Porta Iuliana | Eingang

  • Nachdem ihn der Ianitor in Kenntnis der Lage gebracht hatte, hatte sich Caesoninus seine Kleidung und insbesonders seine Toga noch einmal zurrechtgezupft und war dann ans Tor getreten. Er öffnete sie und trat einen Schritt hinaus, neugierig darauf wen er hier vorfinden würde. Vibilius' "Grieche" entpuppte sich als etwa gleichalter junger Mann mit markantem Gesicht und braunem Haar.


    Er registrierte jeden Aspekt seines Erscheinungsbildes, ehe er ihn grüßte: "Salve, du sprichst mit Gaius Iulius Caesoninus. Mit wem habe ich das Vergnügen?"

  • Iosephus sah dem Iulier direkt in die Augen. Während er eine Ähnlichkeit mit sich oder seinem Vater in Caesoninus suchte - und das vergeblich - sagte er:
    Sei gegrüßt. Mein Name ist Titus Iulius Iosephus. Ich komme direkt aus Ephesus, wo ich aufgewachsen bin. Mein Vater war Marcus Hemina. Ist er in diesem Hause bekannt gewesen?


    Während er sprach, erkannte er, wie unwahrscheinlich und verwirrend seine Geschichte wirken musste. So viele Dinge waren zu klären und so plötzlich war seine Ankunft in der Stadt. Und so fügte er noch bevor sein Gegenüber antworten könnte hinzu:
    Also ich bin hier, weil ich in Rom Arbeit suche. Ich habe gehört, dass mir nach dem Geburtsrecht der Iulier ein Wohnplatz in dieser Villa zusteht.

  • Caesoninus kam nach eingehender Musterung zu dem Ergebnis, dass er offenbar wie ein ganz anständiger Kerl wirkte. Außerdem wollte er arbeiten. Doch wer war sein Vater? Er zumindest hatte noch nie von einem Marcus Iulius Hemina gehört, doch war das eine Frage, die sich bestimmt klären ließ. Besondere Erheiterung erregte er bei den letzten Worten des Jungen. Die Domus Iulia hatte er nämlich als Villa bezeichnet und auch etwas von einem Geburtsrecht, wenn das Vetter Centho hören könnte!


    Mit dem Ausdruck leichter Erheiterung drehte sich Caesoninus zum Haus um und betrachtete die Fassade, während er meinte: "Naja, eine Villa haben wir hier nicht gerade, ich fürchte du wirst mit einem gewöhnlichen Domus der Oberschicht vorlieb nehmen müssen. Außerdem wäre mir das mit dem Wohnrecht aufgrund der Geburt hier ebenfalls neu. Der Hausherr dieses Domus ist Senator Lucius Iulius Centho und wenn du wirklich einer von uns bist wird er bestimmt nichts dagegen haben, wenn du auch hier ein Zimmer bekommen würdest, von "Recht", oder "Anspruch" kann jedoch keine Rede sein." Er blickte ihn an und winkte ihn dann in seine Richtung. "Es ist wohl am besten du kommst erst einmal herein. Dann sehen wir weiter. Und mit diesen Worten geleitete er Iosephus ins Atrium.

  • Zurück vom Forum Romanum und seinem kleinen Abstecher am Sklavenmarkt, kam Caesoninus mit den neuen Sklaven im Gepäck an der Domus Iulia an.
    Caesoninus stieg aus und als der Ianitor Vibilius ihm die Tür öffnete und seinen Dominus begrüßte, trug er ihm auf: "Hol Phocylides her." Vibilius verbeugte sich kurz und lief ins Innere der Domus.
    Kurz darauf kam er mit dem iulischen Maiordomus zurück.


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    Phocylides, Maiordomus


    "Dominus, du schicktest nach mir?" fragte der Grieche. Caesoninus wies auf die drei Neuen und befahl ihm: "Ich habe diese drei Sklaven für mich heute am Markt erworben. Kümmere dich um sie."
    Phocylides neigte leicht den Kopf und antwortete: "Wie der Dominus befiehlt."


    Caesoninus war zufrieden mit dieser Antwort. Er schätzte Phocylides, er war gut in seiner Arbeit und die iulische Sklavenschaft konnte kaum besser geführt und beaufsichtigt werden, als unter seiner Ägide.
    Ohne einen weiteren Blick auf Maahes, Aesara, oder Clarissa zu verschwenden, verschwand Caesoninus im Inneren der Domus Iulia, während sich Phocylides nun seinerseits an die Neuen wendete: "Nun gut ihr da. Dann folgt mir doch einmal." Und mit diesen Worten führte er sie in ihr neues Zuhause hinein.


    Sim-Off:


    >>>>>


    Caesoninus folgen: - Link
    Den Sklaven folgen: - Link

  • [...]


    Als sie schließlich vor einem Haus angekommen waren, ließ Maahes seine Blicke darüber schweifen. Arme Leute wohnten hier gewiss nicht und er hätte die Iulier so oder so nicht als solche eingeschätzt. Immerhin war es ein Name, der in Rom eine lange Tradition hatte, doch ob sie sich darauf etwas einbildeten, würde sich zeigen. Der junge Herr stieg nun aus der Sänfte und rief nach dem Maiordomus, der auch erschien, nachdem sie die Villa betreten hatten. Auch hier schauten alle drei Sklaven sich ersteinmal um, um die neuen Eindrücke in sich aufzunehmen. Es erschien auf den ersten Blick in jedem Fall pompöser zu sein als die Ville seines alten Herrn in Germanien, doch konnten erste Eindrücke natürlich auch täuschen.


    Dann sah Maahes dem Mann entgegen, den man Phocylides nannte. Sympathisch war dieser Maahes auf den ersten Blick nicht und bestimmt gehörte er zu jenen, die Haare auf den Zähnen hatten. Offenbar sollten sie diesem nun folgen, während der junge Herr sich entfernte. Nun war Maahes gespannt, was sie weiterhin erwarten würde.


    [...]

  • Nachdem ich von meiner Ernennung in Kenntnis gesetzt worden war, machte ich mich sofort auf zur Domus Iulia. Es war mir wichtig, die Iulii sofort von meiner nahenden Abreise in Kenntnis zu setzen und hoffentlich, vielleicht, Stella nochmals zu sehen.


    So klopfte ich persönlich am Eingang an und wartete auf den Pförtner, der mich in der Zwischenzeit sicherlich schon kannte.

  • Vibilius hatte heute Dienst, auch ein Mann, den ich in der Zwischenzeit sogar mit Namen kannte. Na gut, darum bemühte ich mich eigentlich meist, aber bei all den Pförtnern die es in Rom gab konnte man sich halt auch nicht alle merken.


    Salve Vibilius, ich wollte mich von der Gens Iulia verabschieden. Ich werde nach Germania versetzt. Es wäre daher vermutlich gut, wenn du mich dem Dominus und Iulius Caesoninus melden könntest.

  • | Vibilius


    Interessant, wo der Herr wohl hinging? Vibilius hätte das überaus gerne erfahren, doch hatte dieser ihm leider keine genauen Gründe genannt.


    So blieb ihm nichts weiter übrig, als die geforderten Parteien zusammenzuführen und sich anschließend wieder wie Luft zu verhalten. "Natürlich, Herr, folge mir bitte" sprach er zu ihm und führte Florus Minor ins Innere.






    IANITOR - DOMUS IULIA

  • Macer hatte angesichts der Kurzfristigkeit der Einladung ein wenig gehadert, ob er sie denn annehmen sollte, denn eigentlich bevorzugte er etwas mehr Vorlauf. Zumal das Essen auch noch sehr spät beginnen sollte und daher wohl bis tief in die Nacht dauern würde, was Macer normalerweise gerne so rechtzeitig wusste, dass er sich schon morgens beim Aufstehen darauf einstellen konnte. Letztlich hatte sich Macer dann aber doch für eine Teilnahme entschieden, um seinen ehemaligen Tiro nicht zu enttäuschen. Außerdem war er natürlich auch neugierig, wie dieser sich so im Wahlkampf anstellte und ein solches Abendessen war eine gute Gelegenheit, sich ein genaueres Bild zu verschaffen. Und wenn es zu spät in der Nacht werden sollte, konnte er ja einfach vorzeitig gehen.


    Pünktlich zum vorgesehenen Beginn erschien Macer also mit einer kleinen Dienerschaft an der Domus Iulia, um um Einlass zu bitten für das angekündigte Abendessen.

  • | Vibilius


    Vibilius öffnete die Tür. Vor ihm stand Senator Purgitius Macer mit Gefolge. Mit einer leichten Verbeugung bedeutete er dem Herrn, hereinzukommen. „Salve, Senator Purgitius Macer. Der Dominus erwartet dich bereits. Wenn ich dich zu ihm führen dürfte?“ Und so wies er ihm den Weg ins Triclinium.






    IANITOR - DOMUS IULIA

  • [...]


    "Lass mich das machen", sagte Triaria, als sie und Kednes vor der verschlossenen Porta der Domus Iulia standen. "Bist du sicher?", fragte der Ägypter und biss sich sogleich auf die Zunge. Natürlich war sein Schützling in der Lage, gegen eine Tür zu klopfen. Bisher war ihm diese Aufgabe lediglich zugefallen. Immer, solange er zurückdenken konnte. Also weshalb ...? "Ich muss das tun", bekräftigte Triaria, die zu Verhaltensfragen schon immer ein sehr ambivalentes Verhältnis hatte. Manchmal war sie aristokratischer als die Frau des Kaisers höchstselbst, an anderen Tagen konnte sie einem Bauernmädchen die Schamesröte ins Gesicht treiben. Insofern verlor sie über Kednes' vermeintliche Frechheit kein Wort. "Sieh es als eine Art ... mhm ... Ritual. Wenn ich klopfe, endet mein Leben in Griechenland. Immerhin könnte ich hier und jetzt umdrehen. Theoretisch." 'Gewiss, meine Liebe', dachte Kednes, 'nur ob du lebend Athen erreichst, ist zumindest fraglich.'
    Triaria holte Luft und ließ ihre Faust gegen das dunkle Holz der Porta krachen. Einmal, zweimal, dreimal ... das Geräusch klang eigentümlich hohl in ihren Ohren. Ihr Arm war noch immer vom Blut der Schürfwunden an ihren Ellbogen gezeichnet, denn sie hatte auf dem Weg durch die Stadt keine Möglichkeit gefunden, sich zu waschen. Zugegeben hatte sie auch nicht danach gesucht.

  • | Vibilius


    Der Ianator hatte das Klopfen natürlich gehört. Immerhin hatte er auf seinem Schemel nahe der Tür geharrt. Nun erhob er sich, um eben jene Tür zu öffnen. Jedoch zunächst nur einen Spalt, bis er einer jungen Frau angesichtig wurde. Nun öffnete sich die Tür schon weiter. Jedoch auch dieses Mal nur so weit, um sich selbst gestatten zu können, sie in Augenschein zu nehmen. Seine Blicke wanderten von ihren Füßen bis hinauf zu ihrem Gesicht, wobei sie einen Moment auf Höhe ihrer Arme gezögert hatten. Schließlich schien dort ein wenig Blut geflossen zu sein. Skeptisch schaute er ihr dann ins Gesicht. "Salve!", grüßte er dann, ehe er die Frage anschloss. "Du wünschst?"

  • Iulia Triaria spürte regelrecht, wie die Muskeln in ihrem rechten Arm sich anspannten, um die Hand zu heben und den Zeigefinger in Richtung der Tür auszustrecken. 'Ich will da rein', hallten die Worte durch ihren Kopf und legten sich schon auf ihre Lippen. Sie tat jedoch nichts von all dem, sondern starrte den Ianator - seinen sichtbaren Teil hinter der um einen Spalt geöffneten Porta - nur an. Bis Kednes sich unauffällig räusperte. Unwillkürlich schien Triaria um einen Zentimeter zu wachsen. Ihre Haltung wurde steif und mit einem formvollendet eleganten Nicken - das zweifellos einstudiert war - grüßte sie den Ianator. Ihr fiel ein, sich keinerlei Gedanken darüber gemacht zu haben, was sie bei ihrer Ankunft in Rom eigentlich sagen sollte. "Salve! Mein Name ist Iulia Triaria", antwortete sie daher schließlich und ergänzte: "Tochter von Lucius Iulius Augustinus und Neria Olympias. Mein Weg führte mich von Athen über das Meer nach Rom, um meine Familie kennen zu lernen, die zu verlassen ich vor langer Zeit gezwungen war." Etwas umständlich ausgedrückt, aber es klang gut. Triaria setzte ein freundliches Lächeln auf, während Kednes an ihrer Seite - beladen mit Gepäck - weiter ungerührt dreinblickte. In seinen Augen aber blitzte es amüsiert.

  • | Vibilius


    Vibilius Blicke waren noch immer fest auf die Dame vor der Tür gerichtet. Auf ihr Nicken hin, nickte auch der Ianator ihr zu und in der Tat öffnete er die Tür ein wenig weiter, als sie nun meinte, eine Iulia zu sein. Erst als die Worte richtig in ihm sacken, erstrahlte dann ein Lächeln in seinem Gesicht und die Pforte wurde vollends geöffnet. “Verzeih‘ mir!“, brachte der Ianator heraus und erst jetzt fiel sein Blick auf die Begleitung mit dem Gepäck. “Trete ein. Ich werde nach dem Herrn Caesoninus schicken und jemanden finden, der sich um das Gepäck kümmert.“ Dann schaute er sich hastig um und erblickte dann einen Sklaven, der sich gerade anschickte, durch das Atrium zu huschen. “Hol jemanden“, befahl er ihm. “Und lass‘ nach dem Herrn schicken!“ Im Anschluss trat Vibilius zur Seite, um der Iulia Platz zu machen, damit sie eintreten und in das Atrium voranschreiten konnte.

  • Der Name Iulia konnte Türen öffnen. Für Triaria war das keine unbedingt neue Erkenntnis, dennoch verspürte sie Erleichterung, als der Ianator den Weg freigab. Ihr kam in den Sinn, dass ihr Name in Rom mehr Gewicht haben mochte als in Athen. Denn letztlich, bei aller Höflichkeit der Griechen, hatte man in ihr doch stets eine Besatzerin gesehen. Gleichwohl betrachtete Triaria die römische Herrschaft über Griechenland als natürliches Recht.
    Aber all das lag nun bis auf Weiteres hinter ihr. "Danke", sagte sie, gab dem schwer beladenen Kednes einen Wink, ihr zu folgen und betrat gemächlichen Schrittes das Atrium der Domus Iulia. "Caesoninus", murmelte sie dabei leise und nur hörbar für jene, die direkt neben ihr standen. Der Klang dieses Namens war ihr nicht unvertraut, wer sich dahinter verbarg, wusste sie allerdings nicht ...


    [...]

  • Wie versteinert verharrte Eireann an Ort und Stelle, als man ihr mitteilte, dass sie ihre wenigen Habseligkeiten zu packen hatte. Tonlos öffnete sie ihre Lippen, doch kein Geräusch wollte darüber entweichen. Und dann war es auch noch Spinther der ihr diese N e u i g k e i t überbrachte. Mit einem schmierigen Grinsen ließ er seinen Blick über Eireann wandern, nachdem er ihre wenigen Habseligkeiten mit einem Fußtritt in ihre Richtung schob. Rasch bückte sich die junge Silurerin und klammerte sich regelrecht an den Sack der ihre Habseligkeiten enthielt. Wohin sollte sie denn jetzt? Wieso hatte Casca dies verwirkt? Angstvoll pochte ihr das Herz in der Brust und ließ ihr kaum einen klaren Gedanken fassen. “Mein Dominus.. er kann doch nicht..“ Doch noch bevor sie diesen Satz zu Ende sprechen konnte, schnitt ihr Spinther auch schon das Wort ab und fokussierte Eireann mit einem heimtückischen funkeln in seinen Augen. Dann griff er nach ihrem Arm und schob sie ohne zu zögern aus dem Raum. Den Gang entlang und schließlich vor die Türe ihres ehemaligen zu Hauses.


    Ein stummes Seufzen entfloh zeitgleich Eireanns Lippen, als sie mit großen Augen zu Spinther empor blickte. “Wohin soll ich denn jetzt?“ Wollte die Dunkelhaarige von Spinther wissen. Doch dieser schwieg. Bis er ihr dann den Weg zur Dominus Iulia wies. Die Domus Iulia? Das Heim ihres Dominus? Mit einem letzten Blick auf ihr einstiges zu Hause, trat Eireann schließlich auf den Weg hinaus. Da schlug Spinther ihr auch schon die Türe vor der Nase zu. Stumm starrte die Dunkelhaarige noch für einige wenige Sekunden die geschlossene Türe an. Bevor sie sich auch schon herumdrehte und ihre Schritte die staubigen Straßen entlang lenkte. Sollte sie der Caupona ihres Dominus noch einen Besuch abstatten? Nein, denn auch dort würde sie ihren Dominus nicht antreffen; so viel hatte ihr Spinther mitgeteilt.


    Abermals unterdrückte Eireann ein Seufzen, welches sich krampfhaft seinen Weg suchte. Dann setzte Eireann ihre Schritte vorsichtig voran. Ihren Blick hielt sie dabei erhoben und ließ ihn aufmerksam und zugleich höchst neugierig über die Häuser und Stände gleiten, an denen sie vorüberging. Schließlich erreichte sie jene Gegend, in der sich die Domus Iulia befinden musste. Zumindest wenn Spinther die Wahrheit gesagt hatte. Noch immer war Eireanns Blick aufmerksam, als sie dann schließlich in jene Straße einbog, in der sich die Domus Iulia befinden musste. Und nach nur wenigen Schritten kam Eireann schließlich vor der Porta an. Zögerlich trat sie näher. Wie sie wohl auf Außenstehende wirken musste? Die Strähnen klebten ihr verschwitzt in der Stirn, so dass sie diese ungeduldig beiseite wischte. Dann klopfte sie auch schon gegen die Porta und wartete mit bang pochendem Herzen, ob ihr geöffnet werden würde.

  • | Vibilius


    Vibilius öffnete die Tür. Vor ihm stand eine schlanke, jugendliche Frau mit keltischen Gesichtszügen, wenn ihn nicht alles täuschte. Mehr als einfach gekleidet und mit einem Sack in der Hand. Der iulische Torsklave vermutete sofort in ihr eine der zahllosen Bettlerinnen der Ewigen Stadt, die an dieses Tor getreten war, um Almosen zu erflehen. Es gab Familien und Torsklaven, die bei so einem Fall jetzt sofort gleich wieder die Tür geschlossen hätten, doch die Iulier galten als sehr volksnahes Geschlecht, die sich den Einsatz für den Plebs auf die Fahnen geschrieben hatten. So also beäugte sie Vibilius einmal von oben nach unten, ehe er fragte: „Salve, wie kann ich dir weiterhelfen?






    IANITOR - DOMUS IULIA

  • Es vergingen einige Augenblicke, in denen Eireann mit ihrem Schicksal haderte und sich überlegte ob sie nicht doch lieber die Flucht ergreifen sollte. Doch wohin? Zurück zu Spinther? N i e m a l s! Und so verharrte sie vor der hölzernen Türe, abwartend und mit hastig pochendem Herzschlag. Was sollte sie tun, wenn sich hinter der Türe niemand regte und ihr nicht geöffnet wird? Hart schluckte Eireann und krallte ihre Finger unbemerkt fester in den Sack. So fest das ihre Fingerknöchel weißlich durch ihre Haut hindurch stachen. Ein deutliches Zeichen dafür, dass sich die iulische Sklavin alles andere als wohl in ihrer Haut fühlte.


    Doch noch bevor sie weitere Gedankenspielereien betreiben konnte wurde ihr auch schon die Türe geöffnet und ein fremder Mann blickte ihr entgegen. Erschrocken schnappte Eireann nach Luft, bevor sie sich auch schon auf die Unterlippe biss und sich innerlich zu Ruhe und Ordnung mahnte. “Ich bin Sklavin des Marcus Iulius Casca und suche Obdach. Mein Name ist Eireann.“ Stellte sich die braunhaarige Silurerin mit leiser Stimme vor. Hoffentlich würde man ihren Worten Glauben schenken. Denn eine Besitzurkunde oder ähnliches besaß ihr ehemaliger Dominus nicht. Schließlich war sie auf merkwürdigen Wegen in die Obhut des Marcus Iulius Casca gelangt. Doch darüber würde Eireann Stillschweigen bewahren. So fern sie nicht ausdrücklich darauf angesprochen wurde.


    “Mein Dominus hat.. hat mir gesagt, dass dies hier die Domus Iulia ist.“ War es erneut Eireanns Stimme die erklang, als sie dem Torsklaven diesmal direkt entgegenblickte.

  • | Vibilius


    Vibilius' rechte Augenbraue zog sich skeptisch höher und höher. Doch keine Bettlerin. Besser noch, eine fremde Unfreie, die hier im Haus leben wollte und sich auf ein "Familienmitglied" berief, von dem er noch nie im Leben gehört hatte. "Tut mir leid, es wohnt hier kein Marcus Iulius Casca und auch sonst ist mir niemand dieses Namens bekannt. Du musst dich im Haus geirrt haben. Oder meinst du vielleicht einen Decimus Casca? Die Casa Decima Mercator liegt direkt an der Westseite des Caelius Mons, du kannst es nicht verfehlen. Viel Glück. Vale." Decimus Casca, ein Freund von Dominus Caesoninus, war jedenfalls der einzige Vibilius bekannte Römer mit diesem Cognomen.


    Damit war die Sache für Vibilius erledigt. Nach Aufklärung des Missverständnisses, dass es hier keinen Iulius Casca gab und -gesetzt dem Falle, das Frauenzimmer hatte sich tatsächlich im Gensnamen geirrt- seiner freundlichen Wegbeschreibung zur Casa Decima Mercator, schloss Vibilius wieder die Tür und begab sich in Richtung Culina, um sich eine Kleinigkeit zu Essen zu holen. Wieviele Familien mit dem Gensnamen "Iulia" es wohl im Imperium geben mochte? Bestimmt mehrere Hundert angesichts der extrem hohen Zahl an Bürgerrechtsverleihungen damals unter dem göttlichen Caesar. So hatte ja auch seine Familie ihren Namen erhalten. Gut möglich, dass es da schon mal zu Verwechslungen kommen konnte. Am Weg durch das Atrium lächelte er angesichts dieses Gedankens.






    IANITOR - DOMUS IULIA

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