Am Stadttor - Wer nach Rom will soll sich Zeit für die ordentliche Durchsuchung und Befragung nehmen!

  • Kurz vor der Stadt verbarg Cimon die Klinge, die sein Herr ihm überlassen hatte in seinem Gepäck und reite sich bei Ankommen an die Porta der Stadt in die Reihe der Menschen ein, die ebenfalls eingelassen werden wollte. Mit ergeben gesenkten Kopf erklärte er wer er, wer sein Herr und weshalb er hier war. Anscheinend wollten sie gar nicht so viel wissen, sodass Cimon sich unterbrach und wartete, ob er eingelassen werden würde. Doch ob es nun die lange Reihe von Menschen war oder der Name seines Herren, man ließ ihn rasch passieren, sodass er sich zu der aurelischen Villa aufmachen konnte, die er über die Seitentür betreten würde.

  • Tullia ritt voran, neben ihr Valentina und hinter ihnen ihre Begleitung. Insgesamt 6 Reiter aus Germania kommend ritten durch das Tor in die quirlige Stadt, um an einer ihrer höchsten Ereignisse teilzunehmen.

  • Ein Stadtor war vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Ort für Wahlparolen, aber wenn in Rom Wahlkampf war, dann war jeder Ort recht. Und daher konnte jeder Senator, der dieses Tor zum Verlassen der Stadt passieren wollte, folgende Empfehlung lesen:


    Senator, komm rechtzeitig zur Wahl zurück und wähle Annaeus Modestus zum Praetor

  • Iulia Corona wirkte für ihre sechszehn Jahre wahrlich erwachsener als manch andere Mädchen ihres Alters, aber im Augenblick war sie nichts anderes als ein Mädchen, das um ihren toten Vater trauerte. Die Kleidung, die sie trug, war schlicht und in gedeckten Farben, ihr Haar war unter einem Tuch verborgen und ihr Blick gesenkt, als sie mit ihren Begleitern zum Stadttor kam.


    Die Reise war lang gewesen und inzwischen war sie sehr erschöpft. Über den Boten war ihr übermittelt worden, dass sie am Tor schon in Empfang genommen werden würde, damit sie ohne größere Umstände in die Casa Iulia gelangte. Von Erzählungen ihrer Mutter wusste sie, dass Rom eine große Stadt war, aber in ihren jugendlichen Augen war diese Stadt einfach nur riesig.


    Das braune Pferd, auf dem sie saß, trottete gelassen immer weiter gerade aus, während ihre Mutter wieder einmal aus dem Wagen heraus ihrem Ärger Luft machte, weil sie immer noch so eigensinnig war, reiten zu wollen, obwohl sie doch inzwischen kurz vor Rom waren.


    "Iulia Corona, es gehört sich nicht für eine junge Dame auf einem Pferd zu reiten! Du solltest bei mir im Wagen sitzen! Das schadet dem Ansehen der Familie!" zeterte sie gerade einmal mehr und Corona rollte mit den Augen. Das war auch nicht sonderlich damenhaft, aber ihr war es im Augenblick auch völlig egal.


    "Corona, mir ist egal, ob dein Vater dir in Germania erlaubt hat zu reiten! In Rom ist alles anders! Das weißt du doch! Jetzt hab doch endlich ein Einsehen mit deiner armen Mutter und steig von diesem Ungetüm ab! Komm zu mir in den Wagen, Corona! Ich bitte dich! Das gehört sich doch nicht! Corona, hörst du mich?"


    Genervt wendete sie ihrer Mutter den Kopf zu. "Ja, Mutter, ich höre dich, aber ich habe keine Lust mich zu dir in den Wagen zu setzen." meinte sie gerade laut genug, dass ihre Mutter es hören konnte. "Ich fühle mich auf einem Pferd einfach sicherer und wohler als in so einem wackligen Holzding auf Rädern, das bei jedem Loch auf der Straße Übelkeit aufkommen lässt."


    Damit ignorierte sie ihre Mutter auch schon wieder, die gerade begann wehklagend den Verlust des Vaters zu bedauern, der Corona wenigstens hin und wieder zur Vernunft hatte bringen können, wenngleich er sie doch ein wenig arg verzogen hatte.

  • Sie näherten sich immer mehr dem Tor zur Stadt Rom, an dem die Ankunft inklusive Abholung vereinbart worden war und mit jedem Schritt, den sie näher kamen, wurde Coronas Mutter unruhiger.


    "Corona, ich flehe dich an! Komm von diesem stinkenden Tier herunter und setz dich zu mir in den Wagen! Eine Dame reitet nicht! Schon gar nicht, wenn sie sich einer Stadt nähert! Denk doch an die Familie! Das geht doch nicht!" hörte sie ihre Mutter wettern, aber die junge Frau ignorierte ihre Mutter geflissentlich


    "Denk doch an deinen Vater, Corona! Wie sieht denn das aus, wenn seine einzige Tochter auf dem Pferd nach Rom reitet? Die Iulier sind eine angesehene, plebejische Familie! Da kannst du doch nicht nach Rom reiten! Komm in den Wagen! Bitte! Corona!" zeterte die Mutter mit immer schriller werdender Stimme.


    "Was es wohl erst für einen Eindruck macht, wenn die Witwe meines Vaters hysterisch schreiend vor den Toren Rom steht? Ich glaube, das spricht sich wesentlich mehr herum als eine Frau, die auf dem Pferd vor dem Tor steht und dort auf den Empfang durch die Familie wartet." äußerte Iulia Corona sich äußerst gelassen hierzu und nahm damit ihrer Mutter sehr schnell den Wind aus den Segeln. "Ein Pferd ist auf Reisen doch viel sicherer als ein Wagen, Mutter. Es ist bei einem Hinterhalt viel schneller. Man kann ohne Probleme fliehen, während man auf einem Wagen an gewisse Geschwindigkeiten gebunden ist, die der Weg einem vorgibt. Das Pferd galoppiert einfach mit einem davon."


    Diese Worte nahm ihre Mutter nun allerdings auf, um wieder eine neue Argumentation zu beginnen, die von vorneherein auf Grund von Coronas eigensinnigem Charakter zum Scheitern verurteilt war. "Corona, wir sind aber nicht mehr irgendwo, wo Wegelagerer uns überfallen könnten! Wir sind kurz vor Rom und es ist heller Tag! Komm sofort von diesem Pferd herunter."


    Corona seufzte, trieb die Stute zum Trab an und lenkte das Pferd neben einen der treuen Sklaven ihres Vaters, den sie schon seit ihrer frühsten Kindheit kannte. "Kann sie nicht endlich Ruhe geben?" murrte sie. "Domina Corona, sie ist nur eine besorgte Mutter, die das beste für ihre Tochter will." äußerte der Sklave sich zu dieser eher rhetorisch gemeinten Frage.


    "Das mag ja sein, aber sieht sie nicht ein, dass ich mich auf diesem Pferd wohler fühle als bei ihr auf diesem schaukelnden Wagen. Ich kann ihr Gejammer nicht mehr hören. Den Tod meines Vaters kann man leider nicht rückgängig machen." meinte die junge Frau sehr traurig.


    Sie ließ sich wieder ein wenig zurückfallen, bevor sie endgültig beim Tor ankamen. Dann standen sie auch schon vor Rom. Sie zu Pferde, ihre Mutter mit den persönlichen Besitztümern ihrer kleinen Familie im Wagen und die beiden Sklaven der Familie.

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    Phocylides


    Phocylides warte schon eine ganze Weile am Stadttor. Denn Göter sei dank wurde die Frauen diesmal angekündigt. Ein Brief hatte die Casa an dem Tag erreicht als Iulius Centho Phocylides zu seinem Maiordomus gemacht hatte. Phocylides hatte das Vertrauen mit großer Freude aufgenommen. Auch wenn es schon zwei Wochen her war konnte man den Stolz noch immer an sehen. Ah da waren sie auch wahrscheinlich schon. Phocylides hatte vor dem Stadttor eine Wagen erspäht und eine Frau die auf einem Pferd saß. Er nähert sich dem Wage der Neben eine der Wachen stand.


    „Salve ich bin Phocylides Maiordomus des Lucius Iulius Centho ich nehme an das ihr die Witwe und Tochter von Tiberius Iulius Marius seit? "



    MAIORDOMUS - LUCIUS IULIUS CENTHO

  • Iulia Corona beäugte den Maiordomus ein wenig argwöhnisch, aber ihre Mutter startete sofort mit einer weiteren Triade gegen ihre Eigensinnigkeit und wandte sich dann mit der Feinfühligkeit eines Gewitters an den Sklaven, der sie am Stadttor abholte. Jetzt wusste sie, was ihr Vater gemeint hatte, als er sagte, er würde wohl niemals zurück nach Rom kehren, weil ihredas Reisen so sehr hasste. - Bei der Laune, die Reisen bei dieser Frau verursachte, wäre sie auch nicht freiwillig noch einmal mit ihr gereist.


    "Corona, bei allen Göttern, jetzt komm doch endlich von diesem stinkenden, schmutzigen Pferd herunter! - Ja, sind wir! Die Reise war anstrengend, wir wollen nur noch endlich ankommen und uns von den Strapazen erholen." herrschte sie erst Corona, dann den Sklaven an.


    Elegant stieg die junge Römerin von ihrem Reittier und übergab die Zügel einem der Sklaven ihres verblichenen Vaters, der es ihr nach tat. "Verzeiht die Laune meiner Mutter, Phocylide. Sie wurde ganz schön durchgeschüttelt auf ihrem Wagen und sie hasst Reisen offensichtlich. Das macht ihre Launen unberechenbar." wandte sie sich leise an den Maiordomus ihres Cousins Lucius Iulius Centho. "Es ehrt uns, dass mein Cousin uns seinen Maiordomus als Empfang an das Stadttor geschickt hat."


    Natürlich konnte sie durchaus ein nettes, anständiges Frauenzimmer sein, aber das war sie nur, wenn sie es wirklich wollte. Wenn man ihr das Reiten verbot, wollte sie es nicht, aber nun brannte sie darauf, Rom endlich von innen zu sehen, nach den ganzen Geschichten, die sie bislang nur über diese überaus beeindruckenden Geschichten gehört hatte.

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    Phocylides


    Phocylides war über das etwas na ja sagen wir nicht so er baute Verhalten der Dame nicht verwundert. Es war das Recht der Damen sich über lange beschwerliche Reisen zu beschweren.


    „Mein Dominus Fand das das Schicken eines einfachen Sklaven nicht genug sei um die Frau seines Onkels und dessen Tochter zu begrüßen. Ich hoffe eure Reise war nicht al zu beschwerlich. Mein Dominus er wart euch in der Casa Iulia ich werde euch den Weg zeigen. So weit ich weis war ihr das Letzte mal zur Hochzeit des Verstorbenen."


    Zumindest hatte Locusta das erzählt. Nach dem die Beiden Frauen keine Einwände erhoben hatte wollte Phocylides schon los gehen, sah aber dann die Frau offenbar Iulia Corona war an.


    „Verzei mir Domina aber willst du nicht vom Pferd steigen."


    Er nahm wehren er sprach schon die Zügel des Reittieres als wenn er ihr keine Wahl lassen wollte. Was ja auch der Tatsache entsprach.


    MAIORDOMUS - LUCIUS IULIUS CENTHO

  • "Das dürfte sicherlich das letzte Mal gewesen sein, ja..." begann Coronas Mutter und hielt es dann anscheinend für eine wunderbare Idee, wieder mit dem Weinen anzufangen. Die junge Römerin seufzte und nahm dem Sklaven, den sie eben die Zügel ihres Pferdes gegeben hatte, selbige wieder aus der Hand.


    "Ich freue mich sehr darauf, endlich die Casa Iulia zu sehen. Ich war noch nie dort. - Der Tod meines Vaters liegt noch nicht all zu lange zurück, aber sicherlich lange genug, um nicht so hysterisch zu werden, sobald man von der Hochzeit spricht, die doch nun wirklich schon lange genug her ist." wandte die junge Frau sich verschwörerisch an den Maiordomus ihres Cousins. "Das beste ist es, nicht all zu sehr darauf einzugehen, glaub mir. Sie steigert sich sonst nur unnötig hinein. Ich kann es kaum erwarten, mir den Schmutz der Reise von der Haut zu waschen und etwas Abstand zu meiner Mutter aufnehmen zu können. - Sie lag mir die ganze Reise über in den Ohren, dass ich nicht reiten soll."


    Ihr war egal, dass der Sklave es vielleicht ähnlich wie ihre Mutter sehen könnte, dass eine junge Frau, die nun langsam aber sicher doch im heiratsfähigen Alter war, nichts auf einem Pferd zu suchen hatte, aber sie fühlte sich auf einem Reittier einfach sicherer und wohler als in so einem Wagen neben ihrer Mutter. Deswegen stand sie dem Geruch des Pferdes, der nun sicherlich an ihr und ihren Kleidern haftete, eher gleichgültig gegenüber. Für sie war das kein Gestank. Sie mochte den Geruch. Schon in Germania hatte sie sich lieber bei den Pferden aufgehalten als bei ihrer Mutter, die sie, immer wenn sie sie zu greifen bekam, mit Hausarbeit überhäufte.


    Zwar hatte die junge Römerin nicht wirkilich etwas gegen gewisse Arten dieser Arbeit, solange sie sich auf Nähen und Gartenarbeit begrenzte, aber mit Kochen wollte sie nichts zu tun haben. "Du zeigst uns den Weg und wir folgen dir nach." sagte sie dann mit ruhiger Stimme, während ihre Mutter immer noch klagte und weinte. Das konnte ja wohl nicht wahr sein. Jetzt musste sie das auch noch übernehmen.

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    Phocylides


    Phocylides zog die Augenbraue hoch als Corona ihm die Zügel wieder aus der Hand nahm und zu Wagen ging. Dass ihre Mutter gleich wieder mit dem Weine begann nahm er mit einem Seufzer hin.


    „Verzei mir Domina aber ich glaube Mein Dominus sehe es lieber wenn du auf den Wagen sitzen in die Stadt kämmst. Lucius Iulius Centho ist der Zeit Magistrat des Cursus Honorum ich glaube etwas weniger aufsehen wehre im Lieber.“


    Sprach er und legte die Eine Hand auf den Wagen, die Ander hielt er ihr hin als wolle er ihr beim Einsteigen helfen. Er konnte sich noch al zugut an die Ankunft der Iulia Cara erinnern von der Iulius Centhio nicht sehr erbaut war.




    MAIORDOMUS - LUCIUS IULIUS CENTHO

  • Die mangelnde Begeisterung bei den Worten des Maiordomus war Iulia Corona wahrlich anzusehen, als er meinte, es wäre ihrem Cousin sicherlich lieber, sie neben ihrer Mutter auf dem Wagen zu sehen. Unsicher sah sie zu ihrer Mutter, die gerade versuchte, wieder die ehrbare Witwe darzustellen, die sie nicht wirklich war, weil sie bei jeder Gelegenheit zu klagen begann.


    "Nun, wenn du meinst, mein Cousin sähe dies lieber." meint sie dann doch ein wenig unsicher, gibt dem Sklaven die Zügel zurück und lässt sich von Phocylides auf dem Wagen helfen. "Mutter, unter deinem rechten Auge hast du da einen... Streifen... ja genau da."

  • Kaum hatten sie das Stadttor hinter sich gelassen, wurde die Sänfte abgesetzt. Der Wagen wartete bereits auf sie, bereit zur Abreise. Natürlich wurden sie von ihren Sklaven begleitet, die nun halfen, alles, was mitsollte, ordentlich zu verpacken und den Herrschaften in den Reisewagen zu helfen. Ursus hatte beschlossen, seiner Frau im Wagen Gesellschaft zu leisten und nur das allerletzte Stück auf seinem neu erstandenen Wallach zu reiten. Ein braves Tier, wie es Arbo auch gewesen war, aber edler vom Körperbau her und auch ein bißchen lebhafter. Doch Ursus zweifelte nicht daran, mit dem Tier zurecht zu kommen, gar so ein schlechter Reiter war er ja nicht, dank seines Tribunats in Germania.


    "Cimon, reite Du bitte direkt beim Wagen mit. Marei, Du wirst beim Kutscher sitzen - oder wenn es Dir lieber ist, laufen. Baldemar, wenn Du gut reiten kannst, dann reite Du auch." Über Frija sollte Septima lieber selbst bestimmen. Die anderen Sklaven hatten ohnehin ihren Platz. Zumeist auf dem Wagen mit dem Hausrat und dem Gepäck. Wenn es nach Ursus ging, konnte es sogleich weitergehen.

  • Der Nubier war nahe bei der Sänfte gegangen. An der Seite, wo er seinen Herren vermutete. Kaum hatten sie die Stadt verlassen, da gab Dominus Ursus die Befehle und Cimon nickte rasch ergeben.


    "Ja, Herr. Direkt beim Wagen. Wie du wünschst Dominus Ursus."


    Damit war er auch schon dabei, sich auf das Pferd zu schwingen, welches für ihn vorgesehen gewesen war. Er würde den Wagen und seine Herrschaften mit seinem Leben schützen. Äußerlich blieb er gewohnt ruhig. Und doch sah er sich nach der Stadt um. Nach Flora, nach Phaeneas, nach Áedán... Dabei dachte er auch an Cassim, den er viel zu wenig hat kennenlernen dürfen und an Phraates, der leider nicht mehr dort war... Cimon war kurz betrübt und brauchte einige Momente um sich wieder zu fassen. Aber dann war er bereit für die Reise...

  • Der Germane hatte seinerseits Septimas Seite gewählt. Reisen lag ihm nicht besonders. Allerdings war es gut, solange es Richtung Norden ging. Als es daran ging, die Sachen entsprechend zu verteilen, hielt er sich zuerst vornehm zurück. Ein Seitenhieb seiner Frau brachte Baldemar dann doch dazu, etwas in die Hände zu nehmen. Ein widerwilliges Knurren begleitete ihn. Pff war das erste was er von sich gab. Ein Germane und nicht reiten können? Leicht verdrehte er seine Augen. Frijas Blick sorgte dafür, das der Germane nicht ausfallend wurde.
    Sicher besser als du, eine kurze Pause schloss sich an Herr! Der Germane würde sich, nach dem Aufsitzen auf einem beliebigem Pferd, in Septimas Nähe aufhalten. Nun aber sah er, das er sich geirrt hatte. Wieder ein knurren, dieses mal etwas lauter. Hoch hier. Jetzt wusste er, was er an germanischen Pferden so liebte. Man fiel nicht so tief. Doch was scherte das einen guten Reiter?

  • Ei der Daus.. war das aufregend!!! Frija und Baldemar gaben wieder einmal auf sie acht. Immer näher und näher kamen sie dem Stadttor. Marei musste allmählich immer mehr den Kopf nach oben recken, um das Stadttor ganz zu erfassen. Rasch waren sie durch und standen nun außerhalb Roms. Marei konnte nichts großartiges sehen und nickte artig auf Ursus Worte. Fürs hinterher Laufen war sie viel zu aufgeregt, weil sie überall hingucken wollte.


    Mit heftigem Herzklopfen bemühte sich sich den Kutschbock zu erreichen und setzte Nina auf ihrem Schoß. Wo sollte sie sich jetzt festhalten? Der Kutscher zeigte ihr eine Möglichkeit. Marei war ihm ziemlich dankbar. Zum ersten Mal saß sie auf einer Kutsche und sie saß ganz schön hoch überm Boden. Am besten gar nicht runterschauen... am besten nach vorne schauen. Marei verschluckte sich beinahe am größer werdenden Kloß im Hals und suchte nach aufmunternden Blicken ihrer Freunde Cimon, Frija und Baldemar.

  • Die Stadtgrenze war schneller erreicht als Septima lieb war. Schon auf den ersten Metern hatte sie gemerkt, wie sehr ihr Rom ans Herz gewachsen war. Hier war ihre neue Familie, eine Familie die sie liebte und hier waren ihre Freunde. Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Septima das absolute Glück erlebt und schon musste sie es wieder hinter sich lassen. Zwar nur für eine begrenzte Zeit, deren Dauer sie noch gar nicht kannte, aber trotzdem mussten sie gehen. Um bloss nicht zu weinen, atmete sie mehrmals tief ein und aus, um sich zu beruhigen und Ursus keinen jämmerlichen Anblick zu bieten.


    Außerhalb der Stadtmauer warteten bereits die Wagen auf sie. Nun würde der unangenehme Teil der Reise folgen, aber Septima kannte es bereits von ihrem kurzen Besuch in Mantua, als sie Iulius Licinus besucht hatten und mit ihm sein Wiegenfest, sowie die Beförderung gefeiert hatten. Es war längst nicht so lang, wie von Hispania nach Rom.


    Sie wechselten von der Sänfte zum Wagen und Septima beschloss, dass Frija ihnen im Wagen Gesellschaft leisten sollte. „Frija wird mit uns im Wagen fahren.“ teilte sie somit ihrem Mann und ihrer Serva mit. Gerade als sie einsteigen wollte, sprach Frija ihre Herrin an.


    „Mit verlaub Herrin, würde ich lieber mit Marei beim Kutscher sitzen wollen. Ich möchte das Kind ungern allein lassen.“


    Wenn sich Septima auch sonst nicht sonderlich für die Belange ihrer Sklaven interessierte, so war ihr nicht entgangen, dass Frija sich aufopferungsvoll um das Sklavenkind kümmerte, welches Ursus und sie von Celerina zur Vermählung geschenkt bekommen hatten. ‚Ob Frija eine gute Amme abgeben würde?’ ging es ihr kurz durch den Kopf, ehe sie nickte und endgültig im Wagen verschwand.

  • Bei Baldemars Worten verengten sich Ursus' Augen vor Zorn. "Und woher nimmst Du das angebliches Wissen über meine Reitkünste?", fragte er in scharfem Tonfall. Baldemar hatte ihn noch niemals zu Pferd gesehen. "Ganz gleich, wer von uns beiden der bessere Reiter ist, solche Frechheiten möchte ich niemals wieder hören, hast Du verstanden? Du hast offenbar mehr Freiheiten und Privilegien, als Dir gut tun!" Mit einem, immer noch wütend wirkenden, Nicken, nahm Ursus Septimas Entscheidung Frija betreffend zur Kenntnis. Er stieg zu ihr in den Wagen. "Mach Baldemar klar, daß er sich zu benehmen hat. Solche Frechheiten kann und werde ich nicht durchgehen lassen, auch wenn er Dein Sklave ist."

  • Der Germane hatte es geschafft. Leise knurrte er vor sich hin. Frija warnte ihn öfters vor seinem eigenen Verhalten. Aber Baldemar war einfach nicht wie sie. Es lag dem Germanen eine böse Antwort auf der Zunge. Doch er schwieg. Der Tonfall von Ursus zeigte, das Baldemar besser den Mund hielt. Frechheiten?
    Der Germane fixierte die Augen von Ursus. In ihnen funkelte es. Aber er spürte auch etwas kaltes in seinem Magen. Ja, sicher.
    Worauf er genau antwortete gab Baldemar nicht zu erkennen. Doch er war leiser, um den Aurelier nicht zusätzlich zu reizen.

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