Mela war klar, dass es besser war, wenn er nun ging. Ein gemeinsamer Spaziergang würde mehr zerstören, als er aufbauen könnte. So nickte er nur noch einmal imd schenkte Livilla kurz darauf ein ehrlich gemeintes, glückliches Lächeln, als sie davon sprach, ihn am morgigen Tag besuchen zu wollen. Gern hätte er ihr zum Abschied wieder einen Handkuss gegeben, doch hatte Livilla mit ihren insgeheimen Vermutungen recht, denn er traute sich nicht, sie noch einmal zu berühren, ohne dass sie es wollte. So strahlte er sie nur an, fragte sie aber, warum sie sich so sehr unter Druck gesetzt fühlte. Am Ende sah sie ihn sogar als Belastung an, trotz der netten Worte, die sie gewählt hatte. Mela war sich unsicher was das anging. Einerseits konnte genau dies der Fall sein, andererseits traute er Livilla nicht zu, dass sie die Worte nur zum Schein sagte. Sie war ganz und gar eine wohlerzogene, wunderschöne Frau, blitzgescheit und redegewandt. Nein, entschied er, das würde sie nicht tun. So war seine Freude ungetrübt, denn sie stellte ihm gemeinsame Freizeit in Aussicht. Und er würde sich etwas schönes für Livilla überlegen, nahm er sich vor. Auf ihre Frage hin sprach er in ruhigem Ton, in dem nur leicht die Freude mitschwang, denn ganz vermochte er sie nicht zu verbergen:
"Wenn du es möchtest, werde ich den ganzen Tag auf dich warten. Livilla. Aber... sag, was hältst du von einem gemeinsamen Bummel auf dem Markt? Anschließend könnten wir auf den Esquilin gehen", schlug er vor. Vielleicht...ah, da kam ihm schon eine Idee und er vermerkte sie gleich in seinem Kopf.
"Am Späten Nachmittag?" schlug er daher vor und legte den Kopf leicht schräg, sie fragend ansehend.