[Quirinal] Curia Saliorum Collinorum

  • "Du wagst es, derartig abfällige Kritik an unserem Kaiser zu üben? Hier in diesen heiligen Hallen?" Ursus' Stimme war eiskalt, als er diese Worte ruhig aussprach. Dieser Fabius bewegte sich am Rande des Hochverrates. Und das vor vielen Zeugen! Der Kaiser war krank, ja. Er war sicher nicht in der Verfassung, das Reich allein zu regieren. Auch das stimmte. Ursus hatte zudem den Eindruck gehabt, daß nur wenige Angelegenheiten sein wirkliches Interesse wecken konnten. Aber gerade das bewies doch, daß dieser Fabius enorm Dreck am Stecken haben mußte. "Ich hatte die Ehre, den Kaiser persönlich kennen zu lernen, habe mit ihm gesprochen... Viele Entscheidungen überläßt er anderen, seinen engsten Vertrauten. Unwichtige Dinge, wie es sicher unbewiesene Behauptungen über einen langjährigen Angehörigen des Cultus Deorum, gar den rex sacrorum, wären. Der Kaiser hat sich aber höchstselbst Deiner Angelegenheit angenommen. Also gab es überaus stichhaltige Gründe für Deine Amtsenthebung. Mein Onkel hat kein so enges Verhältnis zu Valerianus, daß dieser ihm auf bloße Behauptungen hin sein Ohr leihen würde. Das allein führt Deine Worte ad absurdum. - Meinem Onkel wurde schlecht, sagst Du? Kein Wunder, würde ich sagen." Ihm wurde auch fast schlecht, wenn er hörte, wie dieser Mann Gift spuckte - und auch noch Gehör fand.


    Ursus blickte in die Runde. "Und ihr alle... ihr steht hinter diesem ach so ehrbaren Mann? Wirklich und wahrhaftig? Glaubt ihm mehr als dem von euch gewählten Magister? Glaubt ihm mehr als dem Kaiser? Und mehr als dem Collegium Pontificium? - Findet das alles gar zum Lachen?" Er blickte jedem der Anwesenden eine Weile ins Gesicht, um darin zu lesen, ob sie wirklich einen Mann wie Corvinus für derartigen Abschaum wie diesen Fabius opfern wollten.

  • Hinzugehen hatte ich mir eigentlich nicht vorgenommen. Aber es gab einige Gerüchte die meine Neugierde dann auch wieder weckten. So recht war das Collegium schon lange nicht mehr zusammengekommen und da erschien mir der heutige Sitzungstag schon irgendwie merkwürdig vorallem da er so unplanmäßig fiel. Leicht irritiert hörte ich schon von Weiten lautes Gekeife. Wie ein Markt voll Waschweibern kam es mir vor. Als ich näher kam und endlich zur Tür rein, war es doch nur das Kollegium. :D
    Allesamt versammelt und in hochrote Köpfe gekleidet. "Salve Brüder, wie ich sehe habe ich den schönsten Teil bereits verpasst. Um was geht es heute?" Der Magister fehlte. War dies vielleicht ein Grund für das Gezank? War man gnädig würde man mich einweihen, wenn nicht stand ich eben rum wie die Anderen und schaute zu, bis sich was ergab, das meine Stimme erforderte. 8)

  • Fabius Antistes hatte inzwischen einen düsteren Gesichtsausdruck aufgesetzt und bedachte Ursus mit eisigem Blick. Keiner konnte ahnen, wie schwach der Kaiser wirklich war, keiner, der nicht so oft mit ihm zu tun gehabt hatte wie er selbst. Abfällig schürzte er die Lippen. "Und hast du dich nie gefragt, warum er so viele wichtige Entscheidungen anderen überlässt? Seinem Bruder oder diesem fetten Stadtpräfekten?" scharrte er. "Nur leider kann ihm niemand die Entscheidungen abnehmen, nicht wahr? Die muss er noch schön selbst treffen, aber da kommt es bisweilen wie gerufen, wenn jemand scheinbar echte Beweise vorlegt. Da prüft keiner nach, denn das würde ja Arbeit bedeuten. Ressourcenverschwendung, die man anderweitig einsetzen könnte. Oder gar etwas wie Eigeninitiative!"


    Der Fabier schälte sich nun von seiner Liege und erhob sich ein wenig schwerfällig. Im gleichen Moment trat der Flavier ein - auch so ein Schmarotzer, aber ungefährlich...und damit ebenso nutzlos. Fabius verschwendete nicht einmal ein Nicken in dessen Richtung. "Dein Onkel ist ein hinterlistiger Betrüger! Was glaubst du, worauf er es abgesehen hat? Hmh? Nun, da gleich drei ehrbare Männer des Gremiums verwiesen wurden? Hm?" Antistes war sich sicher, dass der Aurelier es auf den Posten des Opferkönigs abgesehen hatte. Aber da würde er sich lange freuen, denn weder war er weise genug noch hatte er die nötige Erfahrung vorzuweisen. Allfällig würde man ihm einen Platz im collegium zugestehen. Der Kaiser würde ohnehin nur ja und amen sagen, wenn nur der Vorschlag durchdacht vorgebracht wurde. Elendige Marionette, die er war. Antistes' Gesicht zierte ein bitterer Zug bei diesen Gedanken, dann brach sich langsam ein Lächeln Bahn und er wandte sich demonstrativ von Ursus ab. "Meine Freunde, ich hege den Verdacht, dass wir einer Verschwörung anheim fallen. Ich schlage, resultierend aus dieser zweifelhaften Lage, damit vor, den höchstverehrten Aurelius Ursus ebenfalls mit einer Neuwahl zu bestätigen, oder aber der Sodalität zu verweisen." Schmeichlerisch waren die Worte gewesen. Stille folgte auf sie. Dann setzte leises raunen ein, die meisten der Anwesenden hatten fortgesehen, als Ursus sie mit seinem Blick fixiert hatte. Nun erhob sich einer. "Das...das ist..." begann er, doch ein Freund legte ihm hastig die Hand auf den Unterarm und schüttelte den Kopf. Antistes' Kopf ruckte herum. "Was wolltest du sagen, Pomonius?" Der Besagte tauschte einen Blick mit seinem Freund und setzte sich wieder. "Nichts...ich meine... Eine gute Idee", murmelte er, was Antistes zutiefst befriedigt nun wieder sich zu Ursus umwenden ließ.

  • Ursus wandte sich dem Flavier zu, der gerade eingetreten war. "Salve, Flavius. Ja, Du hast das beste bereits verpaßt, obwohl, einen Teil durftest Du ja gerade noch miterleben." Weiterhin, wie auch schon zuvor, sprach er in ruhigem Ton. Nun machte er eine Geste über die Versammlung hinweg, die auf einmal sehr schweigsam geworden war und es nicht wagte, tatsächlich Farbe zu bekennen.


    Fabius völlig ignorierend erklärte er Lucullus die Verhältnisse."Unser lieber Freund Fabius hier möchte sich gerne der aurelischen Mitglieder dieser Sodalität entledigen, denn sie sind ihm zu neugierig. Hat doch mein Onkel es tatsächlich gewagt, seinen Machenschaften auf die Spur zu kommen. Ach, da fällt mir ein, als amtierender Quästor könnte ich doch gleich selbst mal die Unterlagen überprüfen, die mein Onkel während seiner Amtszeit beim Cultus Deorum geprüft hat. Ja, ich denke, das werde ich tun. Bin schon sehr gespannt, was ich finden werde. Nun, was immer Corvinus fand und dem Kaiser vorlegte, es reichte, um Fabius aller seiner Ämter zu entheben. Nun kann er das natürlich gar nicht vertragen und verleumdet hier ehrenwerte Männer wie meinen Onkel - und nicht zu vergessen den Kaiser selbst - um selbst als der einer finsteren Intrige zum Opfer gefallenen Strahlemann dazustehen. Wie schade, daß dies Strahlen so enorm angeschmutzt ist. Wie sehr angeschmutzt mag jeder der hier Anwesenden nach dem beurteilen, was er selbst von Fabius weiß." Daß viele hier bestochen worden waren, konnte Ursus nur vermuten, auch wenn es mehr als wahrscheinlich war. Doch gerade diese wußten ja, wie sehr Fabius im Unrecht sein mußte, wenn er solche Maßnahmen nötig hatte.


    Er blickte nun in die Runde, wobei er allein Fabius weiterhin mit Mißachtung strafte. "Noch bin ich Mitglied dieser Sodalität. Ich fordere ebenfalls die Bestätigung des Fabius Antistes durch eine Neuwahl! Und stelle mich selbstverständlich der erneuten Kooptation." Er wollte sehen und hören, wer hier wie stimmte. Wollte Freund und Feind kennen. Und es ihnen nicht so leicht machen, sich zu verkriechen und unerkannt zu bleiben. In ihre Gesichter sehen wollte er, wenn sie gegen ihn stimmten!

  • Die versteckte Drohung bewirkte rein gar nichts bei Fabius Antistes. Einzig der Umstand, dass Ursus von Unterlagen wusste, machte ihn ein wenig skeptisch hinsichtlich des tatsächlichen Wissens. Was wusste Ursus wirklich? Wie viel hatte sein Onkel ihm verraten, obwohl er zum Schweigen vereidigt worden war? Im Grunde war es allerdings einerlei: Es gab die Unterlagen vermutlich nicht mehr, denn jeder Makel auf der toga des rex sacrorum war auch ein Makel auf der kaiserlichen toga. So stand Antistes weiterhin lächelnd vor der versammelten Mannschaft und ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Was dieser Aurelier da nun abzog, war ein letztes Aufbegehren, das musste er so gut wissen wie Antistes es tat. Auch über die drohende Neukooptation machte er sich keine Gedanken, vermutlich würde er sogar der neue magister werden, immerhin hatte er genügend dafür hingeblättert.


    "So beginnen wir also mit der deinen, Aurelius, denn ich sprach zuerst. Solltest du erneut kooptiert werden, besitzt zu selbstverständlich das Recht, ebenfalls eine Bestätigung zu verlangen", erwiderte der Ex-Rex ruhig. Statt, wie es bisher üblich gewesen war, die Anwesenden zu fragen, ob jemand etwas gegen die Mitgliedschaft eines Neuen einzuwenden hatte, kürzte der Fabier die Sache legitim ab, indem er mit leicht herrischem Unterton fragte: "Gibt es jemanden in diesem Raum - von dir, Claudius, einmal abgesehen - der Aurelius Ursus weiterhin als Mitglied dieser ehrbaren Gemeinschaft sehen möchte?"


    Antistes sah sich um. Hier und dort zuckte eine Hand, wanderte jedoch nicht empor. Der junge Mann von eben wirkte unglücklich mit seiner gesenkten Hand, vermied es jedoch, Ursus dabei anzusehen. So wie er handhabten es beinahe alle, sah man von zweien ab, die sich offensichtlich gegen den Fabier stellten: Cornelius Imbrex und Cloelius Quadratus. Antistes blickte den Flavier an. Ihn hatte er nicht geschmiert, aus Angst vor dem pontifex Gracchus, der doch mit dem Aurelier befreundet war, dem er dies hier alles zu verdanken hatte. "Nun?" hakte er nach, doch war es auch einerlei, wie der Flavier sich entschied. Zwei wären ebenso zu wenig gewesen wie drei Stimmen für den Verbleib des Aurelius Ursus im Gremium der collinischen Salier. Überlegen grinsend wandte sich Antistes an Ursus. "Tja. Heute endet also deine Mitgliedschaft in dieser Sodalität. Ich wünsche einen angenehmen Heimweg."



    Sim-Off:

    Das Ausscheiden ist abgesprochen

  • Etwas verstört folgte ich dem Fortgang dieser Disputrunde. Mit aller Macht versuchte hier Antistes das Kollegium von Anders denkenden Römern, noch dazu Patriziern zu säubern. Ich hatte die Abstimmung völlig verpasst, denn es war überhaupt keine Stimmenzählung sondern ein einzelner Kapitän, der trunkig das Ruder führte und jedwede Gegenstimme ausplendete. Ein Trauerspiel, das dem Kollegium schweren Schaden zufügte und dem ich als Jünger des Quirinalus nicht uneingeschränkt folgen konnte. Mein Gesicht wurde wütend, als ich sah mit welcher Herzlosigkeit der Fabier zu Werke zog und mit welch Selbstherrlichkeit er dem Kollegium seinen Stempel aufdrücken wollte. Diesem Treiben mußte ein Ende gesetzt werden, wollten die Salier Colli ihr Gesicht behalten und ihr Kollegium ebenfalls.


    "Fabius Antistes ich greife den Antrag des Aurelius auf und fordere Dich auf dich kooptieren zu lassen. Weiterhin rege ich mit meiner Stimme an das Kollegium an diesen Vorgang, wie er heute geschehen zu untersuchen. Ich plediere dafür das sowohl die Anschuldigungen gegen Antistes als auch seine Eigenmächtigkeiten in dieser Sitzung besprochen werden. Außerdem stelle ich mich selbst zur Magisterwahl. Dieses Kollegium ist nicht das Kollegium eines einzelnen Mannes, der in diesem Beirat versucht sich zu profitieren, es ist dem Quirinal gewidmet und genau dies solll unsere vornehmliche Aufgabe sein."


    Mein Blick, grimmig, streifte den ehemaligen Rex und ich hoffte innerlich, das dieser seine ganze Wut in seine Verteidigung nun setzte, denn nur so war es mir erlaubt den anderen Saliern zu zeigen, was das wahre Ich (ja ICH-ICH) des Fabius Antistes war. So schlau war jener dann auch wieder nicht. Wäre er es gewesen, hätte man nie eine Spur zu ihm zurückverfolgen können. Doch nun war es am Kollegium sich seines Geschwürs zu entledigen, bevor es noch größeren Schaden würde anrichten können.

  • Mit einem wütenden Gesicht konnte Fabius Antistes eigentlich ganz gut leben. Mit der Dreistigkeit des Flaviers allerdings nicht. Erst blinzelte er nur, dann blickte er den Flavier grollend an. "Und welche Anschuldigungen hast du vorzubringen? Du weißt ja nicht einmal wovon du sprichst, Flavius." Dessen konnte sich der Fabier allerdings sicher sein, denn von seinen Vergehen war der Öffentlichkeit nun einmal nichts bekannt. Das war schließlich kaiserbestimmte Verschlusssache "Natürlich stelle ich mich der erneuten Kooptation, schließlich habe ich mir nichts vorzuwerfen. Bringen wir es doch gleich hier und jetzt zu Ende. Sobald du, Aurelius, die Güte hast, uns zu verlassen, da du diesem Gremium ncht länger angehörst."

  • Der Flavier hatte Mumm in den Knochen und Ursus nickte ihm anerkennend zu. Ja, das war der richtige Weg! Auch wenn es Ursus selbst nichts mehr nutzte. "Wir alle müssen bezahlen für das, was wir tun. Die einen früher, die anderen später. Blicke dem Tag entgegen, an dem Du bezahlen mußt, Fabius. Wer den Zorn der Götter herausfordert, sollte sich nicht wundern, wenn er diesen Zorn auch zu spüren bekommt."


    Er ließ seinen Blick noch einmal in die Runde schweifen. Er kannte die Gesichter, er kannte die Namen. Und er würde nichts vergessen. Die beiden, die für ihn gestimmt hatten - und natürlich Flavius, der nur zu wahr gesprochen hatte, bedachte er mit Anerkennung und Zustimmung. "Ich wünsche Dir viel Glück für Deine Wahl, Flavius. Es wäre nicht nur ein Zeichen von Vernunft, sondern auch ein Zeichen, daß hier nicht nur Verderbtheit regiert, würdest Du gewählt." Dann verließ er diese heiligen Hallen.


    Es wäre gelogen, hätte er denn behauptet, dieser Ausschluß würde ihn nicht zutiefst treffen. Und das nicht nur wegen der erlittenen Schmach. Schließlich hatte er sich dieser Sodalität nicht nur angeschlossen, weil schon andere Familienmitglieder hier aktiv waren...

  • Zitat

    Original von Marcus Aurelius Corvinus


    Ich lehnte mich zurück. Fixierte den vor Wut schämenden Fabius Antistes mit einem Lächeln auf den Lippen. Das mußte ihm einfach suspekt vorkommen, ihn aus seiner überlegenen Fassung bringen.


    "Oh ist das nicht zu offensichtlich, Fabius Antistes? Ich darf es noch formulieren, denn die Tatsache ist derart erdrückend offen sichtbar, das es mich wundert, das Du selbst sie nicht erkennst.


    Deine Worte in dieser Runde galten einem anderen Thema, du hast dieses ehrenwerte Collegium dazu missbraucht deinen eigenen Rachefeldzug gegen Mitglieder des salischen Ordens zu führen, die dir an anderer Stelle übel zugesetzt haben. Faktisch ist es offensichtlich. DU Fabius Antistes hast deine Stellung in der Sodalität der Salii Collini missbraucht, um Unheil von deiner eigenen Person abzuwenden. Nicht ein Vergehen eben jener Römer gegen den Verein liegt zur Grundlage, sondern deine eigene Person. Genau dies mache ich dir zum Vorwurf und genau dieser Amtsmissbrauch soll Grundlage deiner Abberufung sein."

  • Eine der ersten Handlungen in Rom stellte der Beitritt zu einem Collegium dar. Deswegen wollte sich Gallus heute vorstellen. Er trat ein und sah sich um. Offensichtlich war nur ein Scriba anwesend.


    "Salve, ich habe den Entschluss gefasst, diesem Kollegium beizutreten und möchte fragen, bei wem ich mich vorstellen muss, damit über meinen Beitritt abgestimmt werden kann."

  • Es war ein Schreiber, der hier öffnete, denn zu dieser Zeit des Tages befanden sich die Mitglieder dieser Gemeinschaft nicht hier vor Ort. "Salve, Herr", antwortete der Mann und deutete eine Verbeugung an. "Du solltest hierzu den magister aufsuchen, Servius Macentius Florus. Er wohnt drüben am Westhang des Quirinals."



    Sim-Off:

    Die collinischen Salier beherbergen derzeit keine aktiven Mitglieder. Solltest du also Wert auf (sporadische) Aktivität statt Inaktivität legen, empfehle ich dir, dich entweder an die Arvalbrüder oder die palatinischen Salier zu wenden.
    Die Collini werden derzeit nicht aktiv bespielt, die beiden anderen Gremien schon - sie dienen eher als "Auffangbecken" für IDs, die in einer Sodalität sein müssen, aber das nicht ausspielen wollen. :)


    [SIZE=7]MAC[/SIZE]

  • Gallus bedankte sich mit einer Kopfneigung. Er verließ das Officium und wandte sich Richtung Quirinal. Den Namen des Mannes wiederholte er mehrmals im Kopf, bis er ihn sich gemerkt hatte.

    Sim-Off:

    Vielen Dank für die Info. Ein unbespieltes Auffangbecken würde mir eigentlich reichen. ;) Jetzt finde ich es auch lustig, nach diesem Mann zu suchen. Mal sehen, was passiert.

  • Nachdem Quintus von den Salii Palatini knapp abgelehnt war und er sich mit seinem Großvater über Briefe und mit seinem Vater unterhalten hatte, war der junge Claudier vor knapp einer Woche zu Besuch bei dem Magister der collinischen Salier gewesen.
    Servius Macentius Florus hatte ihn nett empfangen und sich dann ausführlich mit Felix über seinen Wunsch bei den Collini aufgenommen zu werden, unterhalten.
    Nachdem alle Formalitäten abgehandelt gewesen waren, hatte sich Florus von Felix verabschiedet und ihn dann am darauf folgenden Tag eine Einladung zum nächsten Treffen der Collini zukommen lassen.


    Nun stand er inmitten der Collini und wartete darauf, dass er sich vorstellen durfte. Seine Rede hatte Felix, wie auch schon damals bei den Palatini, ausführlich vorbereitet und geprobt.

    Sim-Off:

    will i-wer den Magister spieln?

  • Nachdem sich die Mitglieder der Salii versammelt hatten, erhob sich, Servius Macentius Florus.


    "Ich begrüße euch zu unserer heutigen Sitzung. Auf der Tagesordnung stehen heute neben verschiedenen Absprachen zu den anstehenden festen die Neubesetzung unseres frei gewordenen Platzes durch das Ausscheiden von Caius Aemilia Lenticulus. Einer der Vorschläge für die Neubesetzung kam durch unser ehrenwertes Mitglied Claudius Gallus. Es handelt sich um Claudius Felix, der sich uns anschließend vorstellen wird. Wir haben dann darüber zu befinden, ob wir ihn für würdig und passend finden, ihn bei uns zu kooptieren.


    Ich erteile hiermit Claudius Felix das Wort und bitte ihn, sich zunächst mit den Eckdaten kurz vorzustellen und anschließend über seine Ansichten und Ziele zu berichten, damit wir ihn kennenlernen."



    Nach einer einladenden Geste setzte sich der Magister und schaute erwartungsvoll zu dem geladenen Gast.

  • Auch wenn er sich äußerlich nichts anmerken ließ, war Quintus doch ein wenig nervös, als er in die Raummitte trat.
    Dennoch, er verspürte weniger Nervosität als bei den Palatini, er hatte sich für diese Kandidatur sogar noch besser als für seine letzte vorbereitet.
    Der Claudier blickte in viele ihm bekannte als auch ihm unbekannte Gesichter als er begann, die von ihm so sorgfältig einstudierte Rede vorzutragen.
    Er hatte viele Passagen von der bei den Palatini gehaltenen eingebaut und einige Punkte noch verbessert.



    "Salvete, Salii Collini."

    sagte er mit erhobener Stimme.


    "Mein Name ist Quintus Claudius Felix, Sohn des Quintus Claudius Gallus"


    er blickte kurz seinen Vater an und lächelte


    "und Enkel des Herius Claudius Menecrates, dem derzeitigen Legatus Legionis der Legio II Germanica"


    Bedacht legte er eine kurze rhetorische Pause ein.


    "Geboren bin ich hier in Rom.Die letzten 2 Jahre war ich auf Reisen durch das ganze Imperium.Ich habe, in Begleitung meiner Schwester Claudia Livinea, Athen, Larissa, Kreta, Rhodos, Antiochia, Alexandria und Sizilien bereist, sehr viel gelernt und eine Menge erstaunenswertes zu sehen bekommen. Ich habe bei den Philosophen Anaxagores und Hippokratos Unterricht genommen und habe mein Studium der Artes Liberales auf dieser Reise bei Tutoren, die sich zurecht die besten ihres Faches nennen dürfen,vollenden können."


    "Genau pünktlich zu den wahrlich herausragenden und großartigen, von meinem Großvater ausgerichteten, Spielen war ich wieder in Rom und bin vielleicht dem einem oder anderen von euch bei ebenjenen Spielen als Redner aufgefallen."


    "Nun strebe ich, da ich meine Studien beendet habe, den Einstieg in den Cursus Honorum an. Ich möchte Rom und den Göttern dienen und es zu noch größerem Glanz führen. Zuvor möchte ich jedoch, wie es sich für einen Mann meines Standes gehört, dieser ehrwürdigen Sodalität beitreten und hoffe auf eure Zustimmung."


    Er atmete tief aus und blickte selbstbewusst in die Gesichter der Umstehende, was würden sie sagen?

  • Der Magister hörte, wie alle anderen Salii, aufmerksam zu und nickte, als Claudius Felix geendet hatte.


    "Das sind große Ziele, Claudius. Es ist gut, wenn man Ziele vor Augen hat, und noch besser ist es, wenn man sie strebsam verfolgt. Wir begrüßen strebsame und erfolgreiche Männer gerne in unseren Reihen, weil es das Ansehen des Kollegiums steigert. Das erfolgreiche Ablegen eines Studiums ist ein erster nennenswerter Erfolg."

    Der Magister wusste von der ersten Bewerbung bei den Palatini, aber er wollte diesen Punkt nicht erörtern. Vielmehr interessierte ihn der Kandidat selbst.


    "Claudius Felix, uns interessiert noch mehr über deine Person. Die Empfehlungen deines Vaters haben dir dieses Vorstellungsgespräch verschafft. Wir wissen von ihm bereits deine Tugenden. Nun möchten die anderen Mitglieder außerdem wissen, was dich darüber hinaus ausmacht. Schätzt du einen Gott im Besonderen? Wie viel Zeit möchtest du in dieses Kollegium investieren? Hast du dich schon einmal in Tanzschritten geübt? Besitzt du den Mut, die Interessen des Collegiums nach außen hin zu vertreten. Oder gehörst du zu den Menschen, die sich besonders gut in eine Gruppe integrieren können, aber nicht hervortun?"

    Beides besaß Vorteile, eine Gewichtung legte der Magister nicht in die Alternativen.

  • Quintus freute sich, schienen die Mitglieder hier doch deutlich aufgeschlossener und nicht gleich so negativ denkend wie bei den Palatini zu sein. Hier wurden wenigstens direkt richtige Fragen, die seine Kandidatur betrafen, gestellt und keine scheinbar vom Thema wegführende und stets an seiner Glaubwürdigkeit zweifelnde.


    "Deine Worte ehren mich, oh Magister und ich werde mich stets bemühen, meine Ziele so gut es eben geht zu verfolgen und natürlich gegebenenfalls auch zu erreichen."


    "Was das Ehren der Götter anbelangt, so werden wir Claudier von kindesbeinen an ausführlich über alle Gottheiten und Riten unterrichtet und leben auch nach ihnen. Diese Ausbildug habe auch ich genießen dürfen und ich genieße sie, wie jeder Claudier, immernoch, da sie ein Leben lang anhält. Wir versuchen stets den Göttern zu dienen, immerhin sind einige von unseren Vorfahren ebenfalls Gottheiten."


    Jedem Anwesenden dürfte klar sein, auf welche Vorfahren er da anspielte. Selbstbewusst sprach er weiter.


    " Auch wenn ich mich im Grunde alle Göttern gleich verbunden fühle, fühle ich mich doch besonders zu letzteren aber vor allem auch zu Mars hingezogen. Er ist es der unser Reich so groß werden lässt und der unsere Feinde schon beim nennen der Namen unserer Legionen mit Angst erfüllt.
    Zeit habe ich im Moment unbegrenzt. Auch wenn ich in nächster Zeit, wie eben schon gesagt, den Einstieg in den Cursus Honorum anstrebe würde darunter aller Wahrscheinlichkeit nach meine Zeit für dieses Collegium nicht merklich sinken.
    Immerhin ist es eine Ehre und ein Privileg in dieser ehrenwerten Sodalität zu sein und kein alltäglicher eintöniger Beruf eines Plebejers. Das ich Mut besitze, gut reden und mich somit nach außen hin vertreten kann hoffe ich bei den Spielen meines Großvaters, Claudius Menecrates, bewiesen zu haben. Wie einige von euch mitbekommen und vielleicht sogar gesehen habe, war ich dort als Redner zugegen und war ebenfalls der Opferherr."


    Er blickte den Mitgliedern nacheinander in die Augen und ließ seinen Blick dann auf dem Magister ruhen.

  • "Nun, Mars und Quirinus bildeten mit dem Gottvater die alte patrizische Göttertrias. Vielleicht kennst du den Unterschied zwischen beiden Göttern - Mars ist der kriegerische, Quirinus ist friedliebender."


    Der Magister nickte freundlich, bevor er weitersprach.


    "Wir Collini treten vor allem bei Agonium-Festen auf. Das nächste Fest ist bereits in wenigen Tagen, am ANTE DIEM XII KAL IUN DCCCLXI A.U.C. (21.5.2011/108 n.Chr.), danach folgt erst im Dezember ein öffentlicher Auftritt.


    Gut, ich fasse noch einmal zusammen: Du besitzt die körperlichen Voraussetzungen, bist - wie ich hörte - unbescholten und deine Eltern leben als ehrbare Bürger in unserer Stadt. Jeder möge nun sein Urteil über das Aufnahmegesuch sprechen, sofern keine weiteren Fragen bestehen."


    Damit gab der Magister das Wort an die Mitglieder ab.
    Als erstes erhob sich Claudius Gallus von seinem Platz. "Ich habe keine weiteren Fragen und stimme für eine Aufnahme."
    :dafuer:

  • Quintus freute sich über die recht schnell verlaufene Unterhaltung. Man hatte ihm keine unbequemen oder vom Thema seiner Aufnahme wegführende Fragen, gestellt und war die ganze Zeit bei seinem Ansuchen und seiner Person geblieben.
    Der Claudier freute sich und konnte ein Lächeln nicht verkneifen, als sein Vater sich als erster von den Sitzplätzen erhob und ihm seine Stimme gab.


    Dann schlossen sich einige weitere Mitglieder dem Tun seines Vaters an, standen auf und hoben ihrerseits ihre Daumen. Lediglich ein älterer, gebückt sitzender Mann, den Quintus nicht kannte, murmelte nuschelnd etwas unverständliches in seine Toga und hielt den Daumen nach unten.

  • Der Magister gab als letztes seine Stimme ab.


    "Ich stimme ebenfalls für die Aufnahme", sagte er. "Lange nachrechnen müssen wir jetzt nicht. Die überwiegende mehrheit hat für deine Aufnahme gestimmt und so heiße ich dich nun offiziell als Mitglied der Salii Collini willkommen! Ich würde mich freuen, wenn du am 21. Mai unsere Reihen in einem ersten öffentlichen Auftritt verstärkst."


    Nach der Besprechung diverserer organisatorischer Punkte zu dem bevorstehenden Agonium Veiovis schloss der Magister die Versammlung und wünschte allen einen guten Nachhauseweg.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!