Warum ich nach Ostia gekommen war? Ich wusste es nicht. Vielleicht einfach aus dem Grund, hier am Strand zu sitzen und Kreise in den Sand zu zeichnen. Gedankenverloren und nur mit einer Tunika bekleidet, die meinen Stand niemandem preisgab, saß ich am Meer und blickte abwechselnd hinaus auf die Wellen und wieder zu meiner Hand, die unermüdlich Dinge in den Sand zeichnete. Ich dachte nach, konnte aber nicht sagen, woran genau ich dachte und was mich bewegte. Es waren viele Dinge auf einmal und doch keine Sache. Das Rauschen der Wellen beruhigte mich auf eine seltsame Art und Weise und spendete mir Trost, obwohl ich eigentlich keine Trauer verspürte.
Sicher wollte Vater bald, dass ich heiratete. Eines von den Dingen, über die ich nachdachte. Ich sollte standesgemäß heiraten, eine Patrizierin aus ehrbarem Hause. Keine Plebejerin, wie es beispielsweise Iulia Helena war, die ich kennengelernt hatte. Doch ihre Freundin faszinierte mich viel mehr. Dennoch fragte ich mich, wie es wohl mit einem Mann sei, verdrängte den Gedanken jedoch rasch wieder. Ein anständiger Patrizier tut so etwas nicht, hörte ich eine lautlose Stimme flüstern. Sicher hatte sie recht. Und dennoch musste ich an die Zeit in Achaia zurückdenken, in der alles so seltsam fremd und anders gewesen war. Aber war es deswegen schlecht?
wenn jemand möchte, nur zu!