Offene Worte an die Nichte Deandra

  • Ich versuchte wahrlich, distinguiert dreinzublicken. Doch meine Nichte schoss den Vogel ab mit ihrer Unschuldsmiene. Ich war versucht sie zu fragen, ob sie mir das nicht alles auf eine Liste schreiben könnte. Und wahrscheinlich hatte sie auch schon Überlegungen angestellt, welche Toga ich morgen anzuziehen hätte. Doch wie gesagt, ich ließ mir nichts anmerken und schmunzelte innerlich. Auch wollte ich ja nicht, das meine Nichte denken könnte, das ich etwas nicht wüsste. Also antwortete ich nur kurz.


    Genau


    Ich musste mich kurz umdrehen, damit meine vibrierenden Wangen, das Lachen konnte ich kaum mehr halten, ihr nicht auffielen.


    Ich bin die nächsten Tage in Rom, und wenn ich zurück bin, dann werde ich besagten Meridius anschreiben.


    Was den Aedil angeht, nun, da werde ich erst einmal die Quästur gewinnen müssen. Die Idee mit dem Rennen gefällt mir aber schon jetzt ausgesprochen gut. Du weißt, wir sprachen schon einmal darüber.


    Kümmere Du Dich in der Zwischenzeit mal fleißig um unsere finanziellen Angelegenheiten. Spiele und Rennen kosten Geld. Denke an das, was ich Dir bezüglich Vesuvia erzählte. Eile ist geboten.

  • ‚Was hat er denn?’, dachte ich erstaunt und hob unwillkürlich die Schultern. Als er sich wieder umdrehte, schaute ich ihn lächelnd und mit zur Seite geneigtem Kopf an. Mein Blick war ein einziges Fragezeichen. „Hm?“


    Aber er ging nicht auf meine Frage ein, sondern sprach sogleich weiter.


    „Ich verwalte ja seit ich denken kann das aurelische Vermögen. Das geht schon klar.“


    Ein schelmisches Lächeln verriet einen Gedanken.


    „Dabei fällt mir ein, dass ich bei dir keinen Kontozugriff mehr habe.“ :D


    Sim-Off:

    Nicht falsch verstehen, den brauche ich ja auch nicht.


    „Um die Angelegenheit „Vesuvia“ kümmere ich mich. Versprochen. Viel Erfolg in Rom.“

  • Sim-Off:

    :D Seit wann gibt es bei meinem Konto noch etwas zu verwalten?


    Kontozugriff für meine Nichte? Hmmm, nunja, warum nicht. Ich nickte etwas mürrisch, als ich mir ihr fragendes Gesicht ansah. Ich wusste es wohl zu deuten, immerhin kannte ich sie gut. Sehr, sehr gut. Wahrscheinlich war wieder einer meiner Gedankensprünge schuld daran. Doch was sagte das Kind als letztes?


    Ach,ja, 'Anregungen'.

    Du weißt, wie sehr ich Deine Anregungen! schätze. Wenn Du noch weitere hast, so würde ich mich freuen. Und vielleichtstelle ich Dich sogar als meine Ratgeberin ein.
    :D


    Wenn Du magst, ich habe meine Wahlrede fast vollendet, die ich in Rom halten werde. Vielleicht zeige ich sie Dir ja vorab. Was denkst du?


    Oh, wie gemein ich sein konnte. Ihre Neugierde würde sicherlich aus ihren Augen hervorspringen. Scheinbar desinteressiert und eher beiläufig, kamen diese Worte, und ich schmunzelte dezent.

  • "Findest du mich als Beraterin denn tauglich?", fragte ich zweifelnd. Meine Entscheidungen waren ja wohl eher spontan, von Emotionen getragen und nicht immer taktisch klug. Aber das war mir auch egal, denn die Hauptsache war, dass ich mir selbst stets in die Augen sehen konnte.


    "Unter meiner Beratung würdest du wohl eher zu einem Rebell mutieren. Wenn du das willst?"


    Ich zuckte mit der Schulter.


    "Was deine Rede betrifft ... ja, die würde ich schon gerne mal hören, denn ich darf ja nicht mehr die Rostra besuchen, also erlebe ich deinen Auftritt auch nicht."

  • Da ich von dem Verbot wusste, hatte ich es ihr vorgeschlagen, denn die weibliche Neugierde ist ebenso unstillbar, wie der Durst des Fährmannes.


    Nun, meine liebe Deandra. Ich denke nicht, das DU mich zu einem Rebellen machen würdest. Viel zu viel davon steckt in mir drin, doch verstehe ich es gut, dieses zu verbergen, wenn es angemessen ist. Ich bin davon überzeugt, mein Kind, das eines Tages ein Kaiser den Namen unserer Gens wird tragen. Das ist meine Hoffnung, und mit sanften Schritten gehe ich darauf zu.


    Glücklicherweise waren wir alleine.

    Meine Rede wird eine Rede auf die wahren Werte sein, die Tugenden und ich hoffe sehr, ich werde bei den Bürgern genügend wache Geister finden, denn die Verblendung greift weit um sich.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Cicero
    Nun, meine liebe Deandra. Ich denke nicht, das DU mich zu einem Rebellen machen würdest. Viel zu viel davon steckt in mir drin, doch verstehe ich es gut, dieses zu verbergen.


    Ich sagte nichts dazu, aber innerlich konnte ich dem nur zustimmen. Einen Rebellen hatte ich in meinem Onkel noch nie gesehen.
    Den Erklärungen zu seiner Rede hörte ich aus Höflichkeit :P zu. Neugier war mir so fremd wie die männliche Logik. Schon aus Prinzip machte ich viele Dinge extra anders als die breite Masse. Ich wollte noch nie ein Durchschnittsmensch sein.


    "Klingt nett. Mal sehen, wie die Bürger darauf reagieren. Wirst du die Rolle der Frau ansprechen?"


    Ich stellte diese Frage, weil ich diese Thematik stets bei meinem Onkel vermisste. ;)

  • Nun, meine liebe Nichte, ich denke nicht, das ICH es ansprechen muss. Mit Sicherheit wird es einen aus der Masse geben, der diese Frage aufwirft.


    Doch was sollte ICH dazu noch sagen, da wir alle die selbe Meinung vertreten?


    Ich schätze mal, es wird gleich eine der ersten Fragensein, die man mir stellen wird. Schauen wir mal.


    Ich hoffe doch, viele unserer Klienten und Freunde zu treffen.


    Ich schmunzelte.


    Die Rolle der Frau, nun meine liebe Deandra, dann sei doch einmal so nett, und kratze mir den Rücken. An der linken Schulter muss mich ein Moskito erwischt haben.


    Demonstrativ machte ich mich etwas kleiner, damirt sie auch ja die Stelle treffen möge.....

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