consilium egregiorum oppidorum

  • Mit äußerster Pünktlichkeit traf bereits der erste Magistrat ein.
    Ein Nebenraum in der Kurie war durch die Staatssklaven hergerichtet worden. In der Mitte des Raumes befand sich ein großer Tisch, um den man einige Stühle gestellt hatte, die der Anzahl der geladenen Stadtverwalter entsprachen. Vor Kopf hatte Callidus seinen Platz eingerichtet und einige Schriftrollen und Wachstafeln für Notizen bereitgelegt. Sergius Glabrio, der geklopft hatte, wurde durch einen Sklaven geöffnet, so dass er seinen Platz einnehmen konnte.
    Callidus begrüßte den Magistraten "seiner" damaligen Stadt freundlich.


    > Salve, Sergius Glabrio! Du bist sehr pünktlich, das freut mich. Nimm doch schon einmal Platz! Ich hoffe, deine Anreise aus Kampanien ist gut verlaufen? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Ja danke, die Reise war gut. Ich bin schon gestern eingetroffen und konnte daher auch noch einige Diskussionen auf der Rostra mitbekommen. Roma ist schon etwas anderes als Kampanien.",


    sagte er und nahm Platz. Er entnahm einem Beutel eine Wachstafel und einen Griffel für Notizen und eine Tafel, auf der er sich einiges aufgeschrieben hatte, was hier besprochen werden könnte und legte beide vor sich. Die unbeschriebene zu oberst.

  • Es klopfte abermals, und nach kurzem Abwarten auf das übliche 'Herein'! betrat die Magistrata von Ostia den Raum und blickte sich um, ob sie jemanden der Anwesenden erkannte. Nachdem dies allerdings nicht der Fall war, lächelte sie freundlich und grüßte ihrerseits. "Salvete ... ich hoffe, ich bin hier richtig beim consilium der italischen Städte mit dem Comes Italia?" Sie trug die traditionelle Stola mit der Kreuzverschnürung über der Brust, am heutigen Tag ein frisches Hellgrün, das ihre helle Haut zu betonen wusste, die Palla lag, wie es bei verheirateten Frauen zumeist üblich war, halb über dem Haar und bedeckte den Hinterkopf und den Haarknoten.

  • Callidus nickte Glabrio zu.


    > Vieles von dem, was sich in diesen Tagen auf den rostra abspielte war nicht unbedingt hörenswert. Bleibt zu hoffen, dass sich Lage wieder beruhigen wird und bei der nächsten Wahl kein großes Thema mehr ist. <


    Dann traf die magistrata von Ostia, auch heute ein besonderer Blickfang, im Raum des consilium ein.


    > Ich grüße dich, Iulia Helena! Ja, du hast den richtigen Weg genommen, dies ist das Konzil und ich bin Marcus Aelius Callidus, Comes Italias. <


    Helena war die einzige, die er aus dieser illustren Runde noch nicht kannte, und so ließ er es sich nicht nehmen, sie hier noch sehr persönlich willkommen zu heißen. Die übrigen Mitglieder kannte er zumindest aus den Versammlungen der Kurie, doch dort war die magistrata aus Ostia noch nicht gewählt.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Ah, wunderbar ..." Mit einem warmen Lächeln auf den Lippen trat sie auf den neuen Comes zu und betrachtete ihn einige Momente lang durchaus interessiert - gegenüber Detritus hatte er zumindest den Vorteil eines angenehmen Äusseren auf seiner Seite, aber er war schließlich auch etwas jünger als sein Vorgänger, dann nickte sie auch Sergius Glabrio und Decima Livia freundlich zu.


    "Ich freue mich, Dich kennenzulernen, Aelius Callidus, denn bisher hatten wir ja noch nicht das Vergnügen miteinander - dennoch hoffe ich, dich auch noch in Ostia begrüßen zu dürfen, immerhin gibt es auch in Ostia das ein oder andere, was Deiner Aufmerksamkeit bedarf. Hat Dich der Regionarius Italia eigentlich bisher aufgesucht? Man hat mir mitgeteilt, es gäbe da das ein oder andere Problem mit seiner Einsetzung?"

  • Callidus lächelte freundlich.


    > Was meine Besuche in den einzelnen Städten angeht, so hoffe ich, dass sich dies heute klären wird. Wir werden über all diese Dinge reden.
    Ich muss gestehen, dass ich schon sehr ungeduldig auf seinen Besuch warte. Die Aufforderung seines Erscheinens in Rom ist schon vor einiger Zeit nach Ostia entsandt worden und ich schrieb ihm bewusst, dass sein Eintreffen in Rom von äußerster Dringlichkeit ist. Ich kann keinen weiteren Aufschub gewähren, versprach ich doch Senator Quarto, dass ich dieses... "Problem" aus der Welt schaffen werde. Ich habe alles andere vor, als den Imperator Caesar Augustus durch einen Aufschub in dieser Angelegenheit weiter zu verärgern! <


    Callidus blickte ins Leere und schüttelte leicht den Kopf.


    > Sollte der Mann nicht bald erscheinen, muss ich auf anderem Weg seine Entlassung durchführen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • "Nun ...sollte er sich in den nächsten Tagen nicht melden, kann ich ihn gern erinnern, sein Officium ist fast nebenan ..." Sie runzelte etwas die Stirn und wirkte nicht besonders erfreut über diese Nachricht. Dass des Imperators verärgertes Interesse sich nach Ostia richtete, musste unbedingt verhindert werden - ein nicht stehender Tempel war eine Sache, aber ein wütender Augustus eine ganz andere und darauf hatte sie nicht die geringste Lust.
    "Bisher erschien er mir sehr verständig und engagiert, ich kann kaum glauben, dass er sich nun einer solchen Aussprache auf eine so eigene Art entzieht."

  • > Eine Erinnerung von deiner Seite würde mir weiterhelfen. Über sein Engagement hörte ich in der Kurie viel und auch, dass er ein fähiger Mann sei. Bei der Debatte um seine Ernennung wurde durch den Beisitzer Caecilius Crassus jedoch auch eingebracht, dass er wohl wegen Ungehorsam in der Legion degradiert wurde. Ich selbst habe den Mann bisher nicht kennenlernen können und tue dies nun leider erst unter besagten schwierigen Umständen. <


    Während der Unterhaltung traf auch Secundus Plinius Aristo aus Tarent ein, den Callidus ebenso begrüßte.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sie nickte langsam und atmete etwas ein. "Ich hoffe allerdings, diese Angelegenheit wird sich auch ohne mein Zutun lösen lassen - es wäre einem Mann wie ihm kaum angemessen und er erschien mir auch immer wie ein Ehrenmann." Auch sie nickte dem Secundus Plinius Aristo freundlich zu, bevor sie mit einer Hand den Sitz der Palla richtete und den Blick zu Callidus zurück gleiten ließ.
    "Lass es mich einfach wissen, wenn er sich bis morgen nicht gemeldet haben sollte, dann werde ich mich darum kümmern." Damit nickte sie dem Comes leicht zu, immerhin wollte sie ihn nicht davon abhalten, auch mit den anderen einige Worte zu wechseln, und begab sich zu einem der freien Stühle, sich den neben Sergius Glabrio aussuchend.

  • Seine reizende Kollegin aus Ostia setzte sich neben ihn, so dass er sie nun richtig begrüßen konnte. Dem Duumvir aus Tarent nickte er freundlich zu, zu Iulia Helena sagte er:


    "Salve Iulia Helena. Deinen Namen hatte ich in verschiedenen Zusammenhängen schon einmal gehört, von denen sich einer - familiärer Natur - mir jetzt schon näher erschlossen hat, der andere - dienstlicher Art - wird sich wohl in der Besprechung als genauso zutreffend erweisen." ;)

  • Eine recht zarte Röte überzieht ihre Wangen, als Sergius Glabrio das 'familiäre' Thema erwähnt und damit klar wird, wer er sein muss - nur ein Sergier kann in solcher Form überhaupt Andeutungen machen. Dennoch gilt ihm ihr Lächeln nach wie vor, wenngleich etwas nichtssagender als zuvor.
    "Salve, Sergius Glabrio ... es ist immer wieder erfreulich, an den verschiedensten Orten der Regio Italia auf ein Mitglied der gens Sergia zu treffen. Dir muss der Abschied von der Familie doch schwer gefallen sein, als Du nach Mantua gezogen bist? Bei einer so großen Familie stelle ich mir das recht schwierig vor."

  • Einen Moment lang erschien es Glabrio als ob sich Helenas Lächeln etwas verändert hatte - er war wohl etwas forsch gewesen -, aber dann bemerkte er, dass sie immerhin noch lächelte, also plauderte er weiter, wenn auch etwas vorsichtiger:


    "Misenum.", begann er und versuchte sie nicht zu sehr zu beleidigen und sie doch zu verbessern, indem er wirklich freundlich schaute,"Naja, teils- teils. Zum einen ist natürlich mit einer großen familia zusammenzuleben ein Geschenk, auf der anderen Seite entsteht familiäre Wärme auch durch Reibung."


    - Gerade bei uns selbstbewussten Sergiern wollte er gerade anfügen, unterließ es aber. Ein kleines Stocken in seinem Sprechen konnte allerdings noch bemerkt werden,


    "So dass ein Leben in einer civitas fern von den anderen auch seine Vorteile hat für die Arbeit und die Bildung."

  • Sim-Off:

    Örgh .. ich verwechsel doch immer Mantua und Misenum ... *wirft ein paar Knoblauchdragees fürs Gedächtnis ein*


    "Misenum?" Sie blickte zu ihm und blinzelte, dann schmunzelte sie mit einem Mal. "Wie kam ich nur auf Mantua? Mir scheint, ich werde langsam doch alt ... verzeih." Seufzend garnierte sie die Worte mit einem leichten Lächeln, bevor sie fortfuhr. "Du dürftest Dich sicher besser auf Deine Arbeit konzentrieren können als in einer Casa mit vielen Angehörigen, das ist wahr - aber der Spaß leidet sicher auch darunter. Man kann schließlich nicht nur immer nur arbeiten ... mir würde es schwer fallen, ohne die Familie zu leben." Das kurze Stocken in seinen Worten war allerdings interessant, und sie bemerkte es sehr wohl - ob es wohl einen Zwist in der Casa Sergia gegeben hatte?

  • Da sie schmunzelnd auf seinen kleinen Hinweis auf ihr Fehlerchen reagierte, ging Glabrio davon aus, dass er seinen forschen Vorgriff vom Anfang wenigstens etwas ausgebessert zu haben schien. Das war gut so. Also ging das einfache Gespräch weiter, bis ihnen die Themen ausgingen, oder - was sicherlich besser war die anderen Teilnehmer erschienen.


    Bis jetzt war es aber noch kein Problem das Gespräch am Laufen zu halten, also fuhr Glabrio fort:


    "Du hast recht auf Dauer würde ich mir etwas mehr Familie auch in Misenum wünschen. Auch für das otium ist in Misenum momentan nicht die allergrößte Auswahl vorhanden, aber immerhin die Bibliothek ist einigermaßen ausgesucht... Du hast es ja von Ostia nicht weit in die Urbs, bist Du häufiger in Roma?"

  • "So häufig ich kann," entgegnete sie, noch immer freundlich. Das Gespräch würde hoffentlich die Zeit bis zum Eintreffen der Amtskollegen zu überbrücken wissen, und vielleicht war der Magistrat aus Misenum auch einer der erträglicheren Mitglieder seiner gens - zumindest hoffte sie das. Wenn dieser Verwaltungsgipfel ohne weitere Sergier-Heiratsanträge endete, gehörte er sicherlich zu den Vernünftigeren.


    "Mein Bruder ist hier in Roma bei den Cohortes Urbanae, und ich möchte ihm gerne ein Heim bieten, bis er selbst heiratet - wir Iulier sind bei weitem nicht so zahlreich wie Deine Familie, da hängt man an den wenigen verbliebenen Verwandten vielleicht etwas mehr."

  • Callidus nickte Helena noch zu und widmete sich dann den weiteren Ankömmlingen aus Aquileia und Brundisium. Auch ein Vertreter Mantuas fehlte noch so wie der rei nummariae peritus Octavius Detritus.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

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