"Du wagst es, derartig abfällige Kritik an unserem Kaiser zu üben? Hier in diesen heiligen Hallen?" Ursus' Stimme war eiskalt, als er diese Worte ruhig aussprach. Dieser Fabius bewegte sich am Rande des Hochverrates. Und das vor vielen Zeugen! Der Kaiser war krank, ja. Er war sicher nicht in der Verfassung, das Reich allein zu regieren. Auch das stimmte. Ursus hatte zudem den Eindruck gehabt, daß nur wenige Angelegenheiten sein wirkliches Interesse wecken konnten. Aber gerade das bewies doch, daß dieser Fabius enorm Dreck am Stecken haben mußte. "Ich hatte die Ehre, den Kaiser persönlich kennen zu lernen, habe mit ihm gesprochen... Viele Entscheidungen überläßt er anderen, seinen engsten Vertrauten. Unwichtige Dinge, wie es sicher unbewiesene Behauptungen über einen langjährigen Angehörigen des Cultus Deorum, gar den rex sacrorum, wären. Der Kaiser hat sich aber höchstselbst Deiner Angelegenheit angenommen. Also gab es überaus stichhaltige Gründe für Deine Amtsenthebung. Mein Onkel hat kein so enges Verhältnis zu Valerianus, daß dieser ihm auf bloße Behauptungen hin sein Ohr leihen würde. Das allein führt Deine Worte ad absurdum. - Meinem Onkel wurde schlecht, sagst Du? Kein Wunder, würde ich sagen." Ihm wurde auch fast schlecht, wenn er hörte, wie dieser Mann Gift spuckte - und auch noch Gehör fand.
Ursus blickte in die Runde. "Und ihr alle... ihr steht hinter diesem ach so ehrbaren Mann? Wirklich und wahrhaftig? Glaubt ihm mehr als dem von euch gewählten Magister? Glaubt ihm mehr als dem Kaiser? Und mehr als dem Collegium Pontificium? - Findet das alles gar zum Lachen?" Er blickte jedem der Anwesenden eine Weile ins Gesicht, um darin zu lesen, ob sie wirklich einen Mann wie Corvinus für derartigen Abschaum wie diesen Fabius opfern wollten.