Ich mochte die Thermen wirklich, und es war einer der wenigen Orte in Rom, die ich mit einer gewissen Zufriedenheit besuchte. Es gab sehr wenige deutlichere Zeugnisse der römischen Kultur als gerade die Thermen und die Tempel, wenn diese beiden Wege nicht ausreichten, um dem Volk zu offenbaren, was der richtige Weg war, dann gab es immernoch die Kampfkraft der römischen Legionen. Gerade die agrippinischen Thermen waren ein Zeugnis der Überlegenheit Roms, die prächtige Wandgestaltung hob sie über alle anderen hinaus, ließ einen das hohe und edle Erbe unserer Vorfahren erneut spüren. Wir hatten die Thermen betreten und den Weg zum Trakt der Männer eingeschlagen - die Therme war groß genug, dass hier Männer und Frauen gleichzeitig baden konnten, wenngleich, wie es die Tradition und das Gesetz vorschrieben, getrennt voneinander. Ein Umstand, den ich wahrscheinlich noch bis in alle Ewigkeit bedauern würde, aber es ließ sich nun einmal nicht ändern.
"Einer der wenigen wirklichen Vorteile Roms sind diese Thermen," bemerkte ich in Gracchus' Richtung und ging ihm in die Umkleideräume voran. "Wollen wir uns erst ein bisschen ertüchtigen oder willst Du gleich ins Wasser?" Wir bekamen die Marken für unsere Ablageplätze der normalen Kleidung und ich steuerte einen der dafür markierten Räume an, in denen einige Bänke auch Sitzplätze boten. Jetzt am Nachmittag war die Therme noch nicht ganz so voll wie am abend, wenn die Handwerker und Händler dazu kommen würden, die um diese Zeit noch arbeiteten, und so mussten wir uns nicht durch allzu große Massen an anderen Männern zu unseren Ablageplätzen kämpfen. Ich schlüpfte recht eilig aus der Tunika und stopfte sie in das kleine Fach, Gracchus dann abwartend anblickend. Je nachdem, was er zuerst tun wollte, würde ich die Sandalen mitnehmen oder nicht.