Am Stadttor - Wer nach Rom will soll sich Zeit für die ordentliche Durchsuchung und Befragung nehmen!

  • Er hatte ja recht. Der Verkehr in dieser Stadt war so gewaltig, dass selbst für einen kurzen Austausch kaum Zeit blieb. Klar war, dass ich mich weiterhin selbst umhören musste, denn Feuer löschen und Verbrecher jagen war einfach nicht Glaucons Sache.
    Ist gut! Danke für deine Auskunft. Halt durch und die Ohren steif.
    ,warf ich ihm noch zu, bevor ich das Tor durchschritt.


    Kaum durch, kam ich mir auch schon verloren vor. Menschen und Fuhrwerke drängten mir nach, so dass ich immer weiter die Straße hinunter, hinein ins Zentrum gezogen wurde. Solche Massen hatte ich noch nie erlebt.


    Endlich ließ der Druck nach, und ich konnte in einer Häusernische kurz durchschnaufen. Kurz darauf machte ich mich auf die Suche nach der erstbesten Taverne. Mein Magen brachte mich um, und auch die Kehle wollte endlich wieder gespült werden.

  • Dario bedankte sie noch mit einem Nicken, dann endlich passierte die kleine Reisegesellschaft das Stadttor. Die junge Iulia konnte nur mutmaßen, wie groß diese Stadt war, die nun vor ihr lag. Wie weit der Weg zum Anwesen ihrer Familie auf dem Esquilin war, konnte sie ebenso wenig abschätzen. Eins war sicher, es würde kein netter kleiner Spaziergang werden. Auch Dario war dies nicht entgangen. Der Parther sah sich sofort nach einer Leihsänfte um und begann sogleich damit, um den Mietpreis zu feilschen.
    „Aber das ist doch nicht nötig! Ich kann doch laufen!“, rief Graecina. Den Parther jedoch schien das nicht zu stören. Er handelte weiter und nachdem er scheinbar einen annehmbaren Preis erzielt hatte, wechselten einige Münzen den Besitzer. „Deine Tante hat mich beauftragt, dich sicher zu deiner Familie zu bringen, Domina!“, entgegnete er unbeeindruckt. „Wenn ich bitten dürfte!“ Unmissverständlich deutete er auf die Sänfte, auf der sie nun Platz nehmen sollte. „Aber…“ wollte Graecina entgegnen, doch sie gab es auf, zu protestieren, da sie wusste, dass sich Dario nicht umstimmen lassen würde. So fügte sie sich und machte es sich auf der Sänfte bequem. Allerdings fühlte es sich für sie sehr ungewohnt an, von vier Sänftenträgern durch die Straßen getragen zu werden.


    >>>

  • Casca näherte sich der am Südrand des Aventin gelegenen Porta Raudusculana. Schon sehr lange hatte er das Tor der Servianischen Mauer schon nicht mehr gesehen oder durchschritten. Von Ostia aus war er der Via Ostiensis am Südufer des Tibers entlang gefolgt.


    Die rund 15 Meilen vom Hafen hatte er in damit in zwei Tagesmärschen geschafft. Die Überfahrt von Hispania war schrecklich gewesen und die gestrige Nacht ebenso. Wahrscheinlich wäre es doch besser gewesen ein Gasthaus aufzusuchen und nicht draußen zu nächtigen. Nun war er übermüdet, schmutzig und hungrig obendrein.


    Zumindest er sah er so mehr als unscheinbar aus und würde am Tor als unbedeutender kleiner Fisch durch die Kontrollen rutschen. Nicht, dass er irgendetwas zu verbergen gehabt hätte, aber bei entsprechender Laune konnten einen die Wachen unnötig aufhalten und einem den Tag gehörig vermiesen. Das konnte er heute wahrlich nicht auch noch gebrauchen.


    Er fasste sein Bündel fester und betrachtete die Vettel neben sich und ihre gefühlt zwanzig Bälger, die ebenfalls auf das Tor zugingen. Er lies sich etwas zurückfallen, denn das was er tatsächlich bei sich hatte, sollte auch in seinem Beutel bleiben und keine Suburaratten ernähren helfen.


    Das Wetter hatte gehalten und hell war es auch noch lange genug. Die Dinge, die er noch zu erledigen hatte, wollte er gerne vor Einbruch der Nacht abgewickelt haben.


    Mit diesen Gedanken schritt er durch den Torbogen.

  • <<<<<


    In Ostia hatte Carbo einen Händler gefunden, der ihm einen klapprigen alten Gaul und ein Cisium, einen leichten Reisewagen zu einem Spottpreis verkaufte. Der war auch mehr als angemessen angesichts des Zustands des Wagens, doch das war Carbo egal. Er brauchte das Gefährt nur zur Überbrückung der letzten Meilen nach Rom, immerhin hatte er auch noch seine Truhe mit seinen persönlichen Habseligkeiten darin zu transportieren und Carbo war gewiss nicht gewillt dazu sie den ganzen Weg auf der Via Ostiensis selbst zu schleppen. So lud er die Truhe in den aufklappbaren kleinen Hohlraum des Gefährts und setzte sich auf den Fahrersitz und verließ Ostia. Es dauerte einen guten halben Tag, dann jedoch tauchten vor ihm die Schemen der Servianischen Mauer auf und Carbo wurde von einem ehrfürchtigen Gefühl ergriffen. Nach seiner insgesamt 40-tägigen Reise von Mogontiacum bis Ostia hatte er es endlich geschafft und war an seinem Ziel angekommen, vor ihm lag Rom, die Ewige Stadt und Hauptstadt des Imperiums!


    Was hatte er nicht schon für Geschichten über diesen Ort gehört! Und erst welche Fehlvorstellungen hatte er zu Beginn seiner Reise noch über Rom gehabt! Weit und breit keine Salzwasser-, oder Sandmeere in Sicht, sondern alles grün und blühend, denn Roms Hafen Ostia lag doch sehr viel weiter von der Hauptstadt weg, als was er gedacht hatte. Doch nun endete Carbos Reise vorerst hier. Er wollte eine Bleibe und eine Arbeit finden und sich hier einleben, ehe er zum Orakel in Cumae aufbrechen wollte. Staunend betrachtete er im Vorbeifahren eine große weiße Pyramide mit einem sehr spitzen Winkel (warum die wohl hier stand?), ehe er wenig später zu der Schlange von anderen Reisenden an der Porta Trigemina gelangte und sich einreihte, um auf die Kontrolle durch die Stadtwache zu warten.

  • Heute war wieder einmal ein ganz spezieller Tag.
    Das Wetter warn nterdurchschnittlich, Sonnenschein, starker Wind und zwischendurch Regen. Was braucht Mensch mehr. Ein Kombi-Angebot zum Nullpreis. Den Göttern sei Dank
    Und dann noch die Menschen. Die Menschen....


    Appius stand am Tor und hatte Dienst. Natürlich. Kein geistig, gesunder Mensch würde den ganzen Tag am Tor nach Rom stehen um dort vllt Leute kennen lernen zu wollen.


    Anscheinend gab es heute etwas gratis. Appius hatte zwar keine Infos aber irgendwas würde irgendwo laufen.
    Wagen für Wagen, Reisender für Reisender wurde abgefertigt. Endlos schien die Schlange zu sein.
    Ein klappriger Wagen kam als nächstes dran.


    "Salve. Vom Wagen runter und das Gepäck öffnen. Sind Waffen zu finden?" Die üblichen Fragen. Appius warf einen raschen Blick auf die Ladefläche. Glücklicherweise stand da nur ein Reisekoffer. Die Kontrolle würde sich nicht lange hinziehen.

  • Sim-Off:

    Nur eine kurze Anmerkung. Carbo reist mit einem Cisium, wie in meinem Post erwähnt, was heißt, dass es keine Ladefläche gibt und der Miles auch seine Truhe nicht sehen kann, da die in dem kleinen Hohlraum unter dem Sitz verstaut ist.
    Um Iritationen zu vermeiden tue ich so, als hätte er auf den Sitz mit dem Hohlraum geschaut, weil es ja kein simOn-Fehler war. :)


    Die Schlange der Kontrolleure kam an ihn und es folgte die übliche Prozedur, so wie sie Carbo in jeder größeren Stadt sie erlebt hatte auf seiner Reise. "Salve" grüßte er freundlich zurück und hüpfte von seinem Sitz herunter, um genau jenen dann hochzuklappen und aus dem Hohlraum seine kleine Truhe hervorzuholen. Die stellte er dem Miles vor die Füße und öffnete sie. "Keine Waffen, das sind alle persönlichen Gegenstände die ich besitze."
    Ein wenig Kleidung war es, einige Schriftrollen und sonstige Gegenstände, die man normalerweise auf einer langen Reise so mit sich trug. Auch der kleine leere Lederbeutel war darin in dem Carbo öfters bei Zwischenstopps etwas Proviant für unterwegs mitgenommen hatte, doch hatte er den letzten Rest heute Morgen in Ostia aufgebraucht. Seine beiden Wasserschläuche waren am Wagen befestigt, einer war leer, der andere halbvoll.

  • Sim-Off:

    Sorry...:/ Kommt bei mir des öfteren vor dass diverse Details nicht wahrgenommen werden.


    Den Blick auf die Ladefläche könnte sich Appius sparen. Es gab gar keine. Der Wagen war nicht nur klapprig sondern auch noch klein. Quasi der Zweisitzer unter den Wägen. Hochstgeschwindigkeiten waren damit aber wohl nicht mehr erreichbar.


    Kurz wühlte Appius in dem Koffer. Alles unscheinbare Dinge....nicht verdächtiges. Währenddessen stellte er dem Reisenden weitere Fragen.


    "Wie ist dein Name und woher kommst du?"


    Der Urbaner blickte kurz auf um Augenkontakt herzustellen. Meist konnte man aus der Mimik des Gegenübers erkennen ob die Wahrheit gesprochen wurde oder nicht.


    Kurz tastete er auch noch den Lederbeutel ab. Anscheinend hatte hier der Mann seinen Proviant aufbewahrt. Die Wasserschläuche waren ebenfalls keiner weiterer Aufmerksamkeit nötig.

  • "Mein Name ist Norius Carbo aus Mogontiacum. Ich war dort zuletzt Magister Vici. Ich bin nach Rom gekommen, weil ich für einige Zeit hier leben und arbeiten möchte, ehe ich in den Norden zurückkehre für meine weitere Karriere." beantwortete Carbo die Frage der Wache und nahm auch gleich von selbst die nächste Frage vorweg, was bei allen Göttern er denn hier in der Ewigen Stadt zu suchen hätte.

  • "Alles klar. In der Provinz schaut's also trüb aus für eine Karriere." kommentierte Appius den knappen Lebenslauf.


    " Also dann, ehemaliger Magister Vici. Alles in Ordnung. Pack zusammen und mach den Weg frei. Du kannst passieren. Vale Bene." Der Furier nickte Carbon nach zu und winkte bereits den nächsten Reisenden heran.

  • "Vale bene" nickte Carbo und machte sich daran, dass er weiterkam, sich dabei über das sonderbare Kommentar des Miles wundernd. Doch egal, Rom wartete auf ihn!


    So verkaufte Carbo bei einem nahen Mietstall sein Cisium und den Gaul an den Wirt und machte sich anschließend mit einer Tragevorrichtung aus Lederriemen, die ihm der Wirt verkauft hatte, damit er sich die Truhe auf den Rücken schnallen konnte, auf den Weg hinein in die Stadt.

  • [...]


    Die Frage nach dem 'Wie' würde Triaria nicht mit endgültiger Gewissheit beantworten können. Letztlich aber hatte das alte Maultier sie zuverlässig bis zu den Toren Roms getragen. Sie, ihren Sklaven Kednes und den freundlichen, wenn auch etwas zwielichtig erscheinenden "Transportunternehmer" Areus. Während der Fahrt von Ostia in die ewige Stadt hatte Triaria Gelegenheit gehabt, die Landschaft Italias in all ihrem facettenhaften Reichtum kennen zu lernen. In vielerlei Hinsicht unterschied sie sich oberflächlich nicht sonderlich von Griechenland, in den Details entfaltete sich indes ihr ganz eigener Charakter. Je näher sie Rom kamen, desto unruhiger wurde Triaria und sie versuchte wiederholt, sich in dem schaukelnden Karren zu erheben, um einen Blick gen der Mauern zu erhaschen. Mit Mühe gelang es Kednes, seinen Schützling von diesem Vorhaben abzuhalten. Denn schon an Bord der Corbita hatte sich die junge Römerin unter dem Einfluss der Wellen nur bedingt als standfest erwiesen; - immerhin war sie von der Seekrankheit verschont geblieben. Mehr und mehr Menschen füllten die Straße, wobei der Karren kaum schnell genug war, sie zu überholen. So ergaben sich mitunter seltsame Momente, wenn das Maultier neben einer Fußgruppe dahin trottete und Triaria den Menschen über lange Zeit in die Augen sehen konnte. Manch neugieriger Blick wurde ihr zugeworfen, ein Gespräch ergab sich hingegen nicht. Ein jeder schien vor allem mit sich selbst beschäftigt zu sein. Was durchaus verständlich war, schließlich neigte sich der Tag zusehends seinem Ende entgegen.


    Und schließlich waren sie da. Nun konnte kein bestimmendes Wort Triaria mehr auf der Sitzbank halten. Als die Straße sich zu Rom hinab wandte, sprang die Römerin auf, was das Maultier mit einem Schnauben quittierte und Kednes veranlasste, sie an ihren Beinen festzuhalten. "Sieh doch, wir sind endlich da!", rief sie ihrem ägyptischen Sklaven zu, der zur Antwort lächelte. Unbemerkt lag in seinen Augen gleichwohl ein Hauch der Unruhe, denn er empfand ihrer beider Schicksal nicht ganz so offensichtlich, wie Triaria das tat. "Bitte, du bringst Hermes' Tritt durcheinander", mahnte Areus seinen Fahrgast erfolglos und führte sein Gespann in den Schatten der Stadtmauer.

  • Heute wollte anscheinend die halbe Welt wieder Mal nach Rom. Ohne Unterlass strömten Menschen mit unterschiedlichster Herkunft, Auftretens und Aussehen an das Tor zur Stadt die das Zentrum der Welt war.


    Karren, gezogen von Männern, Pferden oder Maultiere passierten nach gründlicher Inspektion das Tor. Ab und an war auch ein Reisender dabei der nicht ganz so einverstanden mit der Durchsuchung seiner Habseligkeiten war und dies lautstark äußerte. Diesen Unmut würde aber rasch und konsequent die Kraft genommen. Ein paar leise gesprochene Worte oder ruppiges Anfauchen durch die Wache beruhigten sich die meisten wieder und die Schlange setzte sich wieder langsam in Bewegung.


    Eines der üblichen Reisegefährte näherte sich die ne hielt nach einer dezenten Aufforderung an.


    " Salve." Furius hatte wieder Mal Dienst am Tor, eigentlich war er "DER" Torwächter da er immer am Tor zu finden war.


    " Was führt dich nach Rom?" erkundigte er sich bei der jungen Frau in ruhigen Tonfall da die Frau aufgeregt schien. Langsam umrundete Furius das Gefährt die m es in Augenschein zu nehmen.

  • "Salve", grüßte Triaria den Soldaten am Tor. Stehend auf dem Karren sah sie auf ihn herab und erst jetzt fiel ihr auf, dass Kednes mit seinen großen Händen ihre Unterschenkel umklammert hielt. Sie warf ihm kurz einen skeptischen Blick zu, der Ägypter schien indes nicht gewillt, sie los zu lassen. So zuckte Triaria mit den Schultern und wandte sich wieder dem Soldaten zu. "Meine Zukunft", antwortete sie auf seine Frage und wies durch das offene Tor in die Stadt. "Aus Athen komme ich. Und mein Weg führt mich in die Domus Iulia." Während Triaria von der Überzeugung beseelt, dass der Weg nach Rom ihr selbstverständlich eröffnet würde, ihr Ziel vorstellte, rutschte der "Transportunternehmer" Areus unruhig auf seinem Platz hin und her. Die Zügel des Maultiers hielt er dabei fest in Händen und er wisch dem Blick des Soldaten scheu aus. Kednes entging dieses eigentümliche Verhalten des Mannes nicht, er unterließ es jedoch, ihn darauf anzusprechen. Sollte er es wagen - gleich auf welche Art - Iulia Triaria in Schwierigkeiten zu bringen, würde er ihm den Hals umdrehen; - langsam.

  • Appius hatte den kleinen Karren umrundet und blieb neben dem Fahrer stehen.


    " Und was ist mit dir?" setzte der Furier die Befragung nun beim Fahrer fort.
    Das Unruhige Verhalten und die Versuche nicht aufzufallen waren der Wache nicht entgangen.
    Oft war dieses Verhalten schon angetroffen worden, jene die etwas zu verbergen hatten oder jene, die sich nicht sicher waren ob sie Probleme bekommen könnten wegen einer Kleinigkeit die sonst kein weiteres Aufsehen erregt hätte.


    " Reist ihr gemeinsam?"


    Mit einem kurzen Seitenblick behielt er die junge Iulierin im Auge. Ihre Reaktion könnte ebenso aussagekräftig sein.



    Sim-Off:

    Rechtschreibung :D

  • "Nichts", antwortete Areus hastig und wisch dem Blick des Torwächters weiter aus. Es schien, als ringe er um eine Erklärung, doch Triaria kam ihm in ihrer unverblümten Art zuvor. Sie breitete die Arme aus, ein wenig pikiert über die für sie nicht recht nachvollziehbare Befragung durch den Soldaten. "Das würde ich so nicht behaupten. Der gute Mann - sein Name ist übrigens Areus - bot mir an, mich mit seinem Karren nach Rom zu bringen. Ein wahrhaftiges Abenteuer, aber eines mit gutem Ausgang. Ich dachte, du würdest ihn kennen?", hob sie fragend die Augenbrauen. Schließlich war es nur logisch anzunehmen, dass ein "Transportunternehmer", der regelmäßig zwischen Rom und Ostia verkehrte, den Torwachen vertraut war.
    Nur beiläufig registrierte die junge Römerin, dass Kednes, ihr ägyptischer Sklave, seine Hände von ihren Unterschenkeln löste, nun, da der Karren zum Stillstand gekommen war und wohl kein Sturz mehr drohte. Stattdessen rückte er näher an Areus heran und in seinen grauen Augen lag jener vielsagende Ausdruck, der nach sofortiger Auskunft verlangte. Areus räusperte sich vernehmlich. "Sicher kennt man mich! Nicht wahr? Wie oft bin ich schon durch diese Tore gefahren. Vielleicht wirke ich etwas nervös, solch wertvolle Fracht begleite ich selten."

  • " Nö." kam die knappe Antwort von Appius auf die Frage ob der "Transportunternehmer" bekannt sei.
    Und "Transportunternehmer" waren immer suspekt.


    Tief atmete der Urbaner ein und bedeutete dem Fahrer dass er mit dem Karren zur Seite fahren solle um den Verkehr nun nicht weiter aufzuhalten.


    " Also....Iulia. Du kommst aus Athen. Seit wann bist du in Begleitung dieses Mannes? Und bitte....das Gepäck abladen um es für eine Inspektion zu öffnen."
    " Den Karren." dabei blickte er den Fahrer eindringlich an " werden wir nun auch genauer ansehen. Denn irg ndwie hab ich das Gefühl dass du nicht wegen der jungen Dame so nervös bist sondern etwas anderes der Grund dafür ist.
    An Iulia gewandt " Nicht dass man(n) keinen Grund hatte nicht nervös zu werden aber....." Appius schenkte der Iulierin ein kurzes Lächeln.

  • "Seit den Morgenstunden", antwortete Iulia Triaria dem Soldaten und warf einen fragenden Blick zu ihrem Sklaven Kednes, der ihre Worte mit einem Nicken bestätigte; - dabei aber weiter den immer nervöser werdenden Areus im Auge behielt. "Seit wir von Ostia aufgebrochen sind", ergänzte die junge Römerin und runzelte die Stirn. Sie sah zu dem Gepäck, das auf dem Karren verteilt lag und seufzte. War all dies wirklich nötig? Ungeduld und Erschöpfung vermischten sich in Triaria zu dem Drang, möglichst bald das nun schon so nahe Ziel zu erreichen. Das Kompliment des Soldaten ließ sie hingegen lächeln und besänftigte ihre widerstreitenden Gefühle dahingehend, dass sie mit einer beiläufigen Handbewegung der Kontrolle schließlich zustimmte. "Wenn es denn sein muss. Ich möchte dich nicht an der Erfüllung deiner Pflichten hindern."
    Kaum hatte Triaria ihren Fuß auf den Rand des Karrens gesetzt, um - etwas umständlich - gen Boden zu klettern, da versetzte Areus dem Maultier in der Deichsel einen plötzlichen Schlag mit seinem Stock. Und auch wenn das Tier älter als Jupiter selbst sein mochte, tat der Hieb seine Wirkung. Mit einem Satz sprang das Maultier einen halben Meter vor, zog den Karren ruckartig mit sich und brachte Triaria aus dem Gleichgewicht. Begleitet von einem Schrei der Überraschung verlor die Römerin das Gleichgewicht und stürzte auf die Straße. Kednes erneuter Griff nach ihren Beinen kam zu spät. Areus indes nutzte den Augenblick der Ablenkung, sprang von seinem Sitzbrett und rannte so schnell ihn seine Füße zu tragen vermochten in Richtung des offenen Stadttores ...

  • Die Ereignisse überschlugen sich. Während der "Transportunternehmer" Areus im vollen Lauf durch das offene Stadttor zu gelangen versuchte, landete Triaria auf dem harten Straßenboden. Sie wusste sofort, sich keinen Knochen gebrochen zu haben, dennoch tat der Aufprall weh und warmes Blut rann von ihren Ellbogen die Unterarme hinab. Mehr vor Schreck denn vor Schmerz stöhnte sie vernehmlich. Als sich ein Schatten über sie legte, öffnete sie - auf den Händen abgestützt - die Augen und sah nach oben. Kednes' besorgtes Gesicht ragte über ihr auf. "Hast du dich verletzt?", fragte er hastig und Triaria schüttelte zur Antwort den Kopf. "Nicht ernsthaft." Sie betrachtete die Schürfwunden an ihren Armen. Es würde narbenlos verheilen und vielleicht konnte sie mit ihren "Kriegsverletzungen" ein wenig angeben, nachdem die Schiffsreise so bemerkenswert ereignislos verlaufen war. Unwillkürlich grinste die Römerin und Kednes atmete erleichtert aus. Dann wandte er sich herum ...


    Gerade rechtzeitig, denn mit einem lauten, widerhallenden 'Wump' krachte das Schild eines Torwächters gegen den sprintenden Areus. Der Mann wurde abrupt von den Fußen gerissen und schlug gegen die raue Mauer unter dem Torbogen. Noch ehe er zu Boden sinken konnte, stürzten zwei weitere Soldaten heran und nahmen Areus in einen harten Griff; - wie man Gefangene im Allgemeinen zu behandeln pflegte. Triaria hatte keine Zweifel, dass Areus in diesem Moment mehr Leid empfand als sie, worauf sein benommener Blick einen deutlichen Hinweis gab.
    Gestützt von Kednes' Hand richtete sie sich auf und klopfte das Tuch ihres Gewands ab. Glück im Unglück: Sie war weder in einer Pfütze noch in sonstigem Unrat gelandet, sodass keine auffälligen Spuren verblieben. "Danke", sagte sie zu Kednes und legte in ungewohnter Ernsthaftigkeit eine Hand an seinen bloßen Oberarm. An den Soldaten gewandt, der nun akribisch den Wagen mit dem steinalten Maulesel nach dem Grund für Areus' Flucht zu durchsuchen begann, ergänzte sie: "Mit diesem Zwischenfall sollten nun alle Ungewissheiten aufgeklärt sein, nicht wahr?" Der entschlossene Tonfall in Triarias Stimme erstaunte Kednes, doch er vermutete, dass auch sein Schützling nun an dem Punkt angekommen war, da sie das Ende der Reise herbeisehnte. Und tatsächlich drehte sich die Römerin ohne weitere Worte kurzerhand um, verließ den Schatten der Mauer und trat in das Licht der ewigen Stadt ...


    [...]

  • Der Reisewagen, von Süden kommend, rollte auf der Landstraße seinem Ziel entgegen. Mit einer Hand voll Sklaven hatte sie sich vor zwei oder drei Tagen auf den Weg gemacht. Es war eine Reise ohne Wiederkehr, denn sie hatte ihn nun endgültig verlassen! Zu lange hatte sie sich demütigen lassen, als er sie ständig mit seinen Huren vorführte. Lepidus, so war sie überzeugt davon, hatte sie leiden lassen, weil sie ihm keine Kinder geboren hatte. Dreimal war sie schwanger gewesen. Dreimal hatte sie für kurze Zeit Leben in sich gespürt und dreimal hatte sie erleben müssen, wie dieses Leben wieder in ihr erloschen war. Danach hatte ihr Gatte das Interesse an ihr verloren und hatte sich mit seinen Sklavinnen und teuren Lupae vergnügte, während Domitilla langsam innerlich zu Stein wurde. Ein letztes Aufbäumen, um ihre Ehe noch zu retten, war auch fehlgeschlagen. Sie, die sie tagtäglich von einer Schar von Sklaven umgeben war, vereinsamte zusehends.


    Als sie dann vor drei Tagen aufgebrochen war, hatte sie ihm die entscheidenden Worte nicht ins Gesicht sagen können - non iam es coniunx meus. All die Jahre über hatte er über ihr gestanden, sie klein gehalten und ihr das Gefühl gegeben, nichts zu sein. Ihr einstiges Selbstbewusstsein war von Jahr zu Jahr weniger geworden. Und selbst dann, als sie sich endlich entschlossen hatte, zu gehen, spürte sie dieses beklemmende Gefühl in der Magengrube. Nein, sie hatte sich nicht getraut, aus sich herauszukommen, um Klartext mit ihm zu sprechen. Unter einem Vorwand war sie dann abgereist. Wenn sie dann endlich bei ihrer Familie angekommen war, würden ihn die entscheidenden Worte auf schriftlichem Wege erreichen. So lautete ihr Plan.


    Von weitem konnte man bereits die Stadt auf den sieben Hügeln erahnen. Nicht mehr lange und der Wagen erreichte die Tore zur ewigen Stadt. Schweigend lugte sie hinter dem Vorhang hervor, während die latinische Landschaft an ihr vorbeizog. ‚Roma aeterna – ich komme‘, dachte sie für sich und sie fühlte, wie es bereits leichter um ihr Herz wurde.


    Dann endlich hielt der Wagen an. Von nun an würde sie den Rest ihrer Reise in eine Mietsänfte fortsetzen, die sie zur Villa Flavia brachte. Doch zunächst begehrte die kleine Reisegesellschaft Einlass an der Porta Capena.

  • Mit ernstem Gesichtsausdruck stapfte appius dem Gespann entgegen und hob gebieterisch den Arm um zu zeigen dass die Fahrt hier ein Ende hatte.


    Prüfend umrundete er den Wagen, beäugte den Pulk an Sklaven und hielt schliesslich ander Seite des Gespanne an.


    " Salve" grüßte er nun laut und deutlich und versuchte auszumachen wer hinter dem Vorhang saß welcher den Einstieg verging.

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