Tablinium ¦ Q.T. Vitamalacus und Martinus Plautius

  • Tiberius Vitamalacus sitzt im Tablinium, studiert einige Schriftrollen mit Gesetzestexten und Vorschriften des Cursus Honorum, als ihm die Ankunft des Kameraden von der IX. gemeldet wird.


    Er legt seine Unterlagen zur Seite und erhebt sich.

  • Plautius betritt in Militärmontur, nur bewaffnet mit dem Stab eines Centurios, grinsend den Raum.


    "Salve Zivilist! Ich komme um Dir zur gewonnenen Wahl zu gratulieren und um mich schon mal zu verabschieden. In 2-3 Tagen will ich nach Germania zurück. Es stehen nur noch 2-3 private Gespräche und letzte Kopierarbeiten meiner beauftragten Scriba an der Militärakademie und der Schola Atheniensis an. Dann geht es wieder so schnell wie möglich zurück zur Legio IX."

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  • Der hochgewachsene Soldat, dessen civile Tunika sehr der Soldatentunika ähnelt, antwortet dem langjährigen Waffengefährten freundlich, doch mit militärischen Tonfall.


    "Salve, Centurio, ich danke dir für deinen Glückwunsch. Nimm doch platz ! Ein Becher Wein ?"


    Er deutet auf einen Stuhl und nimmt selbst platz. Ohne eine Antwort abzuwarten, gibt er einem Sklaven ein Zeichen, Wein und andere Erfrischungen zu bringen.


    "Konntest du deine Nachforschungen und Studien erfolgreich beenden ?"

  • Plautius nimmt Platz.


    "Wein mit viel Wasser bitte. Danke, ich denke ich habe das Examen Primum gut gemeistert. Ansonsten habe ich sehr viele Schriften in Auszügen kopiert, die ich jetzt in Ruhe studieren kann. Und wie schaut es bei Dir aus? Kennst du schon dein genaues Aufgabengebiet? Und machst du nur eine Amtszeit als Quaestor oder willst du danach noch als Aedil kandidieren?"

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  • Der Sklave serviert wie gewünscht den Wein und zieht sich dann zurück.


    "Das du das Examen Primum meistert, daran hegte ich kein Zweifel."


    Er nimmt den Becher wein, den der Sklave ihn gereicht hat. Genau so, wie er ihn schätzt, nur leicht ganz leicht verwässert.


    "Ob ich zum Aedilat antrete, weis ich noch nicht genau. Es ist auch noch zu früh, schliesslich wurde ich erst gewählt und noch überlegt wohl der Senat, welches Amt er mir zuweist."

  • "Hm, du bist Patrizier. Bestimmt wirst du Secretarius des Imperators. Welche Aufgaben stehen denn alles im Raum und hast du eine Wunschaufgabe. Fürsprecher im Senat hast du ja vermutlich genug."

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  • Tiberius Vitamalacus lehnt sich zurück.


    "In erster Linie bin ich ein Soldat. Ich fülle den Platz aus, auf den man mich setzt. Ich hoffe zwar in Roma zu bleiben und der Sekretarius des Imperators zu sein, wäre sicher eine Ehre, aber entscheiden muss der Senat, da unser Imperator diesem es überlassen hat, darüber zu entscheiden."

  • "Ich wünsche Dir jedenfalls das Beste. Ich bin mal gespannt was alles an Arbeit bei der Legio IX liegen geblieben ist. Ich werde keine Langeweile haben. Aber mit Optio Avitus habe ich einen guten Mann an meiner Seite für viele Aufgaben."

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  • Der Offizier, denn das würde er immer bleiben, egal in welchem Amt er sich befinden würde, nickte.


    "Pass du mir gut auf die IX. auf. Sei hart zu allen, damit sie nicht vergessen, das sie beste Legion sind. Avitus wird dir besonders auf dem Exzierplatz eine gute Hilfe sein. Du kannst ihm guten gewissens die Ausbildung der Probati überlassen."

  • Plautius nickte.


    "Es wird mehr als genug Arbeit für alle geben. Jeder Offizier wird mehr als genug zu tun haben. Ich bin mal gespannt, ob wir wieder neue Rekruten haben. Und was da aus der Zusammenarbeit mit der Classis wird. Wann beginnt denn offiziell deine Amtszeit?"

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  • Bei der Frage nach dem Beginn der Amtszeit lächelt der werdende Quaestor leicht.


    "Man merkt schon jetzt, den Unterschied zwischen Militär und Politik. Solange der Senat noch debatiert, kann ich nur auf meine Ernennung warten. Doch ich hoffe, das es bals soweit ist."

  • "Hm, sieh es von der positiven Seite. Solange du noch nicht Quaestor im CH bist beziehst du deinen Sold als Tribunus der Legio IX. Damit stellst du dich ja auch nicht schlecht. Wird diese Debattierzeit eigentlich von deiner Amtszeit abgezogen? Aber mal eine ganz andere Sache. Ich habe auf dem Weg durch eure Casa in diesem Raum jemand gesehen, der Legionär Titus sehr ähnlich sieht. Was macht der denn hier? Und was ist eigentlich mit deinem Sklaven Cato? "

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  • "Meine Dienstzeit endet mit der Berufung der neuen Magistrate. Debattiert der Senat dann genau so lange wie jetzt, ist mein Amtszeitregulär,.. sonst eben kürzer oder länger..."


    Als das Gespräch auf Titus kommt, antwortet der beurlaubtete Tribun :


    "Titus hat mich begleitet, er har seinen Abschied für die Zeit meiner Abwesenheit genommen. Cato schaut währenddessen in der Casa nach dem Rechten."

  • "Na dann. Ich werde ein Auge auf deinen Sklaven haben. Ist der Herr aus dem Haus, dann herrscht häufig ja Disziplinlosigkeit. Allerdings vermute ich mal, daß er dann nicht sehr lange dort wohnt. So. Jetzt muß ich mich leider auf den Weg machen. Morgen reise ich ab nach Germanien. Hast du noch irgendwelche Post für Cato oder sonstige Dinge, die ich mitnehmen soll? Ich werde 4 Packpferde mit zurück nehmen. Da kommt es auf eine Kiste von Dir auch nicht mehr an."

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  • Plautius erhob sich.


    "Es ist leider schon spät und ich möchte morgen unbedingt nach Germanien aufbrechen und darf noch einiges packen. Zurück habe ich einige Kisten mehr als auf dem Hinweg. Ich wünsche Dir Glück bei deiner Amtszeit. Politiker sollen mitunter schlimmer sein als die blutrünstigsten Barbaren.Wir hören und lesen voreinander!"

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  • Stesichoros
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    Der Ianitor führte die beiden Soldaten und den Sklaven direkt ins Tablinum, wo sein Herr für gewöhnlich arbeitete und meldete:


    "Primus Pilus Matinius Plautius von der Legio I und der Sklave Cato wünschen Euch zu sprechen!"


    Dann verbeugte er sich und bat die Gäste herein.

  • Plautius gab Aristides und Cato ein Zeichen außerhalb des Raumes zu warten. Dann betrat er das Zimmer, musterte den Tribunus und nahm Haltung an, entspannte sich dann aber wieder etwas.


    "Salve Tribunus! Wie ich sehe lässt du es Dir im Zivilleben gut gehen. Sehe ich da einen ersten Bauansatz oder ist das nur eine Falte deiner Tunika."
    lachte Plautius freundlich. Dann wurde er aber wieder sehr ernst.


    "Ich bin mit Cato hier. Ich hoffe, daß du durch einen Boten etwas von mir bekommen hast."

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  • Als sein Besuch gemeldet wurde, erhob sich Tiberius Vitamalacus von seinem Stuhl und warf Titus, der in der nähe Stand, einen finsteren Blick.


    "Cato will ich hier drin nicht sehen, sperr ihn ein, eine dunkle Kammer reicht ! Er bekommt keinerlei Nahrung oder Wasser. HAST DU MICH VERSTANDEN ?"


    Titus nickte, diesmal würde er gehorchen. So verliess der Hüne den Raum, um Cato noch vor dem erreichen des Tablinius anzufangen.


    Den eintretenden Centurio begrüsste tiberius Vitamalacus freundlich, fast lächelnd, seine Anspielung überging er allerdings


    "Centurio, sei Willkommen in der Villa Tiberia. Ich habe deine Botschaft bekommen. Ich danke d1r."


    Er deutete auf einen Stuhl.


    "Setz d1ch doch. We1n ? Wasser ?"

  • Plautius stellte fest, dass Vitamalacus in Sachen Cato schlechte Laune hatte. Dennoch würde er das Thema besprechen und sich einmischen müssen.
    Er setzte sich sichtlich erschöpft und schien einen Moment zu überlegen.


    „Bitte nur Wasser. Wein würde mir jetzt den Rest geben. Die Reise von Mantua nach Roma war ein Gewaltritt. Wir haben unterwegs stets nur die Pferde bei jeder Gelegenheit getauscht und haben eigentlich nur zum Pinkeln und für einige Stunden Schlaf angehalten. Im Gegensatz zu Mela und Numerianuns kann die Infanterie nicht im Sattel schlafen.“


    Plautius lächelte gequält.


    „Und die Zeit davor in Mantua ist für uns alle auch alles andere als gut gelaufen. Auch wenn ich jetzt Eques und Primus Pilus bin. Kein Vergleich zur Legio IX in Germanien. Aber dazu später mehr.


    Wir haben Cato nach Roma gebracht, weil wir ihn im Castellum aus diversen Gründen aus den Füssen haben wollten. Eine Baustelle weniger. Er hat seit seiner Inhaftierung keinen Ärger gemacht und die Sklavin Miriam auch nicht gesehen. Diese lebt noch. Der Legatus hat sie meines Wissens auch noch nicht bestraft. Oder das ist bereits Teil der Strafe, dass er sie zappeln lässt, aber so kaltblütig schätze ich ihn nicht ein. Das erledigt sie wohl gerade selber, denn sie ist nur noch ein Schatten ihrer Selbst. Vorwürfe, Selbstzweifel und so. Der Legatus wird sich sicher noch mit Dir in Verbindung setzen. Oder du suchst das Gespräch deinerseits mit ihm. Kannst ja sagen, dass ich dich in Ansätzen informiert habe, als wir ihn hier abgeliefert haben. Insofern solltest du ihn meiner Meinung nach am Leben erhalten … erst einmal. Obgleich ich bei meinem empfohlenen Strafmaß bleibe. Meine Brüder Fuscus und Agrippa hätten jetzt vermutlich sofort Veto geschrien, aber hier komme ich halt sehr stark nach meinem Vater. Der war da sehr hart und kannte keine Kompromisse. Auch wenn es Haus- und Leibsklaven waren. Das musst du wissen, Tribunus. Er ist dein Eigentum. Wir haben die Sache auf eine Privatsache reduziert und durch den Wechsel der Legio wächst da auch Gras drüber.


    Jetzt haben wir ihn zu Dir gebracht und können zugleich noch einige Dinge in Roma erledigen. Was da so aufläuft. Militärakademie, Schola, Einkäufe, eine Feier in der Casa Artoria und ich darf mich noch mit dem Thema Patronus auseinander setzen.


    Wozu braucht ein Mann eigentlich Klienten? Gut. Umgekehrt ist die Antwort einfach. Die Klienten haben Bedürfnisse, die sie selbst nicht umsetzen können und das macht der Patronus, aber was hat der davon. Die Klienten haben ja weniger Macht und Einfluß als er? Aber offensichtlich geht es nicht mehr ohne. Also steht das auch auf meiner Liste.“


    Den letzten Teil schien er mehr zu sich selbst gesprochen zu haben. Plautius lehnte sich etwas zurück und trank. Das Wasser erfrischte etwas.

    Semper Fidelis - zum ewigen Ruhme des Imperiums und seines Imperators!

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