Ich versuchte mich, an Camryns Haut zu erinnern. Es erschien mir seltsam schwer, denn ich hatte sie schon eine sehr lange Zeit nicht mehr gesehen. Doch Aquilius hatte recht, sie besaß eine elfenbeinfarbene Haut, die noch dazu sehr geschmeidig war. Und an ihrem Nacken befand sich das Muttermal, das ich bei unserem ersten Techtelmechtel entdeckt hatte. Ich grinste abwesend, und erst die Erklärung, warum der Flavier nicht mehr wusste, warum Nefertiri so hieß wie sie hieß, holte mich ins Hier und Jetzt zurück. Mein Grinsen wurde nur noch breiter bei seinen Worten. Camryn und ich hatten uns erst zweimal nahe sein können, dann reiste ich schon nach Roma. ich war gespannt darauf, was sie alles konnte, denn diese zweimal waren eher kurz und erleichternd gewesen denn ausgiebig und reizvoll....reizvoll wie Aquilius, der erneut die süßen Lippen für etwas Muschelfleisch öffnete. Muschelfleisch, an dessen Stelle ich gern etwas anderes gewusst hätte.
Ich räusperte mich und langte nach einem Tuch, um mir das Fett von Kinn und Lippen zu tupfen, dann sah ich den Flavier schmunzelnd an.
"Sie kann an den unterschiedlichsten Stellen des Körpers geschickt ihre Hände einsetzen", erwiderte ich - und in meinem Kopf formte sich eine Idee.
"Ich kaufte sie, vier Tage vor meiner Abreise nach Rom. Insofern wird es wohl noch ein Weilchen dauern, bis sie mir all ihre Künste offenbart."
Bei seinen Ausführungen die Ilias betreffend, musste ich wieder schlucken. Achilleus und Patroklos, die Geliebten. Ich musterte Aquilius und räusperte mich.
"Vielleicht... Vielleicht sollten wir das Essen an einem ungestörteren Ort fortsetzen, oder aber verschieben. Ich fühle mich... angespannt", gestand ich auf seine Worte hin und ließ damit offen, was ich unter der Anspannung verstand, die ich äußerte...