Besprechung mit dem Praefectus Praetorio

  • Natürlich nicht. Die Frage ist nur, was die Kurie da noch viel diskutieren oder besprechen wird. Dass aber eine Diskussion bzw. erneute Ansprache dazu stattfinden muss, steht außer Frage. Fraglich ist es für mich allerdings, ob sie einen tieferen Sinn erfüllen wird.


    Geliebter Kaiser, ich bin mir um den Verdienst, den diese Provinz erwiesen hat, bewusst, doch trotzdem darfst du bei ihr nicht Zögern Maßnahmen zu ergreifen, die du bei anderen Provinzen schon längst ergriffen hättest. Doch ich werde versuchen ein Ergebnis zu erreichen, welches dich zufrieden stellt und den Frieden gleichermaßen garantieren wird.
    Sollen Teile der Auxiliareinheit aus Emeritia dauerhaft nach diesem Aufstand nach Corduba verlegt werden, um den Brandfleck, den die Aufrührer da eingebrannt haben, beim Verheilen überwachen zu können? Oder obliegen diese und änhliche Entscheidungen ganz meiner Einschätzung vor Ort?


    Crassus ging zwar eindeutig von letzterem aus, vergewisserte sich aber der Höflichtkeitwegen.


    Wie soll ich mit dem Proconsul selber verfahren? Wirst du ihm und seiner Administration noch eine Weisung oder soetwas überbringen lassen? Oder ist das Senden des höchsten deiner Reichspraefecten deiner Meinung nach Botschaft genug?


    müde griff sich Crassus an den Kopf. Noch so viel zu planen und so wenig Zeit zu schlafen.

  • Der Kaiser nickt zu beiden abschließenden Fragen der jeweiligen längeren Ausführungen.


    "Ja, die Entscheidung liegt vor Ort in deiner Hand. Eine Verlegung könnte ratsam sein. Es hängt vom Erfolg deiner Mission ab, ob sie nötig ist, um den Frieden dauerhaft zu sichern.


    Und dein Erscheinen vor Ort sollte dem Proconsul in der Tat ein Zeichen sein. Selbstverständlich werde ich trotzdem mit ihm Kontakt aufnehmen. Ich gehe davon aus, dass er den Ort des Geschehens aufsuchen wird, so dass du dort mit ihm zusammentreffen wirst. Ich erwarte im Verlauf der Mission regelmäßige Unterrichtung, so dass ich auf dem entgegengesetzten Wege weitere Anweisungen für dich oder ihn schicken kann."

  • Natürlich. Es werden die Equites Singulares nie ruhen, um dich stets auf dem neusten Stand halten zu können.


    Crassus nickte langsam, um noch einmal die bisher gestellten Fragen durchzugehen. Im Groben schienen die Fragen gestellt, die Crassus auf dem Weg hierher eingefallen waren.


    Ich gehe davon aus, dass die Urteile der Aufständler vor Ort gefällt und vollstreckt werden und nur du die Anführer und Demagogen, wie Pompeius Strabo und den sonstwas Sulla, hier in Rom richten und verurteilen möchtest?


    vergewisserte sich Crassus sicherheitshalber, auch wenn die Antwort für ihn eigentlich schon klar war.

  • "Richtig, die Anführer möchte ich hier in Rom sehen. Der Rest kann in Hispania abgeurteilt werden. Soweit die Ergreifung von den Prätorianern erfolgte, geschieht dies unter deiner Leitung. In allen anderen Fällen ist zu entscheiden, ob die Handhabung dem Proconsul überlassen wird oder nicht."

  • Ich verstehe. Ich glaube, das waren jetzt alle Fragen, die ich hatte. Zumindest sind mir bisher noch keine weiteren Eingefallen. Hast du noch irgendwelche Wünsche, die mir bei meinem Auftrag Anweisungen sein sollen?

  • Der Kaiser schüttelt den Kopf. Es ist schon spät abends.


    "Derzeit nicht. Ich möchte mir einige Gedanken mit ein klein wenig mehr Ruhe zurecht legen lassen. Ich lasse dich rufen oder unterrichten, sobald ich weitere Anweisungen habe. Und alle Neuigkeiten in dieser Angelegenheit sind sofort und unverzüglich an mich weiterzuleiten. Egal wo ich mich dann gerade befinde."


    Der Kaiser erhebt sich.

  • Selbstverständlich, du sollst nie weniger, als die Aufständler selber, wissen.


    Crassus verneigte sein Haupt:


    Auch wenn es die Umstände schwer machen, so hoffe ich, dass du eine geruhsame Nacht haben wirst, geliebter Kaiser.


    Crassus verneigte sich abermals und verließ dann das Officium.

  • Die Wache vor dem Officium des Kaisers staunte nicht schlecht als auf einmal ihr Praefect vor ihr stand. Sie salutierte eilig und führte dann den Befehl von Crassus aus, nämlich seine Ankunft dem Kaiser zu melden. Sie verschwand im Inneren des Officiums, meldete dem Kaiser Crassus Ankunft und kam dann mit einer positiven Nachricht wieder aus dem Arbeitszimmer hinaus. Crassus durfte eintreten. Er nickte der Wache zu und ging dann eiligen Schrittes in das Officium hinein. Dort angekommen nahm er vor dem Schreibtisch des Kaisers Haltung an:


    Ave Imperator!

  • Die zu erwartende Rückkehr der Prätorianer ist einer der Gründe gewesen, die die Abreise des Kaisers in den Osten verzögert haben. Dass der Präfekt nun so unvermittelt vor ihm steht, überrascht den Kaiser dennoch.


    "Sei gegrüßt, Präfekt. Ihr habt augenscheinlich ein ordentliches Marschtempo angeschlagen und Neptun hat eure Überfahrt sehr begünstigt. Ich bin sehr gespannt auf deinen Bericht, nachdem mich die Zwischenberichte schon gut informiert haben."

  • Wir haben natürlich keine Zeit verschwendet nachdem ich hörte, dass du gedenkst in den Osten aufzubrechen - die Götter haben ihr übriges getan, damit wir so schnell wieder hier sein konnten. Ich muss allerdings gestehen, für mich kam dieser dein Entschluß persönlich in den Osten Aufbrechen zu wollen ziemlich überraschend.


    Crassus machte eine kurze Pause und begann dann an seine Berichte von Spanien anzuschließen:


    Doch erst einmal möchte ich dich in der Spaniensache auf den neuesten Stand bringen: Wenn ich mich recht erinnere, endete mein letzter Bericht kurz vor unserem Abmarsch nach Corduba...
    Also gut: Nachdem wir dann von Tarraco nach Corduba aufgebrochen sind, kamen wir dort nach ungefähr zwei Wochen an. Dort vereinten wir uns mit der dort stationieren Cohors II. In deren Gewahrsahm befand sich tatsächlich der "wahre" Pompeius Strabo. Offenbar wurde er auf seiner Flucht aus Corduba geschnappt. Nähere Umstände dazu sind nicht bekannt, da Strabo zur Zeit kaum bis gar nicht ansprechbar ist. Er befindet sich zur Zeit im Carcer der Castra Praetoria.
    Nun gut, wie auch immer, nachdem wir das LAger bezogen hatten und auch einige Gespräche mit den Offizieren der Hilfstruppe geführt hatten, beschlossen wir für den fünften Tag vor den Kalenden des Mai den Angriff. An diesem Angriffstag rückten zu erst die Belagerungstürme vor, um große Abschnitte der Stadtmauern zu sichern. Dies gelang uns auch recht schnell und sehr gut. Als wir dann die Mauern hielten, karrten wir Rammböcke herran, um ein schnelles Nachrücken der übrigen Truppenteile gewährleisten zu können. Als dies dann geschehen war, rückten die verschiedenen Truppenteile formiert und vorsichtig vor und sicherten so Stadtteil für Stadtteil. Vielerorts lauerten Fallen, wie einstürzende Häuser oder mit Bogenschützen besetzte Dächer. Doch all diese Hinterhalten konnten wir meist umgehen oder frühzeitig erkennen, sodass wir dort keine großen Verluste erlitten.
    Irgendwann, kurz bevor wir auf die Curia zumarschierten, griffen die Rebellen zum letzten Mittel: Sie zündeten die Stadt an. Extra für diesen Grund hatten sie brennbare Flüßigkeiten quer über die Stadt verteilt. Sie wollten die Stadt komplett niederbrennen - und mittendrin die größtenteils unschuldige Bevölkerung Cordubas und deine Soldaten. Allerdings ließen die Götter dieses Niederbrennen nicht zu und ließen es regnen, sodass es, von einigen kleinen Brandherden abgesehen, zu keinen größeren Bränden und Verlusten kam.
    Als diese Gefahr dann auch überstanden war, begann der Sturm auf die Curia und ihren Vorplatz, wo sich der letzte organisierte Widerstand befand unter dem Rädelsführer Sulla. Doch auch dieser Widerstand konnte gebrochen werden und der letzte große Aufrührer Sulla konnte, zwar schwer verletzt, aber doch lebend, gefangengenommen werden. Er befindet sich heute noch unter der Behandlung meines Leibarztes in der Castra Praetoria. Nachdem die Curia gefallen war, war Corduba wieder in deiner Hand und auch die letzten Aufständler legten ihre Waffen nieder. Allerdings gab es von diesen nicht mehr viele, die meisten fielen im Kampf.
    Am nächsten Tag dann erreichte mich der Brief deines Magister Domus Augusti, worin er mich um eine Eskorte für deine Reise bat. Ich sandte sofort einige meine besten Männer los, ehe ich die Bestattung der gefallenen Soldaten leitete und die unbedeutenden Mitfläuger des Aufstandes richtete.


    Als dies dann alles geschehen war, informierte ich den Tribunen Iulius Seneca über seine neue Aufgabe. Er befindet sich nämlich noch mit einer Kohorte und der Auxiliareinheit in Spanien und stöbert noch die letzten Widerständler auf. Nachdem ich ihn informiert hatte brach ich mit zwei Kohorten nach Carthago Nova auf und setzte mit der dort befindlichen Numerus nach Ostia über. Und von dort aus marschierten wir heute nach Rom... und nun stehe ich hier vor dir.


    Um noch ein paar abschließende Fakten vorzubringen: Unsere Verluste sind überschaubar. In ein paar Wochen werden die Verluste wieder ausgeglichen sein. Die Offiziere der Auxliareinheit taten sich nicht durch sonderliche Taten hervor, leisteten aber einen soliden Dienst. Allerdings informierten sie nicht Rom von ihrem Marsch zu Corduba oder von ihrer Einschätzung der Lage. Die Provinzialverwaltung in Tarraco scheint mir etwas, nun wie soll ich sagen, ungeeignet. Nur um ein Beispiel vorzubringen: Agrippa war während meiner Anwesenheit in Spanien nie in Corduba oder der Umgebung davon gewesen.
    Was wäre sonst noch zu erwähnen? Die Zusammenarbeit mit den anderen Einheiten, den beiden Flotten oder der Auxuliareinheit, verliefen jedes mal ohne jegliche Probleme.
    Wenn du mir noch kurz erlaubst einige Worte zu meiner Einheit los zu werden: sie hat sich tapfer geschlagen und es gab nicht eine Sekunde lang irgendeinen Zweifel an ihrer Loyalität - selbst die Gefallenen würden, davon bin ich überzeugt, wieder genau gleich handeln. Es gibt allerdings einige Männer die sich ganz besonders ausgezeichnet haben. Diese würde ich gern besonders ehren und ihnen eine Auszeichnung zu kommen lassen... einen von diesen besonders vortrefflichen Männer möchte ich, so du es erlaubst, zum Centurio befördern...

  • Der Kaiser hört dem langen Bericht aufmerksam zu und beginnt bald, sich zwischendurch Notizen zu machen, um nichts zu vergessen.


    "Ein ausführlicher Bericht. Zu den Belobigungen verdienter Männer kommen wir später. Gehen wir noch einmal zurück zu den anderen Punkten. Die Identität der beiden Anführer ist demnach also geklärt und beide befinden sich lebend in Gewahrsam. Das ist erfreulich, denn so kann ihnen ein ordentlicher Prozess gemacht werden. Würdest du diesen Prozess nach den Erfahrungen, die du mit kleineren Prozessen in diesem Fall vor Ort gemacht hast, leiten, wenn ich dir das Mandat dazu erteile? Die Angelegenheiten im Osten erlauben es nicht, dass ich dafür hier in Rom bleibe."


    Was aus Sicht des Kaisers mehr als ärgerlich ist, aber ein Weltreich lässt sich nicht immer nach Wunsch terminlich gestalten.

  • So dies dein Wunsch ist, Augustus, so werde ich diesen Prozess auch an deiner Stelle leiten. Es wäre mir eine Ehre.


    Crassus wollte noch mit seinen Fragen bezüglich der beiden anderen Iudices und des Advocatus Imperialis Maior warten, da er davon ausging, dass der Kaiser zu den Formalitäten gleich sowieso noch etwas sagen würde. Ansonsten würde er sie am Ende noch stellen.

  • "Sehr schön. Dies ist mein Wunsch. Der Praefectus Urbi wird dir zur Seite stehen. Details klären wir später."


    Der Kaiser notiert.


    "Kommen wir zurück zu Corduba. In wie weit wurde die Stadt beziehungsweise ihre Befestigung durch den Einsatz der Rammböcke beschädigt? Auf den Einsatz weiteren schweren Gerätes konnte dann gemäß deinem bericht wohl dankesnwerterweise verzichtet werden. Dies ist vorteilhaft, schließlich sollte die Stadt nicht geschliffen werden. Wurde unmittelbar nach dem kampf mit Reparaturarbeiten begonnen beziehungsweise die nötige Planung aufgenommen?


    Wieviel Bevölkerung war überhaupt in der Stadt, die diese Belagerung miterleben musste?"

  • Wir waren die gesamte Befreiung über stets bemüht, die Stadt nicht mehr zu beschädigen als unbedingt nötig. Bei unserem Durchbrechen durch die Stadtmauern ließ sich ein gewisser Schaden natürlich nicht verhindern. Doch dieser Schaden hält sich ebenso wie der Schaden, der während der Schlacht in der übrigen Stadt entstanden war, sehr in Grenzen. Im Gesamten ist sicherlich nur unmerklich mehr kaputt gegangen, wie bei einem heftigen Unwetter zerstört worden wäre. In ungefähr zwei Monaten dürften sämtliche Schäden behoben sein - ohne besondere Maßnahmen. Danach werden die Verteidigungsanlagen sogar noch besser ausgebaut sein, als sie es vor der Besetzung der Rebellen eh schon waren. Das liegt daran, dass die Verschwörer während ihrer Besatzung die Anlagen stark ausgebaut hatten.
    Die Reperaturarbeiten an sich liegen in meinen Augen in der Verantwortung der Regierung vor Ort, also unter anderem auch am Proconsul und der neuen Verwaltung von Corduba. Doch natürlich stehlen wir uns so nicht aus der Verantwortung. Ich wies den Tribunen Iulius an, die Wiederherstellung der Stadt zu überwachen und auch dabei mitzuwirken, falls es sich ergibt.


    er räusperte sich.

    Die Bevölkerung der Stadt erlebte fast vollständig die Besetzung der Rebellen und dann die Belagerung der Cohors II. Die Kaisertreuen unter ihnen wurden meist von den Rebellen gerichtet, die anderen folgten kaum dem Ruf des Sullas oder des Strabos. Sie lebten mit einer gewissen Gleichgültigkeit unter der neuen Herrschaft; sie akzeptierten es in gewisser Weise. Erst als später, mit unserem Eintreffen, die meisten Männer zwangsrekrutiert wurden, breitete sich Unruhe unter der Bevölkerung aus, da sie gegen dich nicht das Schwert erheben wollten - oder weil sie, ebenso wie die Anführer des Aufstandes wussten, dass sie keine wirkliche Möglichkeit mehr haben würden zu überleben, wenn sie zu den Waffen greifen würden. Aus diesem Grund ergaben sich auch schon viele Männer, bevor die Schlacht eigentlich richtig begonnen hatte. Nämlich in dem Moment wo wir durch die Stadtmauern drangen.
    Um deine Frage kurz zu beantworten: quasi ganz Corduba. Als sie nämlich erkannt hatten, dass ihre Gleichgültigkeit bitter enden könnte, war ihnen die Flucht nicht mehr möglich.

  • Der Kaiser schüttelt skeptisch den Kopf.


    "Das Unwetter möchte ich sehen, das in der Lage ist, Stadtmauern zu zerstören wie ein Rammbock. Es wäre vielleicht nicht ungeschickt gewesen, die über die Belagerungstürme in die Stadt gelangten Soldaten die Stadttore öffnen zu lassen."


    Dann wischt er diese Sache jedoch mit einer Handbewegung weg.


    "Wie auch immer, der Angriff war also erfolgreich und konnte mit geringen Verlusten durchgeführt werden. Kaputte Steine sind bezahlbar. Hatte das Ende der Belagerung Auswirkungen auf die Stadt oder das Umland? Haben viele Menschen die Stadt nachträglich verlassen, um diesen schicksalhaften Ort zu vergessen? Sind Menschen wieder in das Umland zurückkehrt, die von ihren Höfen in die Stadt gezogen waren. Oder sind umgekehrt Leute in die Stadt zurückgekehrt, die vorher noch vor den Rebellen fliehen konnten?"

  • Da sich Crassus nicht mit dem Kaiser über irgendwelche Witterungen oder über die Bedeutung der Worte "unmerklich mehr" streiten wollte, zeigte er auf seine Skepsis keine besondere Reaktion. Er nickte einfach nur stumm und nahm seinen Einwurf an. Ganz unrecht hatte Iulianus ja sicher auch nicht, auch wenn schwer verrammelte Tore sicherlich nicht ohne weiteres zu öffnen waren - auch nicht von innen.


    Natürlich hatte und hat das Ende der Belagerung auf die Stadt und das Umland der Stadt Auswirkungen. In erster Linie muss sich die Stadt erst einmal von der Belagerung erholen - die Kornspeicher waren so gut wie leer und müssen neu aufgefüllt werden. Das Umland der Stadt leidete selbstverständlich auch etwas unter der langen Belagerung der Cohors, denn diese musste sich ja auch irgendwie versorgen. Wir hatten das Glück, dass uns der Proconsul reiche Vorräte aus Tarraco zu Verfügung stellen konnte, sodass wir die Bauern in Spanien nur geringfügig belasteten.


    In der Bevölkerung gab es solche und solche Reaktionen. Natürlich haben einige - vorallem die, die während der Belagerung Verwandte und Güter verloren haben - die Stadt verlassen und sich geschworen nie mehr in eine Stadt zu gehen, damit sie nie mehr Gefahr laufen so eingesperrt zu werden. Andere allerdings haben in dem Wiederaufbau der Stadt eine Möglichkeit gesehen zu neuem Reichtum und neuer Ehre zu gelangen und sind deshalb vom Land in die Stadt gezogen.
    Und dann gibt es noch die, die die Stadt zeitweise verlassen haben. Sie sind sofort nach der Befreiung der Stadt aus der Stadt geflohen. Meist zu ihren Verwandten oder Freunden aufs Land. Ihnen war die Lage in Corduba jetzt zu unsicher. Sie werden dort noch bleiben und warten bis sich auch die Nachbeben gelegt haben und Corduba wieder ganz ruhig ist und sich dort ein normaler Alltag eingestellt hat. Dann werden auch sie wieder in die Stadt zurückkehren und am täglichen Leben in Corduba teilnehmen.

  • "Dann werden wir diese Entwicklungen nun erst einmal abwarten müssen. Wie lange soll Tribun Iulius Seneca voraussichtlich mit seinen Truppen noch in der Gegend bleiben? Hat sich der proconsul dir gegenüber dazu geäißert, ob er mir einen separaten Bericht über seine Sicht der Dinge zukommen lassen möchte?"


    Falls nicht, würde der Kaiser ihn eben anfordern müssen.


    "Dann wäre jetzt also noch die gerichtliche Abarbeitung durchzuführen. Konnten die Geschehnisse in Corduba soweit zurück verfolgt werden, dass klar ist, welcher Taten die Gefangen genommenen Anführer im Einzelnen angeklagt werden können?"


    Die Zwischenberichte mit entsprechenden Informationen sind von der kaiserlichen Rechtsabteilung schon dahingehend untersucht worden, aber Ergänzungen können die Anklage sicher noch beschleunigen.

  • Ich habe ihm über sein Rückkehrdatum freie Entscheidungsgewalt gelassen. Er kann die Lage vor Ort besser und sicherer einschätzen und wird den Moment der Abreise so besser abpassen können. Wenn ich schätzen müsste, so würde ich auf Ende des Sommers tippen. Kommt ganz darauf an wie schnell die Aufbauarbeiten abgeschlossen sind und der Alltag wieder eingekehrt ist.
    Der Proconsul äußerte sich mir gegenüber nicht zu diesem Thema. Ich würde aber von so einem Bericht ausgehen.


    Ja, konnten sie. Es ergeben sich neun Paragraphen die für Sulla und acht Paragraphen die für Strabo ohne Zweifel nachweisbar sind; darunter auch für beide Hochverrat. Dann gibt es noch ein, zwei Paragraphen deren Nachweisbarkeit noch geprüft werden muss. Dazu müssen noch einmal sämtliche Protokolle und sichergestelltes Beweismaterial gesichtet werden. Dabei sind diese Paragraphen aber sowieso nicht wirklich elementar, sie würden das Gesamte nur vervollständigen, im Prinzip sind sie aber ohne belang.

  • "Wem oblag bisher die Zusammenstellung dieser Paragraphen für eine Anklage? Wir brauchen für das Verfahren einen geeigneten Ankläger. Nun begleiten mich leider vor allem meine engeren militärischen Berater und ein Teil des Prätorianerstabes in den Osten und steht für eine solche Aufgabe nicht zur Verfügung. Ich möchte die Sache auch nicht gerade einem Advocatus überlassen, der sich bisher mit Grundstücksstreitigkeiten oder ähnlichem befasst hat. Hast du Vorschläge für einen geeigneten Mann?"


    Der Kaiser hat zwar auch Namen im Hinterkopf, aber eine größere Auswahl hat er bisher selten abgelehnt.

  • Die Paragraphen-Liste habe ich persönlich gemeinsam mit meinem Rechtsberater, der mich nach Spanien begleitet hatte, auf der Fahrt von Carthago Nova nach Ostia ausgearbeitet. Also niemand, der die Anklage übernehmen könnte. Crassus räusperte sich.


    Hm, ganz spontan würde mir vielleicht Vinicus Hungaricus einfallen. Oder Decimus Mattiacus, als ehemaliger Quaestor Sacri Palatii. Wobei man natürlich erst die Verfügbarkeit prüfen müsste, auf diese Frage habe ich mich nämlich nicht konkret vorbereitet.

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