und überlegte, dass man diese Aussage sehr wohl auch abdolut falsch verstehen könnte. Aber sie war sich ziemlich sicher, dass er wissen würde, was sie genau gemeint hatte, dafür waren sie bisher schon sehr einig gewesen, was Gedanken und Ideen betraf.

  • "Es können nur in einer solchen Situationen gewesen sein. Für den Miles in der schlachtreihe vor dem Angriff flieht die Zeit nicht, sie steht." Und auch wenn seine Worte von seinen eigenen Erlebnissen handelt, sein Blick bleibt so wie vorher, geprägt von einer heiteren Gelassenheit, welche auch dardurch erhalten bleibt, da einem baldigen Wiedersehen mit ihr nichts im Wege steht.


    "Ich werde dich in der Casa Iulia aufsuchen, soblad es mir möglich und dir genehm ist. Darauf weitere Gespräche mit dir führen zu können, freue ich mich schon jetzt." Und irgendwie wird ihm klar, das die Zeit zu ihrem nächsten Treffen, für ihn nicht im Flug vergehen wird und ist er über letzte Äusserung besonders froh, das sie es ihm ermöglicht ein verschmitztes Lächeln aufzusetzen und seine Betrübung über den folgenden Abschied so zu verbergen. "Ich danke den Göttern, das du zumindest in dieser Nacht durch die `Stadt`gestreunt bist und sie dich meinen Weg kreuzen liessen."


    Wissend, das der Abschied nun folgen wird, wird die Haltung Tiberius Vitamalacus etwas steifer und förmlicher, doch seine Hand liegt immer noch auf der ihren auf seinem Arm.


    "Helena, " ganz unwillkürlich läst er ihren Gensnamen aus," ich wünsche dir eine gute Nacht und freue mich auf ein baldiges Wiedersehen."

  • "Oder die Geburt eines Kindes, glaube mir, da vergeht die Zeit gar nicht und man glaubt, das restliche Leben besteht nur aus dem immer gleichen Schmerz," entgegnete sie lächelnd und musste den größten Kampf einer Frau dem eines Soldaten entgegen setzen, denn die wirkliche Erfahrung aus dem Schlachtfeld fehlte ihr natürlich, dafür erinnerte sie sich fast zu gut an die Geburten ihrer beiden Söhne. Natürlich war spätestens mit dem Kind im Arm der Schmerz vergessen, aber eine Geburt war und blieb etwas ausgesprochen schmerzhaftes, das würde sich nie so leicht beiseite schieben lassen.


    "Mit Vergnügen werde ich Dich empfangen, und mein Bruder sicherlich auch. Er ist ein wenig ruhiger als ich, nur dass Du Dich nicht wunderst, aber wenn er erst einmal ein Thema gefunden hat, wirst Du in ihm einen begeisterten Gesprächspartner finden," erzählte sie lächelnd und beim Gedanken an Constantius bekamen ihre Züge etwas weiches, fast zärtliches, es war offensichtlich, dass sie an ihrem Bruder sehr hängen musste. "Die Götter waren uns sicher heute nacht sehr geneigt." Sachte bewegte sie die Finger unter seiner Hand und blickte zu ihm auf, das Lächeln noch immer auf ihren Lippen.


    "Tiberius Vitamalacus," diese Grenze musste sie ziehen, auch wenn es nicht ganz leicht fiel, es schickte sich nicht, einen Mann nach einem Abend vertraulich anzusprechen, egal wie sympathisch er ihr sein mochte. Dafür kannte sie ihren Platz nur zu gut, aber dass sie ihm nicht verbot, den nomen gentile auszulassen, war schon ein Zeichen, ein stummes, aber durchaus deutbar. "Auch ich wünsche Dir eine gute und erholsame Nacht voller angenehmer Träume - und werde dem Tag mit Freuden entgegen sehen, an dem Du die Casa Iulia aufsuchst." Damit zog sie sehr sanft ihre Hand unter der seinen von seinem Arm fort, neigte ihm den Kopf zu und zog die Palla wieder so weit herab, dass sie ihr Gesicht einrahmte und fast in den Schatten verschwinden ließ. Ein Nicken zu Wonga später hatte sie sich umgewendet und steuerte den Weg zur Casa Iulia an, ohne sich umzublicken.

  • [nsc=titus_pullo.jpg, Titus]
    Einige Schritte hinter den beiden, etwa auf der Höhe des Nubiers, war Titus gegangen. Ihn hatte das langsame Tempo seines Tribuns irritiert, er war einfach schnelleres Tempo von ihm gewöhnt. Obendrein wundert ihn überhaupt, das sein Tribun so mit einer Frau spazieren geht.
    Seit Jahren hat er seinen Freund und Vorgesetzten nicht so gesehen, eigentlich nicht seit damals in Hispania, seit dieser keinen,... wie hiess sie noch ? Nova,... ja,.. das war der Name gewesen.
    Seither war immer mal das Gerücht aufgekommen, das der Tribun die Gesellschaft von Knaben vorzog, weil er es immer wieder ablehnte die Lupanare aufzusuchen. Titus hatte öfter mal jene Legionäre `gerade gerückt`die solch`einen Quatsch von sich gaben. Vielleicht war seine lockere Faust auch der Grund, das Titus es nie geschafft hatte, zum Optio befördert zu werden.


    Doch Titus bereut es nicht, nun ist er seinem Freund gefolgt und hält ihm den Rücken frei. So auch heute Nacht in den Strassen Roms, doch reicht seine Statur und die des Numbiers neben ihm, um die finsteren Gestalten abzuschrecken, die sich um diese Uhrzeit herum treiben. Eigentlich bedauert er es, zu gerne hätte er sich mal wieder geprügelt. Doch irgendetwas sagt ihm auch, das sein Tribun dies nicht so gerne sehen würde. So begnügt er sich damit, einer Gestalt eine drohende Grimase zu zu werfen, worauf diese in der Dunkelheit verschwindet.


    Endlich scheint sich sein Tribun von der Frau zu verabschieden und Titus freut sich darauf, das es nun zurück zur Villa Tiberia gibt. Ihn hat die kleine Küchensklavin angetan und vielleicht wartet sie in seiner kleinen Kammer, so wie sie es ihm versprochen hat.


    Doch, was tut der Tribun ? Er bleibt einfach stehen, sieht einfach der Frau nach. Und selbst als sie in der Dunkelheit entschwunden ist, macht sein Tribun kein Anzeichen dafür, sich in bewegung zu setzen. Nun beginnt Titus sich langsam sorgen zu machen. Seinem Tribun wird doch nichts fehlen ?


    Endlich, ihm scheint es ewig zu dauern, dreht sich Tiberius Vitamalacus um, gibt ihm ein Wink und sie gehen zurück zur Villa Tiberia.
    [/nsc]

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!