[Cubiculum] Caius Iulius Constantius

  • Constantius Worte erweckten in mir erneut Hoffung und aus das traurige Lächeln schien nun mehr als deutlicher zu werden, innerlich mischte sich der Schmerz mit Freude. Es lag nicht in meinen Sinn unser Gespräch wieder auf gestern zu lenken, vielleicht wäre es nicht zu verhindern, dennoch werte ich mich dageben und meiner Konzentration galt nun der Idee Constantius, mir eine Leibsklavin zu kaufen.

    "Ich habe bis jetzt noch keine Leibsklavin benötigt. Mit den Sklavinnen komme ich sehr gut zu Recht. Leider sehe ich darin keinen Grund, mir daher eine zu kaufen. An Unterhaltung fehlt es mir nicht oder liegt es vielleicht mehr an dem, das du und Helena, vorhabt mich strenger zu kontrollieren?"

    Eine Leibsklavin, er dachte sicherlich an eine ältere, vielleicht auch eine solche, die es wagte mir mit Strenge entgegenzutreten. Wohl kaum konnte ich ihr Gedanken offenbaren, die sie auch nur halbwegs verstehen würde und trauen könnte ich ihr sicherlich auch nicht. Stand sie zuletzt vielleicht noch unter dem Befehl, Helena Bericht zu erstatten, sollte ich etwas vorhaben, das nicht gewöhnlich war? Diese Meinung wollte ich nicht für mich behalten, mich allem zu fügen, doch wollte ich auch nicht rebellisch auf ihn wirken, denn mit der Einsamkeit hatte ich zu kämpfen.


    Ungeduldig sah ich ihm in die Augen, er sollte keine Möglichkeit haben meinen Blick auszuweichen. So zerbrechlich ich gar eben schien, hätte man es kaum für möglich halten können, welcher Zorn sich gestern in mir anbannte, doch vielleicht würde dieser Anblick helfen, an Constantius Vorhaben leichter heranzukommen.

  • Es war nicht schwer für Constantius ihren Blick zu erwidern. Es war ihm nie schwer gefallen den Blicken anderer Menschen trotzig standzuhalten, wenn er für eine seiner unüberlegten Taten gerade stehen musste. Dennoch war etwas dort in den Augen seiner Cousine, das ihn zum Nachdenken, zum Zögern anhielt.


    „Nein“


    Es war nur ein einzelnes Wort. Es war auch nicht mit besonderem Nachdruck ausgesprochen worden oder gar mit kraftvoller Stimme. Dennoch drückte es unmissverständlich den Unmut des Iuliers aus. Es war der strenge Blick seiner Augen, der dies bewirkte.


    „Es hat nichts damit zu tun, dass wir dich strenger kontrollieren wollen. Wir hielten es nur für angebracht, dass du eine Vertraute hast, während Helena in Ostia und ich in der Kaserne weilen. Es wäre sogar an dir eine geeignete Sklavin zu erwählen. Ich würde dich nur zum Markt begleiten. Mir war nicht bewusst, dass du dich deshalb eingeschränkt fühlen würdest.“

  • Ich musste mich geirrt haben, so wie er sprach, wie er mich anblickte, der Grund für diese Entscheidung lag bei den beiden also doch nur aufgrund meiner Einsamkeit. Wie konnte mir nur so etwas schlechtes in den Sinn kommen? Doch so vollkommen gab ich diese Gedanken nicht auf. Die Lüge, das mir keinerlei Unterhaltung fehlte, hatte Constantius sofort erkannt und er hatte Recht, ich war sehr auf mich alleine gestellt. In meiner Kindheit in Hispania, war ich nie so oft alleine gewesen, war Mutter nicht hier, dann gesellte sich eine Sklavin zu mir, das ich oft gerne umgangen hätte, denn sie mahnte mich wegen jeder Kleinigkeit.

    Ich dachte mich verhört zu haben, als er davon sprach, das die Wahl der Sklavin bei mir lag. Andererseits fragte ich mich, weshalb ich so verwundert war. Er ließ mir Freiheiten, hatte das Gespräch gestern, seine Strenge die er mir zeigte, unser Verhältnis so verändert?

    "Verzeih mir Constantius, ich wollte dich nicht in ein schlechtes Licht stellen. Vielleicht wäre alles nicht so weit gekommen, wenn ich nicht alleine gewesen wäre. Gehe mit mir auf den Markt und wir suchen uns eine Sklavin zusammen aus, das ich endlich damit beginne auf dich zu hören."

    Damit löste ich meinen Augenkontakt mit ihm und betrachtete kontrollierend seine Uniform. Vielleicht hatte er vor zu gehen und jetzt müsste er den Zorn seines Vorgesetzen spüren, nur weil ich ihn aufgehalten hatte.

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