[Palatin] Curia Saliorum Palatinorum

  • Es war immer wieder interessant, wie Leute aus Fragen gleich ein Misstrauen ihnen gegenüber zu erschließen schienen. Und mit welchen Mitteln sie dachten, dieses auszuräumen. Dass sein Großvater den Burschen protegiert hatte, verstand sich indes von selbst und war kein Zeichen von Einverständnis für diese Sache hier und heute. Und Sextus dankte dem Flavier für seinen Einwand, ob Menecrates denn das Collegium verlassen wollte. Es war nicht üblich, wenn mehrere Generationen einer Familie im selben Collegium vertreten waren. Es hatte den unguten Beigeschmack der Vetternwirtschaft.
    Sextus also lehnte sich nur bequemer zurück und dachte sich seinen Teil zu den Worten des Claudiers. “Und wie sieht es bei dir mit den römischen Kulten aus? Weißt du, was deine Verpflichtungen als Salier wären? Du hast zwar von deiner erträumten politischen Karriere gesprochen und woher du kommst, doch kein Wort über die Götter verloren.“ Immerhin waren die Salier ja kein Tanzverein für gelangweilte Patrizier, sondern eine wichtige Sozietät der römischen Religion.

  • Während die Salier fleißig Fragen stellten und den Claudier förmlich mit jenen durchlöcherten, verfolgte Avianus gespannt die Diskussion und hielt in der Sache eine gewisse Neutralität. Es war für für Claudius Felix mit Sicherheit nicht einfach, Fürsprache zu gewinnen, würde er doch die erstarkende Präsenz der Claudier weiter fördern, so dass diese eine gewisse Oberhand gewannen. Dies erinnerte Avianus noch an seine eigene Gens, hatten sie doch einmal die zahlenmäßige Hochheit - aber wie würden die Claudier eine solche Überzahl einsetzen, wenn sie sie hätten. Avianus mochte sich darüber kein Urteil bilden, weshalb es ihm schwer fiel, diesen Sachverhalt abzuwägen.


    "Es bedarf viel, dass jemand einem ein solch hohes Vertrauen in die Fähigkeiten schenkt", meldete sich auch Avianus mit neutralem Tonfall zu Wort, als Lupus endete, "Und gewiss möchte ich nicht anzweifeln, dass dieses Vertrauen in dein Potenzial und deine privilegierte Ausbildung berechtigt wäre. Du bist noch jung, Claudius, und bist schon viel gereist. Wie hast du dir in der anderen Zeit das Vertrauen deines Großvaters gesichert? Ich nehme einfach mal an, dies kommt nicht von irgendwoher." Eine für ihn interessante Frage, denn Vertrauen erhielt bestimmt nicht einfach nur vom "Neffe sein".

  • Langsam empfand Quintus die Fragen, die ihm von einem Großteil der Salier gestellt wurden, als immer unwichtiger und lediglich immer weiter vom Thema ablenkend. Manche Fragesteller, vor allen Dingen dieser Lupus, schienen sich lediglich groß aufspielen zu wollen und stellten dementsprechend immer verrücktere Fragen. Er fragte ernsthaft einen Clauider, ob er sich mit Religion auskenne? So etwas verstand sich für einen Mann von Quintus Stand, dem eines Patriziers, doch eigentlich von selbst. Dies schien jedoch bei der Gens Aurelia offensichtlich nicht so zu sein. Das musste man ja als Schlussfolgerung auf die Frage von Lupus so deuten. Er sah selbstbewusst in die Runde. Im Moment schien alles gegen eine Aufnahme für ihn zu stehen, aber er würde seinen Stolz nicht verlieren und vor diesen Leuten auf dem Boden kriechen. Immerhin war er nicht irgendein dahergelaufener Plebejer, oder Emporkömmling wie der Praefectus Urbi, sondern ein Claudier.


    Wie Du eigentlich wissen müsstest, Lupus, werden jedem Claudier, neben einer ausgezeichneten Bildung, auch umfassende Kenntnisse über religiöse Traditionen und Rituale vermittelt und beigebracht. Jedes Mitglied unserer Gens kann sich stolz ein Diener der Götter nennen, auch wenn er keiner tiefer gehenden religiösen Vereinigung angehört. Dennoch bin ich recht erschüttert, dass Du dies als Patrizier nicht zu wissen scheinst, da Du mir diese Frage überhaupt stellst. Ist es bei der Gens Aurelia denn nicht selbstversändlich, eine hervorragende Schule - auch dem Götterkult gegenüber - zu durchlaufen? Bisher dachte ich dem wäre so. Desweiteren denke ich,


    er sah zu Avianus. Auch dessen Frage hatte eigentlich nichts mehr mit seinem eigentlichen Ansuchen bei den Salii Palatini zu tun.


    "führen Eure Fragen uns immer weiter vom eigentlichen Hauptthema weg. Ich bin hier , da ich wünsche Eurer ehrenwerten Sodalität beizutreten, nicht um mit Euch darüber zu reden, wie ich mir das Vertrauen meines Großvaters gesichert habe. Wenn ihr dies unbedingt wissen wollt, biete ich immer noch an, von ihm seine schriftliche Einwilligung einzuholen und Euch auf diesem Wege alles von ihm bestätigen zu lassen.
    Aber um noch einmal zu meinem eigentlichen Ansuchen hier zu kommen. Was genau wollt ihr nun von mir hören beziehungsweise wissen, was bezogen auf die Mitgliedschaft in dieser Sodalität, von Wichtigkeit ist? "

  • Da war aber einer empfindlich und leicht aus dem Konzept zu bekommen. Sextus hatte lediglich 2 Fragen gestellt, auch noch sehr spezifische und sachbezogene, und der Claudius echauffierte sich. Und anstatt die Fragen einfach zu beantworten, ging er dazu über, die Aurelier zu beleidigen. Wenn dieser Junge immer so vorzugehen pflegte, dürfte eine politische Laufbahn interessant sein. Was würde er wohl machen, wenn der Präfectus Urbi ihn in seiner Rede vor dem Senat befragen würde, und zwar in einer deutlich schärferen Art und Weise, als Sextus das jetzt tat?
    Mit einem leichten und wohlplatzierten Schmunzeln wandte sich Sextus wieder an den jungen Kerl, der scheinbar keine Manieren hatte, und in geradezu beißend freundlichem Tonfall stellte er mal ein paar Dinge klar.
    “Ich denke nicht, werter Claudius, dass wir beide so privat miteinander sind, dass die reine Benutzung meines Cognomens angemessen wäre. Erst recht nicht in diesem Gremium und schon gar nicht , während du dich bewirbst. Am Ende denken noch die anderen, hier würde Vetternwirtschaft betrieben, weil sie eine freundschaftliche Verbindung aus dieser Vertraulichkeit ableiten.“
    Soviel einmal zum Thema Höflichkeit. Denn auch wenn der Claudier die Regeln der Konversation grob missachtete, Sextus kannte sie sehr wohl. Und fast schon wie einer seiner alten Lehrer fuhr er fort, zu reden.
    “Desweiteren ist es taktisch äußerst unklug, die Gens beleidigen zu wollen, deren werter Vertreter Aurelius Avianus hier den Vorsitz führt, meinst du nicht? Um dich vielleicht über einige Dinge in Kenntnis zu setzen. Der verstorbene Aurelius Corvinus, der ebenfalls ehrenvolles Mitglied in dieser Sodalität war, war Pontifex. Aurelius Orestes war Augur. Ich persönlich bin Haruspex.
    Auch der werte Flavius hier ist Pontifex. So wie einige weitere Mitglieder hier in dieser Sodalität Posten in unseren Kulten und religiösen Gremien wahrnehmen.
    Und soweit ich weiß ist eine deiner Verwandten Vestalin. Ich hatte die Freude, Claudia Romana während meiner Tätigkeit als Vigintivir kennenzulernen. Ich unterstelle den Claudiern mitnichten, dass sie ihre Gensmitglieder nicht lehren, wie man opfert und welche Pflichten ein jeder römischer Bürger, ob nun Plebejer oder Patrizier, den Göttern gegenüber hat, um die pax deorum zu erhalten.“

    So langsam kam sich Sextus wirklich vor, wie ein Lehrer. Müsste er nicht auf seine Worte hier achten – immerhin wollte er seine Kollegen noch dafür gewinnen, bei der kommenden Wahl ihre Unterstützung zu gewähren und ihren Einfluss für ihn geltend zu machen – er hätte den Claudius nur zu gerne verbal in den Boden gestampft. Vor allem, da dieser ihm so viel Gelegenheit dazu bot. So aber musste er wohl den Hauslehrer spielen und dem Burschen hier die Regeln der Rhetorik näherbringen, vor allem jene der gezielten Emotion. In seinem Fall empfand Sextus übertriebene Wut als Zeichen von Schwäche.
    “Doch sind die Salier ein Kultverein des Mars, den du bislang noch mit keinem Wort auch nur erwähnt hast. Alles, was du gesagt hast, war, dass dein Großvater dich vermutlich unterstützt und du Consul werden willst. Dies aber hat nicht das geringste damit zu tun, warum du denkst, dass du dafür geeignet bist, Marspiter zu dienen, warum du für ihn tanzen willst und nicht lieber mit den Arvalbrüdern singen willst oder ähnliches. Und das ist sehr wohl von Wichtigkeit für diese Sodalität. Wobei du mich natürlich gern belehren magst, weshalb das unwichtig sein sollte und mich darüber hinaus aufklären darfst, welche Frage ich dir sonst hätte stellen sollen.“

  • Quintus hatte das eigenartige Gefühl, dass sein Gegenüber nicht in der Lage zu sein schien eine Diskussion richtig zu führen und gesagte Dinge richtig zu interpretieren. Insgesamt schien Aurelius Lupus nicht dazu fähig zu sein sich auf dem Niveau eines Patriziers zu unterhalten.


    "Nun, da liegt offensichtlich ein Verständnisfehler vor."


    Sein Lächeln strahlte Sicherheit aus.


    "Ich habe Deine Gens in keiner Art und Weise beleidigt, sondern habe lediglich, aufgrund Deiner Nachfrage zu Selbstverständlichkeiten für einen Claudier, darauf geschlossen, dass es bei der Gens Aurelia möglicherweise nicht üblich ist, eine umfassende religiöse Ausbildung zu genießen. Das war keineswegs ein Angriff oder eine Beleidigung Avianus oder der Aurelia gegenüber, wie Du sehen und wissen würdest, hättest Du das von mir gesagte korrekt interpretiert."

    "Das der verstorbene Aurelius Corvinus Pontifex war, weiß ich. Desweiteren weiß ich, dass er zuerst bei den Salii Collini tätig und erst im Anschluss daran hier bei den Salii Palatini war."


    "Jetzt habe ich noch eine Frage."


    "Soll es zukünftig üblich sein, nur noch Mitglieder aufzunehmen, die in religiösen Gremien oder Kulten aktiv sind und es demnach nicht ausreicht, der bedeutendsten und traditionellsten Gens des Reiches anzugehören und Enkel eines der Urmitglieder der Palatini zu sein?"


    Die Argumente erweckten bei Quintus von Sekunde zu Sekunde immer mehr den Eindruck, als verfolgten sie den Zweck, Gründe gegen eine Aufnahme an den Haaren herbeizuziehen. Wollte man hier etwa einen Graben zwischen der Gens Aurelia und der Claudia ziehen? Diese Vermutung musste er unbedingt nach diesem Gespräch mit der Familie besprechen. Ohnehin musste er mit seinem Großvater dringend ein paar Worte über diesen Lupus wechseln.


    "Ich erinnere noch einmal: Mein Großvater steht voll und ganz hinter mir. Das von Dir verwendete Wort - wahrscheinlich - ist eine Vermutung, die nicht zutrifft. Wenn Du das immer noch anzweifelst, dann sag es klar und deutlich.Ich habe bereits mehrfach angeboten, dessen schriftliche Bestätigung einzuholen."


    "Zu deiner nächsten Frage, warum ich mich für die Mitgliedschaft in dieser Sodalität bewerbe. Dafür gibt es zwei Gründe. Mars ist der Gott des Krieges und als solcher ist er jedem Kommandanten besonders wichtig. Die Gens Claudia hat viele bedeutende Kommandanten hervorgebracht, weswegen ich bereits von Kindesbeinen an die besondere Beziehung zu Mars zu Hause erlebt habe. Der zweite Grund liegt in der traditionellen Einstellung meiner Gens begründet. Auch die alte Göttertrias spielt bei uns noch eine Rolle, Mars spielt eine besondere Rolle. Deswegen sehe ich meinen Platz hier und nicht bei den Arvalbrüdern."

  • Gut, genug gespielt. Sextus hatte genug von diesem aufmüpfigen Welpen. Er hatte ihm jede Chance gegeben, seine Arroganz abzulegen, seinen Fehler einzugestehen und sich wie ein vernünftiger Bewerber zu verhalten. Wenn väterliches Wohlwollen nicht zog, zeigte der Wolf eben doch seine Zähne.


    “Nun, Claudius, mir scheint deine Meinung zu verworren, um diese klar zu erkennen, ebenso wie deine Worte nicht klar aussagen, was diese denn nun ist. Du willst die Aurelier nicht beleidigen, unterstellst ihnen aber Unwissen in religiösen Belangen. Du kennst die Vergangenheit von Aurelius Corvinus, und dennoch stellst du auch seine Bildung in Frage. Du bezeichnest die Fragen der Mitglieder dieses Collegiums als unwichtig, erklärst aber nicht, wieso du diese für unwichtig erachtest. Du erlaubst dir Vertraulichkeiten, die nur engen Freunden und Familienangehörigen zustehen würden, und beschwerst dich gleichzeitig über mangelndes Verständnis dir gegenüber.“


    Sextus hatte wohl auch ebenso wie alle anderen Mitglieder des Gremiums mitbekommen, wie der selbstgerechte Bursche sich zwar indirekt bei der Gens Aurelia und bei Avianus entschuldigt hatte, Sextus dabei aber ausgespart hatte. Und angesichts der Worte, die der Claudier in seiner Einlassung schon hatte fallen lassen, konnte man dies durchaus als Beleidigung ansehen. Und Sextus sah es auch als nichts anderes an.


    “Auch lässt du die Höflichkeit den Mitgliedern dieses Collegs, dem du beizutreten wünscht, gegenüber mehr als nur fehlen. Als Bewerber steht es dir nicht zu, eine Mitgliedschaft zu verlangen. Du erbittest sie.
    Nach welchen Gesichtspunkten die Mitglieder dieser Sodalität dir diese gewähren ist keine Diskussionsgrundlage, auf die du Antwort verlangen oder gar aktiv mitgestalten kannst. Die Salier bestimmen ihre Mitglieder durch Kooptation, nicht danach, ob jemand einer möglichst alten Patriziergens entstammt.“


    Soviel zu den Zähnen, nun zum Zerfleischen der Beute.
    “Um dir meinen guten Willen zu zeigen, Claudius: Nein, es ist nicht nötig, einem weiteren Gremium anzugehören. Wie dein Verwandter“ Sextus deutete leicht auf Claudius Iavolenus, der ja – ebenfalls mit seiner Ja-Stimme! - bereits Mitglied war. “...sicher bestätigen kann, ist es auch als Claudier und ohne weitere religiöse Betätigung durchaus möglich, diesem Collegium beizutreten. Allerdings werden charakterliche Integrität und eine Verbundenheit zu Mars durchaus vorausgesetzt.“
    Sextus ließ sich nicht dazu herab, auch nur einen Moment die Stimme zu heben, zu funkeln oder sonst ein Zeichen von Unwillen erkennen zu lassen. Beinahe wirkte er gelangweilt, und im Grunde war er das auch. Ignoranten plattzumachen war keine große Herausforderung, jemand mit Witz und Geschick, der seine Meinung vertreten konnte, war da aufwendiger und auch befriedigender.
    “Du allerdings sprichst nur davon, was dieses Gremium nicht versteht und wie es dich angeblich beleidigt. Von meiner Position aus unterstützt dich dein Großvater vermutlich – nicht wahrscheinlich, wie du mir zu sagen unterstellt hast. Sich über mangelndes Zuhören zu beschweren und selbst falsch zu zitieren ist ebenfalls ambivalent - , da weder du noch ich nun die Möglichkeit haben, ihn zu fragen. Ein Brief an ihn und wieder zurück würde Wochen in Anspruch nehmen und zu der Frage deiner Aufnahme hier und heute nichts beisteuern können.
    Ebenso sprichst du von der Tradition deiner Gens und dem Willen deiner Gens, den Kommandanten deiner Gens... Deine Meinung aber bleibt nach wie vor im schwammigen Halbdunkel. Mir scheint, dass dir persönlich nicht viel an den Salii Palatini liegt, vielmehr nur eine Sodalität gesucht wird, um eben den Traditionen deiner Gens entsprechend untergebracht zu sein.“


    Sextus seufzte einmal leicht und lehnte sich zurück. “Alles in allem sehe ich also vor mir einen Mann, der die Mitglieder der Salier nicht schätzt, sich von diesen beleidigt fühlt und ihnen im Gegenzug einen Mangel an Bildung in religiösen Belangen unterstellt – oder dies zumindest in Frage stellt und impliziert andeutet. Der allerdings selbst bis auf den Verweis auf seinen Großvater und seine Zukunftspläne nicht das geringste vorweisen will, was seine Befähigung für die Mitgliedschaft glaubwürdig fördern könnte. Der sich den Werten und Traditionen seiner Gens durchaus bewusst ist und dies auch schätzt, allerdings selbst nicht das Engagement verspürt, Mars von sich aus dienen zu wollen. Der nicht gewillt ist, um Aufnahme zu bitten, sondern diese durch Stand und Herkunft als sein natürliches Recht ansieht, um das er sich nicht weiter bemühen muss. Der anstelle von Höflichkeit in der Rede nur selbstverständlichen Hochmut gezeigt hat und die Fragen der Mitglieder des Collegiums als unwichtig betitelt hat.“
    Es folgte eine kleine, dramaturgische Pause.
    “Alles in allem frage ich mich, wie ein weiteres Zusammensein in diesem Collegium unter solchen Gesichtspunkten funktionieren sollte. Und ob dein Platz nicht geeigneter bei den Salli Collini zu suchen wäre.“ Die nahmen immerhin ohne Rückfragen allein unter dem Gesichtspunktes des Standes auf.

  • Felix seufzte innerlich. Sie sprachen offensichtlich zwei verschiedene Sprachen und er war nicht hier um sich mit diesem Mann auseinanderzusetzen. Beide fühlten sich offensichtlich von der Redeweise des anderen beleidigt. Aurelius Lupus aber legte im Gegensatz zu dem Claudier nunmehr alles nach seinem Gutdünken aus. Oder aber er verfolgte tatsächlich das persönliche Ziel, Zwietracht zwischen den Gentes zu sähen. Felix hoffte, dass nicht alle Angehörige der Gens Aurelia, Lupus glichen. Zumindest aus dem Vorgespräch mit Aurelius Avianus war er sich recht sicher, dass dem nicht so war und Aurelius Lupus eher ein bedauerlicher und ärmlicher Einzelfall in der Aurelia zu sein schien. Er entschloss sich kurzerhand seinem Gegenüber, dass offensichtlich inhaltlich die Fassung zu verlieren begann, keinen Gefallen zu tun und auf dessen Äußerungen zu antworten. Das wäre ohnehin nur ein Zeichen von schlechter Erziehung gewesen und er würde sich, als Mitglied er Gens Claudia, nicht auf das Niveau von Aurelius Lupus herablassen.


    "Ich habe deutlich gemacht, warum ich,Quintus Claudius Felix, bereits seit meiner Kindheit mit Mars in besonderem Maße verbunden bin. Und ich sagte eingangs, dass ich hoffe, dieser Sodalität beitreten zu können. Nach wie vor ist das mein Wunsch. Für weitere Fragen zu meiner Person bin ich gern bereit."

  • Sowohl der Kandidat als auch Lupus schienen hier förmlich "aufzublühen", wie Avianus erschien, welcher sich seinerseits nicht an dem Gespräch beteiligen wollte und mehr Wert darauf legte, als Magister eine gewisse Distanz zu wahren. Dies fiel ihm ob der Anmerkungen des Claudiers ein wenig schwer - nicht nur, dass er seine keinesfalls unwichtige Frage als unwichtig abgestempelt und ihn einfach vor den Augen der ganzen Sodalität abgestoßen hatte. Nein, dies war noch das kleinere Übel und konnte als kleines Missverständnis oder Kurzschlussreaktion auf die Anspannung abgetan werden. Er hatte zumidest auf indirektem Wege die Bildung seiner Familie öffentlich infrage gestellt. Doch er übergang dies in einem Akt großzügig bemessener Gleichgültigkeit, wollte er doch nicht das Feuer weiter schüren. Das war vielleicht falsch, aber Lupus hatte ihm die Arbeit wie es schien schon abgenommen.


    "Nun, ich denke, das hat für das Erste gereicht", ergriff Avianus wieder das Wort, es war ein wenig hart, noch souverän zu wirken, "Wer Fragen hat, der möge sie jetzt stellen, ansonsten stimmen wir ab."

  • Dass Claudius Felix noch unter der patria potestas seines Großvaters stand war aus Gracchus' Sicht der gewichtigste Aspekt für eine Entscheidung, mehr noch hinsichtlich der Tatsache, dass Menecrates augenscheinlich nicht seinen Sitz an seinen Enkel wollte abtreten - da dies doch zweifelsohne eben mit dessen Ansuchen wäre einhergegangen. Der nachfolgende Disput zwischen Aurelius Lupus und dem Claudier indes gereichte ihn weitmehr zu faszinieren als seine eigene Ansicht sogleich zu äußern, offenbarte sie doch nicht nur aufschlussreiche Erkenntnis über den Kandidaten, sondern insbesondere auch über Aurelius Lupus. Da Gracchus zur eigentlichen Person des Claudiers keine Frage mehr hatte, sein Entschluss ohnehin bereits fest stand, äußerte er jenen noch ehedem der magister eine Abstimmung einleitete im Beisein des Kandidaten, da er im Grunde ohnehin nur sekundär über die Tauglichkeit dessen Charakters entschied.
    "Unter den gegebenen Umständen plädiere ich gegen eine Aufnahme des Claudius Felix in diese Sodalität, denn es ist seit jeher Tradition, dass in den altehr..würdigen Collegien aus einer direkten Blutlinie nur je ein Mann Aufnahme findet, gleichwohl wie es dur'haus Usus ist, dass der Vater - oder auch Großvater - seinen Sitz an den Sohn - oder Enkel - weiter gibt."
    Selbstredend hatte diese Tradition ihre Ursprünge in einem ausgewogenen Machtverhältnis innerhalb der Collegien, wenn auch dies für die Salii dieser Tage nicht mehr allzu relevant schien, war deren Machtbefugnis doch ohnehin nurmehr marginal.
    "Es mag gewiss eine Tatsache sein, dass diese Art Traditionen nicht mehr allerorten geehrt werden, doch da die Salierbünde selbst Teil dieser Traditionen sind, vor..wiegend gar in ihr ihre Legitimation finden, so sollten insbesondere wir sie in Ehren halten."

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  • Beinahe hätte sich Sextus zu einer weiteren, ärgerlichen Erwiderung herabgelassen, aber er unterließ es. Er hatte schon zu viel gesagt, und ein höhnisch nachgesetztes 'Mir würde schon genügen, wenn du die bislang gestellten Fragen beantwortest' hätte nur Schwäche offenbart. Noch mehr als die jetzige Argumentation, die er im Nachhinein betrachtet ein wenig zu sehr ausgeführt hatte. Allerdings hatte er den Vorzug, für sich selbst die Leidenschaft der Jugend noch in Anspruch nehmen zu können, oder sich zumindest auf selbige herauszureden. Im allgemeinen tendierte er nicht zu extensiven Gefühlsregungen, außer in sehr überschaubaren Momenten.
    So aber beherrschte sich Sextus und ließ die anderen Sodalii zu Wort kommen. Dass sein Vetter sich nicht schärfer ausgesprochen hatte, enttäuschte ein wenig. Allerdings lag die Vermutung nahe, dass er zum einen nicht emotionsbetont wirken mochte und zum anderen als Magister der Sodalität eine gewisse Neutralität wahren wollte. Dennoch hätte sich Sextus mehr erhofft, wobei er nicht allzu enttäuscht über ein Ausbleiben solch einer Reaktion war. Ebenso wirkte der Flavier sehr gefasst bei seinen Worten – wobei der Claudier diesen auch nicht erfolglos düpieren wollte – doch mit einem für Sextus durchaus sehr erfreulichen Endergebnis.


    Ebenso wie eine negative Reaktion blieb nun aber auch die positive Reaktion seiner Gesichtszüge aus, als er die Ablehnung des Flaviers vernahm. Ganz ruhig und gefasst wartete er noch auf ein paar weitere Stimmen, ehe er dann seine Stimme abgab.
    “Ich stimme ebenfalls gegen eine Aufnahme aus dem von Flavius genannten Grund.“ Dass es eigentlich die zahllosen anderen Gründe waren, die er bereits angesprochen hatte, war selbstverständlich. Dennoch würde er das nicht so sagen, wenngleich alle Anwesenden sich wohl Vergleichbares dachten. Doch der höfliche Schein wollte gewahrt sein.

  • Auch wenn Iavolenus den Anfang der Diskussion verpasst hatte, musste er leider mitansehen, wie sein Verwandter - der anscheinend sein Neffe war - es sich mit einem ihm unbekanntem Mitglied der Sodalität verscherzte. Dann kam es zur Abstimmung und schon hatte Felix zwei Stimmen gegen sich, es konnte also höchstens noch ein Unentschieden geben. Was würde denn in so einem Fall passieren?


    Iavolenus erhob sich und hoffte, nicht der Einzige zu sein, der Felix unterstützte. "Ich stimme für die Aufnahme des Claudius Felix. Obwohl der Usus, wie eben schon gesagt wurde, dagegen spricht, finde ich, dass Claudius Felix ein sehr guter Diener der Götter wäre und unserer Sodalität alle Ehre machen würde." Er setzte sich wieder und sah den Magister an, dessen Stimme die einzige war, die noch fehlte.

  • Damit hatte die Mehrheit der Salii Palatini gesprochen und nur Avianus hatte unter den Anwesenden noch eine Stimme frei. Gerne hätte er dem Claudier seine Zustimmung gegeben, doch war es ihm nicht möglich, nach dem ihm zur Schau gestellten Schauspiel inklusive Beleidigung seiner Familie noch eine befürwortende Stimme abzugeben. Er hielt kurz inne: Selbst wenn er noch positiv entschied, standen sie auf unentschieden, ergo fehlte die absolute Mehrheit, die für die Aufnahme des Claudiers vonnöten gewesen wäre.


    "Ich enthalte mich", sagte der Magister nur knapp. Enthaltung, dies war ein mildes Urteil, fand er und würde seine Neutralität noch einmal veranschaulichen. Anschließend fasste er zusammen.


    "Dies wären zwei Stimmen gegen eine Aufnahme, eine Stimme dafür und eine Enthaltung. Damit ist die Abstimmung beendet." Avianus sah zu Felix und schüttelte bedauernd den Kopf. "Es hat leider nicht gereicht, tut mir leid."


    Zum Schluss wandte der Aurelier sich an die Sodalität. "Werte Sodales, ich danke für euer Erscheinen. Die Sitzung sei hiermit für Beendet erklärt. Mögen die Götter Euch schützen."

  • Sim-Off:

    Wir sollten nicht von bespielten IDs auf die Anzahl der anwesenden Salier schließen, denn inklusive des abwesenden Menecrates fünf Salier wären doch eine rechte Schande für das Imperium, ob dessen wohl davon auszugehen ist, dass etwa 9 oder 10 Sodales bei einer solchen Sitzung anwesend sind - auf welche wiederum die tatsächlichen Stimmen hochgerechnet werden können.


    Wieder einmal endete die einberufene Sitzung direkt nach der Bewerbung um eine Neuaufnahme, wenn auch diesmalig sie nicht erfolgreich gewesen war. Einige Augenblicke überlegte Gracchus, wie lange Aurelius Avianus nun bereits Magister der Sodalität war, schien es ihm doch schon weit über einen Turnus hinaus zu sein. Andererseits indes war diese Aufgabe ohnehin keine, welche auch nur den geringsten Einfluss inkludierte, sondern einzig ein wenig Ansehen für aufstrebende Patrizier bot - war es doch eine rein administrative Position als Gleicher unter Gleichen -, wiewohl er selbst derzeit niemand bestimmten sonst an dieser Position wollte sehen. Darob erhob auch Gracchus sich gleich den anderen Mitgliedern, die Curia zu verlassen, eilte sich indes ein wenig, um Claudius Felix vor der Porta noch zu erreichen.
    "Claudius Felix, bitte warte einen Augenblick. Kannst du noch etwas Zeit er..übrigen für einige Worte?"
    Im Grunde war es eine rein rhetorische Frage, würde die Abweisung eines Praetors, Pontifex und Senators doch eine rechte Invektive darstellen.

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  • Felix ging erhobenen Hauptes aus dem Kreis der Salier hinaus. Die meisten waren ohnehin schon dabei die Curie zu verlassen und sich wieder ihrem alltäglichen Leben zu widmen. Da er ohnehin schon mit einem solchen Ausgang gerechnet hatte, konnte er die Entscheidung gefasst aufnehmen und - im Gegensatz zu Aurelius Lupus vorhin- das Gesicht eines Patriziers und einem Mitglied der Gens Claudia wahren. Hoffentlich waren einigen anderen über die Person dieses Aureliers nun die Augen aufgegangen.
    Stolz und mit einem fast ausdruckslosen Gesicht - lediglich ein kleines Lächeln aufgrund der öffentlichen Blamage Lupus umspielte seine Mundwinkel - wollte auch er sich nun zum gehen aufmachen. Er verabschiedete sich freundlich von allen Mitgliedern. Einzig Lupus nickte er nur vielsagend zu. Der würde wahrscheinlich in Zukunft nichts Gutes mehr von der Gens Claudia zu erwarten haben. Dann, als Quintus schon fast die Porta der Curie erreicht hatte, sprach in sein Großonkel, Flavius Gracchus, noch einmal an. Er schien ihm hinterher geeilt zu sein.


    "Sicher, Flavius Gracchus. Was wünschst Du zu besprechen?"


    sagte er freundlich, auch wenn dieser Mann soeben gegen seine Aufnahme gestimmt hatte.

  • Einige Augenblicke überlegte Gracchus, ob er das Gespräch mit einigen Worten über die Art und Weise Claudius' Auftritt sollte beginnen, entschied indes, dass dies nicht seine Aufgabe war, kannte er den jungen Claudier dafür doch zu wenig, und kam somit direkt zu seinem Vorschlag.
    "So deine kultische Pflicht und die Traditionen dir wahrli'h am Herzen liegen und du dich für einen Kult engagieren möchtest, kann ich mit meinem Vetter Aulus Piso sprechen, er ist der Magister der Fratres Arvales, bei welchen soweit ich weiß derzeit ebenfalls ein oder zwei Plätze vakant sind. Der Dienst für Dea Dia mag für einen jungen Mann wie dich allfällig nicht gar so reizvoll erscheinen wie jener für Mars oder Quirinus, dennoch ist es glei'hwohl eine überaus ehrenvolle Aufgabe."
    Zudem war die Brüderschaft der Arvales ebenso elitär wie die Sodalitäten der Salier, fanden doch auch dort nur Patrizier Aufnahme.

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  • Felix kam das scheinbare Angebot seines Gegenübers doch etwas seltsam vor. Wenn Gracchus ihn hätte unterstützen wollen, warum hatte er dies nicht soeben bei seinem Ansuchen zur Mitgliedschaft bei den Palatini getan, oder vielmehr, warum hatte er gegen seine Aufnahme gestimmt? Von daher kam dem jungen Claudier dieses Angebot ein wenig suspekt vor und da Gracchus seine Chance Felix zu unterstützen bei den Palatini nicht genutzt hatte, konnte Quintus nun nicht verstehen warum er es jetzt anscheinend doch tun wollte, wenn auch bei einer anderen Sodalität.
    Aber auch wenn dieses Angebot noch so verlockend schien und auch war, hatte Quintus nicht vor es anzunehmen. Er hatte den Palatini beitreten wollen, nicht den Arvalbrüdern und hätte die Unterstützung seines Großonkels hier und nicht bei den Arvalbrüdern gebraucht.


    "Dein Angebot ist sehr großzügig, Flavius Gracchus. Ich weiß es zu schätzen und werde darüber nachdenken. Dennoch hatte ich nun eigentlich vor mich zunächst nicht bei den Arvalbrüdern, sondern bei den Salii Collini vorzustellen. Darüber werde ich mich zuvor aber noch mit meinem Großvater unterhalten und ihn um Rat fragen."


    Er sagte dies höflich und freundlich sprechend und lies nicht einen Funken dessen, was ihm dabei durch den Kopf ging nach außen dringen. Er hatte nicht vor sich bei einem solch mächtigen und einflussreichen Mann schon jetzt, noch bevor er überhaupt wirklich in der Politik tätig war,unbeliebt zu machen.

  • Ein wenig verwundert hob Gracchus seine linke Braue - von den Überlegungen des Claudius ahnte er zwar nichts, schlussendlich ging er davon aus, dass gerade einem Spross dieser Familie die Traditionen besonders am Herzen lagen, doch war die familiäre Konstellation der Claudier in der collinischen Sodalität ähnlich.
    "Sagtest du nicht, Quintus Gallus ist dein Vater? Hat er denn die Collini verlassen?"
    Obgleich Gracchus nicht alle Mitglieder der Collini mit Namen kannte, so wusste er doch, dass Antonias Großneffe dort seit längerem bereits Sodalis war.
    "Andernfalls wären die Gegeben..heiten ident zu jenen bei uns, mit deinem Vater in ihren Reihen werden sie dich nicht kooptieren können."
    Gänzlich sicher war Gracchus dessen sich nicht, denn den Collini waren die Traditionen bisweilen nicht gar so teuer, zumindest nicht teurer als ein Säcklein voll Sesterzen. Im einen Falle also würde der jungen Claudius abgelehnt werden, im anderen mochte ein Eintritt in die Sodalität ihm nicht eben zu Ansehen gereichen.
    "Nun, wie auch immer, so du es dir anders überlegst, lasse es mich wissen. Und so du deinen Großvater kontaktierst, ri'hte ihm bitte meine Grüße aus. Ich hoffe er befindet sich wohl in Germania und die Grenzen sind ruhig."

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  • Quintus lächelte freundlich.


    "Ja er ist Mitglied der collinischen Salier und ob er sie demnächst verlassen will, weiß ich nicht, aber ich denke nicht. Was sie zu meiner Ansuchen sagen kann und ob sie mich kooptieren werden weiß ich nicht, aber wie gesagt, es steht noch nicht einmal fest was ich als nächstes machen werde, außer meinem Großvater von heute zu berichten und ihn um seinen Rat für mein künftiges Vorgehen zu fragen. Danach werde ich sehen was dann zu tun ist."



    "Deine Grüße werde ich ihm übermitteln, meines Wissens nach geht es ihm gut in Germanien. Er schickt oft Briefe und bisher konnten wir ihnen nur Gutes entnehmen, hoffentlich bleibt das so.
    Nochmals Danke für Dein Angebot. Wie gesagt werde ich darüber nachdenken und weiß es sehr zu schätzen. Ich werde mich jetzt auf den Weg machen, ich wünsche Dir noch einen schönen Tag, mögen die Götter über Dich wachen, Flavius Gracchus."


    Er nickte dem Flavier freundlich zu und wandte sich dann um.Er setzte seinen Weg Richtung Ausgang fort, drehte sich zum Abschied dann, als er in der Porta stand, noch einmal um, hob einen Arm und lächelte Flavius Gracchus zu.
    Dann verließ er die Curie der Salii Palatini.


    Dass diese ihn soeben abgelehnt hatten, sah man ihm nicht mehr an. Sein Gesicht strahlte den gleichen Stolz aus wie eh und je.

  • "Vale, Claudius Felix, mögen die Götter dir und den deinen gewogen sein"
    , verabschiedete Gracchus seinen Großneffen und sann darüber nach, ob es nicht allfällig eine gute Idee wäre, einmal die claudische Verwandtschaft in die Villa Flavia zu laden, um seiner Gemahlin eine Freude zu bereiten. Andererseits indes hatte diese schon lange keine diesbezüglichen Ambitionen mehr geäußert, so dass er nicht gänzlich sicher sich war, ob ihr dies überhaupt wäre genehm. Es war ihm stets recht schwer herauszufinden, was Antonia wirklich wollte, doch womöglich sollte er dies zuerst mit ihr zu besprechen, ehedem er in Aktionismus verfiel. Wenig später verschwand Gracchus in seiner Sänfte und war in Gedanken bereits bei einer verzwickten Causa kultischen Rechtes, welche jüngst an die Pontifices war herangetragen worden.

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  • Im Grunde hatte Sextus gar nicht die nötige Zeit dafür, die Sodalität der Salier einzuberufen. Da es aber nunmal sein Vetter war, der vor seinem Tode hier Magister gewesen war, war es eine Art gentischer Erbschaft, es in diesem Falle doch zu tun. Und so hatte Sextus die Einladungen an die übrigen auffindbaren Mitglieder der Sodalität verschickt und hoffte auf deren Erscheinen. Ein paar seiner Sklaven hatten den Saal dafür am Vorabend hergerichtet und vor allen Dingen nach der langen Zeit gründlich gesäubert, so dass man sich auch gesittet unterhalten konnte.
    Der Platz des Magisters der Sodalität blieb nun natürlich frei. Sextus hatte in aller Frühe den Platz direkt daneben eingenommen, um das Anfangsgeplänkel in Stellvertretung ebenso zu übernehmen, bis ein neuer Magister gewählt wäre. Irgendeiner musste ja anfangen. Anbetracht dessen, was Sextus zum Ende dieser Sitzung plante, vielleicht nicht die beste Wahl, allerdings gab es augenfällig ohnehin keine andere Möglichkeit.


    Also wartete Sextus auf das Eintreffen der übrigen Mitglieder. Und natürlich das seines Klienten.

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