Besprechung mit dem Quaestor Principis Matinius Metellus

Metellus folgte dem Magister schweigend.

"Salve, Quaestor."

Mit einer einladenden Geste zeigte der Kaiser auf einen der Stühle.

"Setz dich. Sicher hast du schon mit dem Magister Domus einige Intrigen ausgeheckt, möchtest du mir davon erzählen?"

Grinsend blickte der Kaiser zu Quarto und wies ihn an, die Tür von innen zu schliessen.

Metellus setzte sich auf einen Stuhl.

"Ich danke dir für deine Gastfreundschaft Princeps! Es ist mir eine Ehre wieder vor dir zu erscheinen!"

Metellus lächelte leicht. Der Kaiser schien ein froher Mensch zu sein. Das er in einem so herausfordernden Amt noch Witze machen konnte, war sprach durchaus für ihn.

"Du kannst dir der Treue deines Magister Domus und deinem Quaestor ganz sicher sein!"

Metellus blickte sich um. Es war ganz nett hier.

"Nun der Senat hat ja etwas lange gebraucht, bis die Frage der Aufgabenverteilung geklärt war. Es wird dich vielleicht freuen, dass ich mich mit meinen Amtskollegen bereits abgesprochen habe, was die Chronicusa und die Vorschläge zur Standeserhöhung angeht!"

"Oh, ihr müsst keine Vorschläge mehr einbringen, es sei denn, ihr sprecht für einen Bürger, für den ihr sprechen möchtet. Diese Listen aber, die meist auf Hörensagen beruhten, sind Vergangenheit."

Metellus nahm dies nickend auf.

"Der Quaestor Consulum hatte eine neue Entwicklung in dieser Sache bereits angedeutet. Ich konnte mich auf meine Aufgaben ja nur im Rahmen der alten Gesetze vorbereiten!"

Metellus holte eine Wachstafel hervor und notierte sich das.

"Wenn ich meine Meinung dazu sagen darf, eherenwerter Princeps! Dies war ein weiser Entschluss! Gibt es denn sonst noch konkrete Aufgaben, die du mir zuschreibst?"

"Ja, es gibt in der Tat einige konkrete Aufgaben. An erster Stelle steht die feierliche Verabschiedung des Praefectus Praetorio Vinicius Hungaricus aus seinem Amt. Der neu ernannte Praefectus Caecilius Crassus wurde bereits darüber informiert, nun geht es darum, die Details dieser Feierlichkeiten zu planen."

Metellus nickte und machte sich Notizen.

"So wie ich gehört habe, war Vinicius Hungaricus lange Zeit euer treu ergebener Diener und beim Volk sicher bekannt! Ich würde daher Spiele für das Volk vorschlagen und ein Bankett für die Nobilitas! Dort kann man Vinicius Hungaricus verabschieden und Caecillius Crassus mit einem Zuge vorstellen! Vielleicht will sich Caecillius Crassus auch an den Spielen beteiligen? Dann fände ich es eine gute Idee die Götter mit einzubeziehen! Das ist immer wichtig! Wie hoch sind denn die finanziellen Zuwendungen für die Feierlichkeiten, mein Princeps?"

"Neinnein, keine Spiele, dafür reicht die Zeit nicht. Die Verabschiedung findet vermutlich bereits in der nächsten Woche statt."

Metellus nickte verständnisvoll. Es musste also schnell gehen.

"Nun, dann sollten wir uns auf das Bankett beschränken und bald die Einladungen ausstellen! Man kann das Bankett durch eine Gruppe Tänzerinnen oder durch einen kleinen Zweikampf von zwei Gladiatoren etwas auflockern und so zusätzlich Appetit machen! Auch ein Opfer sollte nicht fehlen!"

Metellus blickte den Kaiser erwartungsvoll an.

"Was schwebt dir für eine Festgesellschaft vor, mein Kaiser? Ab welchen Rang soll ich laden?"

Im Kopf stellte sich Metellus schon die Anzahl der verschiedenen Speisen zusammen.

"Das Bankett sollte nicht zu groß ausfallen. Lade Senatoren, amtierende Magistrate, die Präfekten der Stadt, und weitere einflussreiche Bürger."

Metellus nickte. Der Gedanke, dass er die Festgesellschaft zusammenstellen durfte, gefiehl ihm.

"Was die finanziellen oder noch andere aufkommende Fragen angeht, kann ich mich mit diesen an deinen Magister Domus Augusti wenden?"

Er sah zu Quarto hinüber, blickte dann wieder zu seinem Kaiser.

"Ich denke du hast sicherlich besseres zu tun, als dich mit diesem Bankett aufzuhalten! Hast du denn noch weitere Aufgaben für mich mein Kaiser? Gänge die du selber nicht erledigen willst, die ich für dich tätigen kann?"

Metellus hatte von Quaestoren gelesen, die für den Augustus seine Meinung in Gremien vortrugen, wo der Kaiser selbst nicht erscheinen wollte, bzw. konnte. Die Quaestoren berichteten dem Kaiser anschließend über die Ergebnisse in den Gremien.

"Dann weiß ich nicht, ob du es schon gehört hast, mein Kaiser. Sicher hast du viele Augen und Ohren in der Stadt. Ich habe auf dem Forum gehört, wie sich unter anderem der Tribunus Plebis darüber unterhielt, das die Volkswahlen zum Cursus Honorum nicht mehr ganz zweckmäßig sein. Es kam der Vorschlag, dass du die Magistrate bestimmen solltes, bzw. die Gnade erweisen solltest, dem Senat in dieser Sache auch ein Mitspracherecht zu geben. Dann gibt es immer noch Personen, die über die 'Frauenfrage' diskutieren, auch wenn es um diese Sache nach der Wahl etwas ruhiger geworden ist. Im Wissen um diese Sache, kannst du dich ja nun darauf einstellen, dass man vielleicht wegen diesen Themen auf dich zukommen wird!"

Der Tribunus Plebis will, dass das Volk nicht mehr wählt. Metellus fand diesen Punkt immernoch amüsant.

"Dann hast du sicherlich von der geplanten Renovierung des Augustus-Forum gehört, bzw. des Mars Ultor Tempels! Der Senator Macer will sich nun nach seiner Amtszeit dieser Sache annehmen und ist noch auf der Suche nach einen Architekten. Allerdings war die Suche bisher nicht sehr erfolgreich. Ich war selbst erst kürzlich bei ihm..."

Dann wollte Metellus noch einen Punkt ansprechen.

"Hat mein Kaiser einen Raum, den er mir für meine Arbeit zur Verfügung stellen kann? Die Villa wird gerade renoviert und ich halte es für angebracht, in deiner Nähe zu arbeiten, falls du meine Dienste benötigst, mein Kaiser!"

"Für die Kosten des Bankettes kannst du dich an Aelius Quarto wenden oder auch gleich an die Abteilung der Staatskasse. Schicke die Einladungen baldmöglichst heraus. Aelius Quarto wird dir auch einen Raum hier im Palast zuweisen können, den du als Arbeitszimmer nutzen kannst.

Die aktuellen politischen Themen sind mir soweit bekannt. Sollte ich zu dem einen oder anderen Thema eine zusammenfassende Stellungnahme benötigen, werde ich auf dein Angebot zurück kommen.

Die Bemühungen von Senator Macer nahm ich erfreut zur Kenntnis. Wir werden sehen, was daraus wird."