consilium egregiorum oppidorum

  • Ich wollte gerade der jungen Freundin der Tiberia Livilla antworten, als der comes von Italien das Wort erhob. Ich lächelte geduldig. Dann, als man direkt auf Mantuas amphitheareum zu sprechen kam, hob ich die Stimme.
    "Ich kann in der Tat etwas dazu beitragen."


    Ich stand auf und holte eine Skizze hervor, die ich dem comes überreichte.
    "Dies ist ein Plan des theatrums. Untergeschoss und tragende Decke sind vervollständigt. Der erste Aufbau erhält derzeit seine Decke. Die beiden folgenden Aufbauten werden nicht so viel Zeit in Anspruch nehmen wie der letzte, finale Säulenaufbau. Ich würde meinen, dass die Arbeiten in spätestens einem Monat abgeschlossen sind", erklärte ich und setzte mich wieder.


    [Blockierte Grafik: http://img253.imageshack.us/img253/3145/amphitheaterschnitt3br.gif]

  • Callidus nahm die Zeichnung entgegen und betrachtete sie, während er mehr zu sich selbst murmelte.


    > Sehr schön, sehr schön. Das hilft uns schon einmal weiter. <


    Die Planungen sahen gut aus und ließen auf einen beeindruckenden Bau schließen. Bald würde der Comes nach Mantua aufbrechen müssen, um die letzten Arbeiten zur Fertigstellung zu verfolgen. Diese Reise müsste er in seinen Plan einrechnen, wenn er die Städte des Nordens und Südens der regio besuchen würde.
    Dann wandte er sich an Helena, die ebenfalls aus eigenen Motiven daran interessiert war, dass der Bau schnellstmöglich seine Fertigstellung fand.


    > Hast du noch Fragen oder sind diese zufriedenstellend beantwortet? <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sie betrachtete den Plan interessiert, als dieser herumgegeben wurde und brauchte ein kleines Weilchen, sich darauf zu orientieren, dann aber nickte sie zufrieden, vor allem, als der Aurelier die noch verbleibende Bauzeit aufführte - ein Monat, das ließ sich aushalten, denn das Tempelbauprojekt in Ostia durfte nicht mehr allzu lange herausgezögert werden, wollten sie sich nicht den Zorn des Gottes zuziehen.
    "Damit ist meine Frage beantwortet, meinen Dank dafür."


  • "Ich verstehe trotzdem nicht was trotz aller Traditionen so schlimm daran ist, wenn zur Eröffnung! Auch ein Stück gespielt wird. Und desweiteren kann Mantua durchaus auch eine eigene Theatergruppe gebrauchen dann tritt diese halt in Mantua nicht auf sondern in anderen Städten des Imperiums, welche ein Thater haben und kein Amphitheater..."


    Sim-Off:

    dann stellt sich mir natürlich die frage wozu mantua welches gerade mal 100 km von rom entfernt ist ein eigenes großes amphitheater brauch, vielleicht sollte man daraus lieber ein richtiges Theater machen, zumal mein mitmagistart dies anscheinend auch so sah mit der Aufführung da er nämlich die Idee hatte mit dem Theaterstück... ;)

  • Zitat

    Original von Quintus Didius Albinus

    Sim-Off:

    dann stellt sich mir natürlich die frage wozu mantua welches gerade mal 100 km von rom entfernt ist ein eigenes großes amphitheater brauch, vielleicht sollte man daraus lieber ein richtiges Theater machen, zumal mein mitmagistart dies anscheinend auch so sah mit der Aufführung da er nämlich die Idee hatte mit dem Theaterstück... ;)


    Sim-Off:

    Nun ja, ich weiß leider nicht, wann das Amphitheater sich vom Theater in dem Sinne löste. Wikipedia ist in dieser Hinsicht nicht allzu ergiebig, vielleicht weiß ein Geschichtsstudent mehr?


    Zitat

    Ein Amphitheater (griech.: amphi = beide, doppelt) ist ein Rundtheater ohne Dach. Um eine rund oder oval angelegte Arena steigen stufenweise Sitzreihen an. Der gesamte Bau war von hohen Außenmauern umgeben oder in der Erde vertieft.


    Amphitheater entstanden nach der älteren Forschungsansicht durch die Zusammensetzung zweier halbkreisförmiger Theater, daher auch der Name.


    Inzwischen geht man davon aus, dass das Amphitheater als Aufführungsstätte von Gladiatorenkämpfen eine vom Theater unabhängige bauliche Entwicklung nahm. Nur in der Konstruktion des Zuschauerraums (cavea) bestehen deutliche Anleihen beim antiken Theaterbau. Es fanden bis zu 70 000 Besucher Platz.


  • > Sicherlich wäre eine Theatergruppe aus Mantua eine Überlegung. Sie könnte natürlich auch die Theater Roms und die der Poebene mit Stücken erfreuen. <


    Sim-Off:

    reißt einfach wieder einen halben Kreis ab und baut ein Theaterhaus daraus :D


    Er hatte nicht vor alles unnötig in die Länge zu ziehen, so ging Callidus weiter nach seiner alphabetischen Liste und gelangte nun zu Misenum. Natürlich wusste er um die dort begonnenen Projekte, die ebenfalls schon sehr lange Zeit in Anspruch nahmen, doch wollte er dem Magistraten Sergius Glabrio nicht vorweggreifen.


    > Manius Sergius Glabrio, bitte schilder die Situation in Misenum und die derzeitigen Planungen der Stadt. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Livia machte sich eifrig Notizen und erstellte bereits im Geiste die ersten Zeilen.


    Duumvir von Mantua weiß nicht wie weit der Bau des Amphitheaters herangeschritten ist...


    Sim-Off:

    Ähm ... 100km? Leicht untertrieben würd ich sagen. Mit 300km bist du schon näher dran.

  • Während ich nun auf den Bericht aus Misenum wartete, schaute ich mich in der Runde um. Die junge Frau, sie war wohl eine Scriba, was aber nur ein Vermutung war, interessierte mich. Sie hatte eine durchaus aristokratische Ausstrahlung, die mich ansprach. Aber der erste Schein sollte ja desweilen trügen, das hatte ich in Rom schnell wieder gelernt, nachdem ich so lange fort war. Nach der Sitzung würde ich mehr erfahren wollen über sie. Ich nickte ihr freundlich zu.

  • "Hab dank, mein verehrter Comes, dass Du mir das Wort erteilst, obwohl Du wahrscheinlich derjenige bist, der über die Porjekte in Misenum, Deiner Stadt, am besten berichten könnte. Ich bin erst sehr kurze Zeit dort im Dienst, werde mich aber Bemühen die wichtigsten Dinge kurz darzustellen."


    hob Glabrio an. Er nahm seine Wachstafel mit den Notizen zur Hand und fuhr fort:


    Als erstes möchte ich unser Hauptprojekt nennen, dass uns schon einige Zeit beschäftigt hat und dass wohl auch noch etwas an Zeit benötigen wird um zu einem guten und erfreulichen Ende zu führen: die Villen.


    Wie wahrscheinlich die meisten von uns wissen, hat Misenum vor nicht allzulanger Zeit die Idee gehabt ein schönes Gelände für einige Luxusvillen auszuschreiben und auch deren Bau zu planen um sie an ausgesuchte und verdiente Römer preisgünstig abzugeben. Diese Idee hat einige Interessenten angelockt, wobei hier noch keine Namen genannt werden können, da die Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind und vor allem die jeweilige Ausgestaltung der Villen noch nicht festgelegt ist. Auch ist über die genaue Gestaltung der einzigen Villa deren Besitzer schon feststeht - die kaiserliche Gens - noch nichts an die Öffentlichkeit dringen. Ich kann aber um nicht nur Geheimnisse zu krämern sagen, dass die Bauarbeiten begonnen haben, dass Apollonius vcn Samothrake eingetroffen ist, um architektonisch zu wirken, und dass es nun voran gehen wird.


    Desweiteren wurde in letzter Zeit die Brand- und Bausicherheit der öffentlichen und eines Teils der privaten Gebäude überprüft. Eine neue Marktordnung wurde eingeführt und durchgesetzt. Andere Projekte, über die ich aber auch noch nicht sprechen möchte sind in der Phase, in der wir mit ihnen schwanger gehen.


    Aber und das möchte ich noch einmal dazu sagen, das meiste was ich eben genannt habe ist nicht aus meinem Kopf entsprungen, sondern aus dem unseres Comes und seines damaligen Magistraten. Wenn ich deshalb eine seiner Großtaten vergessen habe, möchte ich den Comes ermutigen zu ergänzen."

  • Beifällig nickte die Magistrata Ostias zu den Worten des Sergius Glabrio, denn der Bericht erschien ihr in ihren Augen als schlüssig, durchdacht und gut gegliedert - die angesprochenen Brandschutzmaßnahmen erinnerten sie daran, dass sie diesen Punkt auch noch würde ansprechen müssen, wenn es um ihren Bericht ging, ebenso wie die jüngsten Probleme mit den Seeleuten. Eine Villa in Misenum, das hatte schon etwas - aber davon konnte sie derzeitig wirklich nur träumen, solch ein Projekt überstieg die Finanzmittel der Gens Iulia bei weitem. Seufzend verabschiedete sie sich von dem Gedanken an ein Häuschen am Meer und begann, einige Dinge auf ihrer mitgebrachten Wachstafel zu notieren.

  • Callidus fühlte sich ob der Worte seines Nachfolgers sichtlich geschmeichelt und bedankte sich mit einem Nicken. Während Secundus Plinius Aristo, der Magistrat der Stadt Tarent schon ungeduldig wartete, nun das Wort erheben zu dürfen, war es zunächst an der Reihe, Iulia Helena, der magistrata Ostias, das Wort zu erteilen, und der Comes tat auch so.


    > Nein, Sergius Glabrio, ich habe nichts mehr zu ergänzen und danke dir für deinen Bericht. Gibt es Fragen aus dem Plenum bezüglich der Planungen Misenums? Ansonsten würde ich Iulia Helena bitten für die Stadt Ostia zu sprechen. <

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Sie schüttelte leicht den Kopf, um anzuzeigen, dass sie keine Fragen zu Sergius Glabrios Worten hatte, aber noch verharrte sie, um eventuelle Fragen ihrer Amtskollegen aus Mantua an den Vertreter Misenums abzuwarten - der Bericht würde schließlich nicht deswegen schlechter ausfallen, weil sie ein klein wenig Geduld haben musste. Kurz blickte sie zu Decima Livia hinüber und sandte ihr ein kleines Lächeln. Ob sie sich bei den bisher eher trockenen Themen wohl langweilte?

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Cicero
    Dezent wandte ich mich an meine beiden Kollegen aus Mantua und flüsterte:


    "Die Villen-Idee ist nicht schlecht. ich habe seit geraumer Zeit eine abgewandelte Form davon in der Schublade. In Mantua müssen wir einmal darüber reden."


    "Sicher schlecht ist die Idee nicht, bloß sollte vielleicht nicht jede Stadt dabei mitmachen. Ich meine soviele Villen brauch doch keiner ;)"

  • Zufrieden schaute sich Glabrio um. einige nickten, andere machten sich Notizen. Die Vetreter Mantuas tuschelten. Er meinte zufrieden mit sich sein zu können, da sein Bericht - so schien es - gut aufgenommen wurde.


    Nun hieß es aufmerksam zuzuhören (oder wenigstens scheinbar aufmerksam) und weiter guten Eindruck zu schinden.

  • Zitat

    Original von Quintus Didius Albinus


    "Sicher schlecht ist die Idee nicht, bloß sollte vielleicht nicht jede Stadt dabei mitmachen. Ich meine soviele Villen brauch doch keiner ;)"


    "Nein,nein, sicher nicht. So groß ist Mantua ja auch zum Glück nicht. Aber eine Villa fehlt uns noch ;)"


    Zufrieden lehnte ich mich zurück und sinnierte über die Idee. Ich musterte kurz den Redner von eben und nickte ihm zu. Er schien mir sehr engagiert zu sein, da er überaus aufmerksam die Versammlung verfolgte.

  • Auch Callidus sah sich zwischen den umherblickenden Personen um, do es schien, als würde es an den Magistraten Misenums keine weiteren Fragen geben. So suchte sein Blick wieder Iulia Helena.

    Quidquid agis, prudenter agas et respice finem.

  • Dankend nickte sie dem Comes Italia zu und zog ihr Wachstäfelchen mit den Notizen hervor, die sie für das consilium zusammengestellt hatte, bevor sie sich kurz räusperte und dann zu sprechen begann.


    "Wie ihr alle sicherlich wisst, war Ostia einige Monate ohne Duumvir und Magistraten, die Verwaltung wurde einzig und allein durch einen Vertreter des damaligen Comes organisiert," damit nickte sie leicht zu Detritus. ".. und befindet sich deswegen in einem noch leicht desolaten Zustand, da uns die Aufzeichnungen über die wichtigen Ereignisse eben jener Zeit fehlen. Ich kann euch daher nur über die geplanten Dinge mit vollkommener Sicherheit berichten, dem Vergangenen spüren wir derzeitig noch nach und ebenso den Problemen, die von den Bürgern noch nicht an die Curia herangetragen wurden.


    Kurzfristig anstehende Projekte umfassen ein Hafenfest in Zusammenarbeit mit den örtlich ansässigen Händlern, bei dem auch zu Ehren des Merkur und des Poseidon geopfert werden soll, um die Götter gnädig zu stimmen, deren Huldigung in der Vergangenheit vernachlässigt wurde, aber auch die Überprüfung und gegebenfalls Neuerrichtung einer Brandsicherheit für die Getreidesilos, deren intakte Bauweise gerade für Rom lebensnotwendig ist. Das langfristige, leider schon allzu lange brach liegende und wichtige Bauprojekt wird der Merkurtempel Ostias sein, dessen Vorgängergebäude, wie ihr sicher wisst, in Schutt und Asche darnieder liegt.


    Ich will nicht verschweigen, dass die Lage im Augenblick noch weit davon entfernt ist, mir keine Sorgen zu machen, die Abberufung des Regionarius, der zur Koordination mit den örtlich stationierten Kräften der Cohortes Urbanae und der Vigiles unerlässlich ist, hinterlässt eine merkliche Lücke und ich kann nur eindringlich daran erinnern, dass Ostias Sicherheit nicht vergessen werden darf. Ebenso fehlt ein qualifizierter Hafenaufseher, der mit seinem Fachwissen zur Seite stehen könnte, denn ein Bericht, den ich von verlässlicher Quelle erhielt, erzählt von vergangenem Unmut der Seeleute, der sich gegen Ostia hätte richten können. Das gilt es in der Zukunft zu vermeiden." Sie wünschte, sie hätte einen so flüssigen, angenehmen Bericht bieten können wie der Sergier oder die Magistrate aus Mantua, aber die Tatsachen sahen eben anders aus. Der vernachlässigte Hafen Roms war ein Problem und es würde nicht einfach sein, dieses zu lösen.

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