Porta Iuliana | Eingang

  • "Mein Herr hätte gern so früh wie mögliche eine Antwort. Deshalb warte ich." Der Tiberier hatte dem Sklaven extra aufgetragen in jedem Fall eine Aussage zu einem Termin mitzunehmen. Hätte er die Information nicht schnell gebraucht, hätte der Tiberier wohl selbst den Weg der Post gewählt, mit dem Risiko, dass diese auf dem Arbeitstisch des Iuliers liegenblieb.

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    Der Ianitor nickte verstehend.
    "Dann gleich wieder ich hier zurückgekommen. Verstibulum für warten du können.", erklärte er und bedeutete dem Boten in den überblickbaren Raum zwischen Tür und Atrium einzutreten. Dort stand auch bereits eine freundliche Haussklavin bereit, um dem Sklaven für seine Dienste den in gutem Hause obligatorischen Becher verdünnten Weines zu geben - oder wenigstens anzubieten. Hinter dem fremden Diener würde sich die Porta des Hauses selbstredend wieder schließen, während Wonga in Richtung des arbeitenden Iulius Dives eilte.


    Naturgemäß dauerte es eine kleine Weile, bevor sich die dumpfen Schritte des hochgewachsenen Nubiers wieder bemüht flink, aber dennoch leicht behäbig der Haustür nährten. Er hatte eine kleine Wachstafel dabei.
    "Also Informatierung...", begann er sogleich, schaute noch einmal auf die Tafel und entschied dann, dass er reformatisch (oder so) jetzt nicht der beste Ianitor war. Dives hatte gesagt: 'Im Zweifelsfall: Gibt ihm einfach die Tabula.' Also übergab Wonga nun genau die:



    Lepidus,


    Morgen zur frühen Mittagsstunde bin ich in den Agrippathermen. *
    Habe danach noch einen Termin dort, also leider nicht unerschöpflich viel Zeit - selbst für einen besonders guten Freund, wie dich.
    Würde mich freuen.


    Vale bene,
    Dives


    Sim-Off:

    Eröffne einfach ein Thema mit Titel "Zwei konspirative Freunde" oder so, wo wir uns dann gern auch öfter besprechen können.
    Das spart im Vergleich zu Hausbesuchen zum Beispiel jedes Mal den Ianitor. ^^ Ich komme dann einfach dazu.



    IANITOR - CASA IULIA

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    CIVIS
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    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Der Sklave lehnte den Becher verdünnten Wein leider schmerzverzehrten Gesichtes ab. Der Tiberier hatte doch tatsächlich wieder zu einer etwas merkwürdigen "Erziehungsmethode" gegriffen, die darin bestand, einem Sklaven solange Essen und Trinken zu untersagen, bis dieser seinen Auftrag erfüllt habe. Natürlich schossen ihm die Gedanken durch den Kopf, die ihm sagte, sein Herr würde es doch nun ganz sicher nicht mitbekommen, wenn er sich fern in der Casa Iulia einen kleinen Becher verdünnten Weines genehmigte, doch die Angst siegte dann letztlich doch. Wenn der Tiberier auch nur durch irgendeinen Umweg - und sei er noch so verzwickt - von diesem Ungehorsam erfahren würde, wäre das katastrophal für seine Person. So brachte er nur ein schüchternes "Nein, Danke" heraus, während er geduldig auf die Rückkehr und die Information wartete. Da war sie also, die Wachstafel, die er brauchte. "Vielen Dank", sprach er noch bevor er die Casa wieder in Richtung Esquilin verließ und dabei seine trockene Kehle in jeder Sekunde spürte.


    Sim-Off:

    Ausgezeichnete Idee. ; )

  • [FONT=papyrus,arial]

    /images/misc/ava_galerie/soldat23.jpg Gemütlich aber dabei alles andere als entspannt reiste Aulus Sergius Faustulus an diesem wunderschönen Tage von der Casa Sergia aus mit einer wackelnden und schaukelnden Sänfte zur Casa Iulia. Nachdem sein Neffe Manius Sergius Messalla die Ewige Stadt nämlich zur Erholung von einer plötzlichen Erkrankung in Richtung Land verlassen hatte, war Faustulus zum neuen Tutor seiner Großnichte Sergia Fausta bestellt worden. In dieser Funktion nun hielt er es für mehr als angebracht, nachdem die Verlobung zwischen Fausta und diesem Iulier faktisch unumstößlich geschlossen war, dass er dem Herrn, der die Ehre hatte eine Sergia ehelichen zu dürften, einmal einen Besuch abstattete. Insbesondere sollte es auch um die vertraglichen Angelegenheiten gehen, die vor einer Ehe geregelt werden wollten.
    Vor der Casa Iulia angekommen wurde die Sänfte von und zusammen mit den sergischen Sklaven an geeigneter Stelle geparkt, bevor Faustulus im geübten Wanderschritt vor die Porta des Hauses trat und laut und deutlich dreimal anklopfte: Poch, Poch, Poch! Mit neutralem Gesichtsausdruck wartete dann auf Reaktion von Innen....[/FONT]




    TUTOR - SERGIA FAUSTA

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    Der hochgewachsene Nubier öffnete, wie üblich, die Porta und schaute hinaus.
    "Salve. Dies sein Casa Iulia von Iulii Caepiones. Wer du bist und wie ich dir können helfen?", leierte er dann seinen Spruch herunter und blickte der Antwort darauf nicht uninteressiert entgegen. Dennoch war es für ihn heute bereits ein langer Tag gewesen, weshalb er nicht mehr Worte sprach als zwangend notwendig.




    IANITOR - CASA IULIA

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  • [FONT=papyrus,arial]

    /images/misc/ava_galerie/soldat23.jpg Unbeeindruckt von der Größe und dem Auftreten des Türöffners sah Aulus Sergius Faustulus den Sklaven musternd an. Auf seinen diversen Reisen, die er bisher in seinem Leben unternommen hatte, waren ihm bereits mehrfach solche Unfreien begegnet. Einzig die Sprachkenntnisse dieses Exemplars hier schienen wirklich außergewöhnlich; außergewöhnlich schlecht.
    Faustulus räusperte sich. "Sei gegrüßt. Mein Name ist Aulus Sergius Faustulus und ich bin hier, um in meiner Funktion als gesetzlicher Vormund meiner Großnichte Sergia Fausta mit deren Verlobtem Marcus Iulius Dives zu sprechen.", erklärte er wichtig. "Ich nehme doch an, dass er da ist?", schob er noch fragend nach. Aber wo sollte der Iulier schon groß sein? Die Ernennung der Magistrate auf dem Forum Romanum war jedenfalls noch nicht erfolgt, sodass er wohl kaum bereits mit den Aufgaben seiner baldigen Magistratur befasst sein dürfte.[/FONT]




    TUTOR - SERGIA FAUSTA

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    Der Ianitor brauchte einen Moment, um alle genannten Informationen zu verarbeiten. Insbesondere der Teil mit der Verlobung war ihm doch irgendwie neu.
    "Dominus Iulius Dives sein da.", antwortete er hernach nickend, obgleich das trotz bislang nicht erfolgter Ernennung zum Vigintivir trotzdem nicht soo wahrscheinlich war, wie der Sergier ohne Termin hier offenbar glaubte. Denn auch die Tätigkeit als Praeceptor der Schola Atheniensis bedurfte regelmäßiger Arbeit, nicht zu vergessen die stellvertretende Factioführung der Veneta und das Magisterium der Societas Claudiana et Iuliana! Und da war noch nicht einmal an die Pflege der divitischen Kontakte gedacht und dabei insbesondere jener in die Curia Ostiensis...
    "Treten Sergius ein! Wonga dir bringen in Tabulinium.", erklärte er weiter, trat einen Schritt zur Seite und machte eine einladende Handbewegung in die Casa. Anschließend, wie mehr oder weniger korrekt angekündigt, wurde der Gast ins Tablinum geführt.




    IANITOR - CASA IULIA

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  • [FONT=papyrus,arial]

    /images/misc/ava_galerie/soldat23.jpg Zufrieden nickte Aulus Sergius Faustulus auf die Ankündigung, dass der gewünschte Gesprächspartner wohl anwesend sei. Andernfalls hätte er wahrscheinlich eben jetzt einen Termin ausgemacht. Wo wäre das Problem gewesen? Faustulus reiste ja gerne - auch mal durch die Metropole Rom. So allerdings war es ihm natürlich noch genehmer, dass dieser Iulier gleich spontan Zeit für ihn fände. Immerhin ging es ja auch um seine Großnichte Fausta, war also zweifellos wichtig. Und wehe dem, wenn der Verlobte Faustas das anders sähe!
    Mit diesen Gedanken folgte der Sergier also der Einladung einzutreten, murmelte im Überschreiten der Türschwelle dem Türöffner noch oberlehrerhaft "Es heißt Tab-li-num." zu und betrat schon wenig später die besagte Räumlichkeit. >>>[/FONT]




    TUTOR - SERGIA FAUSTA

  • Der Esquilin war nicht gerade dafür bekannt, das letzte Dreckloch zu sein, doch wirklich sauber sah es hier auch schon lange nicht mehr aus. Selbst im Umkreis der Unterkünfte wohlsituierter Gentes konnte der Anblick der Straße nicht immer Heiterkeit auslösen. Wenn Asche und Abfälle aus der Küche nicht irgendwo in den hauseigenen Lehmboden getreten wurden, dann landeten sie auch gerne Mal einfach so auf der Straße. Erschwerend kam vor der Casa Iulier hinzu, dass sich wohl irgendwann am Abend zuvor ein paar Männer auf der Straße erleichtert hatten. Latrinen gab es in Rom genug und doch brachten es die römischen Einwohner tatsächlich fertig ihr Geschäft nicht an der dafür vorgesehenen Stelle zu verrichten. Somit war der Weg vor dem Eingang zur Casa Iulier auch durch einen auffälligen Geruch geprägt.

  • Wie an mittlerweile jedem Morgen seit seiner Ernennung zum Decemvir stlitibus iudicandis musste der iulische Hausherr, der bekannter- oder auch weniger bekanntermaßen vorübergehend das Cognomen Dives trug und folglich derzeit nicht Senator Iulius Centho hieß, die Casa Iulia in Richtung Basilica Ulpia verlassen. Sein Weg führte ihn dabei für gewöhnlich vom Cispius Mons, der nördlichen Erhebung des Esquilin, hinunter zum Vicus Patricius, der Straße an einem kleinen Wasserlauf, die ihn direkt in die Subura brachte, über den Argiletum genannten Weg zum Forum Nervae. Von dort aus war es durch das Augustus- und das Traiansforum nur noch ein Katzensprung bis in die ulpische Basilica, in welcher der Iulier sein decemvirisches Officium hatte. Am heutigen Morgen allerdings stoppte er seinen Weg bereits an der Straße vor der Casa Iulia, auf der es nach eigenem Empfinden an diesem Tag schon fast so stank, als stünde er hier bereits in der Subura respektive in irgendeinem Gerberviertel. Verdammt, wie das nach Pisse miefte!
    "Du.", sprach er also einen der Sklaven in seinem Tross an. "Lauf zurück in die Casa und gib dem Maiordomus Bescheid. Er soll dafür sorgen, dass diese gehobene Gegend", was durchaus in zweierlei Bedeutung verstanden werden konnte, "auch riecht wie eine gehobene Gegend!", trug er dem Unfreien auf. Er wollte schließlich nicht, dass der Gestank am Ende noch in die eigenen vier Wände eindrang, wo er doch sonst eher das Bild im Kopf hatte, dass sich in den Tälern der ganze Gestank sammelte, während auf den Hügeln und Bergen der Wind dafür sorgte, dass man immer zu seiner wohlverdienten frischen Luft kam. "Ich erwarte, dass die Arbeit getan ist spätestens, wenn ich wieder hier aufschlage.", verabschiedete er sich dann und setzte sich im Anschluss mit einem Begleiter weniger wieder in Bewegnung in Richtung Vicus Patricius. Hoffentlich stank es nicht in der Subura heute ebenfalls äquivalent mehr als sonst...


    Unterdessen sorgte Phocylides, der Maiordomus der Casa Iulia, dafür, dass der unerträgliche Geruch zusammen mit allem, was diesen verursachte, von der Straße vor der Casa gewaschen wurde. Dafür erhielten ein Dutzend mehr oder weniger kräftiger Sklaven, die jedoch in jedem Fall auch gut anpacken konnten, den Auftrag mit Eimern frisches Wasser aus einem Brunnen in der Nähe zu schöpfen und mit diesem Wasser sodann den Gestank wegzuspülen dahin, wo er hin gehörte: hinunter vom Cispius Mons in Richtung Vicus Patricius, wo sich der kleine Wasserlauf neben der Straße schon um die abschließende Entsorgung des Unrates kümmern würde. Geschlagene vier Stunden - und damit also einen ganzen Vormittag lang - waren die unfreien Bediensteten der Casa Iulia damit beschäftigt Wasserladung für Wasserladung derlei stinkende Hinterlassenschaften Passus für Passus vom Berg ins Tal zu waschen. Dann hatten sie ihren Auftrag erfüllt - nicht zuletzt sicherlich auch im Interesse der gesamten Nachbarschaft auf dem Cispius! Denn man hätte den Unrat ja auch einfach nur vor die nächste Tür spülen können, wo der nächste zwangsläufig in der Verantwortung gewesen wäre - hier lebten neben den Petiliern ja auch Aemilier, Claudier und Tiberier nicht weit entfernt. (Und war nicht einer der Tiberier sogar ein amtierender Quattuorvir viis in urbe purgandis?) Aber dennoch und weil man natürlich nicht gerade scharf auf einen Nachbarschaftskonflikt war, hatten die Iulier hier vorbildlich Verantwortung für alle Bewohner dieses Hügels gezeigt!

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  • Sim-Off:

    Dies geschieht am Vorabend des Vortages der Hochzeit


    Nach langer Reise (insbesondere für Esquilina) und einer gefühlten Ewigkeit in einer Sänfte die sie durch die überfüllten und überlauten Straßen Roms bringen sollte, die noch dazu übermäßig stanken, standen sie nun endlich vor der römischen Casa der genss Iulia und Licinus ließ den schweren Eisenklopfer auf die vorgesehene Stelle fallen. Dabei dachte er, dass er wirklich mal einen Schlüssel für diese Pforte benötigte, so ging das nicht weiter.
    "Wonga! Öffne! Ich bin's Iulius Licinus!"
    rief er der Tür entgegen in der Hoffnung, dass der Türhüter ihn auch hörte und das Begrüßungsprocedere abkürzen würde.
    Esquilina an seiner anderen Seite dagegen zuckte bei jedem der Schläge ein wenig zusammen, und drückte seine Hand fester. Sie wollte, dass es endlich wieder leiser wurde. Und sie wollte schlafen.

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    Der Ianitor, der trotz der diversen Vorbereitungen, die für den Einzug der Sergia dieser Tage hier so getroffen wurden, recht entspannt war - weil das Gros der Dinge seinen Job an der Porta noch nicht einmal peripher tangierte -, brauchte dennoch einen kleinen Moment, um sich von seinem andere Sklaven bei der Arbeit beobachtenden Posten zu lösen und seiner eigenen Tätigkeit an der Porta nachzugehen.
    "Salvete!", begrüßte der hochgewachsene Nubier nach dem Öffnen der Pforte sogleich die vor ihm stehenden Gesichter. "Iulius Licinus, Herr. Iulius Servianus, Herr. Und... ähm... Iulia, Herrin. * Erwartet bereits werdet ihr.", erklärte er dann, trat von der Tür zurück und machte mit einer einladenden Geste Platz, um die Gäste aus Mantua sodann zum in seinem Officium arbeitenden Verlobten führen zu lassen.


    Sim-Off:

    * Korrigier mich ruhig, falls ich falsch liege. Aber ich meine dergleich bereits von dir gelesen zu haben. Sollte dies stimmen (z.B. durch Adoption), dann könnte Esquilina eigentlich auch in den Stammbaum, oder? ^^



    IANITOR - CASA IULIA

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  • Das Lateind es Türhüters war so schrecklich wie immer, stellte Licinus fest, überrascht war er jedoch nicht davon.
    Als dieser nun den Namen des kleinen Mädchens nicht wusste Licinus sie sanft an der Schulter und ein piepsiges "Esquilina!" kam aus dem Mund der schüchternen knapp 10-jährigen.


    "Danke Wonga!" erklärte Licinus und schob Esquilina durch die Tür. Während er auf seinen Sohn wartete erklärte er noch:
    "Heute abend kommen noch ein Paar Sachen von uns. Sorg dafür, dass sie in unser Zimmer gebracht werden, ja?!"

  • Nachdem Lucius ihm in völliger Unkenntnis seines erneuten Versagens gemeldet hatte, was für ein "großartiges" Angebot er abgegeben hatte, war Crispus nicht in der Lage gewesen, den Interessenten ausfindig zu machen - auf die Frage hin, wie er am dümmsten einen Iulius in Rom fand, hatten seine Gesprächspartner stets nur gelacht (allein in Ostia gab es wohl.mehrere hundert Personen dieses Namens). Glücklicherweise hatte Dives sich aber erneut gemeldet und so hatte der alte Petronier doch noch herausgefunden, wem sein Sohn dieses lächerliche Angebot gemacht hatte.


    Und auch wenn Crispus dieses Angebot unter keinen Umständen aufrechterhalten konnte, hatte er beschlossen, den angebotenen Termin wahrzunehmen. So stand er nun am vereinbarten Tag vor dem ziemlich beeindruckenden Anwesen und war etwas unsicher, ob man ihn nicht gleich wieder hochkant hinauswerfen würde...


    *Klopf-Klopf*

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    Der hochgewachsene Nubier wischte sich mit dem Handrücken seiner linken schnell noch einmal über den Mund, nachdem er just zuvor seinen Hunger gestillt hatte. Dann öffnete er mit der rechten die Porta, wie gewöhnlich zunächst nur einen kopfbreiten Spalt weit. Er sah keinen umherziehenden Schmarotzer, keinen namlosen Bettler, keinen bewaffneten Räuber oder Dieb.


    "Salve.", grüßte er also weder besonders freundlich, noch unfreundlich. "Casa Iulia von Iulii Caepiones dies sein. Wer du bist und wie dir helfen ich können?", leierte er anschließend sein bekanntes Sprüchlein in leicht verbessertem Latein - ja, der gelegentliche Elementarunterricht der Kinder, dem der Sklave unregelmäßig beiwohnte, hinterließ eben doch irgendwann auch kleine Spuren - herunter. Dabei fixierte er den zuvor anklopfenden Mann mit festem Blick.




    IANITOR - CASA IULIA

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  • Der Sklave hinter der Tür machte keinen sehr vertrauenserweckenden Eindruck - aber immerhin wirkte er auch nicht völlig abweisend. Also holte Crispus aus dem Sinus seiner Toga den Brief, den dieser Iulius Dives an Lucius' Adresse geschickt hatte:

    Roma, A.D. V ID FEB DCCCLXIV A.U.C.

    Ad
    Petronius Crispus
    [Trans Tiberim] Insula XXI
    Roma, Italia



    Iulius Petronio s.d.


    Ich danke dir recht herzlich für dein überaus attraktives Angebot mir zum Preis von in Summe 370 Sesterzen eine etwa eine Pertica hohe, marmorne, lebensecht bemalte Kultstatue eines aufrecht stehenden, stolzen und mächtigen Iuppiter Serapis samt kleinem Sockel mit der Inschrift Iovi Serapi M. Iulius Dives V.S.L.M. zu fertigen und diese hernach nach Ostia auszuliefern.


    Nach reiflicher Überlegung nun bin ich zu dem Schluss gelangt, dass ich dieses dein Angebot mit Freuden annehmen möchte. Zu diesem Zweck bitte ich dich, da ich aus schlechten Erfahrungen gelernt habe, mich in zwei Tagen * in meinem Officium in der Casa Iulia auf dem Esquilin zu einem entsprechenden Vertragsabschluss aufzusuchen.


    Ich verbleibe in Erwartung deines Erscheinens und wünsche dir den Schutz und Segen der Götter!
    Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    DECEMVIR - CURSUS HONORUM


    "Ich bin hier, weil dein Herr mich eingeladen hat. Es geht um - äh - Geschäftliches."


    erklärte er dazu.

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    Was auf der Tafel geschrieben stand, vermochte der Nubier nicht genau zu erkennen. Das Siegel jedoch, ja, damit konnte er etwas anfangen. So also nickte er nur stumm, trat einen Schritt zur Seite und wies ins Innere des Hauses.


    "Geschäftliches in Officium Herr besprechen.", erklärte er halb dem Besucher, halb einem jungen Laufburschen, der in der Nähe der Tür nur darauf wartete derleoi Botengänge zu erledigen. "Dorthin geführt du werden.", war sodann das Signal dafür, dass der kleine Junge stets auch auf das Schritttempo des Gastes bedacht ebendiesen zum besagten Officium führte, wo der Geschäftsmann zunächst angekündigt und nach kurzem Warten auch gleich eintreten durfte.




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  • Einen sehr kompetenten Eindruck machte der Ianitor nicht - zumindest im Vergleich zu dem der Casa Accia (Gallicus zu Hause konnte ja auch nicht lesen). Aber immerhin wurde er eingelassen und ins Officium gewiesen...

  • Eigentlich war es ja nicht so mein Stil mich irgendwo einfach selbst einzuladen, denn das hatte ich ganz bestimmt nicht nötig! Dass ich mich aus Alexandria kommend erst in Ostia bei den Helvetiern einquartiert und später auch in der Casa Sergia hier kurzerhand ein Zimmer für mich in Beschlag genommen hatte, zählte nämlich genauso wenig wie meine Unterbringung in der Casa Helvetia von Ostia und der Casa Annaea von Mantua während meiner Inspektionsreise durch Italia! Die Sergier, Helvetier und Annaeer waren nämlich meine (gefühlte) Familie und hatten mich daher gefälligst mit Freude aufzunehmen, wenn der Grund dafür doch praktisch auf der Hand lag. Das war eine Selbstverständlichkeit - gerade gegenüber mir, die ich der Meinung war, auch selbst einen großen Familiensinn zu besitzen. Denn verteitigte ich die Sergier und ihr Ansehen gegen meinen Onkel Agrippa oder was? JA!
    Aber darauf wollte ich eigentlich gar nicht hinaus, auch wenn die Iulier nach meiner Verlobung mit Marcus ebenfalls schon beinahe wie meine Familie waren.. so irgendwie. Mir ging es dennoch um ein paar andere Punkte: Wie bitteschön sah das nämlich aus, wenn offiziell wir, Marcus und ich, den Stadtpräfekten einluden und in meinem Zuhause speisten, statt in unserem (zukünftigen) Heim? Zudem routierten meine Sklaven schon jetzt jeder wie ein kleiner Wirbelwind im Kreis, um die Casa Sergia auf Hochglanz zu bringen und zu schmücken und zu überwachen, dass sich mein Onkel, das Soldatensöhnchen, nicht wieder dem Spiel mit räudigen Straßenkötern und Abfall hingab. Da konnten mir (oder besser: meinem Personal) die Iulier (oder besser: ihr Personal) ruhig diese kleine Cena mit Flaminius Cilo abnehmen, fand ich!


    Ich war also den langen, langen Weg, den ich auch locker fußläufig hätte zurücklegen können, nett in einer Sänfte zur Casa Iulia getragen worden (schließlich wollte ich auch der Gefahr eines erneuten Müll-Anschlags möglichst sicher entgehen). Dort kam ich dann keinesfalls besonders überpünktlich (ich hatte ja auch meine Termine - einen davon mit meinem Beauti-Personal), aber natürlich auch weit davon entfernt unpünktlich zu sein kurz vor Abenddämmerung an, sodass mit dem Stadtpräfekten und seiner Frau eigentlich auch bald zu rechnen sein müsste.
    Eine meiner Sklavinnen klopfte an. "Hallo. Die Praefecta Vehiculorum Sergia Fausta, die baldige Hausherrin dieser Casa, hatte sich angekündigt, ist nun da und will jetzt rein.", machte die von Natur aus etwas aufmüpfige Frau mit ihrer tiefen Stimme unmissverständlich klar. Unterdessen kletterte ich elegant aus dem Sänften-Gefährt und trat ohne jede Begrüßung an die Tür.

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    Der hochgewachsene Nubier öffnete gewohnheitsmäßig die Porta und war selbstredend über die zu erwartenden Besucher informiert, sodass er zwar innerlich rückwärts aß bei den Worten der sergischen Sklavin, sich eines Kommentars dazu aber mit grimmiger Miene trotzdem enthielt.


    "Salve.", grüßte er stattdessen nur einsilbig, den sonst obligatorischen Willkommensgruß in der Casa Iulia aussparend. "In groß Triclinium dich Herr erwartet. Dahin dich führen man werden.", erklärte er anschließend nur kurz und war froh, dass er hier an der Porta bleiben könnte und würde, während ein anderer Haussklave es zu übernehmen hatte, die Sergia ins besagte Triclinium zu führen, wo der iulische Hausherr als ihr Verlobter bereits wartete...




    IANITOR - CASA IULIA

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