Audienz für Lucius Claudius Marcellus

  • Ein Scriba brachte Lucius Claudius Marcellus in die Aula Regia.




    Bitte wartet kurz hier, ich werde den Kaiser über Euer Kommen unterrichten.


    Dann verließ der die Aula Regia, um den Kaiser zu verständigen.

  • Aufmerksam sah sich Marcellus in der großen Halle um – das Zentrum der römischen Macht, von dem auch einige seiner Vorfahren die Geschicke des Reiches geleitet hatten. Er selbst war zum ersten Mal in der Aula Regia und musste sich eingestehen, dass er doch etwas nervös war. Aber er ließ sich nichts anmerken und folgte dem Scriba erhobenen Hauptes und mit gelassener Mine bis kurz vor den Thron. Als dieser sich dann anschickte wieder zu gehen, sah ihn der Patrizier noch kurz hinterher und widmete sich dann der prunkvollen Einrichtung und den reichlich verzierten Wänden.

  • Gemächlich schlenderte der Kaiser in die Aula Regia, wo er auch den Claudier antraf.


    "Sei gegrüßt, Lucius Claudius Marcellus. Was ist dein Begehr?"

  • Als der Patrizier den Kaiser aus einer der Seitentüren treten sah, atmete er noch einmal tief durch. Noch nie war er dem Mann gegenübergetreten, der ihm damals seine geliebte Drusilla weggeschnappt hatte. Als der Kaiser näher kam folgte eine tiefe Verbeugung von Marcellus und erst als er angesprochen wurde, richtete er sich langsam auf.


    "Mein Kaiser! Ich danke dir, dass du ein wenig deiner kostbaren Zeit für mich aufbringen kannst. Ich möchte auch versuchen es so kurz wie möglich zu machen. Ich habe um diese Audienz gebeten, um dir untertänigst meine Dienste als Procurator Aquarum für die Regio Italia anzubieten. Ich habe lange Zeit in Achia gelebt und mich dort den unterschiedlichsten Studien gewidmet und mir unter anderem auch einiges an Wissen über die Wasserversorgung angeeignet. Es wäre mir eine große Ehre dir dieses Wissen zur Verfügung zu stellen und mich im Zuge der neuen Aufgabe um die Wasserversorgung deiner Hauptstadt sowie der Regio Italia zu kümmern."

  • Aufmerksam hörte Iulianus dem Patrizier zu. Dann dachte er ein wenig über das Gesagte nach, und wartete mit derselben Mine noch einige Zeit, bis die Stille dem Claudier wirklich unangenehm zu werden schien. Dann erst sprach er.


    "Lucius Claudius Marcellus, ich werde dich als mein Procurator Aquarum einsetzen. Aber enttäusch mich nicht."


    Zwar hatte er keine Referenzen vorzuweisen, doch seine Herkunft sprach für ihn. Und wenn sich Claudius Marcellus als unfähig oder faul erweisen würde, wäre er die Stelle schneller wieder los als er sie bekommen hatte.

  • Ein mulmiges Gefühl überkam Marcellus, als der Kaiser einige Sekunden, die ihm selbst wie Stunden vorkamen, nicht antwortete. Als er dann schließlich doch gesprochen hatte, verneigte sich der Patrizier erneut vor dem Kaiser.


    "Ich danke dir für dein Vertrauen und kann dir versichern, dass ich dich nicht zu enttäuschen gedenke, so wie dich auch mein Bruder Macrinius nie enttäuscht hat."


    Er blieb in der gebückten und demutsvollen Haltung und wartete darauf, dass ihn der Kaiser entließ.

  • "Die Zeit wird zeigen, wer zu überzeugen vermag und wer enttäuscht. Ich erwarte regelmäßigen Bericht."


    Damit entließ Iulianus den Patrizier.

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